Aqara Camera Hub G5 Pro: Ein erster Blick auf die neue Überwachungskamera

Aqara hatte im Rahmen der IFA 2024 neue Hardware vorgestellt. Ganz interessant fand ich den Camera Hub G5 Pro. Die erste für den Außeneinsatz optimierte Überwachungskamera von Aqara ist als PoE- und WiFi-Version erhältlich, bietet Farbnachtsicht und erkennt mithilfe interner KI-Funktionen Gesichter, Fahrzeuge, Haustiere und Pakete.

Die IP65-zertifizierte Kamera bietet eine Auflösung von 1520p (bei Verwendung über Apple Home wird die Auflösung allerdings auf 1080p heruntergestuft), Farbnachtsicht, einen Scheinwerfer, eine Sirene und ein Sichtfeld von 133 Grad. Sämtliche Videos (Liveübertragungen und Aufzeichnungen) sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt, und der knapp 7 GB freie eMMC-Speicher kann wahlweise sowohl mit der Cloud (kostenpflichtig) als auch mit lokalen NAS-Servern synchronisiert / erweitert werden.

Die G5 Pro zeichnet sich zudem durch ihre Kompatibilität mit einer großen Auswahl wichtiger Plattformen aus – dazu gehören beispielsweise Apple Home (einschließlich HomeKit Secure Video), Alexa, Google Home und SmartThings. Die RTSP-Unterstützung ermöglicht zudem Streaming zu NVRs und Videoservern. Ein integrierter Zigbee-3.0-Hub stellt die Verbindung mit anderen Geräten her und schleift diese auch weiter. Ebenso an Bord: eine Matter Bridge. Ihr könnt also Dritt-Matter-Geräte wie Steckdosen anderer Hersteller andocken, sofern ihr wollt.

Jedenfalls konnte ich das Gerät in den letzten Wochen ausgiebig anschauen und mit meinen bestehenden Sensoren etc. von Aqara testen. Zur Info: Ich habe die Wi-Fi-Variante, nicht die mit PoE. Übrigens ein ganz schöner Bollo….

Die Kamera verfügt über einen großformatigen Bildsensor mit über 4 Megapixeln (2688 × 1520) und einer Diagonale von 1/1,8 Zoll (4,57 cm). Diese Spezifikationen ermöglichen auch bei schwierigen Lichtverhältnissen eine gute Bildqualität, wie ich finde. Das Weitwinkelobjektiv mit großer Blende erfasst Objekte bis zu einer Entfernung von 10 Metern durchaus scharf. Zoomt ihr allerdings auf die Entfernung an Gesichter heran, kann es unscharf werden.

Die Installation gestaltet sich easy: Die Kamera lässt sich an Wänden, Decken oder auf ebenen Flächen montieren. Die Stromversorgung erfolgt wahlweise über einen USB-C-Anschluss oder Power over Ethernet (PoE). Da müsst ihr mal schauen, wie ihr das bei euch am besten anbringt.

Zur technischen Ausstattung gehört ein PIR-Bewegungssensor mit Fresnel-Linse. Der Erfassungsbereich erstreckt sich horizontal über 100 Grad, vertikal über 65 Grad. Ein integrierter 3-Watt-LED-Strahler mit 3000 Kelvin Farbtemperatur und 120 Grad Abstrahlwinkel sorgt für zusätzliche Beleuchtung, wenn es denn mal vonnöten ist. Bei der Nachtsicht setzt Aqara auf Farberkennung – selbst bei 0,01 Lux Umgebungshelligkeit werden Personen noch farbig dargestellt. Ich habe mal verschiedene Aufnahmen während der Dunkelheit gemacht, ist wirklich top:

20 Uhr

22 Uhr

06:00 Uhr

Die Kamera entspricht der Schutzklasse IP65 und eignet sich für den Außeneinsatz. Die USB-Variante hat ihren Anschluss tief unten, zu hoffen bleibt, dass da auf lange Sicht keine Feuchtigkeit reinkriecht, extra geschützt ist das Ganze nämlich nicht – ein spezielles Netzteil ist auch nicht dabei. Da muss man also basteln.

Die Kamera unterstützt, wie oben angesprochen, das RTSP-Protokoll zur Integration in Netzwerk-Videorekorder (NVR) und andere Systeme. Sollte man sich vielleicht schon vor der Anschaffung mal mit beschäftigen. Die Aqara-Cloud (10 Euro im Monat) kommt nicht infrage? Dann vielleicht mal schauen, dass Speichergeräte im Netzwerk aktiv sind, wenn man viel Videomaterial aufbewahren möchte.

Die Software von Aqara ist mächtig und bietet eine Vielzahl von Optionen an, der Aqara Camera Hub G5 Pro dürfte das Mächtigste an Kamera haben, was Aqara im Angebot hat. Die Stärken spielt die Kamera natürlich im eigenen Ökosystem aus, teilweise lässt sich das Ganze aber auch verzahnen. Folgendes kann beispielsweise erkannt werden: Gesichter, Fahrzeuge, Pakete, Menschen, Rumlungerer, Sounderkennung und Tiere. Die Sounderkennung erkennt beispielsweise Weinen. Das funktionierte in meinem Test nur so mittel. Ich hatte ein paar Remixe laufen, was als das Weinen eines Babys gewertet wurde. Nun ja, vielleicht ist meine Musik auch so mistig.

Dafür funktionierte die Gesichtserkennung ganz gut, was dafür sorgt, dass man bei scharf geschalteter Cam eben nicht dauerhaft behelligt wird, dass jemand erkannt wurde. Dennoch werden solche Dinger gespeichert. Was die Kamera allerdings nicht unterscheidet: Wenn ein bekanntes, hinterlegtes Gesicht jemandem gehört, der herumlungert. Da wurde ich dann gleich auch dementsprechend klassifiziert. Nun ja, vermutlich eher eine Sache, die man aktiviert, wenn man outdoor überwacht und vielleicht einen Parkplatz, ein Geschäft oder Vorgarten hat – also einen Platz, der Leute zum Lungern einlädt. Das funktionierte tatsächlich alles astrein, da habe ich kaum etwas zu meckern, wobei manche Kurzbewegungen schon in den Bereich „Lingering“ fielen. Ebenso gab es ab und an Fehlalarme, also Menschen, wo keine sind.

Das Einbinden von Sensoren für Bewegung und so klappte 1a, wer also keinen anderen Aqara-Hub hat, der kann auch da die Sensoren des Unternehmens anklemmen. Nicht gefallen hat mir die Tatsache, dass der interne Speicher fest verbaut und nicht erweiterbar ist, es sei denn, man greift zu eigenem (NAS-)Speicher oder die kostenpflichtige Aqara-Cloud. Hier sind vielleicht die freien 7 GB ab und an etwas wenig, gerade, wenn man Zeitraffer oder rollierend aufzeichnet.

Grundsätzlich könnt ihr auf viele Funktionen auch in anderen Ökosystemen zugreifen, auch parallel. Wie bereits erwähnt, das meiste funktioniert besser in der Aqara-App, wobei es eben auch nett ist, in Haushalten die Cam vielleicht für Mitbewohner nur in Apple Home oder in der Alexa-App freizugeben.

So auf den ersten Blick:

Die aufgezeichnete Tonqualität fand ich nur so mittel

Die Verarbeitungsqualität ist hochwertig

Die Ausstattungsmerkmale der Kamera sind sehr gut

Die Konnektivität ist fantastisch (Alexa, Apple Home, Smart Things, Matter etc.)

Wie weiß das Weiß bleibt, muss man auf lange Sicht sehen, wenn man die Cam outdoor betreibt.

Die Bildqualität ist gut bis sehr gut. Tagsüber eh, des Nachts ist das Ganze auch brauchbar, wobei man mal ausprobieren muss, ob man Farbnachtsicht nimmt oder einen Strahler.

Das In-App-Generve für Aqaras eigenen Dienst ist lästig und erinnert mich immer an China-Apps wie die von eufy, Dreame, Ecovacs und Co. – Werbung und Rumgenerve. Selbst wenn man in der Kameraanzeige das Werbebanner wegklickt, ist es nach wirklich jedem Neustart wieder da.

Privatsphärenecken lassen sich in der App einstellen.

Der Preis (180 Euro WiFi / 200 Euro PoE) ist zwar hoch, doch die Kamera hat viel zu bieten. Der Kauf lohnt meines Erachtens, wenn man alles ausnutzt, sprich, man auch einen entsprechenden Hub für Sensoren benötigt. Da kann man dann schon mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.

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3 Kommentare

  1. Kann man die Camera denn auch rein in Apple Home betreiben wie die G2H Pro ? Also ohne Herstellercloud ?

    • Dirk der allerechte says:

      Dominic ich denke schon, ich hab glaube ich die selbe Konfiguration wie du ich habe unendlich viele G2 H Pros rings ums Haus und im Garten überall, fantastische Kameras voll automatisiert im Apple Home

    • Die Aqara E1 funktioniert auch Standalone in Apple Home Kit. (habe ich bei meinen Eltern im Einsatz)

      Die G5 Pro werde ich mir sicher kaufen, wenns etwas Rabatt gibt. Die Stromversorgung ist an der gewünschten Stelle noch ein Problem.

  2. Wie schneidet denn die „Nachtsicht“ im Vergleich zur eufycam S3 Pro ab? Würde ich nur die Bilder vergleichen würde ich eher zur eufy tendieren aber die persönliche Meinung wäre hilfreich. Du hattest ja beide @caschy
    Mir gehts hier nur um die Farbdarstellung in der Nacht.

    Noch ein Verbesserungsvorschlag zum Blog allgemein: Die Suchfunktion sollte dringend verbessert werden. Im Zeitalter von so viel KI & Co. könnte man die Suche hier deutlich erleichtern. Ggf. könnt ihr das hier mal angehen.

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