Anker Solix FS20 angeschaut

Ich hatte in den letzten Wochen die Gelegenheit, mir die Anker Solix FS20 anzuschauen. Ein Produkt, welches eigentlich zu spät auf den Markt kommt, aber dennoch zu empfehlen ist. Grundsätzlich ist das Anker Solix FS20 ein Solarpanel. In der heutigen Zeit nichts Besonderes mehr. Oder doch? Nun ja, es handelt sich beim Solix F20 um ein flexibles Panel (225 Watt).

Hier wird auf TOPCon (Tunnel Oxide Passivated Contact) anstelle von PERC (Passivated Emitter and Rear Cell) gesetzt. TOPCon-Zellen bieten in der Regel einen höheren Wirkungsgrad, da sie über bessere Passivierungseigenschaften verfügen und geringere Rekombinationsverluste aufweisen. Die Passivierungseigenschaften von Solarzellen beziehen sich auf die Fähigkeit einer Schicht oder Oberfläche, Defekte und Rekombinationszentren innerhalb der Solarzelle zu minimieren.

Anker bietet die Panels im Vierpack an, letzten Endes könnt ihr aber nichts mit ihnen anfangen, da müsst ihr schon weitere Hardware haben. Jedes Panel wiegt rund 4,5 Kilo, was angenehm leicht ist. Anker liefert die Panels und die dazugehörigen metallischen Befestigungsriemen. Das sind quasi metallische Kabelstrapse, damit euch die Panels nicht abhauen, wenn es windiger ist. Die Verarbeitung der Panels ist sehr gut, sie wirken trotz der Flexibilität hochwertig.

Für meine Testläufe habe ich die Anker Solix FS20 sowohl an den MI-80 als auch an eine Powerstation gehangen. Der Mi-80 ist der Wechselrichter, der dafür sorgt, dass die von den Panels erzeugte Energie in euer Netz geleitet wird. Hier ist die Anschlussart eine etwas andere als bei herkömmlichen Balkonkraftwerken. Serienweise kann man sie nicht anklemmen, da die Spannung flexibler Solarpanels 42V beträgt. Beim Anschluss an den MI80-Mikrowechselrichter oder der Solarbank 2 Pro hat jeder MPPT eine Spannung von 60V, sodass sie nur parallel geschaltet werden können (siehe Bild über dem Absatz). Passend dazu sind 4× Y-Kabel (2× männlich, 2× weiblich) im Lieferumfang enthalten. Ansonsten ist tatsächlich alles so wie bei jedem (Anker-)Balkonkraftwerk, d. h. ihr könnt alles in der App einsehen und verfolgen.

Ich selbst habe die Panels während meines Tests sowohl in planer als auch flexibler Umgebung (Anker gibt bis 213° an) genutzt, läuft. Logo: Anker versucht hier eine Lösung zu bieten, die Menschen entgegenkommt, die keine (großen) starren Panels einsetzen können. Geschwungene Balkonbrüstungen oder vielleicht sogar das mobile Gedöns, wenn man mit dem Camper unterwegs ist. Da muss man natürlich schauen, wie man das am besten macht, eine klassische Halterung ist bei den flexiblen Panels nicht dabei.

Keine Sorge, die stehen nur für das Bild in der Teilbeschattung

Schließt man die Anker Solix FS20 nicht an einem Wechselrichter an, dann kann man sich auch Adapter besorgen, um beispielsweise von MC4 auf XT60 zu kommen. Dann kann man das Panel direkt an eine Powerstation anschließen, die das so unterstützt. Das ist dann schon eine nette Sache, wenn man seinen Verbrauch im Auge hat und die Sonne ballert. Ich selbst arbeite im Sommer gerne auf der Terrasse und halte da gerne Kühlschrank, Soundsystem und technische Geräte autark.

Die nach IP67 geschützten Panels spielen laut Anker bis zu 167 Euro an Stromkosten jährlich an. Das ist natürlich zumindest in meiner Ecke hier oben ein sehr frommer Wunschtraum. Anker nennt eine Performance von 85 % nach 15 Jahren und gewährt 12 Jahre Garantie. Sollte alles so lange halten, dann hat man vielleicht auch alles eingespart. Anker selbst bietet 4 Panels mit Wechselrichter mittlerweile für 749 Euro im Angebot an, das ist rein preislich kein großer Schnapper, doch in Hinblick auf die Qualität geht das schon klar. Dennoch bleibt es vermutlich ein Produkt für die Nische, das wohl zu spät auf den Markt gekommen ist. Wer es sich anschafft, der bekommt leichte Panels, die man auch easy alleine aufbauen kann – auch „gebogen“, wenn keine anderen Panels passen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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18 Kommentare

  1. Das sieht nach einer wenig nachhaltigen Lösung aus, die mit Nachhaltigkeit wirbt. Da wäre mir reiner Atomstrom schon aus Umweltgründen lieber.

  2. Genau sowas hatte ich vor ein paar Monaten gesucht. Leider nix von Anker gefunden. Haben dann bei Zendure zugeschlagen. War im Angebot für 500€.
    https://www.zendure.de/products/balkonkraftwerk
    Als Mikrowechselrichter war ein Hoymiles HMS 800 2T dabei.
    Bin bis jetzt sehr zufrieden mit dem Paket.

    • Die habe ich auch.
      4x 210W für 419€, war ein Angebot nach dem Prome Day.
      Sie sind an einem Hoymiles HM 1500 angeschlossen, allerdings sind sie senkrecht nach Osten ausgerichtet am Doppelstabzaun montiert. knapp 600W aus 840Wp. Mit besser Ausrichtung ginge da noch deutlich mehr.

  3. kennt jemand schmale Solarpanele? idealerweise max 139*39cm, müssen auch nicht flexibel sein

    • google mal nach PV Modulen für Camper, z.B. Sola Frame. Die gibt es in so schmal. Falls Du die fest am Haus installieren willst, das ist nicht wirtschaftlich. Der Preis für die Dinger ist 8-10mal so hoch wie für normale PV-Module.

  4. Jetzt wäre ein Vergleich mit konventionellen Modulen bezüglich Ertrag unter gleichen Voraussetzungen noch Interessant. Hersteller flexibler Module versprechen oft mehr als in der Praxis gehalten wird.

  5. Danke für den Bericht!

    Ich habe mich in diesem Jahr auch lange mit flexiblen Modulen beschäftigt, bin aber dann doch bei konventionellen Modulen gelandet.

    Bei der Größe/Höhe wie die Anker Module sie haben kann man sie leider bei standard Balkon Höhen selten an der unteren Kante befestigen – da Balkongeländer oft nur 90cm oder 95cm hoch sind

  6. moin caschy,
    as sicherheitsgründen (klima/wetter) würde ich höchstens hinter dem fenster hinstellen.
    vorteil: man muss auch nicht bohren.
    hat schon jemand, evtl. wissenschaftler, getestet, wie der verlust durch doppelverglastes fenster ist?
    was ist eigentlich der best neigungswinkel?
    im tv sieht man von flach liegend, z.b. auf dem flachdach bis geneigt auf dem balkon oder als unterdach/stand, alles.
    danke für jeden tipp!
    thanx!
    ciao!

    • Der beste Winkel zur Sonne ist der, in dem die Sonne exakt Lotrecht über der Panel-Oberfläche steht, dafür müsste man das Panel aber per motorisiertem Gestell nachführen. Wenn Du es fest montierst, Azimuth nach Süden, der optimale Höhenwinkel ändert sich über das Jahr. Im Sommer steht die Sonne recht hoch am Himmel, da wäre ein flacher Höhenwinkel besser, im Winter anders herum. In der Regel sagt man 30-40 Grad Neigung sind optimal.

      • Wer es ganz genau wissen will kann sich hier https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/ die optimale Neigung berechnen lassen. Grobe Einstellung reicht aber.
        Die beworbenen fleixblen Panels halte ich für klassische Problemlöser: nicht richtig gut und zu teuer – aber wenn die Standardpanelsn (liegen inzwiwschen bei 50€!!!) nicht passen ist das natürlich besser als nix. Und es lohnt sich dann halt etwas später.
        Auf dem Bild sind MC4-Stecker; kann nicht nachvollziehen was das zu „anderen Steckern“ geschrieben wird. Sowas ist Käse – MC4 ist halt überall dran!

    • Es werden Edelstahtkabelbinder mitgeliefert, die halten am Balkongegeländer auf jeden Fall.

      Meine Zendure Panrl habe ich mit UV-beständigen Kunststoffkabelbindern am Zaun befestigt, ist ja fast auf Bodengöhe und kann maximal in den eigenen Garten fallen.
      Für die Kabel muss man auch nicht bohren, dafür gibt es Flachkabel zur Fensterdurchführung.

    • Ich betreibe Module hinter der Frontscheibe eines Bullis, wenn ich nicht unterwegs bin. Dort Leisten die Module noch 10% dessen, was sie bei direkter Einstrahlung bringen. Bei Doppelverglasung könnte der Wert noch weiter sinken.

  7. Wie sind denn die Maße der Module?

    Verpackungsabmessungen: ‎115,9 x 100,9 x 0,3 cm; 4,5 Kilogramm

  8. „ Hier wird auf TOPCon (Tunnel Oxide Passivated Contact) anstelle von PERC (Passivated Emitter and Rear Cell) gesetzt. TOPCon-Zellen bieten in der Regel einen höheren Wirkungsgrad, da sie über bessere Passivierungseigenschaften verfügen und geringere Rekombinationsverluste aufweisen. Die Passivierungseigenschaften von Solarzellen beziehen sich auf die Fähigkeit einer Schicht oder Oberfläche, Defekte und Rekombinationszentren innerhalb der Solarzelle zu minimieren. “

    Auch, wenn es erläutert wird: Da findet doch keiner mehr durch. „Balkonkraftwerk“ heißt für mich „Omi hängt es dran“. Stattdessen wieder so viele Varianten an Info, dass man es lässt. Traurig.

  9. Die für die „Omi“ kannte inzwischen bei überall billig kaufen, dazu braucht man keine Beiträge mehr in Tech-Blogs. 😉

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