Autonomes Ridepooling: Moia und Partner planen Betrieb in Hamburg für 2025
von André Westphal | 7 Kommentare
Der Anbieter Moia, eine Tochter des Volkswagen-Konzerns, ist in Hamburg bereits mit seiner Flotte aktiv. So bietet man Mobilitätsdienstleistungen an, welche die öffentlichen Verkehrsmittel ergänzen sollen. Über seine Ridepooling-Angebote will man auch den Individualverkehr reduzieren. In der Modellregion Hamburg treibt man dabei jetzt stärker und mit staatlicher Förderung das autonome Ridepooling voran. Das Ziel ist es, ein autonomes, international skalierbares Ridepooling-System zu entwickeln und nach 2025 in Hamburg auf die Straße zu bringen.
Bis zu 10.000 autonome Shuttles könnten laut Moia bis 2030 auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Das sieht eine Vereinbarung des Bundesverkehrsministeriums mit der Freien und Hansestadt Hamburg vor. Moias On-Demand-Lösung soll Bus und Bahn ergänzen und eine weitere Alternative zum Pkw bieten. Das Projekt „Alike“ soll da ein System autonomer Shuttles darstellen, die per App gebucht werden können und den Fahrgast abholen sowie eben ans Ziel bringen. Sollte man damit in Hamburg erfolgreich sein, wäre auch die Nutzung in ländlicheren Gebieten in Zukunft ein Thema.
Ziel des Modellprojekts ist es auch, die Akzeptanz von autonomen Fahrangeboten in der Praxis zu erforschen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt mit 26 Millionen Euro. Mittlerweile hat der zuständige Bundesminister, Dr. Volker Wissing, den Förderbescheid übergeben. Als nächsten Schritt will man ein Gesamtsystem zur Buchung und Nutzung von bis zu 20 autonom fahrenden Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr in Hamburg aufbauen. Die Betriebs- und Ridepooling-Software wird von Moia bereitgestellt.
Alike soll mit zwei Modellen von autonom fahrenden, vollelektrisch angetriebenen Shuttles in den Betrieb gehen. Eines der Shuttles stammt von der Benteller-Tochter Holon. Der Holon Mover kann bis zu 15 Passagiere transportieren und maximal 60 km/h fahren. Dank einer automatisierten Rampe ist er barrierefrei nutzbar. Das zweite Fahrzeug ist der ID. Buzz AD von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernimmt das Institut für Verkehrswesen (IfV) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) stellt wiederum die politische Anbindung sicher. Innerhalb des Alike-Projektes soll das SAE Automatisierungslevel 4 (hochautomatisiertes Fahren) erreicht und umgesetzt werden.
Ein weiterer Partner ist die DRM Datenraum Mobilität GmbH. Diese unterstützt dabei, einen geeigneten Anwendungsfall für einen europäischen Datenraum für den Bereich Mobilität (Mobility Data Space) zu definieren, um das Teilen von Daten zu stärken. In den kommenden Wochen werden auf der Basis der Vorarbeiten bei allen Partnern die wesentlichen Inhalte des Projekts definiert. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Die eigentliche Betriebsphase startet jedoch erst ab 2025. Dann werden die ersten Fahrgäste mit den Shuttles mitfahren können – insofern es keine Verzögerungen gibt.
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Sehr undurchsichtige Preisgestaltung bei Moia, heute so morgen so. Teilweise bis zu 80% mehrkosten bei der gleichen Fahrt ein paar Tage später. Deutschland ist ein einziger Tarifdschungel mit völlig überhöhten Preisen. Und VW (Volker Wissing) freut sich wie ein Honigkuchenpferd, denn er fährt ja kostenlos.
Wieder nur am meckern. Das ist das Mobilitätkonzept der Zukunft. Irgendwer muss halt anfangen. Wirtschaftlich wird sowas eh erst im absoluten Massenmarkt.
Das Ziel ist es individuellen Verkehr zu haben und weniger rumstehende Autos,die nicht benutzt werden.
Wenn nichts aus Deutschland kommt, dann werden es die Amerikaner machen (werden sie wahrscheinlich eh ;))
Mobilitätskonzept der Zukunft? Woher nimmst du dieses Wissen? Es gibt mittlerweile einige Projekte, in denen On-Demand-Services voll in den ÖPNV integriert sind (also z.B. auch mit Deutschland-Ticket genutzt werden können) und dazu auch erste Projekte für autonome Angebote. Warum also sollte ausgerechnet dieses Projekt mit Moia, die sich die von SKir geäußerte Kritik zur Preisgestaltung gefallen lassen müssen, und nun 26 Mio Fördergeld bekommen, das Mobilitätskonzept der Zukunft sein? Bis zu 10.000 autonome Shuttles in Hamburg bis 2030 – ich würde ja wetten, dass es max. eine dreistellige Anzahl werden wird…
Wie ist das denn mit den Preisen bei anderen On-Demand-Services? Voll integriert ins Deutschland-Ticket sind ja wohl nur die wenigsten, oder kann Uber fahren mit meinem Deutschlandticket? Nein. Und was dynamische Preise angeht, kann MOIA von den anderen höchstens lernen, dass man noch viel mehr verlangen kann zu den Spitzenzeiten oder dort wo es kaum Alternativ-Optionen gibt. „Surge Price“ ist das Stichwort, hat man hier in Deutschland aber nicht so mitbekommen, weil wir Uber ja zum Glück klein gehalten haben.
Fahr doch Taxi, da sind die Preise festgelegt. Bei MOIA ist es eben von Angebot, Nachfrage und Poolingoptionen abhängig. Ach? Taxi kostet immer mehr als MOIA? Aber manchmal ist MOIA nur bisschen billiger und manchmal viel billiger? DAS ist dein Problem? Und überall wo du mit MOIA hin fahren kannst, kannst du auch mit HVV hin fahren. Da varriiert der Preis aber auch zwischen 0€ und ~10€ pro Nutzungstag. Ich zahle z.B. kanpp über 1€, allerdings auch bei Nicht-Nutzung. Überhöht finde ich die Preise für Mobilität inzwischen nur noch für bestimmte Bevölkerungsgruppen, zu denen aber niemand gehört der sich Fahrten mit MOIA leistet.
Auch wenn Hamburg in der Stadt einen gut ausgebauten ÖPNV hat, begrüße ich das Projekt. Insbesondere in Außenbezirken, in Tagesrandlagen oder später ins Umland wäre es eine echte alternative zum eigenen PKW. Denn in Randlagen, ob nun örtlich oder zeitlich, sind die Wartezeiten auf Busse doch oft erheblich, also z. T. mehr als 30 Minuten. ÖPNV ist Daseinsvorsorge wie Wasser, Telefon, Sgtrom, Bildung und gehört zu den Staatlichen Kernaufgaben.
Ja, das gibt hier echt viele Gegenden, wo man am Wochenende oder Abends sehr genau planen muss wenn man dort Öffis nutzen will, was irgendwie schon absurd ist, wenn man eine Stunde Fußweg von der nächsten U/S-Bahnstation entfernt ist… wenn die Leute nicht zur Bahn bzw von der Bahn nach Hause kommen, braucht man sich nicht wundern dass die Züge nicht voll ausgelastet sind.