Baden-Württemberg: Ersthelfer-App soll landesweit eingeführt werden

Beispielbild: Region der Lebensretter

Nach Informationen des SWR steht die Einführung einer Notfall-App in Baden-Württemberg bevor, welche vor dem Eintreffen des Krankenwagens Ersthelfer in der Nähe alarmiert, um schnelle Erstversorgung zu gewährleisten. Das bevorstehende Rettungsdienstgesetz, das noch vor der Verabschiedung im Landtag angepasst wird, beinhaltet die Implementierung dieser landesweiten App.

Das Ziel der App ist es, unnötige Einsätze von Rettungswagen zu reduzieren und bei akuten Notfällen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen, wo jede Sekunde zählt, sofortige Hilfe zu leisten. Ärzte und medizinisch ausgebildete Ersthelfer sollen über die App umgehend über Notfälle informiert werden, um eine erste Versorgung zu ermöglichen, bis professionelle Rettungskräfte eintreffen. Des Weiteren wird durch das neue Gesetz festgelegt, dass die Leitstellen verpflichtet sind, diese Anwendung zu nutzen.

In verschiedenen Regionen des Landes sind bereits Notfall-Apps im Einsatz. Ein Pilotversuch mit der App „First AED“ von der Initiative Region der Lebensretter begann bereits 2017 in Freiburg. Fast 2.000 Alarmierungen wurden dort im Jahr 2022 registriert. Die App ist mittlerweile auch in Aalen (Ostalbkreis) und Heilbronn verfügbar. Im Neckar-Odenwald-Kreis können Notfälle über die „Mobile Retter“-App gemeldet werden, während Göppingen die App „Corhelp3“ nutzt. Weitere Kommunen haben ebenfalls Interesse bekundet.

Es gibt nicht nur eine einzige Organisation, die eine Ersthelfer-App bereitstellt. In verschiedenen Ländern haben sich verschiedene Systeme entwickelt. In Deutschland gibt es noch kein einheitliches System. Je nach Bundesland werden individuelle Systeme genutzt. Das sind zum Beispiel:

corhelper
First AED
Meine Stadt Rettet
Mobile Retter
KATRETTER
Saving Lifes
Voraus-Helfer
Instant Help

Im September 2023 waren bereits 4.500 Ersthelfer in Baden-Württemberg in einer Notfall-App registriert. Um sich als Ersthelfer anzumelden, ist eine Mindestqualifikation erforderlich.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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16 Kommentare

  1. Das ist wirklich sinnvoll! Es sollte aber eine bundesweite Lösung geben.

    Es gibt auch Brand und Evakuierungshelfer, das sollte man vielleicht auch in Erwägung ziehen, diese Leute im Notfall zu verständigen. Im Notfall kann das leben retten und Brände gibt es auch genug.

    • Tellerwäscher says:

      Der Rettungsdienst ist Landessache, daher geht das nur bedingt. Man kann sich auch als Brand und Evakuierungshelfer registrieren!

  2. Cool, das du darüber einen Artikel gemacht hast.
    Bin seit Jahren bei uns in Niedersachen Oldenburg bei Corhelper und das macht echt viel aus.

    Ich finde, dass dieses Video sehr gut erklärt, was es macht eventuell hat jemand von euch Lust, mitzumachen. =)
    Link: https://www.youtube.com/watch?v=3QSb2RCZjAA

    • Bei uns gibt es KATRETTER und nun auch für Personen ohne formale Qualifikation (wie ich z. B. als betrieblicher Erst-Helfer und Erfahrungen u. a. aus dem Ehrenamt).

      Zum Video eine kleine Anmerkung: Es gilt wie immer, dass reanimiert wird solange, bis der Rettungsdienst einem explizit sagt, man solle aufhören. Wenn die Reanimation gut aussieht, lassen die einem auch gerne noch etwas weiter machen, bis die ihren Kram sortiert und die Lage sondiert haben, wie mir mehrere Rettungskräfte erzählt haben.

      Ansonsten: Super Sache, bei uns braucht der Rettungsdienst keine 5min, da habe ich kaum die Schuhe an. Aber alleine die Ortskenntnis und, dass man schon den passenden Hauseingang gefunden hat und mit der älteren Ehefrau bis ins 2. OG gekraxelt ist, erspart dem Rettungsdienst eine gute Minute. Eine 5. und 6. Hand ist auch gerne gesehen, und sei es nur, um den Verkehr und nachrückende Einsatzkräfte zu organisieren (zuletzt waren es derer 12 in 6 Fahrzeugen, keine Wendemöglichkeit, 12% Steigung, enge S-Kurve).

  3. Tobias Mayer says:

    Ich selbst bin ebenfalls Teilnehmer der App und hatte schon seit August 2022 bis heute 9 Reanimationen zu verzeichnen, bei denen der Rettungswagen erheblich später als ich vor Ort war.
    Die App ist super sinnvoll. Bevor man freigeschalten wird, muss man sich jedoch mit seinen Qualifikationsnachweisen ausweisen, damit auch tatsächlich professionelle Hilfe geleistet wird.

  4. Nokiezilla says:

    „Im September 2023 waren bereits 4.500 Ersthelfer in Baden-Württemberg in einer Notfall-App registriert“

    Welche App soll das bitte sein? Würde mich da auch registrieren wollen.

  5. Super, wenn jedes Dorf seine eigene App hat. Da lobe ich mir doch unsere föderalistische Struktur. Kleinstaaterei 2.0

    • Es gibt einen Grund. Gerne teile ich dir diesen mit.
      Wettbewerb. Jedes Dorf hat eigene Ideen, am ende kristallisieren sich die besten raus und diese verwendet man dann für das ganze Land. Sehr vorteilhaft. Für alle.
      Achte ruhig beim nächsten mal darauf. Wird durchgehend so angewendet.

  6. Würde mich ja gerne als Ersthelfer ab nächsten Monat registrieren, aber keine App ist für meine Region zuständig.

    • Tellerwäscher says:

      Nicht jede Leitstelle ist entweder an eine solche Anwendung angeschlossen oder kann an solch eine Anwendung angeschlossen werden. Eventuell mal bei dem Freiwilligen Feuerwehren oder Ortsvereinen nachfragen!

    • Die App „Saving Life“ ist bundesweit im Einsatz.

  7. Könnt Ihr bitte für jedes Bundesland die jeweilige App auflisten? Bei einer SO WICHTIGEN Sache ist eine Bundesland-Lösung gefährlich, weil Leute denken, dass die App nicht für Ihr Bundesland geeignet ist.

  8. Einen recht schönen Beitrag, wie ein Einsatz ablaufen kann, ist bei firefox05c zu finden https://firefox05c.wordpress.com/2022/03/12/nachbarschaftshilfe-mit-mobile-retter/

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