Asus Zenbook Duo: Der Laptop mit zwei Bildschirmen im Test

Wer mobil arbeitet, hat sich sicher schon oft gewünscht, etwas mehr Platz auf dem Bildschirm zu haben, um seinen Arbeitsablauf besser bedienen zu können. In den vergangenen Jahren hat es diverse Ansätze gegeben, dieses Problem zu beheben. Da gab es unter anderem separate Bildschirme, die man neben den Laptop stellen oder direkt an die Anzeige des Laptops hängen kann. So wirklich nahtlos integriert war das alles jedoch nicht. Asus hat mit dem ersten Zenbook Duo den Versuch gewagt (auch andere Hersteller bieten das an), einfach ein zweites Display in den Laptop zu bannen und damit dem Nutzer mehr Raum zu geben. Nun ist die nächste Iteration des Duos erschienen, die ich mir mal genauer ansehen konnte.

Das aktuelle Zenbook Duo besitzt inzwischen zwei gleich gute Bildschirme, wobei das eine von der Tastatur verdeckt und nur auf Wunsch genutzt wird. Aber schauen wir mal genau hin. Wenn ihr das Gerät ausgepackt habt, fällt auf den ersten Blick gar nicht wirklich auf, dass man es mit zwei Anzeigen zu tun hat. Klar, das Gerät ist durch den Aufbau etwas dicker als andere Modelle, aber auch nicht massiv. Es handelt sich hier um ein Notebook mit einer Größe von 14 Zoll (ca. 36 cm) und auch beim ersten Aufklappen sieht das alles noch normal aus. Ein Bildschirm und eine Tastatur inklusive Touchpad. Sieht aus wie immer.

In puncto Anschlüssen finden sich auf der linken Seite ein USB-A-Port (USB 3.2 Gen1) und zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse. Die Tastatur ist abnehmbar und hat an der linken Seite einen USB-C-Port zum Laden, einen Schieber für das Bluetooth-Pairing (abgenommen ist es eine BT-Tastatur) und eine LED für den Akku. Auf der rechten Seite sitzt ein HDMI-2.1-Port und ein 3,5-mm-Anschluss für Kopfhörer. Schade ist, dass Asus nicht noch Platz für einen SD-Karten-Leser gefunden hat. Wichtig ist noch, dass an der Unterseite ein Kickstand verbaut ist, mit dem man den Laptop im Dual-Screen-Modus aufstellen kann und aus dem Teil dann wirklich eine echte Workstation wird.

Klappen wir das Gerät auf, gibt es neben der Tastatur lediglich einen Power-Button, den Asus direkt am Display platziert hat. Das Scharnier der Anzeige wirkt sehr robust und sorgt dafür, dass man den oberen Bildschirm gewissermaßen plan (180 Grad) nach hinten klappen kann. Das Gerät ermöglicht nicht, den Bildschirm komplett um 360 Grad zu falten.

Asus hält das Design beim Zenbook Duo äußerlich schlicht in einem dunklen Grau, was mir gut gefällt. Lediglich ein paar unscheinbare Streifen und der Zenbook-Schriftzug sind zu sehen. Die Verarbeitungsqualität ist meiner Meinung nach sehr gut. Das Gerät macht einen absolut robusten Eindruck, die Scharniere wirklich stabil, nichts knarzt und generell ist das komplette Notebook verwindungssteif. Zu schwer ist das Notebook mit 1,65 Kilogramm auch nicht, gehört aber auch nicht zur leichtesten Gewichtsklasse.

Kommen wir zu den Bildschirmen, den Kernstücken des Zenbook Duo. Davon gibt es – wie der Name schon verrät und ich bereits erwähnte – zwei 14-Zoll-Displays, die gleichwertig sind. Beide sind OLED-Panels mit einem Seitenverhältnis von 16:10 und einer Auflösung von 2880 × 1800 Pixel. Die Antwortzeit liegt bei 0,2 ms und die Bildwiederholrate bei 120 Hz. Damit lässt sich also gut und gern auch ein Spiel ordentlich spielen. Die typische Helligkeit liegt bei 400 nits während die Maximal-Helligkeit bei HDR-Inhalten bei 500 nits liegt. Das sind im Bereich der Helligkeit keine Top-Werte und von echtem HDR kann man da auch nicht sprechen. Für den normalen Gebrauch war das in meinem Test ausreichend, für die Arbeit im freien bei viel Sonne reicht das aber nicht. Weitere Details? Die Panels decken 100 Prozent des DCI-P3 Spektrums ab und sind natürlich auch Touch-Screens.

Direkt beim Anschalten fällt auf, wie gut diese OLED-Bildschirme sind. Typisches tiefes Schwarz und knackige Farben begrüßen den Nutzer. Die Panels bieten weiterhin eine hervorragende Blickwinkelstabilität und überzeugten zumindest mich auf ganzer Linie.

In der Anwendung benutzt ihr die Bildschirme genau so, wie ihr auch zwei vollwertige Monitore verwenden würdet. Ihr könnt Apps von oben nach unten oder umgekehrt verschieben oder bei Apps, die Multi-Display-Modi besitzen, auch eben jene nutzen. Da wird es wiederum Kandidaten geben, die nicht für derartige Geräte optimiert sind, aber das ist ja nicht die Schuld von ASUS. Der Hersteller selbst bietet mit ScreenXpert auch eine wirklich gute Software an, mit der ihr zügig die besten Displayeinstellungen anzeigen und verändern könnt. Auch Optionen zum Cursor-Management gibt es dort. Während der Benutzung beider Bildschirme bin ich zumindest mit den von mir genutzten Apps (hauptsächlich Medien, Adobe, Browsing, Office) nicht auf schwerwiegende Bugs gestoßen. Gelegentlich gibt es das Problem, dass die Apps die Größe nicht sauber wiederherstellen, wenn man Fenster verschiebt. Dann muss man abermals minimieren und maximieren, um das Problem zu lösen.

Kommen wir zur Hardware und zur Performance, die sich aus dem Gerät kitzeln lässt. Bei der mir vorliegenden Konfiguration werkelt ein Intel Core Ultra 9 185H Meteor Lake als Haupteinheit, dem 16 GB DDR5 RAM zur Verfügung stehen. Dazu kommt eine 1 TB NVMe SSD zur Ablage der Dateien. Generell macht das Gerät im Alltag keinerlei Anstalten bezüglich Ruckler oder ähnlichem. Alles läuft wie Butter, auch im Akku-Modus, wo das Gerät die Leistung ohnehin etwas beschneidet, wenn nicht benötigt. Für Freunde der Benchmarks habe ich den Geekbench 6, die aktuelle Version von Cinebench und 3D Mark laufen lassen. Die folgenden Zahlen sind im Leistungsmodus erreicht worden:

Geekbench Single Core: 2010

Geekbench Multi Core: 9887

Geekbench GPU: 22846

Cinebench Single Core: 76

Cinebench Multi Core: 405

3D Mark Steel Nomad Light: 2305 / 17,08 fps

Per se kann man damit also einiges anstellen, schweres Gaming jedoch nicht. Dafür ist das Gerät ohnehin nicht gedacht. Der übliche Alltag eines Zenbook-Duo-Nutzers wird jedoch je nach Anwendungsverhalten unterschiedlich aussehen. Mal Office, mal leichtes Gaming, mal Medien-Konsum, Bild- oder Video-Bearbeitung etc. In meiner bisherigen Nutzung bin ich natürlich nicht immer bei demselben Wert herausgekommen. Während man mit leichter Nutzung gut und gern bei 10 – 12 Stunden herauskommt, sind schwere Anwendungen wie Photoshop, Lightroom und Co. Apps, die den Akku deutlich schneller entleeren. Da muss man mit 6 – 8 Stunden rechnen. Immer noch relativ ordentlich, wenn man überlegt, dass hier zwei Bildschirme am Akku ziehen und es kein ARM-Gerät ist. Ein kleiner Fingerzeig: Das Gerät wird relativ zügig ziemlich warm am Boden. Wer gern den Laptop beim Arbeiten auf dem Sofa auf dem Schoß hat, sollte nicht unbedingt kurze Hosen tragen. Das wird schnell unangenehm.

Punktabzüge bekommt Asus von mir für die verbauten Lautsprecher. Die sind zwar von Harman/Kardon konfiguriert worden und stehen unter dem Label Premium, machen jedoch keinen guten Eindruck. Musik in höheren Lautstärken wird schnell schrill und verzerrt. An Volumen fehlt es generell und Bässe muss man teilweise suchen, um sie zu finden. Das ist je nach Genre nicht unbedingt schön anzuhören. Die Frontkamera ist in Ordnung und für Video-Konferenzen vollkommen in Ordnung. Glücklicherweise wird hier auch Windows Hello via Kamera unterstützt.

Mein Fazit zum Zenbook Duo

Asus macht mit dem Gerät erneut einen einwandfreien Job. Das Notebook ist natürlich nicht für jeden gedacht, sondern eher für diejenigen, die viel Monitor-Platz möchten, ohne dabei auf Portabilität zu verzichten. Stolpern die über diesen Laptop, kann man ohne Bedenken zugreifen (es sei denn, man legt Wert auf besonders gute Audioleistung). Das wirklich Gute ist hierbei eben, dass Asus es schafft, zwei hochwertige Anzeigen zu verbauen, ohne hart an anderen Stellen zu beschneiden. Das findet man nicht oft. Den Laptop gibt es ab 1.599 Euro.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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3 Kommentare

  1. Da leuchten meine Augen, wenn ich dieses Gerät erblicke!
    Tolle Idee, finde ich!
    Danke für den Test!

  2. Müsste für eine Kollegin das vergleichbare Gerät von Lenovo kaufen, Preis lag da bei 2500€. Ohne entsprechende Softwareoptimierung war das Gerät quasi nicht benutzbar und die war lenovo-typisch nicht gegeben.

    Ich würde wohl, wenn ich unbedingt den Bildschirmplatz benötige, einen mobilen zweiten USB-C Bildschirm in die Tasche packen.

  3. Kann man auf dem unteren Bildschirm schreiben?
    Falls ja, wie ist die Stifteingabe?

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