Android: AV1 nun auf unterstützten Geräten ab Android 12 als Software Decoder

Schon im Februar dieses Jahres prognostizierte man, dass Google schon bald ein Systemupdate für die Play-Dienste veröffentlichen werde, welches libdav1d zum Standarddecoder für AV1 erklären würde. Nun hat sich Arif Dikici – seines Zeichens Software Development Manager beim Android Video and Image Codecs-Team – zu Wort gemeldet und genau jenen Schritt offiziell bestätigt. Sämtliche unterstützten Android-Geräte, die zumindest noch Android 12 ausführen, haben diesen Codec jetzt per Over-the-Air-Update erhalten.

Hierbei handle es sich um ein Opt-in-Feature für Apps, deren Entwickler müssten also erst einmal aktiv werden, damit der Codec auch unterstützt wird. Google hat entsprechend auch dafür gesorgt, dass YouTube AV1 fortan per Software Decoding unterstützt. Nicht jeder Nutzer zeigt sich damit einverstanden. So gibt es Rückmeldungen, wonach dieser Schritt im Vergleich zum Hardware Decoding dafür sorgen würde, dass der Akku der Endgeräte fast doppelt so schnell leergesaugt würde. Dies soll aber nicht auf alle Endgeräte zutreffen.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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14 Kommentare

  1. Heisenberg says:

    So kann Google und Co Traffic sparen auf Kosten des eigenen Akkus/CPU Leistung, kann eine also gestohlen bleiben! 😀

    • Es ist unglaublich, wie Deutsche ausschließlich meckern und Negatives im Leben sehen.

    • Die ganzen Videos nach AV1 zu transkodieren dürfte Google & Co erstmal Strom/CPU-Leistung kosten. Und wenn du eigenes Videomaterial speicherplatzeffizient mit AV1 speichern könntest, hättest du sicher nichts dagegen, oder?

    • Was ist einfacher zu finden? Eine Steckdose/Powerbank oder schnelleres Internet? Das Traffic sparen nützt auch den Nutzern.

      • Heisenberg says:

        Ich habe kein Problem mit AV1 und Effizienz, meine fire Sticks unterstützen das, und smart Tube next hat mir das auch schon beinahe flächendeckend zur Verfügung gestellt bevor Netflix und Co welche auch noch Geld verlangen darauf umgestellt haben.

        Ist auch ein nettes Feature keine Frage, aber solange ich Nachteile davon habe kommt es für mich nicht in Frage dies zu nutzen.

        Powerbank und Steckdose?
        Ich schaue unterwegs eigentlich kein YouTube, und zu Hause habe ich einen sauber funktionierendes Netzwerk wo es eigentlich egal ist was durch die Leitung geht. 🙂

      • Benutzter_Name says:

        Deine Argumentation setzt voraus, dass AV1-Streams immer (deutlich) weniger Datenrate verwenden als VP9-Streams, aber das ist nicht immer der Fall und häufig ist der Unterschied nur minimal und rechtfertigt den erhöhten Strombedarf bei mobilen Endgeräten meines Erachtens nicht. Aus meiner Sicht wäre es daher sinnvoll, wenn man die Entscheidung über den Codec dem User überlassen würde, gerne auch mit AV1 als Standardeinstellung.

        • Dass AV1 bei gleicher Qualität nicht effizienter sein soll als VP9 ist aber wirklich ein absoluter Ausnahmefall.

          Die Theorie des so extrem erhöhten Stromverbrauchs ist aber völliger Unsinn. Die Mehrheit der YouTube Videos wird weiterhin gar nicht in AV1 angeboten. Und so viel ineffizienter als ein VP9 Hardware Decoder ist dav1d nicht. Aber die Absurde Aussage, dadurch würde sich die Akkulaufzeit halbieren funktioniert nur, wenn man den ganzen Tag nichts anderes macht als YouTube Videos zu schauen. Und dann sollte man sich ohnehin nicht über eine schlechte Akkulaufzeit beschweren, dafür sind die Geräte generell nicht ausgelegt.

          • Benutzter_Name says:

            Von gleicher Qualität habe ich nicht gesprochen. Natürlich ist bei gleicher Qualität AV1 in den allermeisten Fällen effizienter als VP9. Allerdings haben meiner Erfahrung nach AV1-Streams auf YouTube häufig eine höhere Qualität als VP9-Streams, aber dafür eine nur minimal geringere Datenrate. Dadurch fällt das Argument der Datenersparnis meiner Meinung nach nicht mehr so schwer und Gewicht im Vergleich zur Energieeffizienz beim Decodieren.

            Da spart man wesentlich mehr Daten, wenn man die Auflösung eine Stufe runter stellt, denn damit spart man teilweise mehr als 50% an Daten ein und auf kleinen Handydisplays muss man den Unterschied zwischen 1080p und 720p schon fast mit der Lupe suchen.

            • Kann ich so nicht wirklich bestätigen. Mit yt-dlp kann man sich sowas ja hervorragend anschauen. Wenn man sich Mal ein qualitativ hochwertiges Video angeschaut, das viel angeschaut wird und das es überhaupt in AV1 gibt, lässt sich folgendes feststellen: für VP9 und AVC1 gibt’s für jede Auflösung zwei Versionen mit unterschiedlichen Bitraten, teilweise mit einem Faktor 2 dazwischen. Für AV1 gibt’s immer nur eine Version, mit ungefähr der Hälfte der niedrigeren VP9 Bitrate. Während bei jeweils der niedrigeren Bitrate der Unterschied zwischen 1440p und 2160p noch gewaltig ist, ist der zwischen 1080p und 720p sehr gering. Und die niedrigere VP9 Bitrate bei 720p ist fast genau die AV1 Bitrate bei 1080p.

              Dass die Qualität bei AV1 so viel besser ist, ist auch eher unwahrscheinlich, AV1 ist eigentlich kaum effizienter als VP9. Es kann höchstens sein, dass AV1 Kompressionsartefakte besser/“schöner“ versteckt. AVIF wird ja auch als besser als WebM auf VP9-Basis angesehen, will es die Artefakte besser verwischt. Von einer objektiv so viel besseren Qualität bei dennoch niedrigerer Bitrate kann kaum die Rede sein.

              • Benutzter_Name says:

                Deine geschilderten Unterschiede bei AV1-Streams kann ich bspw bei folgendem Video nicht nachvollziehen: https://youtu.be/Jz9TdfXlTgs

                Einigen Posts auf reddit zufolge hat YouTube zur Einführung von AV1 auf höhere Bitraten gesetzt und erst später damit begonnen, die Bitrate zu reduzieren. Das lässt sich allerdings bei diesem gerade einmal 2 Monate alten Trailer ebenfalls nicht nachvollziehen: https://youtu.be/16qXWHi3qRk

                Zumal wir hier immer noch von mobilen Endgeräten sprechen (vorwiegend Smartphones), auf denen alles über 1080p eine eher untergeordnete Rolle spielen sollte, besonders wenn man unterwegs ist.

                Bei zehn zufällig ausgewählten Videos auf der Hauptseite von YouTube komme ich im Schnitt auf eine prozentuale Differenz von 22,2% bei 1080p und 14,3% bei 720p zugunsten von AV1. So scheint man (anhand dieser kleinen Stichprobe) zumindest im Schnitt etwas an Daten einzusparen. Ob einem das die verringerte Akkulaufzeit wert ist, muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Ich bleibe da nach wie vor skeptisch.

                Außerdem ist die Einsparung zwischen den Codecs immer noch deutlich geringer, als man durch die Reduktion der Auflösung sparen würde, nämlich 44% bei AV1 und 49,1% bei VP9 bei einem Sprung von 1080p runter auf 720p. Durch die geringere Auflösung spart zudem nicht nur Daten, sondern auch Rechenleistung beim Decodieren und verlängert so zusätzlich noch die Akkulaufzeit.

                Übrigens: Die zwei unterschiedlichen Streams bei VP9 sind meines Wissens je ein HDR und ein SDR-Stream.

    • Artikel nicht gelesen. Setzen, 6.

      AV1 decoding ist schon lange möglich, bisher lief es im Software-Fall aber über libgav1, nicht über das hoch-optimierte libdav1d.

      Was aber wahlweise Google oder die App-Entwickler ändern müssen ist die Priorisierung. Der Hardware-Decoder ist selbstverständlich immer zu bevorzugen. Nur wenn dieser fehlt, sollte dav1d genutzt werden. Aber grundsätzlich ist der Ersatz des bisherigen Software-Decoders natürlich zu begrüßen.

  2. Gilt das auch für die Go Version von Android oder bekommen die eine Extrawurst?

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