Amazon plaudert über Fake-Rezensionen

Amazon hat mal wieder über den Kampf gegen Fake-Rezensionen geplaudert. Nicht nur für Kunden sind diese ärgerlich, natürlich auch für das Unternehmen.

Im vergangenen Jahr haben 125 Millionen Kunden fast 1,5 Milliarden Rezensionen und Bewertungen in den Stores abgegeben. Aufgrund kontinuierlicher Investitionen stoppte Amazon 2022 proaktiv mehr als 200 Millionen mutmaßliche Fake-Rezensionen.

Man wolle weiterhin innovative Tools entwickeln, die Kunden, den Verkaufspartnern und den Store vor böswilligen Akteuren schützen, die versuchen von der weltweiten Verbreitung gefälschter Bewertungen zu profitieren.

In den vergangenen Jahren wurden diese gefälschten Rezensionen in erster Linie durch das Auftreten einer illegalen Branche von sogenannten Fake-Rezensionsvermittlern vorangetrieben. Amazon hat da natürlich Gegenmaßnahmen entwickelt, die laut Aussagen des Unternehmens auch immer effektiver wurden. Man hält aber auch fest, dass das Ganze ein Katz-und-Maus-Spiel ist.

Die Vermittler von Fake-Bewertungen sprechen Verbraucher direkt über Websites, Social Media und verschlüsselte Messaging-Dienste an und ermuntern sie, im Austausch für Geld, kostenlose Produkte oder andere Anreize gefälschte Bewertungen zu schreiben. Da dieses Fehlverhalten oft außerhalb von Amazon stattfindet, ist es für Amazon allein teilweise eine Herausforderung, diese bösartigen Akteure zu erkennen und ihr Handeln zu unterbinden.

Im vergangenen Jahr hat Amazon laut eigener Aussagen weltweit gegen mehr als 90 böswillige Akteure rechtliche Schritte eingeleitet, die gefälschte Bewertungen vermitteln. Man habe mehr als 10.000 Administratoren von Facebook-Gruppen verklagt, die versucht hatten, gefälschte Bewertungen in den Stores gegen Geld oder kostenlose Produkte zu veröffentlichen. Bis Ende Mai 2023 habe man diese Zahl bereits übertroffen und rechtliche Schritte gegen 94 bösartige Akteure eingeleitet, darunter solche mit Sitz in den USA, China und Europa.

Doch Amazon möchte auch härtere Gesetze gegen solche Anbieter. Die jeweilige Situation ist von Land zu Land unterschiedlich. In einigen Ländern sollten die Regierungen Durchsetzungsbefugnisse oder stärkere Vollzugsinstrumente einführen, um Anbieter von Fake-Rezensionen zu bestrafen, so die Forderung des Unternehmens.

In Ländern mit Gesetzen oder Vorschriften gegen das Vermitteln gefälschter Rezensionen sollten die Aufsichtsbehörden laut Amazon mehr tun, um ihre bestehenden Durchsetzungsbefugnisse zu nutzen, um effektiv gegen Anbieter gefälschter Rezensionen vorzugehen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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19 Kommentare

  1. Ganz einfach nur Rezensionen zulassen von leuten die es auf Amazon gekauft haben. Und schon ist das Problem weg. Oder zumindest dass man einstellen kann ob man Rezensionen von Amazon-Käufern sehen will oder alle.

    • Nö, das ist leider nicht die Lösung. Fake-Bewertungen betreffen meist die Waren aus China. Und das läuft so ab. Der Bewertungsvermittler sagt welches Produkt man auf Amazon bewerten soll. Die 5-Sternebewertung reicht man dort ein und erhält den Kaufpreis und einen Bonus überwiesen. Fertig ist die gekaufte Bewertung mit dem Prädikat „Verifizierter Kauf“. Und das ist für die China-Importeure /-Verkäufer richtig lukrativ. Denn kosten die Produkte via Alibaba / Aliexpress 1-2, sind es bei Amazon > 10€.

    • Scherzkeks das nützt Dir nichts.
      Ich bekomme regelmäßig solche Einladungen von Herstellern gegen eine „wollende Bewertung, welche die hohe Qualität des Produktes widerspiegelt“ den Artikel komplett erstattet zu bekommen.

      Vorgaben was in der Bewertung geschrieben werden darf, gibt es nicht, man sollte natürlich damit rechnen, dass wenn man vernichtende Kritiken schreibt, es die letzte Einladung von diesem Hersteller war. Aber selbst in dem Fall gibt es eine vollständige Erstattung wie zuvor vereinbart.

      Wert der Artikel variiert, das meiste ist im 100-200 Bereich. Teuerster Artikel bisher war 500 Euro. Oft sind auch Einladungen für Kleinkram dabei, aber wenn ich nicht eh Interesse an dem Produkt habe nehme ich solche Einladungen nicht an.

    • Fred Schneider says:

      Bei mir lief das beim Kauf zweier Drohnen von Holy Stone (absoluter Schrott, aber das ist eine andere Geschichte) folgendermaßen. Bei Amazon sind diese Drohnen sehr preiswert (Verkäufer Holy Stone DE / Versand durch Amazon), aber die Zusatzakkus kosten unverhältnismäßig viel (z.B. Drohne 299, Akku 89 EUR).

      Um das Ding zu fliegen, benötigt man eine App und ein darüber eingerichtetes Benutzerkonto mit gültiger E-Mail-Adresse. An diese Adresse erhält man dann das Angebot die Drohne entsprechend bei Amazon zu bewerten. Wenn man den Link zur Bewertung zurückschickt, bekommt man einen Akku gratis zugeschickt – also im Wert von angeblich 89 EUR.

      Meine Drohnen gingen beide zurück, auf Bewertung und Akkus habe ich verzichtet, aber das erklärt wohl die übermäßig positiven Bewertungen zu diesen Dingern.

  2. Seitdem ich über Amazon für meinen Drucker neue (nachgebaute) Patronen gekauft habe, bekomme ich auch alle zwei bis drei Monate E-Mails, erneut Patronen zu bestellen, für die ich den doppelten Kaufpreis erstatte bekomme, wenn ich eine Bewertung bei Amazon hinterlasse.

    Das geht mir gegen den Strich; die E-Mails landen deshalb im Spam-Ordner.

  3. …und wenn man ein Produkt mal richtig bewertet wird man „für immer“ gesperrt. Die Leute wollen
    ja nicht die Wahrheit wissen; die Leute WOLLEN VERA…. werden!!!

    • Das habe ich so noch nicht erlebt, trotz mangelhafter Bewertungen für rebensolche Produkte. Wenn die Wertung sachlich bleibt und die Gründe für die Abwertung glaubhaft darzustellen sind, passiert da nix.
      Mir wäre lieber, Amazon würde mehr gegen diverse Fake-Shops vorgehen, ich denke, da wird viel mehr Mißbrauch getrieben.

    • Das habe ich so noch nicht erlebt, trotz mangelhafter Bewertungen für ebensolche Produkte. Wenn die Wertung sachlich bleibt und die Gründe für die Abwertung glaubhaft darzustellen sind, passiert da nix.
      Mir wäre lieber, Amazon würde mehr gegen diverse Fake-Shops vorgehen, ich denke, da wird viel mehr Mißbrauch getrieben.

    • Kannst du das näher ausführen? Hab noch nicht davon gehört, dass „echte“ Bewertungen zu sowas führen

  4. Martin Fischer says:

    Das ist doch alles Quatsch. Wenn man wie bei eBay nur das bewerten kann, was man gekauft hat, dann gibt es auch keine Fake-Bewertungen. Bei eBay hat mir noch niemand ein Handy schenken wollen, wenn ich es gut bewerte.
    (auch wenn es bei eBay hauptsächlich um Händler-Bewertungen geht)

    • Ich hatte selbst gerade erst eine Postkarte im Briefkasten: Bitte dieses Produkt bei Smazon kaufen, 5 Sterne Bewertung schreiben und ich bekomme den Kaufpreis plus 20€ (oder waren es sogar 30€?) vom Händler. „Early Reviewer Program“ nannte er das ganz frech. Will sagen: Das gibt es durchaus auch bei verifizierten Käufen

    • Deshalb gehen die China-Händler anders vor. Die sagen Dir welches Produkt Dui auf Amazon kaufen sollst und mit 5-Sternen bewerten sollst. Danach gibt es vom Händler den Kaufpreis + Bonus zurück.
      Nicht selten liegt dem Produkt auch eine kleine Karte bei. Eine Art Gutschein für einen Bonus für eine 5-Sternebewertung. Hast Du zum Beispiel ein USB-Kabel gekauft, kannst Du für die Bewertung noch ein passendes Netzteil gratis bekommen, wenn Du mit 5-Sternen bewertest. Hatte ich auch schon ein paar Mal. Zuletzt bei einem Gütel. Da hätte es einen zweiten Gratis gegeben.

      • Diese Karte hatte ich auch schon öfter dabei. Üblich sind wert des Artikels bei Kleinkram plus 10 Euro für den Aufwand.

    • Kommt bei amazon oft vor. Daher nützt Dir das nichts.

  5. Ich habe auch schon Geld angeboten bekommen wenn ich meine Rezension positiv anstatt mittelmäßig gestalte. Der Anbieter wurde mittlerweile gesperrt. Das war aber nicht meine Schuld, es ist wohl aufgefallen, dass vieles zurück ging und nur positive Rezension gemacht wurden.

    Die Kehrseite der Medaille, von nicht manipulierten Rezensionen, wenn jeder schreiben kann was er will, kann es auch zur Pleite einer Firma führen. Vor ein paar Jahren habe ich ein Bluetooth Lautsprecher gekauft. Der läuft heute noch bestens und war einer der Besten den ich bisher gekauft habe. Der Klang ist überagend im Vergleich zu allen anderen die ich im Bestand habe. Die Qualität ist wirklich gut. Aufgrund hoher Retouren und viele negative Rezensionen ist der Anbieter vom Markt verschwunden, zumindest im Bereich Consumer Elektronik. Was wirklich sehr sehr schade ist. Wenn einmal der Wurm drin ist und jemand einen Feldzug gegen eine Marke gestartet hat, sind die Hersteller fast Machtlos dagegen. Derjenige der die Marke schlecht gemacht hat, ist ein sehr bekannter Youtuber.

    Bei LG habe ich das auch schon erlebt. Ich habe einen TV gekauft und bin wirklich sehr zufrieden damit, der läuft heute noch bestens. Nach dem Kauf habe ich etwas im I-Net recherchiert, wegen der Bildeinstellungen uns so. Da gab es tatsächlich irgendeinen Honk der eine persönlichen Krieg gegen LG ausgetragen hat. Praktisch in jedem Forum und auf vielen Shopseiten, hat der Typ die selbe Art negative Bewertungen über den TV veröffentlicht, ich fand einige Einträge in der selben Art geschrieben, im 4k Forum machte er 100 Seiten voll. Erst nach einem gegen Kommentar von mir, im 4K Forum, hat er seine kompletten Beiträge gelöscht. Ich würde seine Arbeit zu nichte machen, schrieb er in einem weiteren Beitrag. Er löschte am Ende sogar sein Profil. Der war Rotzfrech. In seinem Beträgen machte er klar das er den TV zurück geben wollte und LG sich geweigert hat. Das war für ihn der Anlass sei ein Rachefeldzug zu starten. Wer schützt die Hersteller vor so etwas?

    Ich möchte keine Produkte schönreden, wenn ein Hersteller murkst, dann sollte das auch entsprechend abgestraftt werden, aber bei 2 nachweislich gelogenen Fällen, die ich selbst erlebt habe, war das eben nicht so und hat vermutlich großen Schaden angerichtet. Einige Hersteller helfen sich dann selbst und engagieren eben Agenturen, die sich um sowas kümmern. Für mich irgendwie verständlich, auch wenn ich es nicht gut finde. Es gibt auch schlechte Kunden die sich unberechtigt massiv beschweren und Rufmord betreiben.

  6. Welche Doppelmoral seitens Amazon… die haben doch selber das Vine Programm am laufen und die Händler können dort für Geld ihre Produkte kostenlos zur Verfügung stellen – gegen eine Rezension. Und natürlich sind diese Rezensionen dann meist 5sternig. Wenn man dort zu kritisch ist, fliegt man -ohne Wunder – aus dem Vineprogramm wieder raus.

  7. Was man auch nur bei Amazon findet und somit Amazon den Betrügern den Weg ebnet. Immer wieder findet man Artikel die z.B. mit 3,8 oder 4,2 bewertet sind und ich will dann immer die 1, 2 und 3 Sterne Bewertungen lesen aber egal ob man auf 1 oder 2 oder 3 klickt es kommt immer wurde gelöscht und man sieht nur die 4 und 5 Sterne Bewertungen. Ich nehme von solchen Artikeln immer Abstand aber hier geht es um die Funktion das jemand willkürlich Bewertungen löschen kann. Sowas darf nicht sein.

  8. Oliver Kalitowski says:

    Wenn Amazon das so darstellt, hat man die eigene Rolle dabei aber übersehen…
    Ich hatte es jetzt schon drei Mal, dass ich eine negative Bewertung abgegeben habe, weil das Produkt nichts taugt. In Folge wurde ich von Verkäufer bedrängt, doch bitte diese Bewertung zu entfernen, man erstatte den Kaufpreis zurück bzw. es gibt noch Geld oben drauf.
    Das ist alles schriftlich dokumentiert und ab den Amazon Kundenservice weitergeleitet und dann passiert monatelang nichts, außer dass der Verkäufer einem weiter dauernd Mails schreibt.

    Wenn ich doch aber nun weiß, wer da manipulieren will, Belege dafür frei Haus geliefert bekomme und dann nichts tue, mache ich mich unglaubwürdig, wenn ich an anderer Stelle behaupte, hier massiv gegen irgendwas vorgehen zu wollen.

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