Amazon stattet Zusteller mit smarten Datenbrillen aus

Amazon rüstet seine Paketzusteller mit intelligenten Datenbrillen aus. Diese sollen durch die Einblendung von Informationen direkt im Sichtfeld den Arbeitsablauf effizienter und sicherer gestalten. Die Technologie kombiniert künstliche Intelligenz mit computergestützter Bildverarbeitung und wurde in Zusammenarbeit mit Lieferpartnern entwickelt.

Die Brille soll den ständigen Blick auf das Smartphone oder Handheld-Gerät ersetzen. Sobald der Fahrer das Lieferfahrzeug verlässt, aktiviert sich das System automatisch. Es blendet Navigationshinweise für den Fußweg zur Zustelladresse ein und hilft bei der Identifizierung des richtigen Pakets im Laderaum. Mittels Geolokalisierung führt die Brille den Zusteller bis zur angegebenen Haustür. Vielleicht hebt das System dann sogar noch die Türklingel markant hervor…?

A gif showcasing the experience of an Amazon delivery driver wearing smart glasses to pick out the correct package.

Das System besteht aus der eigentlichen Brille, einer Steuereinheit, die in der Weste des Fahrers getragen wird, sowie einem austauschbaren Akku für den ganztägigen Betrieb. Ein Notfallknopf ist ebenfalls integriert. Die Brille ist dann natürlich auch für Träger von Korrekturgläsern geeignet und passt ihre Displayhelligkeit selbstständig an die Umgebungsbeleuchtung an.

A gif showcasing the experience of an Amazon delivery driver wearing smart glasses.

Amazon hat bereits weitere Entwicklungsstufen für die Technologie angekündigt. Zukünftige Versionen sollen in der Lage sein, Zustellfehler zu erkennen und den Fahrer darauf hinzuweisen. Geplant sind außerdem Funktionen zur Kompensation schlechter Lichtverhältnisse und eine Warnfunktion, die auf Haustiere auf dem Grundstück des Empfängers aufmerksam macht.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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28 Kommentare

  1. Spannend, sieht zumindest nach einer Erleichterung aus. Wenn ich bedenke das es ja sehr viele Hochhäuser gibt mit vielen hunderten Bewohnern, kann das finden der passenden Person schneller gehen (Brille erkennt schneller wo man klingeln muss).

  2. Sehr geil! Für mich als Menschen ohne jeden Orientierungssinn wäre das eine Killeranwendung für jede AR-Brille. Etwa für die Fussgänger-Navigation in einer Stadt. Oder für den Weg zum Produkt im riesigen Baumarkt. Oder zu Hause für die “Find my”-Funktion. Oder für das Einspiegeln von Kochanweisungen, statt stets die richtige Stelle innerhalb des Rezepts zu finden. Und, und, und …!

  3. Sehr cool.
    Mit den Aufnahmen wird KI trainiert und Zusteller werden bald ersetzt.

  4. Es würde mich sehr wundern, wenn solche Einblendungen von jedem Zusteller problemlos verkraftet werden könnten. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Einblendungen über einen ganzen Arbeitstag Schwindel oder Kopfschmerzen verursachen könnten. Von der Ablenkung vom umgebenden Verkehrsgeschehen ganz abgesehen. Auch zu Fuß sollte man beim Überqueren der Straße keine Logistikinformationen lesen.

    • Dierck Ziegler says:

      Das macht Google Maps bei Fußgängernavigation auf Wunsch auch, nur (noch) ohne Brille. Hat mir oft in verschiedenen Städten geholfen mein Ziel easy zu finden. Aber wie du schon sagst, man muss schon auch auf seine Umgebung achten (Maps warnt auch regelmäßig) und eine Nutzung ganztägig als Arbeitsgerät sehe ich auch als suboptimal an.

  5. Cool, dann können sie noch gezielter Gehwege, Radwege und Kreuzungen zuparken. So geht Fortschritt! ♥️

    • was man halt technisch auch schon längst durch automatische erkennung verhindern könnte. wie auch tempolimiteinhaltungen. aber gemacht wird’s halt nicht.

      • Oder, dass LKWs einfach rechts bleiben müssen. Jede zweite Fahrt sorgen die für Staus, Abbremsmannöver oder sonst was. Einfach rechts bleiben, wenn die wechseln, Strafe rein.

      • Dafür ist die Verkehrszeichenerkennung viel zu schlecht.

  6. Klingt auf den ersten Blick gut, aber:

    besser wäre eine Traghilfe z. B. Gurtsystem für schwere Traglasten zur Entlastung der mitarbeitenden

    online-übersetzer – viele zusteller gerade von Amazon, aber auch UPS & co. können kaum Deutsch . Z. B. wenn es um Abfrage von Sicherheitscodes geht oder wenn die bitte geäußert wird, pakete für Nachbarn anzunehmen, wird teilweise mit „händen und Füßen“ versucht etwas klarzumachen. Das geht m. E. nicht. zustellung ist ein Beruf mit direktem Kundenkontakt, da sollten ausreichende Sprachkenntnisse in der Landessprache voraussetzung sein. Wenn das nicht erlernt wurde, sollten entsprechende Tools vorhanden sein. Kenne ich vorbildlich vom Service am flughafen Antalya: dort wurden beim Service ein Smartphone als „Übersetzer“ vom Personal genutzt.

    Und wie soll inhouse-Orientierung funktionieren? GPS oder andere satellitengestützte Systeme funktionieren In Treppenhäusern und langen hausfluren nicht. Da wird auf den letzten metern dann der mitarbeiter allein gelassen von seiner tollen Brille.

    • „Und wie soll inhouse-Orientierung funktionieren? GPS oder andere satellitengestützte Systeme funktionieren In Treppenhäusern und langen hausfluren nicht. Da wird auf den letzten metern dann der mitarbeiter allein gelassen von seiner tollen Brille.“

      A-GPS könnte da vielleicht helften oder indoor positions bestimmung.

  7. Das kommt aber sicher sooo nicht nach Deutschland, oder?

  8. Und sicher bald auch mit Gesichtserkennung, die online mit AWS zusammenarbeitet. Was soll schon schiefgehen.

    Wehret den Anfängen.

  9. Schwieriges Feld. Sicherlich eine Arbeitserleichterung für Zusteller. Aber dann müssten auch die Daten für eine Zustellung aufgenommen werden bzw. eine Zustimmung eingeholt werden. Und wer das nicht will, wird nicht mehr beliefert? Unwahrscheinlich…Auch eine reine Zustellung durch Roboter an Privathaushalte halte ich nicht für plausibel. Auch das abfotografieren von Haustüren ist schon rechtlich problematisch.

  10. Die Frage die sich mir stellt, was ist mit Brillenträgern, die die Brille als Sehhilfe haben? Bekommen die ein angepasste Brille die auf ihr Sehproblem eingestellt ist, oder gibt es ein Modell das darüber getragen wird? Fragen über Fragen.

    • Wer ganz liest hat mehr vom Leben..

      Es gibt die Brille mit Korreekturgläsern

      • Danke Stefan für den Hinweis. Da hast Du recht. Mir als Mensch, der eine Sehhilfe benötigt, war das zuviel Gewusel zwischen den zwei bewegten Bildern. Und ich bin schnell weiter. Werde mich nächstesmal bemühen.

  11. Bekommt dann jeder Fahrer eine eigene Brille, in passender Sehschärfe?

    • Zitat:

      „Die Brille ist dann natürlich auch für Träger von Korrekturgläsern geeignet und passt ihre Displayhelligkeit selbstständig an die Umgebungsbeleuchtung an.“

  12. Coole idee. Wennn das ganze den Lieferanten wirklich hilft.

    Das mit dem Filmen ohne vorher die Zustimmung der Kunden zu haben wäre hier auch so ne sache. Da müsste die Brille dann abschalten nachdem der Bote geklingelt hat, wenn er denn klingelt.
    Bei uns auf dem Land macht das seit Corona kaum noch ein Zusteller. Da bekommt man erst mit das ein Paket da ist wenn man das Haus verlassen möchte und dann dagegen rennt.

    Ob das ding wirklich eine derartige Warnfunktion braucht? Wenn auf dem Grundstück ein Hund Rumläuft meldet der sich doch idr. schon bevor der Bote überhaupt die klinke gedrückt hat.

  13. ja sieht ganz toll aus Bling Bling. Rennen die halt 24/7 mit Kameras auf der Nase rum , in Deutschland wird das auch verweichlicht, DSGVO kann einpacken.

  14. Wenn ich hier so einige Kommentare lese dass das ne coole Idee ist, frage ich mich ernsthaft ob die eigentlich weiter denken was das alles bedeutet.
    Da kommt wer mit einer Brille die dein Grundstück und eventuell (wenn geklingelt und geöffnet wird) noch Teile des Hauses filmen. Je nachdem was so auf dem Grundstück steht (Autos, Fahrräder, Gartenmöbel, etc.), was man durch Tür und Fenster sieht, sammelt Amazon da fleißig noch mehr Daten über jeden.

    Dazu ist das eine Vollzeitüberwachung der Mitarbeiter. Stellt euch doch bitte mal vor euer AG gibt euch so ne Brille und sieht euch die ganze Zeit zu was ihr so macht während der Arbeitszeit. Doch nicht mehr so ne tolle Idee?

    • „Sobald der Fahrer das Lieferfahrzeug verlässt, aktiviert sich das System automatisch.“
      Dazu muss er sie dann auch noch tragen. Da stehen die Chancen gut, dass der AG beim Pinkeln nicht dabei ist.

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