Bambu Lab: Updates nach Kritik am Unternehmen

Wer einen 3D-Drucker von Bambu Lab sein Eigen nennt, hat vielleicht unsere Berichterstattung am Wochenende verfolgt. Unter dem Schlagwort „Sicherheit“ hat Bambu Lab Updates angekündigt, die schon für Sicherheit sorgen können, Nutzern aber auch viel Freiheit nehmen – gerade im eigenen Netzwerk. Eine Welle der Empörung prasselte dann auch – etwas nachvollziehbar – auf das Unternehmen ein. So stark, dass man nun wieder Wort – und wichtiger: Aktion – ergreifen musste.

Als Reaktion auf die Kritik hat man sich u. a. entschieden, eine  optionale LAN-Modus-Funktion zu implementieren, um fortgeschrittenen Benutzern mehr Kontrolle und Flexibilität zu bieten. Im aktualisierten LAN-Modus:

  • Standardmodus (Standard):  Standardmäßig umfasst der LAN-Modus einen Autorisierungsprozess, der für robuste Sicherheit sorgt. Diese Option ist ideal für die Mehrheit der Benutzer, die Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit priorisieren. Trotz gegenteiliger Behauptungen erfordert der LAN-Modus über Bambu Connect weder Internetzugang noch ein Benutzerkonto. Dies hat sich nicht geändert und wird sich auch nicht ändern, so das Unternehmen.
  • Entwicklermodus (optional):  Für fortgeschrittene Benutzer von X1, P1, A1 und A1 Mini, die die volle Kontrolle über ihre Netzwerksicherheit bevorzugen, steht die Option zur Verfügung, den MQTT-Kanal, den Live-Stream und FTP offenzulassen. Diese Funktion muss auf dem Drucker manuell aktiviert werden, und Benutzer, die diese Option auswählen, übernehmen die volle Verantwortung für die Sicherung ihrer lokalen Netzwerkumgebung.

Ein Punkt der Debatte ist auch die Diskussion der Einschränkung von Drittanbieter-Software. Bambu Lab betont, dass das Update keineswegs darauf abzielt, externe Programme auszuschließen. Stattdessen entwickelt das Unternehmen die neue Schnittstelle „Bambu Connect“, die eine sichere Integration von Drittanbieter-Software ermöglichen soll. Die Zusammenarbeit mit dem beliebten Orca Slicer zeige bereits erste Erfolge.

Ein wichtiger Aspekt: Das Update ist als Beta-Version konzipiert und nicht verpflichtend. Nutzer können ihre bisherige Firmware weiter verwenden oder am Betaprogramm teilnehmen, um die neuen Funktionen zu testen und weiterzuentwickeln. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Situation um das Produkt Panda Touch von BTT. Bambu Lab hatte den Hersteller frühzeitig über Sicherheitslücken in den verwendeten MQTT-Protokollen informiert. Diese Warnungen wurden jedoch nicht berücksichtigt, was nun zu Kompatibilitätsproblemen führt.

Bezüglich der Kameraüberwachung setzt Bambu Lab auf P2P-Verbindungen. Die Videostreams werden direkt zwischen Drucker und Endgerät übertragen. Nur wenn keine direkte Verbindung möglich ist, erfolgt eine Weiterleitung über Server, wobei keine Videodaten gespeichert werden.

Die Integration von Drittanbieter-Software wie Orca Slicer wurde besonders benutzerfreundlich gestaltet. Der einzige sichtbare Unterschied besteht darin, dass die bisherige Geräteregisterkarte durch ein separates Anwendungsfenster ersetzt wird. Die Überwachung von Druckfortschritt, Temperaturen und anderen Parametern bleibt in Echtzeit möglich.

Für Betreiber von Druckfarmen entwickelt Bambu Lab spezielle Werkzeuge. Das Unternehmen steht bereits mit verschiedenen Anbietern von Farm-Management-Software in Kontakt. Entwickler können direkt mit Bambu Lab zusammenarbeiten, um ihre Software zu integrieren.

Die neue Firmware bietet drei Optionen: Nutzer können entweder bei der aktuellen Version bleiben, auf die neue Firmware mit Bambu Lab Tools umsteigen oder den Entwicklermodus für individuelle Lösungen aktivieren. Diese Flexibilität soll sicherstellen, dass jeder Anwender die für ihn passende Konfiguration wählen kann. Nutzer können sich hier einlesen.

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Ein Kommentar

  1. Änderung bzw. Einschränkungen beim MQTT-Server hat Bambu übrigens vor langer Zeit angekündigt, noch bevor überhaupt z.b. die Panda Touch Display auf dem Markt kamen.

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