„Battlefield 6“ angespielt: Lohnt sich die Singleplayer-Kampagne wieder?

In der letzten Woche ist „Battlefield 6“ erschienen. Wie immer bei dieser Shooter-Reihe, so steht das Multiplayer-Erlebnis im Vordergrund. Doch nach langer Durststrecke ist im neuen Teil endlich auch wieder eine Singleplayer-Kampagne enthalten. Genau diese habe ich für euch einmal angespielt. Lohnt sich der Kauf des Bombast-Shooters vielleicht auch für Einzelspieler?

Zum Multiplayer-Modus werde ich in diesem Artikel nichts schreiben. Das liegt einerseits daran, dass ich auch erst zum Launch Zugriff auf das Game erhalten habe und andererseits ist ein Grund, dass ich kaum Titel im Mehrspieler-Modus zocke und da schlichtweg nicht mit den Nerds mithalten kann, die sich quasi nur in ihrer Freizeit hinter Spiele wie „Battlefield 6“ klemmen.

 

In den letzten Jahren hat es sich dabei bedauerlicherweise nicht nur bei „Battlefield“, sondern auch beim großen Rivalen „Call of Duty“ etabliert, die Singleplayer-Kampagne entweder ganz hinten runter fallen zu lassen oder sie auf das Minimum zu kürzen. Bricht „Battlefield 6“ mit diesem Trend? Immerhin ist es rund sieben Jahre her, dass ein Spiel der Reihe Einzelspielern eine Story-Kampagne geboten hat. Spoiler: Nein, leider ist das nicht der Fall.

Mein Test-System:

  • CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
  • CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
  • Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
  • RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
  • Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 5080
  • SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
  • Externer Zusatzspeicher: SanDisk Extreme Portable SSD mit 8 TByte
  • Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (1.000 Watt)
  • Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)

„Battlefield 6“ unterhält Singleplayer nur für ein bis zwei Abende

So nutzen die Entwickler von Dice den Singlplayer-Modus eher wie in alten Tagen als eine Art längeres Tutorial für den Multiplayer-Modus, wenn man es überspitzen mag. Neun Missionen umfasst die Kampagne, die man gut und gerne an zwei Abenden durchspielen kann. Für die meisten der neun Missionen werdet ihr maximal eine halbe Stunde benötigen, je nachdem wie geschickt ihr euch anstellt. In 5 Stunden durch die Kampagne zu jetten, ist also kein Kunststück. Das Gameplay macht dabei durchaus Laune, bietet aber nicht viel Tiefe, die werdet ihr am Ende doch eher im Mit- und Gegeneinander im Multiplayer suchen müssen.

Dabei klingt die Geschichte von „Battlefield 6“ auf dem Papier durchaus spannend: Das Militärbündnis NATO droht 2027 zu zerbrechen, da eine private Militärorganisation namens Pax Armata in der Welt den Ton angibt. Dagegen stellt sich der US-Soldat Dylan Murphy, dessen Persönlichkeit allerdings so generisch ist wie sein Name. Das gilt auch für die anderen Mitglieder seines Teams, die man sogar vereinzelt in den Missionen auch spielen kann. Eine Art Gemeinschaftsgefühl wie z. B. in „Band of Brothers“ gibt es hier also nicht.

Im Ergebnis liefert „Battlefield 6“ eine Story und Figuren wie in einem Film von Michael Bay, nur ohne die überkandidelte Art, die doch für etwas Wiedererkennungswert sorgen könnte. Die Charaktere sind vergessenswert und man bleibt nur wegen der bombastischen Inszenierung am Ende dran. Ob da aber ein Kamerad über de Jordan geht oder traumatische Kriegserlebnisse der Hauptfigur angedeutet werden und dann doch wieder beim nächsten Geballer keinerlei Rolle spielen – das wird zur Randnotiz.

Auch wenn die meisten der kurzen Levels von „Battlefield 6“ streng linear sind, gibt es in späteren Abschnitten auch offenere Umgebungen, die euch schon ein bisschen auf den Multiplayer vorbereiten. So könnt ihr in jenen Bereichen etwa auch verschiedene Fahrzeuge nutzen. Am Ende spielt eure Herangehensweise aber keine echte Rolle, denn am Ende ballert ihr frontal doch auf alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Es gibt aber ansonsten natürlich auch viele klassische „Duck and Cover“-Abschnitte, bei denen es darum geht im richtigen Moment gegnerischem Feuer auszuweichen bzw. die Gunst der Stunde für einen Headshot zu nutzen.

Dafür habt ihr Scharfschützengewehre, Maschinen- und Sturmgewehre und mehr zur Verfügung. Die KI stellt sich dabei allerdings eher dusselig an, sodass die Story-Kampagne vom Schwierigkeitsgrad selbst für Gelegenheitsspieler keine Herausforderung darstellen sollte. Gut gelungen sind auch die Physik-Zerstörungsorgien, durch die auch mal eure Deckung zerschossen werden kann. In brenzligen Situationen könnt ihr dann sogar anderen Squad-Mitgliedern signalisieren, ihre Spezialfähigkeiten zu nutzen, um etwa direkt Gegner für euch zu markieren.

Technisch erste Klasse

In Sachen Bugs lief „Battlefield 6“ auf meinem System ziemlich stabil. Einige Male kam es zu spätem Nachladen von Texturen, das ist aber im Grunde auch schon alles. Und die PC-Version ist bereits zum Launch wunderbar optimiert worden. So unterstützt das Spiel nicht nur ab Werk bereits Nvidia DLSS 4, was ich im Qualitätsmodus genutzt habe, sondern auch Multi Frame Generation. Alternativ könnt ihr auch Intel XeSS oder AMD FSR 4 wählen. Auf maximalen Details zu zocken, ist in meinem Fall mit Nvidia DLSS 4 und 4K-Ausgabe kein Problem gewesen – 60 fps sind dabei nativ locker drin. Das ist für so einen Shooter natürlich auch essenziell – auch im Singleplayer-Modus.

Im Übrigen sehen die Zwischensequenzen des Spiels durchaus filmreif aus und generell bekommt man eine sehr saubere und hochwertige Grafik mit knackscharfen Texturen und State-of-the-Art-Charaktermodellen geboten. Es ist im Übrigen auch möglich gezielt ein FPS-Limit zu setzen, damit ihr eine konstante Framerate nutzen könnt.

Der Sound sorgt im Übrigen auch für ordentlich Wumms und auch wenn mir die Musik jetzt nicht unbedingt im Gedächtnis geblieben ist, untermalt sie das Geschehen passend. Auch die englischsprachige Vertonung geht in Ordnung – dass die Charaktere nichts hergeben, ist letzten Endes nicht die Schuld der Sprecher.

Mein Fazit zu „Battlefield 6“

„Battlefield 6“ liefert eine kurzweilige Singleplayer-Kampagne ab, die allerdings in rund 5 Stunden auch schon wieder vorbei ist. Wer also am Multiplayer-Modus kein Interesse hat, wird hier nur für ein bis zwei Abende Entertainment vorfinden. Die gebotene Shooter-Kost geht zwar in Ordnung, liefern aber ein recht maue Story und Charaktere vom Reißbrett. Da gibt es dann doch spannendere Alternativen für diejenigen, die auf martialische Kost aus sind – etwa bei der Reihe „Sniper Elite“.

Im Ergebnis lohnt sich „Battlefield 6“ trotz Wiedereinführung einer Singleplayer-Kampagne für euch nur dann, wenn ihr auch im Multiplayer mit ein paar Freunden eure Runden drehen wollt. Für sich genommen gibt die Einzelspieler-Kampagne zu wenig her, um den Preis von 69,99 Euro (PC) bzw. 79,99 Euro (Konsolen) zu rechtfertigen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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22 Kommentare

  1. Ich hätte schon Interesse am Multiplayer, aber COD BO6 hat mich zum Nachdenken gebracht, ob ich da wirklich viel Geld in ein Spiel investiere, wo mehr Pay2Win im Vordergrund steht und Cheater geduldet werden. das vermiest jeglichen Spaß. Hat da jemand schon mehr Erfahrungen?

    • Ich hab BF nicht, aber in vielen deutschen Tests klingt immer wieder durch wieviel besser BF wäre.

    • Lange kein CoD gespielt, dazu kann ich also nicht viel sagen, aber ich kann nach 50 Std. BF6 sagen, das Spiel hat keine P2W Elemente, kann mich bei den letzten BFs auch jetzt nicht an etwas erinnern, was P2W war. Meistens waren es kosmetisches, das man kaufen konnte, bzw. durch den Battlepass erhalten hat und es waren keine Fahrzeuge oder Waffen hinter einer Paywall versteckt.

    • Cheater verzweifeln gerade an BF6 laut Twitter. Die ganzen Programme werden fast sofort gebannt und funktionieren nicht. Und p2w gabs noch nie in Battlefield. Kannst ja mit VPN über Ukraine oder Indien kaufen kostet nur 35€. Deutsch ist dabei

  2. „dass ich kaum Titel im Mehrspieler-Modus zocke und da schlichtweg nicht mit den Nerds mithalten kann“ dito. Bei mir das selbe. Die 18 Std Zocker am Tag, da hat meine keine Schnitte. Daher spiele auch immer nur Kampagne.

    • Das ist doch immer das Geile an BF gewesen. Jeder kann.!!! Der eine wird Sanitäter, der andere Snipert, andere holen sich einen Joystick und fliegen Jet… DAS wars doch immer. Jeder wurde da glücklich im MP.

    • Same here. Hab das Game direkt nach dem Durchzocken der Kampagne für 40,- wieder verkloppt. Insofern – 40,- waren für das Gebotene ok, 80,- hätte ich zu viel gefunden.

      Genau wegen sowas kaufe ich Games generell nur physisch.

    • Es sind ja nicht nur Nerds unterwegs. Ein paar „Noobs“ laufen einem immer wieder mal vor die Flinte.

      • Gab auch immer Noob-Only Server bei Battlefield. Und Nerds klingt hier so negativ. Bin auch sehr gut in dem Game, aber spiele nur nach Feierabend ein, zwei Stunden. Das geht schon, auch ohne „nerd“ sein zu müssen.

        • André Westphal says:

          Ich bin selbst generell Nerd und meinte das nicht negativ. Es gibt da einfach die Experten, mit denen ich nie werde mithalten können:D

  3. Ich hab’s mir für die PS5 Pro gekauft und spiele den MP mit Maus und Tastatur.
    Bin mal gespannt wenn nächstes Jahr das neue PSSR kommt was da noch verbessert wird.

  4. Besitze es seit gestern und bereits im Multiplayer verfallen. Macht einfach Bock das neue BF6 🙂

  5. Keiner und ich wiederhole: KEINER kauft sich heutzutage BF6 um es überwiegend Single-Player zu spielen.

    • Du hast den Beitrag und auch die Kommentare, meinen z.B., aber schon gelesen? Und auch verstanden? 🙂

  6. Habe den Singleplayer jetzt 2,5x durch. Für die Sammelobjekte und Erfolge auf normal, einmal auf Hardcore, auch für die Erfolge es auf der höchsten Schwierigkeit zu spielen und dann nochmal gezielt ein paar Missionen für die restlichen Herausforderungen, um den XP-Booster und alle optischen Objekte für den Multiplayer zu bekommen. SP zu 100 % fertig und deinstalliert, bietet BF6 dann auch direkt im Menü an.
    Hat mich jetzt nicht wirklich abgeholt, alleine dafür würde ich mir das Game nicht kaufen, und falls doch, wäre mir nicht mehr als 20 € wert. Schöner hätte ich einen Koop-Modus gefunden, da man eh viel mit einem Squad unterwegs ist, sehe ich das als verpasste Chance.
    Da ich hauptsächlich den MP spiele, ist es eine nette Beigabe, aber vermisst hätte ich den jetzt nicht (außer es wäre Koop).

  7. Der Stromverbrauch vom tollen 4-5K € Testsystem wäre mal interessant bei der Auflistung.

    • André Westphal says:

      Also das System war deutlich günstiger, da überschätzt du den Preis.Das mit Abstand teuerste ist die GPU, der Rest wird schon wieder human.

    • Naja, dass kann man selber ganz einfach herausfinden, gibt ja Netzteilrechner und die wichtigsten Informationen hat man. Laut dem Rechner sind das wohl 630 W, die das System maximal ziehen wird im Schnitt, jetzt ohne Overclocking zu berücksichtigen. Ein System belastet meist nicht immer CPU und GPU gleichzeitig zu 100 %. Auch verbraucht ein PC, ohne etwas zu machen, auch deutlich weniger, aber das wird zu komplex, also sagen wir einfach 0,63 kWh unter Vollast.

  8. Ich habe damals unzählige Stunden BF3/4 (die alten Teile sowieso) gespielt. BF6 bringt sofort das alte Feeling zurück.

    Die ersten Stunden waren bei mir aber noch eine Katastrophe nach Jahren ohne BF oder CoD. Völliges Chaos. Selten länger als 60s überlebt. Inzwischen habe ich wieder die Mechanik gelernt und es macht mir großen Spaß. Um die kleinen verwinkelten urbanen Maps mache ich aber gerne ein Bogen. Irgendwelche Kids die Harakiri mit der Shotgun durch die Gegend rennen, brauche ich nicht mehr.

  9. Ein Spiel, das mich zwingt, TPM und Secure Boot zu aktivieren, kommt mir nicht auf den Rechner, egal zu welchem Preis. Ich setze nicht alle Hebel in Bewegung, derlei Zwänge bei Windows 11 zu umgehen, um mich dann für ein Spiel doch dazu nötigen zu lassen.

  10. Ich würde mir niemals ein BF oder CoD nur wegen der Kampagne kaufen. Das sind Multiplayer Titel wo der SP ne nette Dreingabe ist. Wer das wirklich nur für die Kampagne will, sollte auf einen Sale warten in dem man das für 20€ oder weniger bekommt.

    Im MP macht mir BF6 Spaß. Ich hab bisher jeden BF Teil seit BF Vietnam (2004) gespielt. Bis auf Hardline und 2042, die ich gespielt aber nicht gekauft habe, konnte ich jedem Teil etwas abgewinnen. 6 ist da keine Ausnahme. Das war bis jetzt da ist find ich sogar ziemlich gut, jedoch gibt es einige Dinge die angegangen werden müssen. Das war aber auch bisher bei jedem BF so. Insofern bin ich vorsichtig optimistisch, wobei ich immer noch glaube das man es in Bezug auf cosmetics verkacken wird und irgendwann mit den CoD laser Skins ankommt.

    • Ich spiele beides nur im Singleplayer, aber gekauft wird es nicht. Ein EA Play Pro Abo kostet 17 EUR/Monat und das reicht aus. Bei COD geht es genauso über den Gamepass von Microsoft. Wenn man die Bing App nutzt und Punkte sammelt kann man sich regelmäßig ein Monatsabo davon „kaufen“.

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