Apple muss Browser-Engine-Sperre in Japan bis Dezember aufheben
Auch die japanische Regierung macht Ernst bei der Regulierung von Apples iOS-Plattform. Nach dem kürzlich verabschiedeten Smartphone-Gesetz muss der iPhone-Hersteller sein Einschränken alternativer Browser-Engines bis Dezember 2025 aufheben. Die neuen Richtlinien zum Mobile Software Competition Act (MSCA) legen fest, wie das Gesetz konkret umgesetzt werden soll.
Bisher müssen (mit Ausnahme mittlerweile in der EU) Browser-Anbieter Firefox, Chrome oder Edge mit Apples eigener WebKit-Engine verzahnen. Diese Beschränkung verhindert laut der Open Web Advocacy echten Wettbewerb im Browser-Markt auf dem iPhone. Die neuen Regeln untersagen nun nicht nur ein direktes Verbot alternativer Engines, sondern auch indirekte Maßnahmen, die deren Nutzung erschweren könnten.
Besonders interessant ist die Vorgabe, dass Browser-Entwickler gleichwertigen Zugriff auf System-APIs erhalten müssen. Die Leistung darf nicht schlechter sein als bei Apples eigenen Anwendungen. Auch neue Auswahlbildschirme für Standard-Browser werden Pflicht, diese müssen direkt nach der ersten iPhone-Aktivierung angezeigt werden.
Japan reiht sich damit neben der EU und Großbritannien ein, die Apple ebenfalls zu mehr Öffnung zwingen wollen. Die Umsetzung dürfte allerdings nicht einfach werden, wie die Erfahrungen aus Europa zeigen. Ich schrieb das in einem meiner früheren Postings ja: letzten Endes dürfen die Anbieter nun eigene Engines reinhauen, aber es hat wirklich noch keiner gemacht. Es seien angeblich noch immer Hürden vorhanden…unter anderem müssen die Apps mit andere Engine als neue App starten.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Für mich klingt es zunächst einmal vollkommen normal, dass die Apps als „neue App“ in den Store kommen müssen und die alte nicht ersetzen können. Ich bin zwar kein App-Entwickler, aber ich gehe davon aus, dass man EINE App (ein Build) einreichen kann, die in den diversen Regionen angeboten werden kann.
Wenn Mozilla (als Beispiel) nun für die Europäische Union oder Japan die eigene Gecko-Engine verwenden will, handelt es sich dabei technisch um eine andere App. Das heißt, sie können nicht unter der geichen App-ID zwei unterschiedliche Builds einreichen. Das dürfte das System nicht vorsehen und ist auch vollkommen okay, denn wo will man hier die Grenze ziehen?
Insofern sehe ich das nicht als Hürde, die Apple den Browser-Herstellern auferlegt, sondern es ist eine gängige und vollkommen normale Praxis, die – das muss man zugeben – natürlich eher Apple in die Karten spielt.
So wie ich das sehe – aber korigiert mich gerne – müsste Mozilla also die aktuelle App in der EU und in Japan „beenden“, sie also gar nicht mehr anbieten. Stattdessen können sie eine „neue“ App einreichen und diese dann in der EU und Japan anbieten.
In der Praxis verzögert Apple ja alles oder schaltet es dann aufgrund von unbestimmten Gründen nicht frei. Entwickler beschweren sich seit Jahren darüber, dass sie kein Feedback von Apple bekommen, wenn Updates etc. abgelehnt werden und auch nie Gründe genannt werden. Das ist ein total absurdes System, über dass sich viele zu Recht aufregen.
Zum Thema es gibt nichts anderes… es gibt halt auch keine Browser Engines mehr. Die entwickelst du auch nicht mal eben in einem Jahr von Grundauf neu, sodass alles funktioniert. Dazu kommt… WENN du jetzt eine neue entwickelst, wie Ladybird (https://ladybird.org)… dann muss die ja von Anfang an auch stark was leisten, weil sie sonst niemand verwenden wird. Da darf in Zukunft gerne was kommen, aber das dauert noch und bis dahin sind die Regelungen für alle vielleicht schon klarer und besser.
Wer Apple kauft, bekommt halt Apple. Wer Vielfalt und andere Browser will, kauft dann eben kein Apple.
Klar. Wer Vielfalt will, holt sich dann Linux oder Windows und kloppt sich einen der drölfhundert auf Chromium basierten Browser auf die Platte…
Tatsächlich unterstützt man mit WebKit die Vielfalt, ebenso wie mit Gecko (Firefox). Aber mit Chrome, Brave, Edge, Vivaldi & Co. unterstützt man halt nur das bereits bestehende Chromium-Monopol.
Aber hey: wozu aufregen. Es ging dir ja sowieso nur um Apple-Bashing. Wen interessieren da schon Tatsachen.