Auf Facebook bleibt man: Niedersächsische Landesregierung zieht sich aufgrund von Hass und mehr von Twitter zurück

Die Niedersächsische Landesregierung wird ihren im November 2011 angelegten Twitter-Account löschen. Die Begründung dafür? Fehlende Kontrollen und mangelnde Verifizierungen führen zunehmend zur Verbreitung von Hass und Hetze, Falschinformationen sowie Verschwörungserzählungen. Dies sei nicht mehr länger hinnehmbar. Und nun? Die Accounts auf Facebook und Instagram wolle man weiterführen, so das Social-Media-Team der Niedersächsischen Landesregierung. Sicherlich bin nicht nur ich da unsicher, ob man nach dieser Aussage lachen oder weinen soll. Mal schauen, ob man sich noch auf Mastodon einfindet, der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) betreibt eine Mastodon-Instanz für die Zwecke der eigenen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ich persönlich hätte es gut gefunden, wenn die Niedersächsische Landesregierung informell konsequent ihren Stiefel auf Twitter gespielt hätte.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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28 Kommentare

  1. Wenn sie zu einem offenen Netzwerk wie Mastodon wechseln, Hauptsache irgendwas mit ActivityPub Funktionalität, ist es gut. … auch wenn die Begründung dumm ist.

  2. Gut, finde alle Behörden und öffentlichen Stellen sollten sich auf einer bundeseigenen Mastodon Instanz einfinden.

  3. Die Spaltung der Gesellschaft beklagen und sich dann nicht auf einer weltweit immer noch sehr geachteten Plattform der Diskussion stellen – Politik 2022.
    Eine symbolische Aktion um schonmal vorwegzuschicken, dass „alles“ auf Twitter nur noch Falschinformation oder Verschwörung ist, wenn es der eigenen politischen Agenda widerspricht. „Ach, ihr habt das von Twitter – dann ist es garantiert Fake, Verschwörung oder Rechts.“ – Auf so einer Plattform kann ja keiner von den „Guten“ dabei sein. Das ist unsere Welt – alles was der eigenen Haltung widerspricht, ist falsch – Argumente braucht man da gar nicht mehr.

  4. wer nimmt denn bitte deutsche politiker in bezug auf digitale themen noch ernst?

    • Tja, Twitter unter Musk noch ernst zu nehmen, fällt mir ungleich schwerer. Die Präsenz in „sozialen“ Netzwerken bindet schließlich auch Arbeitskraft – da ist es durchaus sinnvoll, sich zu überlegen, wo man in Zukunft aktiv sein will. Bei Firmen wie Telegram und Twitter dann wohl eher nicht.

  5. Stephan Weil und der offizielle MP Account gehen auch.
    Das ist konsequent.

  6. Gut so, so trennt sich die Spreu vom Weizen sogar völlig selbständig. Das nimmt Elon ein bisschen von der Arbeit ab, die es zu verrichten gilt. Twitter macht mir mit jeder dieser Aktionen, immer wieder ein kleines Stück mehr Spaß.

  7. Es wird einfach nicht mehr so gelöscht und manipuliert wie früher – schlimm.

  8. Jessas, das scheint aber vielen hier zu missfallen, dass sich eine Behörde von Twitter zurück zieht. Oder ist es wie auch auf Twitter. Es sind nicht viele denen es missfällt, sondern die wenigen sind nur besonders laut?

    • Das Problem:
      Eine Behörde weniger wogegen bestimmte Personen stänkern können. Sieht man ja schon anhand einiger Kommentare hier

      • Jemand Anders says:

        stänkern kann man auch ohne die,.. ziel der plattformen ist ja, dass man leute erreicht. als ob irgendwer von den offiziellen jemals wirklich auf seine tweets geantwortet hat…
        man kann sie halt nur nicht mehr taggen,.,. aber die infos gehen dennoch durch

  9. So sehr Twitter in anderen Regionen der Welt auch wichtig ist, hier ist es einfach eine eklige Jauchegrube.
    Und seit einigen Tagen durchbricht AFD- und anderer rechtsoffener Mist meine schöne Links-grün-versiffte Bubble. Das nervt richtig.

  10. Ich frage mich da immer und was ist mit den Menschen die nichts davon nutzen und sich einfach auf der Seite informieren wollen oder per Newsletter, RSS et cetera. Der Hauptvorteil von den Socialmedias ist natürlich das Feedback aber damit muss man eben auch umgehen können. 😉
    Mein Kaff ist hauptsächlich in Facebook. Ole Parallelgesellschaft. Da will man „manchmal“ Medial erziehen aber bekommt es selbst nicht auf die Reihe. Man erreicht bei den bekannten Socialmedia Plattformen eben auch nur jene bestimmte Menschen und nicht alle.
    Das ist auch wie bei mancher IT Fachkraft die „fehlt“. Die findet man nicht auf Xing, Linkedin, Twitter etc. weil sie eben durch ihren Beruf/ihr Wissen sowas meiden. Sind ja auch nicht darauf angewiesen.

    Mit dem Schwung bei Mastodon wäre es im Messenger Bereich zu Matrix auch nicht schlecht. Ich bin zwar in Mastodon aber seit Twitter kann ich mit der Form wenig anfangen. Ich habe lieber getrennt Infos und Chatplattform. Da wird auch an einigen Stellen schon gearbeitet, meist leider wie hier im Artikel bei Mastodon beschrieben eher für Intern.

  11. Der fiese Elon hat uns Twitter „geklaut“… mi mi mi… ziemlich kindisches Verhalten. Naja, schlußendlich kein großer Verlust. Tja und was Mastodingsda angeht… was ist das überhaupt?

    • Schau Dir mal an, wen Musk inzwischen alles in Twitter hineingespült hat. Und nein, für die Leute, die seinem Standpunkt („ich allein bestimme, was Meinungsfreiheit ist“) wenig abgewinnen können, ist der Abschied von Twitter vermutlich kein großer Verlust, da hast Du sicher Recht. 😉 Das gilt natürlich nicht nur für eine deutsche Landesregierung, sondern auch für zahlreiche Unternehmen, die in diesem toxischen Umfeld nicht mehr gern werben.

      Nicht dass mir Facebook sonderlich gut gefällt, aber dort werden immerhin nicht haufenweise Mitarbeiter/innen hinausgeworfen mit dem Ergebnis, dass „Content-Sichtung“ so gut wie unmöglich ist. Ob sich Mastodon (kennst Du’s wirklich nicht?) auf Dauer wird halten können, weiß ich nicht. Der dezentrale Ansatz ist mir durchaus sympathisch, aber auch der muss sich finanzieren …

  12. Wann wurde eigentlich die historische Lehre vom Ende der Weimarer Republik, nach der diese letztlich wegen des Extremismus sowohl von Rechts als auch von Links zugrunde gegangen ist, die Toilette heruntergespült. Es sind ja nun meine Altergenossen an den Schalthebeln der Macht was Politik und Kultur anbelangt – und ich erkenne meine Mit-Gen-Xer nicht wieder.
    Sollte sich einer meiner Altergenossen hier im Forum tummeln und Verständnis oder zumindest Einblick in diese Art von Entscheidungen haben, die im juste milieu für Verzückung sorgt, wäre ich für Aufklärung sehr dankbar.
    Wieso also verhält sich eine progressive Landesregierung wie eine Politsekte mit stalinistischen Reinheitsvorstellungen? Geht man nicht üblicherweise zum vermeintlichen politischen Gegner und sucht den argumentativen Austausch mit dem Ziel, Bürger von den eigenen Positionen zu überzeugen?

    • Eine Landesregierung, die sich wie viele andere User auch dafür entscheidet, nicht mehr bei Musks neuer Dreckschleuder präsent zu sein, wird dadurch also zu einer „Politsekte mit stalinistischen Reinheitsvorstellungen“? Geht’s noch?
      Etwas anders verhält es sich mit den Plänen von Thierry Breton (EU-Binnenmarktkommissar), der inzwischen mit einer Sperrung von Twitter in der Europäischen Union droht, wenn Musk sein Verständnis von Meinungsfreiheit – auch offenkundige Lügen oder rassistische Drohungen dürfen auf Twitter verbreitet werden – weiter durchboxt. Eine solche Sperrung halte ich, unabhängig davon, wie sie umgesetzt werden könnte, für einen bedenklichen und letztlich falschen Weg. Aber Personen oder Einrichtungen, die ein bestimmtes Unternehmen nicht mehr nutzen wollen, Stalinismus vorzuwerfen, als ob es eine Präsenz- oder gar Dialogpflicht auf Twitter gäbe, ist für mich ein Unding.

  13. In einer der letzten Podcast Folgen Bits und so wird ziemlich gut erklärt, weshalb Mastodon nicht die gewünschte Alternative zur Twitter ist und so noch mehr Bubbles gefordert werden. Egal ob links oder rechts.

  14. Stefan mit F. says:

    Wenn ich mir so einige Kommentare hier so durchlese, dann verstehe ich, warum es Deutschland immer schlechter geht. Diversität und Meinungsfreiheit wirs gefordert, aber nur so lange es der eigenen Meinung entspricht. Und da nimmt sich weder Links, noch Rechts etwas.

  15. Man kann doch einstellen wer antwortet; Interaktion kann man auf Twitter vermeiden und den Kanal als reinen Informationskanal deklarieren; Für mich klingt das populistisch – man könnte auch mastodon > twitter mirrorn btw!

    PS: Seit dieser Woche gebe ich mein zentrales Sean Handle hier als Mastodon Link an; In meinem Follows kann man meine Nieschen Instanz Kanäle gern dort ansehen 🙂 – ich folge euch ggf zurück!

  16. Irgendwie hatte sich bei mir die Vorstellung von Demokratie derart verfestigt, dass sich jeder Bürger frei äußern darf, sich der mündige Bürger frei informiert und dann eigentverantwortlich bei den Wahlen seine Stimme und damit sein Mandat denen gibt, von denen er ausgeht, seine Interessen am besten zu vertreten.

    Ein nun weniger kontrolliertes (böse Stimmen könnten sagen „zensiertes“) Twitter kommt da doch z.B. einer Fußgängerzone recht nahe: da sind die einen, da sind die anderen, wieder welche werben für religiöse Dinge, einige bitten um Zuwendungen und andere kleben sich auf der Straße fest. Und auf Twitter soll eine so bunte Mischung nicht funktionieren?

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