Bahnstreik: Zugbindung ist aufgehoben, um Reiseverschiebung wird gebeten
Den Bahnkunden steht ein DBakel bevor. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat kurzfristig einen flächendeckenden Streik von Mittwoch, 15.11., 22 Uhr bis Donnerstag, 16.11., 18 Uhr angekündigt. Der Streik wird sich massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken. Die Fahrgäste werden derzeit gebeten, während des Streiks auf nicht unbedingt notwendige Reisen mit der DB zu verzichten oder die Reise zu verschieben.
Die DB hat für den Fernverkehr einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten erarbeitet. Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können.
Um so viele Personen wie möglich befördern zu können, werden längere Züge mit mehr Sitzplätzen verwendet. Nichtsdestotrotz ist eine Fahrtgarantie nicht gegeben. Eine erhebliche Reduzierung des Angebots ist auch im Regionalverkehr geplant, wobei der Umfang regional variiert und erhebliche Einschränkungen auftreten werden.
Fahrgäste, die planen, ihre Reise am 15.11. oder 16.11. aufgrund des GDL-Streiks zu verschieben, können ihre Fahrkarten zu einem späteren Zeitpunkt verwenden. Die Zugbindung ist aufgehoben. Die Tickets sind weiterhin für Fahrten zum ursprünglichen Bestimmungsort gültig, auch wenn die Route geändert wurde. Sitzplatzreservierungen können kostenlos storniert werden.
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Streik ist richtig und wichtig, und im Verkehrsbereich trifft es nun mal leider die Fahrgäste, weil die bestreikte Arbeit nun mal die Beförderung von Fahrgästen ist.
ver.dis Forderungen sind nicht unrealistisch und ich hoffe, sie werden erreicht.
Aber verdi fordert hier doch gar nichts.
Hast recht, bin mit den (drohenden) Streiks im ÖD durcheinander gekommen 🙂
Ersetze „verdi“ durch „GDL“.
Woher willst du das wissen? Ich hab so meine Schwierigkeiten belastbare Daten zu finden. Am Ende müssen wir Fahrgäste das auch mit finanzieren.
Dazu kommt das eine geforderte 35 Stundenwoche bei gleichen Lohn nicht nur eine Lohnerhöhung bedeutet sondern die freien Stunden müssen zusätzlich besetzt werden was zusätzliches Personal und Geld bedeutet.
Bei so einem Konzern klingt das für mich nach sehr viel Geld. Wo kommt das her?
Kosteneinsparung bei den Gehältern der Vorstände und f1 Führungskräfte.
Der war gut. Also ob die hohen FK auf Kohle verzichten würden.
Wie schon geschrieben scheint ja genug Geld für Boni und hohe Vorstandsgehälter da zu sein. Sehe also kein Problem Geld zu finden.
Geld ist ja gar nicht das Hauptproblem. Aber wo soll das zusätzliche Personal für eine 35 Stundenwoche herkommen, wenn im Regionalverkehr derzeit schon täglich Fahrten ausfallen, weil kein Personal da ist?
Das liegt ja auch an den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung. Ich glaube eher dass andersrum ein Schuh draus wird und bessere Bedingungen den Job für mehr attraktiver macht
Mehr Personal bekommst Du nur bei besseren Arbeitsbedingungen. Sonst suchen sich die Leute andere Branchen.
Was denkst du, warum zum Beispiel überall die Restaurants schließen und die ihre Öffnungszeiten verkürzen, weil sie kein Personal mehr finden?
Die sind alle Richtung Einzelhandel und kassieren dort entspannt mindestens 2.800 € brutto, bei wesentlich weniger Stunden, geregelte Arbeitszeit, keine unbezahlten Überstunden, und ihre Freunde sehen sie auch wieder regelmäßig, weil sie nicht ständig am Wochenende nachts arbeiten müssen.
Welsky will einfach nur wieder den harten Hund raushängen lassen um seiner Gewerkschaft mehr Mitglieder zu verschaffen (40k GDL vs. 185k EVG), aber das klappt wohl leider nicht so richtig.
FunFact, die Zeitarbeitsfirma der GDL „Fair Train“ sucht Lok-Führer, Wochenarbeitszeit…… tada 38 Stunden…..
Am Ende werden es wieder x Streiks später ein leicht besseres Ergebnis als bei der EVG geben aber gut, ist halt so muss man sich aber auch nicht wundern wenn dann niemand auf die Bahn umsteigen will
Mir klappt einfach nur die Kinnlade runter und mir fehlen die Worte… Bestätigt letztendlich aber nur meine vor kurzem getroffene Entscheidung, nach über 10 Jahren als absoluter Bahn-Vielfahrer, in diesem Land nie wieder einen Schritt in einen Zug zu setzen.
Warum? Weil die Mitarbeiter für einen gerechten Lohn, verbesserte Arbeitsbedingungen streiken? Unregelmäßiger Schichtdienst bis 14h Länge pro usw ist aktuell die Realität.
Man denkt heutzutage eben nur noch an sich. Hauptsache MIR geht’s gut, Ich empfehle einen Blick über den Tellerrand. Wenn so jeder denkt, gute Nacht.
Ich habe früher auch ganz anders gedacht, leider hat mich das Leben (in diesem Land), dahingehend so gezeichnet, dass ich gar nicht anders kann, als erstmal ausschließlich an mich zu denken. Wünschte es wäre anders möglich…
Wenn man immer nur an sich denkt kommt das schnell negativ zu einem zurück.
14 Stunden-Schicht? Das ist eine Lüge! Lokführer haben maximale Lenkzeiten und dürfen sicher nicht 14 Stunden am Stück arbeiten.
Bei der Bahn arbeiten sicher nicht 324’000 Lokführer.
Es gibt, du nennst es, Lenkzeiten, das ist richtig.
Der Job eines Lokführers besteht aber nicht nur aus dem Steuern von Zügen.
Es gibt 14Stunden Schichten.
Es Streiken auch nicht nur Lokführer. Die GDL vertritt inzwischen alle Berufe des operativen Personals. Zugbegleiter, Bordgastro, Fahrdienstleiter, Werkstattpersonal, um nur einige zu nennen.
Korrekt ist: Die GDL vertritt auch EINEN KLEINEN TEIL des operativen Personals. Nur weil Wesselsky ständig polemischen Spitzen über die deutlich größere EVG loslässt und ohne jegliche Belege behauptet, die GDL sei größer, bleibt es dabei, dass die GDL eine kleine Nischengewerkschaft ist, die in Person ihres Chefs so selbstherrlich Auftritt, als repräsentiere sie 100 Prozent des Bahnpersonals. Mitnichten.
Wo kommen wir da auch hin wenn Menschen fair bezahlt werden..
Aha, werden sie das bisher nicht?
https://www.gehalt.de/beruf/lokfuehrer
Dafür, dass dir die Worte fehlen, schreibst du ganz schön viel.
Ich wünsche den Beschäftigten viel Erfolg beim Arbeitskampf.
Wer die letzten 10 Jahre beruflich nahezu täglich auf das Unternehmen DB angewiesen gewesen wäre, wird meinen Entschluss vielleicht nachvollziehen können. Die Maßnahmen für kommenden Mittwoch/Donnerstag (auch um eine Arbeitsniederlegung ggf. abzuwenden), bestärken mich nunmal in meinem Entschluss. Da es passend zum Thema war, wollte ich diesen hier teilen, um vielleicht noch mehr Menschen dazu zu bewegen, in Zukunft auf das Zugfahren in diesem Land zu verzichten. Wenn niemand mehr Bahn fährt, werden die Verantwortlichen (an sämtlichen Stellen) vielleicht wach und können ihr Treiben der vergangenen 10 Jahre nicht mehr einfach ungeschoren fortsetzen. Auch wenn dies dazu führen würde, dass in diesem Land keine Personenbeförderung auf der Schiene mehr stattfindet, wäre mir dies immer noch lieber, als diese tägliche Quälerei, denn dann wüsste man wenigstens, woran man ist (es fährt keine Bahn, Punkt). Wird, wie bereits gesagt, wohl nur jemand nachvollziehen können, der die vergangenen 10 Jahre ähnlich viel unter diesem Unternehmen(skonstrukt) gelitten hat. Und wer sich jetzt denkt, dass ich nur meckern kann… Vor meinem Entschluss stand ich unter anderem im Austausch mit dem Eisenbahn-Bundesamt um Veränderungen durchzusetzen. Die Korrespondenz endete leider in einem sich wiederholenden „wir können Ihnen nicht helfen…“. Damit war die letzte Hoffnung, eines irgendwann funktionieren Schienenverkehrs in diesem Land für mich gestorben und ich war gezwungen, von meiner Seite aus Veränderungen einzuführen, daher eben auch mein Entschluss.
Wenn niemand mehr Bahn fährt, werden Straßen ausgebaut. Das ist genau das, was wir in Zeiten der Klimakatastrophe so gar nicht brauche könnenn. Beschwer dich lieber bei den Unionspolitikern, die die Bahn kaputt gemacht haben
Bin ebenfalls seit über 10 Jahren Pendler und klar läuft nicht immer alles Rund aber im großen und ganzen ist mir das lieber als jeden Tag mit dem Auto zu pendeln. Und bloß weil du im Austausch mit dem EBA standest heißt das ja nicht, dass dein Wunsch oder deine Forderung begründet war…
Bin 6 Jahre lang jeden Tag 1,5h einfach mit der Bahn gependelt. Gegen Ende hatte mein Stamm-ICE zwischen Ingolstadt und Nürnberg an mindestens 3 von 5 Wochentagen Verspätung – und zwar so, dass ich 45 Minuten in Ingolstadt am Bahnsteig stehen durfte. Die Male, in denen der Anschlusszug gewartet hat, kann ich an einer Hand abzählen. Seitdem meide ich die DB wo ich kann.
Interessanterweise finde ich mich mittlerweile dennoch ein paar Mal im Jahr in der misslichen Lage, für Fernreisen trotz aller Widerstände die Bahn nehmen zu müssen. Und wie zu erwarten haben meine Züge dann auch in mindestens 50% der Fälle Verspätung. Ich wünschte es wäre anders, aber nach jeder qualvollen Bahnfahrt fühle ich mich aufs Neue in meiner Meinung bestätigt.
Ich kann Deinen Entschluss absolut nachvollziehen, sieht bei mir nicht anders aus. Jahrelang war ich beruflich Zwangsbahnfahrer im Fernverkehr. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr von und nach Hamburg lag bei 20%. Seit einem Arbeitgeberwechsel wird Auto gefahren, die Pünktlichkeitsquote ist auf 80% gestiegen. Geht doch.
Es gab NIE Pünktlichkeitsquoten von 20 Prozent im Bahnverkehr, auch nicht regional. Vermutlich gehörst du auch zu den Leuten, die bei fünf Minuten Zugverspätung kopfschüttelnd und schimpfend eskalieren, dieselbe Verzögerung im Auto aber mit Sätzen wie „Na ja, Verkehr ist halt immer“ kommentieren.
ich kenne so viele Leute, die sich auf diese Weise selbst rechtfertigend schönreden, Ihnen bliebe ja letztlich keine andere Möglichkeit, als das Auto zu nutzen. Genau mit dieser „Ich würde ja gern, aber…“-Linie ruinieren wir gerade unseren Planeten. Nur keine Kompromisse im eigenen Leben…
Witzig, dass Nicht-Autofahrer immer so tun, als würde man auf der Autobahn regelmäßig stundenlang im Stau stehen. Dabei kann ich mich an vielleicht 2 oder 3 Male in meinem bisherigen Leben erinnern, in denen ich wirklich mal nennenswert im Stau stand.
Auf der anderen Seite bin ich jahrelang beruflich mit der Bahn gependelt – mein Stamm-ICE zwischen Ingolstadt und Nürnberg hatte häufig Phasen, in denen er an 3 von 5 Wochentagen mehr als 20 Minuten Verspätung hatte. Anschließend 45 Minuten in Ingolstadt am Bahnsteig warten – der vorherige Anschluss konnte komischerweise nie warten – hat schon immer sehr viel Spaß gemacht …
Streiks sind wichtig, von daher habe ich dafür Verständnis.
Lass mich raten: Du hast auch den einen von 100 Millionen Chefs, der dies ähnlich sieht und sogar so viel Verständnis hat, dass er dich an dem Tag einfach bezahlt, auch wenn du viel zu spät oder gar nicht auf der Arbeit erscheinst? Streiks sind wichtig, aber bei derart vielen Betroffenen und so wichtiger Infrastruktur, sollte es Verantwortliche geben, die die Möglichkeiten haben, eben eine solche Arbeitsniederlegung zu unterbinden, ohne dass dies zum Nachteil der Streikenden wird und trotzdem faire Verhandlungen stattfinden können.
Selbstverständlich werde ich in so einem Fall bezahlt.
Wenn Du wegen einem kurzfristigen Streik zu spät zur Arbeit kommst und dein Chef wirklich so wahnsinnig ist Dir deshalb Dein Gehalt zu kürzen bettelt er förmlich um einen Denkzettel vom Arbeitsgericht und im Anschluss solltest Du Dir dringend einen anderen Job suchen.
Überall werden gute Leute gesucht.
Was habe denn ich davon, wenn überall gute Leute gesucht werden? Ich brauche doch auch einen Job!
Wenn die Zugbindung aufgehoben wird, bedeutet das, dass man mit dem Deutschlandticket dann auch Fernverkehrszüge nutzen darf?
Zugbindung gilt nur für Sparpreise. Mit dem Deutschland-Ticket darf man keinen Fuß in einen Fernverkehrszug setzen ;).
Beim Deutschlandticket gibt es keine Zugbindung. Aber nein, natürlich darfst du mit dem Deutschlandticket weiterhin keine Fernzüge nutzen.
Streiks sind weder wichtig noch notwendig und -wie in diesem Fall- gerechtfertigt.
Streiks schädigen erwiesenermaßen die Wirtschaft und damit dem Geld, was verteilt werden kann. Hohe Abschlüsse beschleunigen die Inflation.
Diese Androhung von Streiks durch den Oberguru Weselsky (nicht Verdi und nicht EVG) mit seiner GDL trifft die Falschen und geht absolut in die falsche Richtung. Die Bahn hat schon 11% Lohn angeboten, was dem mit Minderwertigkeitskomplexen behafteten Weselsky immer noch zu wenig ist. Eine 35-Std-Woche bei vollen Ausgleich und über 10% mehr Lohn….
Wer erwirtschaftet das Geld vorher, damit man es verteilen kann? Das trifft nicht nur bei den Lohnverhandlungen zu, sondern auch bei den Gelder, die sozial verteilt werden. WER?
11% aber über drei Jahre, was 3,5% im Jahr entspricht. Bei einer Inflation von 18% gesamt sind die 11% noch moderat. Also erzähl hier keinen Unfug. Der Bahn Vorstand genehmigt sich Boni aber wenn der normale Beschäftigte fair bezahlt werden will, ist das nicht nachvollziehbar für dich? Wer soll die Wirtschaft bei immensen Reallohn Verlust denn mit Konsum am Laufen erhalten deiner Meinung nach…
Wesselsky fordert 555 Euro monatlich pauschal mehr Lohn für jeden Beschäftigten. Das sind für einen Lokführer gut 20 Prozent on top plus ZUSÄTZLICH Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden ohne Lohneinbußen.
Wenn du das realistisch findest, dann müssten flächendeckend in allen Branchen 25 Prozent mehr Lohn gezahlt werden. Wenn du uns jetzt erklärst, wie das funktionieren soll, ohne dass ganze Branchen über den Jordan gehen oder die Verbraucher die durch die massiv gestiegenen Lohnkosten resultierenden Preise nicht mehr stemmen können.. Wir lauschen interessiert.
Und wenn du so ne Fairness Ader hast, dann geh dich über Steuerhinterziehung beschweren, da entgeht dem Staat viel viel mehr Geld als das Geld, das „sozial verteilt“ wird…
Solche spontanen Aktionen sind der beste Beweis, dass die Privatisierung der Bahn ein großer Fehler war. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und in kritischer Infrastruktur gehören verbeamtet und Beamte dürfen bekanntermaßen nicht streiken. Jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist sollte der Staat sich wenigstens an Italien ein Beispiel nehmen wo bei der Bahn zwar gestreikt werden darf aber die nur wenn das mehrere Wochen vorher angekündigt wird.
Selbstverständlich sollen die Lokführer und das übrige Personal einen einigermaßen fairen Lohn bekommen aber Konflikte dürfen nicht auf dem Rücken von Millionen von Pendlern ausgetragen werden. In Japan wird das anders gemacht, die Züge fahren pünktlich aber die Passagiere fahren kostenlos. Die Bahn verliert an dem Tag die Einnahmen aus dem Ticketverkauf.
*Off topic*
Großes Kino, dass mir hier unter dem Beitrag Werbung für Snickers angezeigt wird!
Wenn‘s mal wieder länger dauert… 🙂