Android-Entwicklung künftig komplett intern, AOSP-Code bleibt aber


Google wird die Entwicklung des Android-Betriebssystems bald vollständig hinter verschlossenen Türen durchführen. Das hat das Unternehmen gegenüber Mishaal Rahman von Android Authority bestätigt. Bisher wurden zumindest Teile der Arbeit am Android Open Source Project (AOSP) öffentlich auf dem AOSP Gerrit geteilt, doch diese Praxis wird eingestellt.

Als Grund für diesen Schritt gibt Google an, den Entwicklungsprozess vereinfachen zu wollen. Aktuell pflegt Google quasi zwei Haupt-Entwicklungszweige: den öffentlichen AOSP-Branch und einen internen Branch. Da große Teile, insbesondere der Kern des OS-Frameworks, bereits intern entwickelt werden, hinkt der öffentliche AOSP-Zweig oft hinterher. Dies führt laut Google zu Aufwand und Problemen beim Zusammenführen (Merging) von Code-Änderungen zwischen den beiden Zweigen, da häufig Konflikte entstehen. Durch die Verlagerung der gesamten Entwicklung in den internen Zweig soll dieser Mehraufwand entfallen.

Wichtig ist dabei: Google betont weiterhin sein Bekenntnis zu Open Source. Android wird also nicht zu einem Closed-Source-Projekt. Das Unternehmen hat zugesichert, den Quellcode auch weiterhin nach jeder größeren Veröffentlichung über AOSP bereitzustellen – so auch für das kommende Android 16 später in diesem Jahr. Ebenso bleibt der Quellcode für den Android Linux-Kernel, der unter der GPLv2-Lizenz steht, weiterhin öffentlich zugänglich.

Was sich ändert, ist die Frequenz, mit der Code-Änderungen für bestimmte Komponenten öffentlich sichtbar werden. Teile wie das Build-System, die Bluetooth-Implementierung oder das Virtualization Framework, die bisher oft zuerst in AOSP entwickelt wurden („AOSP-first“), wandern nun ebenfalls in den internen Prozess. Der Quellcode für Änderungen wird erst dann veröffentlicht, wenn Google einen neuen Entwicklungszweig publiziert, der diese Änderungen enthält. Für die meisten Android-Komponenten war dies ohnehin schon gängige Praxis.

Für normale Nutzer dürfte sich durch diese Umstellung kaum etwas ändern. Auch App-Entwickler sind nicht betroffen. Selbst für Entwickler von Custom ROMs oder anderen AOSP-Forks sollen die Auswirkungen gering sein, da diese sich meist ohnehin an spezifischen Release-Tags orientieren und nicht am ständig fließenden Hauptzweig von AOSP.

Laut Android Authority soll die Umstellung bereits in der kommenden Woche beginnen. Google plant, in Kürze weitere Details zu diesem Schritt bekannt zu geben und die Dokumentation entsprechend anzupassen.

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5 Kommentare

  1. Etwas anderes als es weiterhin Open Source zu machen, bleibt ihnen ja auch kaum übrig. Alleine die GPLv2 des Linux Kernels verbietet alles andere strickt. Und wer weiß welche anderen Bestandteile unter GPL oder ähnlichen Lizenzen stehen.

    Sie könnten natürlich auch einfach ausschließlich im öffentlichen Tree entwickeln, aber dann werden sie vermutlich noch mehr für fragwürdige Änderungen kritisiert, denn dann ist es ja einfacher, Änderungen mitzuverfolgen.

  2. Also das Ende der Open Handset Alliance.

    • Wieso? Als ob die im öffentlichen Part (ausschließlich) kollaboriert haben. Davon abgesehen, neben Samsung sehe ich da in der Vergangenheit keine wirklichen Beteiligungen.

  3. Was bedeutet das jetzt für Projekte wie GrapheneOS oder CalyxOS ??

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