Anker Mach V1 Ultra im Test: Hans Dampf für den Haushalt

Anker hat mehrere Marken im Programm. Soundcore für Audio, eufy für Sauger, Kameras, Staubsaugerroboter und mehr – und noch Nebula, das kennzeichnet die Beamer-Geräte. Daher ist es erst einmal ungewöhnlich, dass das neue Gerät Mach V1 Ultra unter dem Namen Anker läuft. Mach, benannt nach der Angabe zur Fluggeschwindigkeit, ist eine neue Premium-Cleaning-Serie, die Anker etablieren möchte, welche derzeit über die eufy-Clean-App gesteuert wird. Beim neuen Gerät handelt es sich um einen kabellosen Staubsauger mit Dampf-Wischmopp, der neben dem Wischen und Desinfizieren auch eine Selbstreinigung beherrschen soll. Den habe ich in der letzten Zeit ausprobieren können.

Der Sauger bringt 5,7 Kilogramm bei Maßen von 18 x 28 x 25,4 cm auf die Waage. Definitiv kein Leichtgewicht. Mit seinen Metall-Akzenten und transparenten Behältern macht er optisch durchaus etwas her. Am Haltegriff hat Anker ein LC-Display für Bedien- und Warnhinweise untergebracht. Auch die Schalter zur Bedienung des Saugwischers sind in diesem Bereich zu finden.

Das „Ultra“-Reinigungsgerät von Anker ist in der Lage durch Dampf Temperaturen von 110 Grad zu erzeugen, um hartnäckigen Flecken und auch Bakterien den Garaus zu machen. Ein Sicherheitsmechanismus unterbindet die Dampfabgabe beim Anheben des Saugers vom Boden. Tatsächlich dampft es im Betrieb, so viel vorweggenommen. Der Boden selbst war allerdings kurz danach nicht heiß – so wie die Rolle übrigens auch nicht.

Im Mach V1 Ultra stecken verschiedene Techniken zur Sterilisierung (Eco-Clean Ozon-Desinfektion nennt man das). Einerseits während des Reinigungsvorgangs ist das Ganze auswählbar, andererseits auch am Ende der Reinigung. Hierbei werden Ozone zu Sauerstoff, Schadstoffe und Keime könne man so um bis zu 99 Prozent reduzieren, so das Unternehmen.

Klingt, wie bei allen Herstellern, nach viel Voodoo und Marketing, ist allerdings immer noch besser als der klassische Mopp, den ich früher ausgewrungen und im (Dreck)Wasser gebadet habe. Im Handgriff ist eine Reinigungslösung integriert, die auch mitgeliefert wird. Die wird, auf Wunsch per Hand oder automatisch, in euer Reinigungswasser gemischt.

Behältnis für die Reinigungsflüssigkeit

Rein von der Haptik her ein ziemlich futuristisches, gut verarbeitetes Gerät, welches noch eine Reinigungsstation benötigt. Diese und auch eine Reinigungsbürste sind mit im Lieferumfang enthalten (komplett dabei wie folgt: Mach V1 Ultra, zusätzliche Rollbürste, zusätzlicher Filter, Reinigungslösung, Ladestation, Reinigungswerkzeug, 2x Entkalkungslösung).

Frischwasser

Sehr cool: Die Selbstreinigungstation ist ausgesprochen kompakt, lässt allerdings einen Halter für die Reinigungsbürste vermissen. Da ich viele Leute kennen, die keinen Saugwischer haben: Dass eine Selbstreinigungsstation dabei ist, bedeutet nicht, dass ihr nichts tun müsst. Auch ein Wischsauger möchte mal gereinigt werden.

Ich erwähnte eingangs die App. In diese wird der Mach V1 Ultra eingebunden. Ein Konto ist erforderlich. Die App gibt Infos über den Status eures Wischsaugers und erlaubt auch das Einstellen der Lautstärke der Assistenten-Stimme aus dem Sauger. Vermutung: Die meisten werden sie leiser stellen oder deaktivieren. Ich war recht flott davon genervt. Vor dem ersten Wischgang füllt ihr alles wie in den Infovideos (in der App) zu sehen ein, ladet den Mach V1 Ultra auf und dann könntet ihr eigentlich direkt loslegen.

Basisstation

Saugen, Wischen, Desinfizieren, Dampfreinigen und Trocknen sind möglich, bis zu 16.800 pa verspricht Anker, für einen Wischsauger eine ordentliche Mischung. Die Akkulaufzeit wird bis zu 82 Minuten angegeben, doch die Minuten werden sich in Dampf auflösen, wenn ihr mit jenem viel unterwegs seid, bzw. auf hoher Powerstufe. Denn: Im Smart- und Saugmodus hält er maximal 82 Minuten, im Dampfmodus maximal 15 Minuten.

Doch ich behaupte mal, dass ihr, sofern ihr nicht einen Palast aus Hartboden habt, dass ihr da gut durchkommt. Der Mach V1 Ultra zieht euch Motor-unterstützt durch die Bude, sodass ihr da auf jeden Fall flott mit eurer Arbeit fertig sein dürftet.

Das Display

Wenn ihr starke Verschmutzungen entfernen wollt, dann soll der Dampf helfen. Da darf man sich dann wie Michael Knight mit K.I.T.T fühlen, denn der vordere Bereich vor der Wischrolle wird rot von einer LED-Leiste beleuchtet.

Im Alltag? Ich habe, wie immer gesaugt und gewischt, auf sowohl Hartboden wie Fliesen als auch auf PVC-Belag, jeweils mit unterschiedlichem Verschmutzungsgrad. Sowohl beim Saugen als auch beim Wischen gab der Anker Mach V1 Ultra eine gute Figur ab. Allerdings muss ich festhalten, dass ich in Haushalten, die Teppich haben und vielleicht Haustiere, eher zusätzlich zu einem klassischen Sauger greifen würde.

Im Wischen und im einfachen Saugen ist der Anker Mach V1 Ultra wirklich super, bei Teppichen, die man tiefer reinigen möchte – oder gar Haare von Haustieren entfernen möchte, ist ein klassischer Sauger sicherlich besser.

Wer keine Haustiere hat und Teppich nicht derbe verschmutzt, der sollte aber mit dem Mach klarkommen. Hartnäckige Verschmutzungen sind unter Umständen auch für den Anker Mach V1 Ultra schwer zu schaffen. Eingetrocknetes muss man unter Umständen mehrmals befahren.

Hans Dampf kann dann tatsächlich helfen, den Dreck zu lösen, doch unter Umständen sind auch da mehrere Fahrten, bzw., manuelles Reinigen nötig. Der ultimative Test ist immer eingetrocknetes Ketchup, quasi eine Endgegner für diese Geräte.

Aber ehrlich gesagt kenne ich auch niemanden, der Ketchup zwei, drei Tage eintrocknen lässt. Wer eine halbwegs saubere Bude hat, der wird spätestens im Dampf-Modus alles wegbekommen. Da müsst ihr dann eh aufpassen: Bei der Dampf-Reinigung wird es feuchter auf dem Boden, der Sauger weist deshalb darauf hin, dass man diese Methode nur auf versiegeltem Hartboden durchführen sollte.

Staubfach

Grundsätzlich ist die Bedienung einfach, meine Frau merkte an, dass das Gewicht auf Dauer anstrengend werden könnte. Ich selbst fand das Ganze nicht so wild, da man mit dem Gerät eigentlich nicht langfristig durch die Bude rasen muss. Erwähnenswert ist sicher der Neigungswinkel des Geräts, denn ganz kippen kann man ihn nicht, sodass man unter flachen Möbeln vielleicht nicht jede Stelle reinigen kann. Dies gilt übrigens auch für Ränder, der Anker Mach V1 Ultra kommt weder seitlich angefahren, noch frontal, bis an die Wand, sodass Ecken und Ränder etwas manuelle Reinigung erfahren müssen.

Am Schluss reinigt sich der Wischsauger von selbst. Größtenteils – denn für die Versorgung mit Frischwasser, dem Entfernen des Schmutzes aus dem Staubbehälter und des Dreckwassers seid ihr verantwortlich. Ganz nett: Der Schmutzfang sorgt dafür, dass der gesaugte Dreck vom Schmutzwasser getrennt ist. Über Reinigungsmöglichkeiten informiert auch die App, die man allerdings eigentlich nicht benötigt, außer, man möchte sich über den geschätzten Verschleiß der Teile informieren.

Schmutzwassertank

Die Pflege wird auch interessant auf lange Sicht, denn Anker liefert eigene Reinigungsflüssigkeit mit, die separat in das Gerät eingegeben wird. Man vermischt also das Wasser nicht damit, sondern es wird durch den Sauger dosiert. Da das Ganze allerdings kein Voodoo sein dürfte, denke ich, dass es ok ist, eigene Reinigungsflüssigkeit zu nehmen. Konnte bisher jedes von mir getestete Gerät vertragen.

Am Ende auf der Station wird der Anker Mach V1 Ultra noch einmal ein paar Minuten automatisiert durchgewaschen. Ihr entfernt am Ende das Dreckwasser und lasst den Sauger dann sein Trocknunsgprgramm durchziehen. Das geschieht eigentlich recht geräusch- bzw. störungslos.

Was bleibt am Ende? Premium stimmt hier tatsächlich. Die Reinigungsergebnisse sind sehr gut, ebenso die Verarbeitung und auch die Bedienung. Modern, aber einfach zu bedienen. Im Gegensatz zu Konkurrenzmodellen anderer Hersteller wird der Anker Mach V1 Ultra auch zum Saugen beworben. Das macht er tatsächlich, sodass unter Umständen kein Zweitgerät vorhanden sein muss. Für hochflorige Teppiche, Teppiche, die regelmäßig stark verschmutzt sind oder für Haustierbesitzer sollte aber vielleicht ein klassischer Sauger parat stehen.

Für 800 Euro bietet man da ein Premiumgerät an, welches wirklich gut arbeitet, da muss man aber am Ende schauen, was man möchte. In diesen Preisregionen bekommt man unter Umständen einen Saugwischer nebst separatem Sauger – die vielleicht dann in der Einzelbewertung nicht so gut abschneiden. Bei mir daheim hat sich der Anker Mach V1 Ultra jedenfalls perfekt geschlagen. Daumen nach oben. Alles sauber, keine Schlieren, easy Bedienung. Genau passend.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Mach ist nicht die „Bezeichnung der Überschallgeschwindigkeit“! Bitte nachlesen!

    • André Westphal says:

      Hab ich angepasst – gut, dass ich kürzlich „Top Gun: Maverick“ geschaut habe :-D.

      • Leider immer noch nicht korrekt!
        Mach oder die Mach-Zahl ist das Verhältnis der Geschwindigkeit eines Körpers zur Schallgeschwindigkeit des Mediums in dem sich der Körper bewegt.
        Benannt ist die Mach-Zahl nach dem österreichischen Physiker Ernst Mach.

  2. ui, das klingt ja fast nach dem was ich gerade suche. danke für den richtigen tipp zur richtigen zeit 😉

  3. Anker macht sich überall breit. Kann man positiv oder negativ sehen. Bestimmt hat das Teil eine gute Qualität.

    Da die Kommentarer unter „18 Jahre Caschys Blog“ deaktiviert sind: „Glückwunsch und weiterhin alles Gute an Caschy und alle Beteiligten!“

  4. Eine Frage, die mich immer am meisten interessiert:
    Steht das Gerät „freihändig“? Sauger, die man zwischendurch nicht mal eben selbständig stehen lassen kann, sind in meinen Augen unbrauchbar:)
    Nach einem Produktbild auf der Eufy Seite scheint das so zu sein.

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