Bambu Lab Chroma Canvas: Neues MakerLab-Tool kopiert HueForge-Projekt

Wer das Projekt HueForge kennt, ist direkt im Bilde – alle anderen seien hiermit kurz ins Boot geholt: Mit heutigen 3D-Druckern lassen sich auf eine spezielle Weise, dank HueForge vereinfacht, Fotos und andere Bilder zu reliefartigen 3D-Druck-Bildern umwandeln, die sich dann schick an die Wand hängen lassen. Sowas zum Beispiel:

Das Unternehmen Bambu Lab bietet seinen Nutzern der MakerWorld schon lange im sogenannten MakerLab unterschiedliche Online-Tools an, mit denen sich kreative 3D-Drucke erstellen lassen. Nun kommt das neue „Chroma Canvas“ dazu, quasi eine Bambu-Umsetzung der HueForge-Idee. Dabei muss man aber betonen, dass hier wenigstens damit geworben wird, woher die Toolidee stammt und verlinkt jene auch. Das Ganze kommt in der Community aber bei Weitem – und da schließe ich mich an – überhaupt nicht gut an, da es vor allem Steve, dem Erschaffer von HueForge, ordentlich schaden wird. Als Ein-Mann-Armee wird er das (faire) Preisverhältnis kaum in den Kampf gegen Bambu Labs kostenlose Alternative anführen können. Kein cooler Move für ein so großes Unternehmen, das mit seinen wirklich großartigen Druckern keinerlei Grund haben müsste, ausgerechnet einen einzelnen Entwickler so dreist zu kopieren.

Chroma Canvas lässt euch ein Bild eurer Wahl hochladen und anschließend allerhand Regler einsetzen, um jenes nachträglich zu bearbeiten. Kontrast, Helligkeit, Weißwerte, etc. Zudem dürft ihr an der Form des Bildes schrauben, Löcher für eine Wandaufhängung einplanen und allem voran auch die Farbpalette auswählen, mit der ihr später drucken wollt. Dabei dürft ihr natürlich auch eure eigenen Farben einreichen, da man oftmals einen gewissen Satz an Spulen daheim hat und vielleicht nicht jedes Mal für ein neues Bild passende Farben ordern will.

Seid ihr mit dem Ergebnis soweit zufrieden, wählt ihr noch aus, mit welchem Bambu-Drucker ihr das Ganze später umsetzen wollt und erhaltet per Download eine entsprechende 3mf-Datei. Jene lässt sich dann aber normalerweise auch problemlos auf anderen Mehrfarb-3D-Druckern nutzen, beispielsweise am Creality K2 Pro mit CFS (hier mein Testbericht) oder weiteren. Bis zu 30 solcher Bilder lassen sich vorerst in eurem Bambu-Konto ablegen. Ihr könnt aber auch einfach alte löschen und anschließend neue Bilder erstellen. Im Test hat das im Übrigen alles keine Credits gekostet, wie es sonst so oft der Fall bei den MakerLab-Experimenten ist.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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6 Kommentare

  1. Das Ende der eigenen Kreativität ist ein Stück näher. Traurig. Und dann wird noch damit rumgeinfluenct, wie toll man das doch gemacht hat. Aua.

    • TierParkToni says:

      Dein Kommentar könnte von den klassischen Malern stammen, die vor über hundert Jahren die erste Photographie betrachten – ja, es ist ein Abklatsch von Hueforge, aber wurde bei Hueforge auch do kommentiert ??? Ich habe als intensiver Tester von Chroma Canvas (CC) mir als Gegenstück auch Hueforge geholt – und Hueforge ist im Detail noch immer weitaus besser und detaillierter als CC …

  2. Mag jetzt gemein klingen…. aber hat der Erfinder* denn ein Patent angemeldet, was man hier verletzt hat oder lizenzieren hätte können/müssen?
    Hat der Erfinder* sich bei z.b. Displate gemeldet ob er ihr Produkt als DIY nachmachen darf?

    Ich zitiere mal aus dem Internet „Das früheste bekannte Relief stammt […] aus der europäischen Altsteinzeit, etwa zwischen 25.000 und 17.000 v. Chr.. “

    Der Erfinder* des Reliefdruck mit einem 3D-Drucker hat sich also einer 20.000 Jahre alten Idee bedient und diese mit modernen Mitteln umgesetzt. BambuLab ist jetzt also das böse Unternehmen, weil Sie vom Kopierer, des Kopierers, des Kopierers kopiert haben? Schwierig….

  3. Wirklich schlimm fand ich, dass Bambulab irgendwann angefangen hat, den Leuten KI-generierte Figürchen anzudrehen, die dann irgendwann als Plastikabfall auf der Müllhalde landen. KI verbraucht seitdem also nicht nur unseren großteils fossil hergestellten Strom sondern müllt auch aktiv den Planeten voll.

    Hier mit CC tut Bambulab halt Bambulab-Dinge… Die großen fressen im Kapitalismus eben die kleinen. :-/

  4. Bambulab wird mir immer unsympathischer. Klauen was das Zeugs hält und geben nichts zurück, im Gegenteil schotten alles nach Außen ab. Der X1C wird mein erster und letzter Drucker von Bambulab sein. Finde an den neuen Modellen (auch am H2C) auch nichts spannend.

  5. Ich hab die Funktion gestern mal ausprobiert – so vom Hocker gerissen hat die mich nicht, das Ergebniss war nicht so berauschend. Da bleibe ich doch lieber bei der HueForge-Software, die ich in der Anfangszeit für kleines Geld gekauft habe und immer wieder aktualisiert wird.
    Da hat der Author richtig was hingelegt mit – die ist einfach klasse.

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