Beats Studio Pro: Der neue Kopfhörer im Test

Das zu Apple gehörende Unternehmen Beats hat jüngst neue Kopfhörer vorgestellt. Das sind die Beats Studio Pro und die konnte ich mir in der letzten Zeit anhören. Hier meine subjektive Einschätzung der 400-Euro-Kopfhörer.

Zuerst: Was steckt drin, was möchte man verbessert haben?

Das Unternehmen setzt nach eigenen Angaben auf verbesserte interne Komponenten. Diese sollen eine hohe Audioqualität, eine vollständig adaptive aktive Geräuschunterdrückung und einen Transparenzmodus sowie personalisiertes 3D-Audio mit dynamischem Headtracking ermöglichen. Ein iPhone mit TrueDepth-Kamera ist erforderlich, um ein persönliches Profil für das 3D-Audio zu erstellen, das mit allen Apple-Geräten synchronisiert werden kann, auf denen die neueste Version des Betriebssystems läuft, einschließlich iOS, iPadOS, macOS und tvOS.

Wichtig zu erwähnen ist, dass die neuen Beats Studio Pro auch mit Android kompatibel sind. Nicht nur klanglich gibt es eine grundsätzliche Unterstützung, auch hardwaretechnisch nähert man sich dem Smartphone-System von Google an. Da ist zum Beispiel Google Fast Pair – Geräte mit einem Klick schnell verbinden und alle Android- oder Chrome-Geräte, die in einem Gmail-Konto angemeldet sind, automatisch koppeln. Dazu gibt es Audio-Switch, eine separate Beats-App und auch die Möglichkeit, »Mein Gerät finden« zu nutzen.

Damit lassen sich Geräte im Google-Netzwerk lokalisieren, ähnlich wie bei Apples Wo-Ist? Funktioniert das? In der Tat, Fast Pair zum schnellen Verbinden mit dem Pixel ging sofort und auch das Auffinden des Kopfhörers war in der App direkt möglich.

Der Beats Studio Pro (260 Gramm) bietet verschiedene Anschlussmöglichkeiten für Geräte: Bluetooth für kabellose Konnektivität, USB-C-Audio für verlustfreies Audio und gleichzeitiges Aufladen und den 3,5-mm-Analogeingang für kabelgebundene Audioquellen.

Bei der Verwendung von USB-C-Audio können die Nutzer zwischen drei verschiedenen Klangprofilen wählen. Das Beats-Signature-Profil bietet die ausgewogenste Klangabstimmung für alle Musikrichtungen, das Entertainment-Profil sorgt für ein verbessertes Film- und Spielerlebnis und das Sprachprofil ist ideal für Telefonate und Podcasts.

Es sind 6 Mikrofone verbaut, die im Transparenz- oder ANC-Modus genutzt werden. Ohne diese Modi sind 3 Mikrofone aktiv. Beats setzt auf einen eigenen Chip bzw. nennt das Ganze nicht mehr „Apple-Chip“. Siri selbst wird auf Zuruf unterstützt.

Beats Studio Pro, der Tragekomfort

Nachdem ich die Beats Studio Pro das erste Mal aufgesetzt hatte, dachte ich, dass sie vielleicht zu klein sein könnten, da sie weniger Freiraum um die Ohren lassen als viele andere Produkte. Nach vielen Stunden des Tragens kann ich aber sagen, dass sie gut sitzen und passen. Auch das Gewicht von 260 Gramm empfinde ich nicht als anstrengend. Was schade ist: Die UltraPlush-Ohrmuscheln sind nicht austauschbar, was angesichts des Preises und des Namens sehr schade ist.

Der Klang, subjektiv empfunden

Hinsichtlich des Hörerlebnisses bieten die Beats Studio Pro für meine Ohren in den meisten Fällen einen sehr guten Klang. Auch weniger basslastiger Sound bzw. die Akustik kommt gut ausbalanciert rüber, wenn das Genre stimmt, drahtlos, wie kabelgebunden. Ich habe unglaublich viel Musik zum Testen gehört, ich habe bei diversen Streamingdiensten umfangreiche Listen, die so ziemlich alle Genres unter einer Haube vereinen. Ich hatte nie das Gefühl, dass etwas wirklich schlecht klingt – oder so, wie es nicht klingen sollte. Basslastig oder nicht, das war in den meisten Fällen schon sehr präzise.

Wer immer noch der Meinung nachhängt, dass die Beats einfach die Bässe ballern, der sollte sich davon verabschieden und sie selbst einmal zur Probe hören, die 40-mm-Treiber machen das schon sehr gut. Ehrlicherweise muss man sagen, dass es das klanglich war. Sie sind sehr gut, aber es gibt jetzt nichts, was ich besonders erwähnen müsste, weil sie in irgendeiner Disziplin über dem Wettbewerb stehen. Grundsätzlich funktioniert der Transparenzmodus auch sehr gut – und auch aktiviertes ANC ist eine Wohltat. Allerdings gibt es da mit dem Sony WH-1000XM5 auch ein Produkt, was ich subjektiv als besser einstufen würde.

Erwähnenswert:

Systeme:

Die Beats Studio Pro sind in beiden Welten zu Hause. Ob Android oder iOS, das sollte keine Frage mehr sein. Gut, das war grundsätzlich schon früher möglich, doch mit dem direkten Koppel und dem Einbinden in „Mein Gerät finden“ hat man schon einen großen Schritt gemacht.

Anschlüsse:

Das geht auch bei USB-C weiter, denn hier kann man verlustfrei Musik hören, allerdings verliert man auch Funktionen. USB-C bringt Audioprofile mit, allerdings sind keine Geräuschunterdrückung und kein Transparenzmodus nutzbar.

Steuerung:

Die Steuerung über die Bedienelemente am Hörer ist easy. Wer auf USB-C setzt, kann Klangprofile über Doppelklick auf die Powertaste durchschalten. Problem: Profile werden nicht angesagt, wie bei vielen anderen Hörern. Man muss sich auf sein Ohr verlassen oder auf die LEDs schauen, um zu sehen welches Profil aktiv ist. Die mittige LED ist der Beats-Signature-Modus. Leuchten drei LEDs, so seid ihr im Entertainment-Modus – den Konversationsmodus kann man allerdings auch ohne Schauen herausfinden, der dämpft die Musik hörbar und eignet sich somit für Podcasts, Hörspiele und Telefonate.

Kabel:

Beats liefert das Kabel mit der Klinke und ein separates USB-C-Kabel mit. iPhone-Nutzer dürfen also zu ihrem vorhandenen Adapter greifen.

Tasche:

Die mitgelieferte Tasche ist länglich, da der Beats Studio Pro faltbar ist. Sie wirkt wertig und ist flexibel.

Der Akku:

Bei aktiviertem ANC oder Transparenzmodus gibt es bis zu 24 Stunden Spielzeit, ohne jene Möglichkeiten sind bis zu 40 Stunden drin. Diese Aussage von Beats kann ich bestätigen, man muss sich recht wenige Sorgen machen.

Native Apple-Merkmale:

Pairing:
– One-Touch-Pairing – einfache Einrichtung mit einem Tastendruck

– iCloud-Kopplung – sofortige Kopplung mit jedem Gerät in Ihrem iCloud-Konto

– iPhone/Watch-Kopplung – automatisch Audio an die Apple Watch weitergeben, wenn das iPhone außer Reichweite ist

– Freihändig Siri

– Wo ist? verlorenen Kopfhörer auf einer Karte sehen, die auf dem letzten bekannten Verbindungsstandort basiert

Native Android-Funktionen

– One-Touch-Pairing – verbinden Sie sich mit Ihrem Android-Gerät mit einem einzigen Tippen

– Ökosystem-Kopplung – automatische Pairing mit allen Android- oder Chrome-Geräten, die im Google-Konto registriert sind

– Nahtloser Übergang von Audio zwischen Android, Chromebook und anderen kompatiblen Geräten

Mein Gerät finden: – Findet verlorene Kopfhörer ganz einfach mit „Mein Gerät“ finden

Ladet die Beats-App herunter, um zusätzliche Funktionen zu aktivieren:
– Meine Beats orten
– Widgets für Hörmodus und Akkulaufzeit – Anpassung der Steuerung

– Over-the-Air-Updates

Ohren-Erkennung:

Es befinden sich keine Sensoren in den Hörern. Es wird also nicht automatisch pausiert, wenn ihr die Beats Studio Pro ablegt.

Was bleibt am Ende?

Die Beats Studio Pro sind sehr gute Kopfhörer. Wer einen Tick besseres ANC möchte, der sollte vielleicht auch den oben angesprochenen Sony-Hörer mal im Vergleich zur Probe hören. Grundsätzlich, abseits der fehlenden Ohren-Erkennung, ist Beats etwas gelungen, was Apple vielleicht bei zukünftigen AirPods Max Gen. 2 macht: Man setzt auf USB-C und versucht sich vielleicht dahingehend auf iOS und macOS funktionell zu konzentrieren, während man Beats als Marke für alle Systeme, inklusive Android platziert.

Das ist mit dem Beats Studio Pro definitiv gelungen. Für einen Preis von 400 Euro ist der Beats Studio Pro preislich unter den AirPods Max angesiedelt, aber definitiv kein Schnapper. Wer noch warten kann, wird ihn sicherlich zeitnah auch günstiger bekommen.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

15 Kommentare

  1. Lichtenberg Thomas says:

    Hallo.
    Das hört sich mal gut an. Überlege meine airpods max durch die beats zu ersetzen. Ich benötige allerdings aufgrund einer Hochtonschwäche die Möglichkeit den Klang durch ein Audiogram oder die ios Köpfhöreranpassung zu beeinflussen.
    Geht das mit diesen Kopfhörern?
    Gruss & Danke.
    Thomas

    • Die AirPods sind sicherlich besser verarbeitet und ähnlich gut (eventuell sogar besser?). Ich hatte mal Beats Studio 3 und die waren recht schnell kaputt, weil sie nur aus billigem Plastik bestanden. Würde mir das genau überlegen mit dem Wechsel

      • Lichtenberg Thomas says:

        Hast wohl recht. Habe sie mir heute bei Apple angeschaut. Knarzen ganz gruselig. Und eine Audioanpassung, geschweige denn ein Audiogram wird auch nicht unterstützt.
        Die Sache ist vom Tisch…

  2. @caschy: Vielleicht ein Randthema, aber da ich (wie Du gemäß Foto) schon etwas weniger Haare habe, empfinde ich den Kopfhörerbügel auf der Platte als unangenehm und habe mir daher bisher keine solchen Kopfhörer zugelegt. Gibt’s dafür eine Lösung, wie empfinden das andere?

    • Christian K. says:

      Also ich habe von Bowers and Wilkinis die PX 7 und die PX 5 und auch oben die Platte frei. Ich habe damit keine Probleme auf dem Kopf, ein paar Haare sind ja auch noch da. Beide Kopfhörer trage ich sehr gerne, aber auch selten mehr als 1,5 bis 2 Stunden am Stück.

      Vielleicht hilft es mir aber auch das ich an den Seiten noch mehr Haare habe.

  3. Ich wundere mich. Das ANC hat ein sehr lautes weißes Rauschen und auf der rechten Seite pulsiert das Rauschen. Bei Filmen oder Podcasts ist das so störend, dass ich meine wieder zurückgeschickt habe. Das ANC ist außerdem sehr sehr schwach.
    Das Pulsieren ist übrigens kein defekt, sondern tatsächlich immer so. Vielleicht fällt es manchen nicht als störend auf, für empfindliche Menschen mit gutem Gehör, ist das aber kaum zu ertragen. Warum das in Tests nie erwähnt wird, ist mir ein Rätsel. Es ist da. Es stört. Das ANC ist schwach. Deshalb waren die Dinger für mich unbrauchbar.

    • Danke, dachte schon ich bin bekloppt. Absolut nerviges Rauschen die Dinger. Dass das allerdings echt in keinem Review erwähnt wird, ist schon seltsam. Kann natürlich auch sein, dass wir beide fehlerhafte Geräte hatten.

    • Genau, ich habe die Beats Studio Buds für unterwegs (weil die fester als die AirPods sitzen) und verwende deshalb nie ANC. Stört mich aber auch nicht. Ist also so beabsichtigt und kein Produktionsfehler.

  4. Ich habe einen Denon und zwei Sony Kopfhörer. Bei allen kann man die Ohrmuscheln austauschen. Bei den beiden älteren musste ich dies auch bereits mindestens einmal tun. Ein Kopfhörer mit Akku hat bereits eine endliche Lebensdauer. Wenn nun die Ohrmuscheln das Bauteil sind, das die Lebensdauer begrenzt, finde ich das indiskutabel.

  5. Was Beats Kopfhörer anbelangt, bin ich ein gebranntes Kind.
    OK, mag sein dass die extreme Bassbetonung nicht mehr so extrem ist, aber richtig glauben will ich es nicht.
    (wer einmal lügt, dem traut man nicht…..)
    Selbst stehe ich mehr auf Sennheiser und wenn es ernst wird, auf STAX.
    Zumindest Sennheiser bewegt sich preislich in gleicher Region.
    STAX ist Referenz, allerdings in abgehobenen Regionen….

  6. Wie sieht es denn bei Brilleträgern aus? Ich hatte Beats die waren nach kurzer Zeit unerträglich zu tragen, weil sie zum eng saßen.

  7. Ist der Beats Hype immer noch so groß? Habe ich nie verstanden, sau teure Kopfhörer mit mittmäßiger Qualität. Ich war immer ehr freund von Sennheiser, Sony, Beyerdynamic etc. Es gibt ja wirklich ne menge gute Hersteller bei denen auch das Preis-Leistungs-Verhältnis gut ist.

  8. du hast sie falsch rum auf…

  9. Ich musste bei den (äußerlich baugleichen) Studio 3 Wireless innerhalb von 3 Jahren 1x die Ohrpolster (bröseln wie bei Kunstleder üblich ab) und 3x den Kopfbügel (bricht knapp überm Scharnier) tauschen.
    Für den Preis erwarte ich da mehr Stabilität und einfacher austauschbare Ohrpolster.

    @caschy wie ist die Sprachqualität beim Telefonieren in lauterer Umgebung (im Vergleich mit den AirPods Pro)?

  10. Einmal Beats und nie wieder!!
    Ich hatte mal die Solo 3 von Beats. Diese „Plastikbomber“ kommen mir nicht mehr ins Haus. Nach nicht mal 2 Jahren haben sich diese ach so dollen Ohrpolster aufgelöst. Antwort vom Apple / Beats Support? Ich darf sie für fast Neupreis einschicken, sie werden dann repariert. Kurze Zeit später brach mir dann das erste Gelenk am Kopfhörer, danach dann auch das 2te Gelenk. Die Dinger bestehen nur aus Plastik. Für nen Solo 3 der OVP vielleicht 250€ kostet schon ne Frechheit, aber bei den 400€ Dingern noch viel schlimmer. Die sehen auf den Bildern nicht viel besser aus.
    Aus diesem Grund hab ich mich für B&Os mit Echleder und Alubügeln entschieden. Hoffe die halten länger als die Beasts.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.