ARD: Mediatheken sollen gestärkt werden
Tom Buhrow wird zum Jahreswechsel den ARD-Vorsitz an die RBB-Intendantin Patricia Schlesinger übergeben. In einem Gespräch kündigte er aber bereits an, dass man die Mediatheken stärken wolle. Man habe bereits eine eigene Strategie für die Mediathek entwickelt, sie sei nun „die zweite wichtige Programmsäule.“
Er plädierte dabei für eine enge Zusammenarbeit von ARD und ZDF, da die Erwartung der Zuschauer sehr hoch sei. Die Mediatheken von ARD und ZDF werden laut Buhrows Aussagen von den Zusehern an den großen, internationalen Plattformen gemessen.
Man verfüge über einen riesigen Programmschatz. Über ein Streaming-Netzwerk mit „dem ZDF und weiteren Partnern“ könnten diese dem Publikum am besten angeboten werden. Da Dokumentationen laut Buhrow stark abgerufen werden, kündigte er an, dass künftig speziell für die Mediathek hochwertige Dokumentationen produziert werden. Jene sollen aber auch ganz normal im TV laufen. Der Montag werde zum „Info-Tag“, einschließlich von Dokumentationen, die zur Primetime um 20.15 Uhr gesendet werden sollen.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Es wäre schön, wenn die ÖRR endlich mal die historischen Filme und Nachrichten freigeben würden. Das ist interessanter als die 45min „Welche Dunstabzugshaube ist am Besten? oder die tägliche Grünenlobelei
Vermutlich schwierig. Auch die „historischen Filme“ haben einen Rechte-Inhaber, und die „alten Nachrichten“ dürften auch Agenturmaterial mit begrenzten Zweit-Nutzungsrechten enthalten.
Ich (Laie) habe den Eindruck, dass gerade „alte“ Inhalte ein Rechteproblem haben, weil es damals keine Zweitverwertung gab — es ist also nichts vereinbart, und oftmals gibt es den externen Partner nicht mehr, mit dem man Nachverhandeln könnte.
Da passieren dann auch so Sachen, dass alte Medien in eine Konkursmasse geraten, die wegen Überschuldung keiner haben will, Rechteunklarheiten, Erben-Streitigkeiten…
Dafür ist wahrscheinlich die Gruppe der Leute zu klein, die deutsche 70er-Jahre-Filme oder die Tagesschau von 1980 sehen wollen. Letzteres gab es ja sogar mal.
Hab mal ein Praktikum im ZDF gemacht, als das mit der Mediathek los ging. Dort habe ich gelernt, dass die alten Wetten Dass?-Sednungen nicht in die Mediathek gehen, wegen zwei Dingen:
a) Musik-Rechte für die vielen Live-Auftritte der Künstler
b) Frank Elstner: Er hat klar gesagt, dass er nie einen Vertrag für Online mit dem ZDF gemacht hat. Seine Anwälte waren natürlich bereit für einen gewissen Betrag das Online-Recht zu verkaufen. Der gewisse Betrag war angeblich höher als die Produktionskosten aller Elstner-Sendungen zusammen.
Viel Gerüchteküche. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die alten Rechteinhaber die Hand aufhalten
Sehr begrüßenswert, bin ein großer Fan der Mediatheken und kann es kaum verstehen, obwohl es rechtlich abgesichert ist, dass Inhalte nicht im kommerziellen Wettbewerb stehen dürfen und regelmäßig aus den Angeboten genommen werden. Letztlich mag es öffentlich rechtlich sein und anderen Regeln unterworfen sein, doch bezahlt wird der Content ja doch, irgendwie.
Ich möchte lieber meinen Rundfunkbeitrag behalten und verzichte auf den kompletten nonsense. Mittlerweile auch unangenehm teuer was da verlangt wird von unserem demokratischen Land…
Genau. Demokratisches Land. Und die Mehrheit ist dafür.
Meistgesehener Sender lt. heute in den Nachrichten: ZDF.
Was sollen die denn auch anderes sagen? In meinem Umfeld kenne ich kaum jemand der noch lineares Fernsehen schaut. Der ÖRRundfunk bietet für die horrenden Gebühren Framing, einseitige Information, Talkshows mit den immer gleichen Gästen und sehr viel Langeweile. Besser man schafft den regierungstreuen Rundfunk ab und erhebt statt der Rundfunkgebühren eine Kulturabgabe, die geringer ausfällt und auch Verlagen, freien Journalisten und Bloggern zu Gute kommt. Das würde die Demokratie stärken, aber davor hat die Politik scheinbar furchtbare Angst.
„In meinem Umfeld“ ist die Seuche des Internets.
„In meinem Umfeld“ wählen praktisch alle Grüne, sind Veganer und verzichten auf’s Auto.
Wenn ich mir dann die Zahlen für Deutschland in der Wikipedia oder der Tagesschau angucke, dann wählen aber nur 14% Grüne, es gibt nur 8% Vegetarier, und alle Welt fährt mindestens /ein/ Auto, gern auch zwei.
Aus diesem Grund haben wir Wahlen, Demonstrationsrecht und einen Petitionsausschuss. Das hilft aber leider alles nichts, wenn Leute immer nur die Köpfe in /ihrem/ Froschteich zählen und dann ganz genau wissen, dass jeder gern Fliegen frisst.
Das mag einem nicht passen. Vieles passt mir auch nicht. Aber das sind nunmal die Fakten. Deutschland guckt ZDF, zahlt bar und hasst eScooter.
Sehr schöne Antwort.
Volle Zustimmung. Mir passt das eine oder andere auch nicht. Ich bin aber sehr froh, hier und in einer recht gut funktionierenden Demokratie zu leben.
Gerade mit Blick auf den Rundfunkbeitrag kann die Frage, ob tatsächlich die Mehrheit dafür ist, m.E. durchaus mal aufgeworfen werden.
Brauchst Du nicht, Du kannst einfach die Reichweiten-Statistiken im Internet suchen.
Dann sollten sie die Bedienung der Mediatheken auch endlich mal intuitiver aufbauen, das jetzige erinnert noch sehr an BTX. Man muss sich teilweise so übel durchtasten, das ist nicht mehr Zeitgemäß.
Auch Vor-und Rückspulen sowie Unterbrechen und weiterschauen funktioniert nicht immer.
Die öffentlich rechtlichen in ihrer heutigen Form (m.M. 95%) gehören privatisiert. Das was qualitativ hochwertig ist, bleibt bestehen, um den Rest kümmert sich der Markt, sprich es verschwindet.
Wenn man wirklich als öffentliche Anstalt mit Informationsauftrag unterwegs sein möchte, dann will ich als Zuschauer informiert werden und nicht erzogen. Daher könnte ich mit einem ÖR Programm gut leben, welches objektive Nachrichten zeigt und ansonsten Dokumentationen, Kultur und Bildung (Kennt jemand noch Telekolleg?)
Der ganz Rest wie Sport, Unterhaltungsshows, Kochsendung usw. sollen die privaten machen. Und ja, die politische Lobhudelhei für bestimmte Parteien soll auch von denen finanziert werden und nicht von der Allgemeinheit, sprich die können eigene Webcasts durchführen wo man sich als Anhänger berieseln lassen kann.
Just my 2 Cents
Telekolleg gibt es immer noch und dort kann man auch immer noch einen Schulabschluss machen.
https://www.br.de/telekolleg/index.html
Ich finde die ÖR-Mediatheken super, weil sie spannenden Content wie Reportagen und Nachrichten enthalten, die es bei Netflix, Disney und co nicht gibt. Allerdings werden die Mediatheken gerade bei der ARD technisch weiterhin stiefmütterlich behandelt, bis heute läuft die App auf Android TV und Fire TV nicht vernünftig.
Machen wir uns nix vor: Ich als „Nerd“ wünsche mir sowas wie Mediathekview im Web, wo ich mit detailierten Suchkriterien alles finden und runterladen kann.
Was kommen wird, ist der Verschwinden der Suche zugunsten einer „KI“: „Du hast neulich einen Film mit Bud Spencer gesehen. Dann willst Du jetzt bestimmt was von den Wildecker Herzbuben hören, die sind ja auch dick!“
Eigentlich ist das Beste, was passieren könnte, dass die bloß mehr und länger Content einstellen, und man macht weiterhin einen großen Bogen um deren Website und nutzt irgendwelche 3rd-Party-Tools und -Apps mit Deeplinks.
EINE Mediathek für alle Öffentlich Rechtliche wäre mal was. Und dann nur noch einen Hauptsender und vier oder fünf Regionalsender und nicht für jede noch so kleine Region was extra. Darf dann auch gerne weiter aus Pflichtgebühren finanziert werden. Aber bitte mit Maß und nicht immer weiter steigend. Und wirklich unabhängig von der Politik. Ich sehe keine Bevorzugung einer bestimmten Partei bisher, aber Politiker:innen in den Aufsichtsgremien sollte einfach nicht sein.
Die beiden Mediatheken kooperieren und zeigen Inhalte des anderen.
Wie gut das funktioniert hab ich noch nich probiert da ich meinen Zugriff immer indirekt über MediathekView vornehme.
Mich würde interessieren wann die ÖR endlich in 4k senden.
Bisher läuft das ganze nämlich noch in 720p und das ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäß.
Nun, senden tun sie leider noch in 720p, aber insbesondere die ARD ist in ihreren Mediathekinhalten diesbeszüglich oft schon einen Schritt weiter. Dort werden viele Beiträge in 1080p angeboten und z.T. auch nachgezogen, siehe z.B. Doctor Who: die Folgen, die jetzt laufen, liegen in 1080p vor, während dies bei der letzten Ausstrahlung (letzes Jahr) noch 720p war. Nur das ZDF (und leider leider auch Arte) beharren hier noch stark auf 720p
4K ist noch ferne Zukunft, ausser einigen Showcases (z.B. Spy City), deren 4K HEVC HDR content man in der Medaithek auch („verborgen“) zum Download findet, sofern man danach suchen möchte…
Vor dem 4K, wäre mal ein zeitgemäßer Codec gut, Hevc und Vp9 is ausreichend Hardware Beschleunigt. Av1 ALS Alternative wäre auch cool wenn es sonst am Geld scheitert.
Diese Monster Downloads sind unnötig.
Einige mögen die öffentlichen Angebote, die anderen schauen das nicht bzw. wollen zumindest weniger bezahlen.
Einfach 5€/Monat Pflichtbeitrag, dafür dann 2-3 bundesweite TV und Radiosender und alles andere als Pakete zum extra dazubuchen/bezahlen. Das würde wahrscheinlich alle glücklich machen…außer den aufgeblasenen Verwaltungsapparat und die gut bezahlten Parkplätze für Politiker….daher wird es wohl nicht kommen. Schade.
Genau das würde uns nicht glücklich machen.
Da den meisten Menschen das Portemonnaie näher ist als die Vernunft, würden dann fast alle kündigen und die Minimalstversorgung nehmen. Und genau das ist NICHT der Sinn eines ÖRR, dass er mit Arte und 3sat irgendwo bei einer 5%-Nutzung rumdümpelt und „keinen stört“.
ÖRR soll ja gerade den Meinungspluralismus unserer Gesellschaft abbilden. Das geht nicht mit einer Minibutze.