Bericht: Apple verzögert EU-Rollout neuer Features aufgrund regulatorischer Hürden

Funktionen wie das iPhone-Mirroring sind in der EU bekanntlich nicht verfügbar. Laut Wall Street Journal wird in der EU aber auch andere Funktionen nicht geben. Apple gab laut des US-Mediums bekannt, dass bestimmte geplante Features des kommenden iOS-26-Updates in der EU vorerst nicht verfügbar sein werden. Zu den betroffenen Funktionen gehört unter anderem ein „Besuchte Orte“-Service in Apple Karten, der Nutzerstandorte aufzeichnet. Warum das Ganze? Der Digital Markets Act (DMA) der EU soll „Schuld“ sein.

Die EU-Kommission hatte Apple bereits Ende 2024 Vorgaben zur DMA-Konformität gemacht. Diese umfassen eine verbesserte Kompatibilität von Smartwatches und Kopfhörern anderer Hersteller mit Apple-Geräten sowie erweiterte Zugriffsmöglichkeiten für Entwickler auf Apple-Software. Darüber hatte ich ja bereits berichtet.

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Was das Wall Street Journal noch berichtet? Der Vizepräsident der Apple-Rechtsabteilung äußerte sich demnach auf einem Workshop mit EU-Vertretern und Entwicklern in Brüssel zu den Verzögerungen. Die Öffnung des Apple-Ökosystems für Wettbewerber könne die Nutzersicherheit gefährden. Apple prüft derzeit, welche Features in der EU nicht verfügbar sein werden und sucht nach Lösungen für eine zeitnahe Einführung. Wäre natürlich etwas ungeil für Nutzer in der EU, wenn Features gar nicht oder viel später erscheinen. Das erinnert an zahlreiche Google-Features, die hierzulande auch nicht verfügbar sind, darunter kleinere Tools in den ganzen Apps und Diensten sowie die experimentellen Labs.

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23 Kommentare

  1. Das ist jetzt ungefähr so überraschend, wie Weihnachten am 24.12. Beide Seiten nerven hier. Die EU mit einer fast schon grotesken Regulationswut, aber auch Apple, die anscheinend damit Politik machen, indem sie Features weglassen. Zumindest erscheint es mir schwer ersichtlich, warum iPhone-Mirroring an EU-Regularien scheitern sollte. Mit USB-C am iPhone hat die EU, meiner Meinung nach, allerdings ein gutes Werk getan.

    • Apple will wahrscheinlich nicht riskieren, dass sie das Mirroring auch für Fremdmarken freigeben müssen, also lassen sie es weg.

    • MyNameIsMud says:

      Der goldene Käfig muss geschlossen bleiben. Apple wird dafür immer alles tun.

      So lange die Nutzer es nicht abstrafen und immer weiter kaufen, brauchen sie nichts ändern.

    • Aber auch mit Lücken, deswegen haben (einige neue) Sony Kameras Mikro USB, weil sie damit nicht geladen werden können. Und somit nicht USB-C haben müssen.
      Und vom Stecker und Ladefunktion abgesehen, fehlt der Datendurchsatz auch. Aber ja, es war ein richtiger Schritt, der nur noch Lücken hatte.

  2. SchlitzerMcGurk says:

    Jetzt würde mich Apples Ausrede interessieren wieso Features erst später in der EU gestartet sind, bevor es den Digital Markets Act gegeben hat.

  3. Alexander says:

    Solange das gegen die Kunden läuft sieht Apple keinen Cent mehr von mir. Entweder die kommen irgendwann zu Vernunft oder ich steige um. Als Kunde kommt man sich bei Apple nur noch verar…. vor.

    • Hallo Alexander,

      Beitrag gelesen?

      Google macht auch nicht alle dienste in der EU verfügbar, auch wegen der hier im Vergleich zu anderen Weltregionen unterschiedlichen Regulation.

      Ist aber nicht neu. Geräte nutzen z. B. auch unterschiedliche Frequenzbereiche , einfach weil sie hier für die entsprechenden Dienste nicht freigegeben sind. Du dürftest ein PMR 446-Gerät nicht in den USA nutzen und ein FRS Family Radio Service Walky Talkie aus den USA nicht hierzulande.

      WLAN-Router arbeiten in den verschiedenen Weltregionen mit unterschiedlichen Sendeleistungen auf teilweise unterschiedlichen Kanälen.

      Alles nicht neu, sondern Altag des Umgangs mit verschiedenen Arbeitsbedingungen für Unternehmen und deren Produkte in den unterschiedlichen Administrationen.

    • derlinzer says:

      Ja! Bitte unbedingt auf Google umsteigen, die ja auch wirklich ALLE in der EU anbieten.

    • Also nutzt du zukünftig keine Smartphones mehr?
      Das gab es schon immer und bei jedem Hersteller.

      Das ist ja zum Teil normal, hier kommt halt nochmal die Unsicherheit dazu, also wartet man nochmal zusätzlich ab.

      • Windows Phone. Gibt nichts neues, macht nichts neues. Überall die gleichen Features. 😀

  4. Black Mac says:

    Dass das iPhone-Mirroring und bald noch andere Funktionen in der EU nicht verfügbar sind, ist ärgerlich. Aber deshalb wechselt kaum jemand zu Android. Man will sich ja nicht zusätzlich quälen.

  5. Betrifft nicht nur Produkte von Apple:

    „Das erinnert an zahlreiche Google-Features, die hierzulande auch nicht verfügbar sind, darunter kleinere Tools in den ganzen Apps und Diensten sowie die experimentellen Labs.“

  6. Bevor man blindwütig auf die EU schimpft, zunächst erstmal der Hauptgrund, warum Apple den DMA hier anwendet. Man will verhindern, dass durch dieses iPhone Mirroring Feature die Gatekeeper Einstufung von iOS/iPadOS erweitert wird auf MacOS.
    Damit MacOS als Gatekeeper definiert wird, müssten 45 Mio. MacOS Nutzer monatlich in der EU tätig werden. Dieser Schwellwert muss drei Jahre lang erreicht / überschritten werden.

    Die Auswirkungen, MacOS als Core Platform Service, würde Apple einiges auferzwingen, zB das Mirroring auch mit Windows funktioniert. Haben sie natürlich kein Interesse daran.

    Die Datenregularien, so viel Kritik sie auch auslösen, sind für uns Normalsterbliche sehr zum Vortteil.

  7. EU halt, traurig aber war.

  8. Naja, einen wirklichen sinnvollen Anwendungsfall für das mirroring kann ich eh nicht erkennen und daher darauf verzichten. Solange Apple keine USP Features für ihre neuen Geräte liefert bleibe ich bei meinem iPhone 11 Pro. Wirklich bahnbrechendes gabs seitdem in meinen Augen nicht mehr. Und die aktuelle Preisgestaltung lässt mich eher darüber nachdenken sich bei den Androiden umzusehen, sollte mein 11 Pro nicht mehr wollen.

  9. Zumindest zum Teil ist Apples Begründung hier definitiv falsch. Für das „besuchte Orte“-Feature kann z. B. der DMA und das „sich Öffnen müssen“ gar kein Hinderungsgrund sein. Die entsprechende API gibt es nämlich schon ewig (seit ca 10 Jahre) und ich nutze die z.b. in eigenen Apps auch schon länger. D.h. dieses Feature ist schon längst offen und für andere Anbieter zugänglich. Insofern verstehe ich Apple hier nicht. Die API ist öffentlich zugänglich, jeder der dort reinguckt sieht, dass Apples Argumentation nicht stimmt. Oder hofft Apple, dass Fanboys genug Stimmung gegen die EU machen, dass da niemand mehr so genau hinguckt? Oder übersehe ich da was und dieses Feature tut was neues, was Apple nicht verrät?

  10. Ich finde es gut und richtig, wenn Apple und andere einige Features in der EU nicht oder verzögert ausrollen. So wird den Verbrauchern deutlich gemacht, wie sie von der Regulierungswut der EUrokraten benachteiligt werden. Jetzt müssten nur die Verbraucher mal anfangen, dagegen aufzubegehren. Dass soll nicht heißen, dass man die EU grundsätzlich infrage stellt. Es gibt allerdings Lebensbereiche, da geht die Regulierung zu weit und an der Lebenswirklichkeit vorbei. Es ist an der Zeit den EUrokraten den längeren Hebel, an dem sie denken zu sitzen, zu kürzen oder wegzunehmen.

  11. Das passt gut zur Bananenverordnung (Verordnung (EG) Nr. 2257/94) oder Gurkenverordnung (Verordnung (EWG) Nr. 1677/88). Ohne den Bürokraten-Apparat wären wir sicher nicht das, was wir sein dürfen. 😉

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