Apple: erste Januar-Woche bricht App Store-Rekorde, Preiserhöhungen folgen

Eigentlich wollte ich Euch nur über die neuen Preise in Apples App Store informieren, die bis spätestens morgen bei allen angekommen sein sollten, da flattert auch gleich noch eine Pressemitteilung zu App Store-Rekorden in die Mailbox. Zufall? Interessant allemal, zumal die Preiserhöhungen in den App Store-Rekorden natürlich keine Beachtung finden. Interessant sind aber auch tatsächlich die Informationen, die Apple über den App Store herausgibt. Der 1. Januar war der erfolgreichste Tag für den App Store, seit es ihn gibt. In der ersten Woche 2015 wurden von den Nutzern knapp eine halbe Milliarde Dollar in Apps investiert.

AppsForRed

Abgesehen von den für Apple und Entwickler durchaus positiven Zahlen, immerhin wurde im bisherigen Rekordjahr 2014 ein 50 Prozent höherer Umsatz erzielt als 2013, hat die Product (RED) App-Aktion hat auch einen Teil dazu beigetragen, dass Apple im letzten Quartal 20 Millionen Dollar an die Stiftung überweisen konnte. 1,4 Millionen Apps umfasst das App Store-Angebot, 725.000 Apps wurden speziell für das iPad entwickelt. Ja, auch 2015 immer noch beeindruckend, wenngleich sich die Konkurrenz (aka Google) zahlenmäßig nicht unbedingt hinter Apple verstecken braucht.

Dass die Umsätze auch 2015 steigen, steht wohl außer Frage, dennoch gibt es Preiserhöhungen für Apps in verschiedenen Ländern, auch in Deutschland. Dies liegt an der neuen Besteuerung. War es bisher so, dass die Umsatzsteuer in dem Land gezahlt werden muss, in dem der Artikel verkauft wurde (iTunes, Luxemburg, 15 Prozent), wird diese nun für jedes Land extra abgeführt. Die Preise bleiben aber in allen Ländern gleich. So werden diese nun leicht angehoben, beim Entwickler wird deswegen aber nicht zwangsläufig auch mehr ankommen.

Schön an den neuen Preisen ist, dass sie nicht mehr „krumm“ sind. Los geht es mit 99 Cent, danach folgen 1,99 Euro, 2,99 Euro, 3,99 Euro, und so weiter. In den höheren Stufen sind die Aufschläge natürlich deutlicher zu spüren, sodass auch schon einmal 3 Euro mehr fällig werden, obwohl sich die App in der gleichen Abstufung wie vorher befindet. Insgesamt ergibt sich aus der Erhöhung für den Nutzer eine Preissteigerung von mehr als 10 Prozent.

Zugegeben, bei den niedrigen Beträgen, die für Apps fällig werden, dürften sich die wenigsten an dieser Erhöhung stören, wenn man sich die prozentuale Steigerung aber einmal durch den Kopf gehen lässt, ist das schon ein dicker Brocken. Wird Euch die Steigerung dazu bringen weniger Apps zu kaufen? Mich nicht.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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17 Kommentare

  1. Ich bin zwar kein Apple User (mehr), aber wie ich hier des öfteren, meist nur so nebenbei gelesen habe, war dies ja nicht die erste Preiserhöhung in letzter Zeit,
    und wenn ich mich zurück erinnere lag der Einsteigspreis vor gar nicht so langer Zeit noch bei 0,69 €
    jetzt liegt er also bei 0,99 € das entspricht dann schon einer erheblichen Preissteigerung

  2. Wir können uns doch freuen, dass die Steuern jetzt zu uns fließen. Das tröstet ein wenig.

  3. Vielleicht wollen Sie noch mal ordentlich Gewinne einfahren, bevor es bergab geht mit Apple. Ihr Flagschiff das Iphone können sie ja auch nicht immer wieder vergrößern 😉

  4. @Florian: Der Grund steht doch im Artikel. Die veränderte Besteuerung, weil ja alle gemeckert haben, das Apple Steuerschlupflöcher ausnutzt 😉

    Scheinbar hat Apple diese Ersparnisse an den Käufer weitergegeben.

  5. Ich kaufe ohnehin extrem selten Apps (vielleicht mal 2 pro Jahr wenn’s hochkommt), von daher wären mir die paar Cent schnuppe.
    Bin allerdings auch Android-User, da gibt es viel mehr Free-Apps, die bei Apple was kosten (was bei der absurd hohen „Entwickler-Gebühr“ aber auch verständlich ist).

  6. Pantoffelknilch says:

    Wenn es denn an den Steuern liegt, hat es ja doch zumindest einen sinnvollen Grund. Diese Vorgehensweise „wir machen eine Briefkastenfirma in Luxemburg auf, damit wir dort den billigen Mehrwertsteuersatz zahlen“ kann ja nicht im Sinne der Steuerzahlergemeinschaft sein. Aber das macht ja bei weitem nicht nur Apple so.

    Ich verstehe nur nicht, warum sie nicht einfach die Entwickler selbst den Preis frei festlegen lassen. Das funktioniert doch bei Google auch gut und die kassieren auch ihre Provision. Dann kann man auch die Mehrwertsteuer genau berechnen und muss nicht alle Länder mit unterschiedlichen Steuersätzen über einen Kamm scheren.

  7. @Peter: Ich lache mich kaputt.

    Apple und Ersparnisse an Kunden weitergeben?
    Die nehmen die Kunden aus wie eine Gans und bescheissen wo sie können.
    Jetzt wo alle Welt weiss was Apple für Schmarotzer sind stellen sehen sie sich als Helden, weil sie endlich Steuern zahlen? Hallo???
    Und die Apple Jünger feiern das jetzt wie die Wilden…

  8. Die neue Mwst Regelung ist eine typische EU Gurken Verordnung. Diese Besteuerung nötigt Miniunternehmer für 3 verkaufte Downloads ihres E-Books, MP3s oder Fotos (alle digitalen downloadwaren) Steuern abzuführen. „vereinfacht“ über ein zentrales Portal. Der Aufwand dafür ist viel zu groß als die paar Mark die man an seinem Produkt „verdient“, also macht man die Bude zu. Konsequenz: EU Regelungen ersticken Kreativität und Innovationen. Oder man verkauft sein Zeug über Portale wie Amazon & Itunes. Da müssen die sich um die Steuerabwicklung kümmen, aber man selbst bekommt nur die Krümel des Kuchens den man gebacken hat.
    Natürlich war der Plan diese großen Konzerne zum Steuern zahlen zu bringen, der rest wird als Beifang kaputt ins Meer zurück gekippt.

    Ich mag hier falsch liegen, aber Ende des Jahres hat diese Nachricht für viele Musiker, die über Bandcamp ihre Musik direkt an die Fans verkaufen, Konfusion und Bestürzung ausgelöst.

  9. @Dominik
    Ich bin noch nicht ganz zufrieden. Als iOS-Entwickler möchte ich gern auch nochmal beschimpft werden … so lang der Schaum um den Mund noch feucht ist, bitte.

  10. @mirko
    Als Kleinunternehmer kann man sich von der MwSt befreien lassen.

    Und das dämliche EU Bashing kannst du dir sparen. Steuererhebung ist wohl kein Unsinn.

  11. @erhier

    Der Unterschied zu den „kostenlosen“ Apps bei Android ist aber der, dass entweder Werbung platziert ist oder Funktionen erst durch kauf freigeschaltet werden. So hat das mit den „Free“ Apps eben auch einen Gewissen Nachteil.

  12. Dann müssten, rein logisch betrachtet, auch Apps im PlayStore teurer werden bzw. Die IA Preise ebenso angehoben werden wo es die App für beide Systeme gibt…

    Ob das wirklich so passieren wird?

  13. @erhier
    Dafür sind solche Apps unter Android meistens extrem penetrant mit Werbung zugekleistert und noch dazu oft alles andere als schön/ergonomisch aufgebaut. Ich persönlich zahle lieber für eine App die ich regelmäßig nutze einen kleinen Betrag und habe dafür die App werbefrei und ansprechend/ergonomisch sinnvoll aufgebaut.
    Wenn man sich vor Augen führt welche absolut lächerlichen Preise heutzutage für mobile Anwendungen – im Vergleich zu der Anfangszeit verlangt werden – braucht man sich über das aktuelle Preisniveau wirklich nicht zu beschweren.
    Früher war es durchaus Standard, für eine durch und durch hässliche, mit viel Glück halbwegs funktionierende, Symbian App Preise von 20 – 30 Euro auszurufen. Und diese eine App war dann in einer Qualität für die es heute selbst bei einer kostenlosen App 1 Stern Bewertungen hageln würde.

  14. @Dominik: Hast du auch was anderes, als Beleidigungen und Wilde Behauptungen? Wenn nicht, ab in die Ecke und schäm dich!

  15. –> Apple begründet diese Änderungen mit Anpassungen an aktuelle Währungskurse sowie veränderte Mehrwertsteuersätze.

  16. @HO

    Die EU und sein oberster Sowjet aus selbstermächtigten Kommisaren sind nicht für Steuern verantwortlich. Die sind eigentlich nur für Chaos, Armut, Regulierungwahn und Abzocken für sich selbst gut. Kapieren aber EU-Nationalisten nicht.

    Steuererhebung ist dann Unsinn, wenn mittlerwele 70% meines Einkommens an den Staat fliesst. Aber um das nachvollziehen zu können, muss man rechnen können, nicht beim Staat arbeiten und sich sein Geld in der freien Wirtschaft verdienen. Steuergeldschmarotzer und Etatisten werden das nie kapieren.

  17. @Peter
    Irgendeinen fadenscheinigen Grund muss man ja angeben damit man eine Preiserhöhung begründen kann und sei sie noch so erlogen und erstunken, glaubhaft verkaufen muss man es.

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