Android verschärft Kontrolle über Akku-hungrige Apps

Google nimmt sich ein Problem vor, das Android-Nutzer seit Jahren kennen: Apps, die im Hintergrund den Akku leerziehen. In einem gemeinsamen Vorstoß mit Herstellern wie Samsung führt das Unternehmen neue Messwerte in den Android Vitals ein, die übermäßigen Akkuverbrauch aufspüren sollen.

Konkret geht es zunächst um sogenannte Wake Locks – also Mechanismen, die das Gerät wach halten. Die neue Beta-Metrik stuft Wake Locks als problematisch ein, wenn sie in einem 24-Stunden-Zeitraum mehr als 3 Stunden aktiv sind. Dabei werden nur Wake Locks gezählt, die im Hintergrund ohne aktiven Foreground-Service laufen.

Die Zusammenarbeit mit Samsung ist dabei besonders interessant. Der koreanische Hersteller bringt seine Erfahrungen aus der realen Nutzung ein, um gemeinsam mit Google Standards zu definieren, was „gute“ und „herausragende“ technische Qualität bei Apps bedeutet. Das Ziel: Eine einheitlichere und positivere Erfahrung für alle Android-Nutzer.

Diese Initiative ist Teil eines mehrjährigen Plans von Google. Entwickler sollen bessere Werkzeuge und Daten erhalten, um den Ressourcenverbrauch ihrer Apps zu verstehen und zu optimieren. Das dürfte nicht nur einzelnen Apps zugutekommen, sondern dem gesamten Android-Ökosystem.

Für Entwickler stellt Google bereits überarbeitete Dokumentationen bereit, die Best Practices für den Umgang mit Wake Locks aufzeigen. In der Beta-Phase sammelt Google aktiv Feedback von Entwicklern, wie sich die neuen Metriken auf verschiedene Anwendungsfälle auswirken. Nach der Beta-Phase könnte es im Play Store neue Mechanismen geben, die Nutzern bei der App-Auswahl helfen.

Noch in diesem Jahr will Google weitere Metriken einführen, die kritische Performance-Probleme aufdecken sollen. Für uns Nutzer kann das nur positiv sein – weniger Akku-Vampire bedeuten längere Laufzeiten unserer Geräte.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. wenn das mal nicht mal extrem übergriffig (wie bei anderen Herstellern) wird gegen weniger bekannte (und daher direkt ausgenommene) APPs
    siehe https://dontkillmyapp.com/
    da WAREN die Pixels eigentlich immer ein positives Beispiel

    • Ich wollte gerade sagen. … das Problem ist nicht, dass der Akku zu schnell leer ist. Welches Flagship kommt denn seit 2022 nicht mehr über den Tag?

      Das Problem ist, dass sie die Messenger killen und unter vorgeblicher Akku-Schutz-Argumentation Gewinner aussuchen. 😀

    • Die Einführung von Metriken und die Veröffentlichung von Best Practices ist durchaus sinnvoll. Das hilft den Entwicklern, Apps besser zu entwickeln. Aber es wird sofort negativ dargestellt und Ängste geschürt. Passt gut in die Zeit.

  2. Und gleichzetig werden, ein halbes Jahr nach Veröffentlichung, die Mindestanforderungen von Android 15 erhöht! Weiß die eine Hand bei Google was die andere Hand macht? Ich denke nicht.

  3. Eigentlich kenne ich keine Probleme mit „Akku-hungrigen Apps“.
    Sehr wohl kenne ich aber Probleme mit „Optimierungsmaßnahmen“ — da trackt die Wanderapp im Hintergrund nicht weiter, Telegram wird beendet, WLAN nachts deaktiviert und und und…

    Und ich ahne schon, dass man auch /das/ wieder nicht abstellen kann.

  4. Soweit ich weiß, werden die Google Geräte (Pixel) von Samsung produziert. Sind im Grunde Samsung Geräte. Macht vermutlich Sinn, dass diese Koorporation sich daraus ergibt.

  5. das einzig akkuhungrige bei meinem Pixel ist das SOC und das Modem!

    • Iss so. Der mit Abstand größte Akkufresser. Einen Tag im freien und der Akku ist so gut wie leer. Einen Tag im WLAN und der Akku ist noch halb voll. Keine Ahnung was da schiefgelaufen ist. Runterschalten von 5G auf 4G hilft quasi garnix. Scheint also ein generelles Problem des mobile Modems zu sein. Zum Glück ist mein Pixel 7a ansonsten ein sehr sparsames Smartphone was den Stromverbrauch angeht sodass dieser drain zumindest ein bisschen kompensiert wird.

  6. Der Redakteur says:

    Apps wie Tasker und MacroDroid werden es so immer schwerer haben (aber hoffentlich überleben) 🙁

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