Ausprobiert: Devolo GigaGate
Devolo GigaGate. So heißt die neue Hardware aus dem Hause Devolo. Die kennt man in vielen Fällen durch ihre dLAN- und Smart Home-Produkte. Wenn das WLAN nicht ausreicht, man keine Repeater nutzen kann oder will, dann kommt dLAN zum Einsatz. Einen Punkt an die Steckdose und den Router setzen – das Gegenstück da, wo man die Verbindung möchte. Nun mit dem GigaGate eine Lösung, die via WLAN arbeitet. Der Fokus liegt aber nicht wirklich im Ausbau des eigenen WLANs, stattdessen soll die Lösung kabelgebundenen Geräten helfen, die vielleicht unter einem schlechten WLAN leiden.
Unabhängig von meinem WLAN das Fallbeispiel „Wohnzimmer“. Da stehen allerlei Geräte rum, die mit dem Internet verbunden werden wollen. Der TV, die PlayStation, Fire TV, NVIDIA Shield TV, mein Receiver oder auch der Apple TV.
Nun habe ich vielleicht als Blogger eine Streaming-Kiste mehr am TV als viele andere Nutzer – dafür steht bei denen vielleicht noch ein Echo oder sonst was. Wenn hier das Netz langsam ist – beim Zocken oder Streamen, dann ist das nervig. Nun ist dies hier ein Blog, welches sich mit Technik beschäftigt – und da wird man unschwer erkennen, dass es für diese Problemstellung mehrere Lösungen gibt.
Man könnte beispielsweise mit dLAN arbeiten, wenn man wollte. Aber für viele Konsumenten scheint das Alien-Technologie zu sein – auf der anderen Seite gibt es da bauliche Beschränkungen, wie bei WLAN allerdings auch.
Wenn ich bei mir dLAN in höchster Aufbaustufe teste dann kommen derzeit bei mir um 60 Mbit/s in der Waschküche an, wo ich einen Server mit Internetzugang versorgen muss. Das reicht für die Aufgaben des Servers für die Hausautomation, ist für alles andere in Sachen großer Datenmengen aber ein Witz.
Ich hab es hier recht geräumig, WLAN kommt nicht in jede Ecke, ist aber für meine Belange ausreichend. Dennoch habe ich mich mal zum Test eines GigaGate von Devolo entschlossen. Das arbeitet recht einfach, es gibt in der Grundausführung eine Base und einen Satelliten.
Die Base wird am Router oder Switch angeschlossen, den Satelliten platziert ihr da, wo Anschlüsse benötigt werden. Base und Satellite kommunizieren ausschließlich über ein eigenes 5 GHz WLAN.
Die maximale Übertragungsrate zwischen Base und Satellite beträgt laut Devolo 2 Gbit/s und die Kommunikation zwischen den GigaGate-Komponenten ist per WPA2 beziehungsweise AES 128 Bit verschlüsselt.
Aufbau und Einrichtung sind recht schnell gemacht. Erst einmal testweise die Base an den Switch ran und den Satellite in Reichweite. Via Kabelverbindung bekommt die Base sofort Internetzugang und reicht diese transparent an den Satellite weiter.
Der Status kann über LEDs (abschaltbar in den Einstellungen) abgelesen werden. Jetzt könnte man theoretisch schon Geräte am Satellite anschließen.
Hierfür gibt es fünf RJ45-Anschlüsse, vier mit 100 MBit und einen GBit-Anschluss. Nun wirkt es erst einmal befremdlich, wenn man 2017 noch 100 MBit-Ports bekommt. Aber im den meisten Fällen dürfte das ausreichen.
Das NAS mit Filmen könnte man beispielsweise an den Gigabit-Port klemmen und die Streamer oder die Spielekonsolen an die 100 MBit-Ports. Das reicht für 4K und Internet dicke.
Theoretisch wäre hier der Drops schon gelutscht, denn gemessen kommen bei mir 1.170 Mbit/s an. Aber ich will noch mit euch einen genaueren Blick in die Verwaltung der Software wagen, die recht mager, aber funktional ausfällt.
Nach dem Anschließen habt ihr wahrscheinlich zwei neue Drahtlos-Netzwerke in eurer Netzwerkumgebung. Das eine ist das besagte 5 GHz-Netz, mit der Base und Satellite kommunizieren, das andere ist ein vom Satellite zur Verfügung gestelltes, welches man auch nutzen kann. Dieses ist allerdings auf der 2,4 GHz-Frequenz (20 / 40 MHz) festgetackert und bietet 802.11 b+g+n an.
Wer große Datenmengen – beispielsweise vom Notebook auf das NAS – schaufeln will, der ist unter Umständen langsamer unterwegs als wenn ein echtes 5 GHz-Netz mit entsprechender Bandbreite zur Verfügung steht.
Eben jenes steht aber unter Umständen nicht zur Verfügung, wenn man sich zur Anschaffung eines Devolo GigaGate entscheidet.
Devolo erlaubt ein Anpassen des Netzes in Sachen Netzwerkname, Verschlüsselung, Kanalbandbreite, Kanal und Modus. Als kleiner Vergleich mal der LAN-Test, der testweise mal Daten via WLAN schaufelte.
Das Ganze aus einiger Entfernung, bei laufendem Streaming. Hier kam ich lediglich auf 9 MB/s Übertragen von Daten aus einer Entfernung von rund 10 Metern mit einer Wand dazwischen. Aber für den gewöhnlichen Hotspot wird es sicher reichen.
Base und Satellite kommunizieren bei 80 MHz im Modus 802.11 a+n+ac. Hier hat der Nutzer eigentlich wenig zu tun, er kann aber auch Modus und Bandbreite ändern, aber das kann ja nicht das Ziel sein.
Falls gewünscht, kann auch Netzwerkname und der Schlüssel geändert werden, sich selber sehe hier aber keine Notwendigkeit, da hier nur Base und Satellite kommunizieren und das für die Zielgruppe wahrscheinlich zu viel Frickelei bedeutet.
Positiv ist zu erwähnen, dass das Devolo GigaGate eine tolle Reichweite hat. Wo auf unserem Grundstück andere Netzwerke nicht mehr zu erreichen sind, da greift dann das WLAN des DevoloGigaGate. Dieses übertrumpft nicht überraschend das 5 GHz-WLAN der FRITZ!Box 7490, aber auch das 2,4 GHz-Netz.
Ein Fazit? Wahrscheinlich muss man erst einmal eine Zielgruppe definieren. Ohne viel Ahnung einen schnellen, kabelgebundenen Zugang aufbauen, definiert auf die Smart Home Ecke. Das macht das Devolo GigaGate einwandfrei und frei von jeder Kompliziertheit. 4K-Streaming, Übertragen von Medieninhalten vom NAS – alles kein Problem, ohne Abrisse, jederzeit flüssig. Zumindest bei mir (der allerdings WLAN-technisch eh nicht den weitesten Weg vom Arbeitszimmer mit Router zum Wohnzimmer hat)
Dennoch ist das wahrscheinlich die Voraussetzung einer spitz definierten Nischen-Nutzschaft, die die Lösung in wenigen Minuten ohne viel Fuckelei betriebsbereit haben möchten und dafür die entsprechende Summe von rund 230 Euro zahlen möchten.
Sollte man vor der Problemstellung stehen, die das Devolo GigaGate lösen möchte, so hat man als Nutzer heutzutage eh recht viele Mittel. Vielen reicht vielleicht der blanke WLAN-Zugang an den Streamern, hier kann man schon viel mittels einem günstigen Repeater und der richtigen Konfiguration des eigenen Netzes gewinnen.
Selbst hier gibt es Lösungen, die das Anschließen via RJ45 und damit eines Switches erlauben. Auch so kann man viele Geräte per Kabel versorgen. Des Weiteren kann man natürlich schauen, dass man seine Wohnung oder sein Haus generell besser ausstattet. Von 2o Euro-Repeatern von TP-Link bis hin zu etwas professionelleren Ubiquiti-Geräten findet man hier alles.
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Kann ich mit dem devolo-Teil eine einfachere WLAN-Ausweitung hinkriegen als mit Repatern von TP-Link? An denen bin ich schon zweimal verzweifelt und habe dann wieder mal einen weiteren Router eingesetzt, den ich per Ethernet ins Netz eingebunden habe.
Gemessen (1.170 Mbit/s) in der Devolo Software oder z.B. mit iperf? Mich würde mal interessieren was wirklich durch geht, sofern der Wert nur aus der Devolo Software kommt. Die DLan Stecker sagen mir auch immer „>200 Mbit“ und im Endeffekt kommen <70 Mbit/s durch 😉
Ah der Wert kommt aus der Devolo Software sehe ich gerade (am Handy war das auf dem Screenshot nicht sofort ersichtlich). Daher würde mich nun ein realer Wert mal interessieren 🙂
Ich habe das GigaGate bei mir im Haus getestet … und dann schnell zurück geschickt. Nachdem mehr als eine Wand (Gasbeton) und gar noch eine Decke (Spannbeton) dazwischen waren, wurden die Datenraten bei mir inakzeptabel oder die Verbindung brach zuletzt ganz ab.
Aufgrund der vielen unterschiedlichen Konstellationen (räumliche Situation, Baumaterialien, Gerätestandorte etc.) hilft nur ausprobieren.
Hallo MiniMax, habe mit vor längerer Zeit von devolo das dlan Starterkit gekauft. Von Steckdose zu Steckdose 120 Mbit/s. Jetzt dazu noch die WLAN/WiFi Ergänzung dazu und im Keller das WLan Teil in der Steckdose gesteckt 160 Mbit/s und vollen Saft. Vergiss die Sache mit den Repatern bracht bei mir im Keller kein Empfang
In etwa das gleiche bekommt man von Airties, die Kisten haben weniger LAN Ports es gibt aber eine gute App und funktioniert einwandfrei.