Apple iOS: Gebühren und Prüfprozesse auch für Apps, die nicht aus dem App Store stammen

Der März wird zahlreiche Neuerungen für die Tech-Welt mitbringen, denn dann tritt der Digital Markets Act (DMA) in Kraft. Für Apple bedeutet dies auch, dass man sich mehr öffnen muss, ein alternativer App-Store oder die Möglichkeit des Sideloadings in der EU steht im Raum. Wie das Ganze umgesetzt werden soll, ist bislang unbekannt, vielleicht sieht man ja mit der Beta von iOS 17.4 erste Hinweise. Schräg könnte durchaus anmuten, was das Wall Street Journal erfahren haben möchte.

Apple plant laut des Berichts, neue Gebühren und Einschränkungen hinzuzufügen, wenn es den Nutzern erlaubt, Apps außerhalb des geschlossenen iPhone-Ökosystems herunterzuladen. Die Einschränkungen und Gebühren könnten Spannungen mit App-Entwicklern erneuern, von denen einige erwartet hatten, dass das neue Gesetz ihnen ermöglicht, ihre Apps ohne Einschränkungen von Apple oder einer hohen Provision an die Nutzer zu liefern, so das Wall Street Journal.

Es ist unklar, ob die Gebühren basierend auf dem Umsatz in Form einer Provision oder genauso wie die In-App-Kaufgebühren berechnet werden würden. Ferner sollen durch Apple auch Apps überprüft werden, die außerhalb des App Stores geladen wurden.

Apple hatte neulich angekündigt, Entwicklern die Möglichkeit zu geben, ein alternatives Zahlungssystem für Benutzer anzubieten und wird dafür eine Provision von 27 % erheben. Dagegen wird Epic aller Voraussicht nach vorgehen. Apple erhebt normalerweise eine 30 % Provision von Entwicklern für Zahlungen, die über das Zahlungssystem von Apple getätigt werden. Da machen vermutlich für viele Entwickler die 3 % auch nicht mehr den Kohl fett – und die EU wird auch sicherlich darauf zusätzlich ein Auge werfen.

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31 Kommentare

  1. Ich hoffe mal das lauft hier nich so wie mit der vorratsdatebspeicherung. 10 mal probieren und weil die Prozesse so lahm sind kann Apple davon Jahre lang profitieren obwohls gegens gesetz is.
    Also konkret dass die eu da innerhalb von weniger Monate reagiert wenn Apple Gebühren verlangt

    • An welcher Stelle fordert der DMA einen gebührenfreien Zugang? Unter macOS gibt es drei Möglichkeiten – AppStore, „notarisierte“ Apps und (nicht ganz so offensichtlich) andere. Unter iOS wird Apple nur die ersten zwei Möglichkeiten zulassen. Es wird neue Richtlinien für Apps geben, aber bis auf wenige Punkte (Bezahlung etc.) werden die Apps identisch mit denen aus dem AppStore sein müssen. Und soweit ich das sehe müsste eher der DMA umgeschrieben werden, damit das unterbunden werden kann. Ich hatte mich ehrlich gesagt immer etwas gewundert, warum alle davon ausgingen, dass Sideloading sowas wie Cydia werden sollte, so schnell wird es eine Chrome-Engine unter iOS nicht geben.

      • Ich kann auf einem macOS doch einfach alles ausführen, oder? Sogar aus der Konsole unmittelbar aus dem Package Manager im Internet laden.

        Ich verstehe nicht, wieso hier irgendeine Art von Vergleich zwischen macOS und iOS gezogen wird.

        • Weil Apple in diesen drei App-Kategorien denkt – so kannst verdeutlichen, dass es die dritte Methode (Apps ohne Einschränkung) auf iOS in absehbarer Zeit nicht geben wird, weil Apple aus verschiedenen Gründen nicht ermöglichen wird (ohne Bewertung meinerseits, ist halt deren Denkweise) Der DMA wird sie daran in der aktuellen Version nicht hindern

      • Im DMA steht, das genau solche Einschränkungen eben nicht passieren dürfen

  2. Also noch schlimmer als vorher. Typisch Apple.

    • Ja, liest sich übel 🙁
      Man kann nur hoffen, dass es nicht so kommt, wie wir befürchten und dass die EU Komission Apple direkt verknackt, wenn es nicht besser wird.
      Der Auftrag an Apple war schließlich nicht, den Appstore aufzuteilen und alles andere so zu lassen.

    • Was soll daran „noch schlimmer als vorher sein? Bei typisch fällt mir da eher eine Institution ein: entweder wollte man das so oder konnte es nicht besser.

  3. Zum einen wird Apple garantiert Möglichkeiten finden weiterhin diese Gebühren zu berechnen, zum anderen werden die illegalen Downloads gerade von teureren Apps durch die Decke gehen. Da hat man sich schön ins eigene Fleisch geschnitten.

    • Illegale Apps wohl eher nicht, wenn Apple die Apps weiterhin prüft:
      „Ferner sollen durch Apple auch Apps überprüft werden, die außerhalb des App Stores geladen wurden.“

      • Vielleicht wird’s so etwa wie auf dem Mac aussehen: der Entwickler muss sich bei Apple verifizieren, bzw. die App muss ein gültiges Zertifikat haben, auch wenn die App nicht aus dem App Store stammt.

        Es wäre gut, wenn Apple – vielleicht gegen eine niedrige einmalige Gebühr – erlaubt, mehr als 3 Apps zu sideloaden.
        Wobei die zwei Apps, uYou+ und UTM, die ich per Sideloading installiert habe, reichen mir so weit. Vielleicht wird Ryujinx endlich für iPadOS erscheinen.

    • Wird wie beim Mac sein „Apps aus dem App Store und von verifizierten Entwicklern“. Die Piraten-Seite bekommt keinen Entwickler-Schlüssel von Apple und somit können deren Apps auf MacOS nicht gestartet werden.
      Die Gebühren können sie nur berechnen, wenn sie auch die Informationen von den App-Anbietern bekommen. Da hat Apple selbst ja auch schon gesagt, dass es teilweise unmöglich sein wird, diese Informationen einzusammeln.

      • Wenn ich das so lese, bin ich schon erstaunt, wer sich Apple-Zeugs antunt. Apple als overprotecting Mother, oder doch eher weil sie an jedem Ramsch mitverdienen wollen? Naja, zum GLück muss man sich das ja nicht antun.

      • Apps von nicht zertifizierten Entwicklern können sehr wohl auf dem Mac geöffnet werden. Allerdings muss dies in einem Hinweisdialog oder den Systemeinstellungen ausdrücklich vom User genehmigt werden. Es ist eine Sicherheitsfunktion die ein bisschen Angst machen soll, aber kein Hindernis.

  4. Das bleibt doch Gatekeeping und somit eine illegale Handlung.

    • Nein, Gatekeeping ist auch nach dem DMA nicht illegal – wenn festgestellt wird, dass du diese Rolle hast, musst du halt bestimmte Vorgaben erfüllen. Die lauten aber nicht, dass du allen alles ermöglichen musst.

      • Dann genauer, es ist der Missbrauch seiner Position als Gatekeeper und somit illegales Handeln. Hier wird die Position genutzt um den Wettbewerb zu behindern und das ist ein Verstoß gegen die Richtlinien.

        • Das werden wir wohl erst wissen, wenn feststeht, was genau Apple vorhat. Aus meiner Sicht: Ein Freigabeprozess für alle Apps anhand von Richtlinien oder bestimmten Einschränkungen jenseits Payment/Sideloading dürfte kein Problem mit dem DMA geben. Eine Umsatzbeteiligung dagegen dürfte ein Problem für Apple werden.

          • Hallo cxli, „Ein Freigabeprozess für alle Apps anhand von Richtlinien oder bestimmten Einschränkungen jenseits Payment/Sideloading dürfte kein Problem mit dem DMA geben. “ Meiner Meinung nach ist und war es schon immer völlig in ordnung, eine Vergütung für diese Dienstleistung „Freigabeprozeß“ zu verlangen. Denn der App-Entwickler nutzt ja Schnittstellen und die gesamte Architektur des iOS/iPadOS dafür sein Programm auf diesen Geräten lauffähig zu machen. Das sind Vorleistungen Dritter – nämlich der Apple-Programmierer – und ich habe noch nie die Kritik daran verstanden daß sich Apple für diese Vorleistungen, ohne die keine App auf irgendeinem Apple -Gerät lauffähig wäre von den App-Anbietern angemessen entlohnen zu lassen.

  5. Bestens. Gut so!!
    So verderben wenigstens nicht GANZ so viele Köche den Brei.
    Sideloading und altenative Stores sind nun mal einfach Einfallstore für Müll und Malware!

    • Du musst es imfall auch bei Android nicht nutzen, wenn du es nicht willst und dir zu unsicher ist. Dann bist du genauso sicher. Aber immerhin lässt dir Google die Wahl.

    • Müll und Malware gibt auch so schon genug im AppStore.

      • Peter Brülls says:

        Müll ja. Malware? Welche?

        • Gibt genügend Apps die nur den Zweck haben zum Beispiel Standorttracking zu betreiben, um diese Daten dann weiter zu verkaufen. Oder horrende Abos zu verkaufen. Kann man sich drüber streiten, ob das Malware ist. Gab aber auch gehäuft Fake Apps für die Verwaltung von Crypto-Wallets.

        • xCodeGhost war eine Malware, die zufällig extern gefunden wurde. Sie war in mehreren AppStore-Apps versteckt und wurde von den „sichereren“ Kontrollen nicht entdeckt.

  6. 27% sind schon ein bisschen mehr als andere Zahlungsanbieter so fordern. Ich glaube bei Stripe sind es um die 3%.

    Also wenn das wirklich ihre Kosten sind, sollte Apple vielleicht besser mit Stripe partnern. 😉

    • Peter Brülls says:

      Was bietet Stripe an? Ein komplettes shopsystem?

    • Apple als Zahlungsanbieter nimmt so um 0,15%-0,5%.

      Zum Vergleich:
      PayPal nimmt 2,49%+ 0,35€.

      • Zu den Apple Gebühren kommen aber noch die Transaktionskosten für Kreditkarten oben drauf. Die 0,15% sind nur dafür, dass sich Apple zwischen den Kunden/Kreditkarte/Hausbank/Shop, zwischenschaltet. Mit Reklamationen brauchst du dann bei Apple auch nicht vorstellig werden. Das schieben sie galant auf deine Hausbank ab. Stichwort Chargeback.

  7. Ich fände es gut wenn Apple auf eine Notarisierung besteht. Den Vergleich zum Mac finde ich da nicht ganz passend.
    In meiner jugendlichen Naivität behaupte ich einfach mal, das auf den iPhones der Menschen mehr sensible Daten zusammenkommen, als auf einem Mac. Bspw. Banking-Apps, Fotos, Passwörter, Kreditkarten Informationen, die Nachrichten aus diversen Messengern, etc.

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