Amazon möchte die Gesundheitsversorgung neu erfinden

Der Gesundheitssektor ist für viele Tech-Firmen die Zukunft, da locken Möglichkeiten, Kunden und Daten. Alt und / oder krank werden viele Menschen. Kein Wunder, dass hier und da Übernahmen getätigt werden. Amazon will jetzt One Medical übernehmen.

One Medical ist eine technologiegestützte Organisation für die medizinische Grundversorgung in den USA, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung durch eine nahtlose Kombination aus persönlichen, digitalen und virtuellen Dienstleistungen erschwinglicher, zugänglicher und angenehmer zu machen.

„Wir denken, dass die Gesundheitsversorgung ganz oben auf der Liste der Erfahrungen steht, die neu erfunden werden müssen. Einen Termin buchen, wochen- oder sogar monatelang auf einen Termin warten, sich von der Arbeit freistellen lassen, zu einer Klinik fahren, einen Parkplatz finden, im Wartezimmer warten, dann in den Untersuchungsraum gehen, um ein paar Minuten mit dem Arzt zu verbringen, und dann noch einmal in die Apotheke gehen – wir sehen viele Möglichkeiten, die Qualität zu verbessern und den Menschen wertvolle Zeit zurückzugeben“, sagt Neil Lindsay, SVP von Amazon Health Services.

Amazon wird One Medical für 18 US-Dollar pro Aktie in einer Bar-Transaktion mit einem Wert von etwa 3,9 Milliarden US-Dollar übernehmen, einschließlich der Nettoschulden von One Medical. Der Abschluss der Transaktion unterliegt den üblichen Bedingungen, einschließlich der Zustimmung der Aktionäre von One Medical und der behördlichen Genehmigung.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. @Caschy: da ist ein „die“ zu viel im Titel.

    Ansonsten finde ich das wirklich bedenklich. Medizinische Daten sind eine der letzten geschützten Bastionen. Wenn wir die aufgeben, können wir einen Teil unseres Gehalts in Zukunft direkt an Amazon überweisen lassen. Ich nenne das fiktive Programm mal… Amazon Prime oder so ähnlich. 😉

    • Solange es eine Ein-Win Situation für meine Gesundheit ist, warum nicht?

      • Wenn Amazon seine Mitarbeiter dort so behandelt wie seine Lagermitarbeiter dann ggte Nacht. Und Kranke sind nicht so planbar wie Pakete!

      • Die Bewertung, ob dies gut oder schlecht den Menschen ist, kann am Ende nur an zwei Kriterien vorgenommen werden: Moral & Ethik

        Alle genannten Argumente für eine Neuausrichtung in der Sache sind m.E. richtig.
        Ich Zweifel persönlich nur daran, das es am Ende besser für den Menschen wird und das Geld, das durch Verbesserungen & Effizienz eingespart wird, wiederum für den Menschen, und nicht für die Aktionäre bzw. den Kapitalmarkt verwandt wird.
        Das wiedespräche ja dann unserer jetzigen Marktwirtschaft („sozial“ habe ich bewusst weggelassen)

      • Sorry aber ich finde deine Einstellung schrecklich naiv. Ich arbeite als Krankenpfleger bei einem großen Reha Anbieter. Das Arbeitsprinzip ist ähnlich einer Heuschrecke. Beispiel gefällig. Alle Kliniken die vorher Eigentum waren wurden, um Kasse zu machen verkauft und mussten über ein gegründetes Konsortium gemietet werden. Die Reinigungsleistung wurde um 60% gesenkt. Vorher wurde für die Patienten frisch gekocht. Jetzt arbeiten gerade noch 2-3 Mitarbeiter in der Küche um das Mikrowellen Essen zu verteilen. Es ist völlig aussichtslos als Mitarbeiter daran etwas zu ändern. Unser Betriebsrat ist sich nicht sicher ob er weiter machen wird. Ich schaue mich immer wieder nach einer anderen Stelle um. Das ist zwar auf dem Papier einfach, aber da unser Gesundheitswesen immer mehr monetarisiert wird ist es nicht so einfach. Ich wünschte die Politik und die Krankenkassen würden endlich aufwachen und verhindern das die Beiträge statt als Leistung für Patienten bei den Aktionären landen.

        • Hallo Olaf, das was Du beklagst merken dann ja auch Patienten – „blutige Entlassung“ ein oder zwei Tage nach Operationen , wo man früher mindestens acht Tage im Krankenhaus verweilen konnte , wie Du schreibst gutes Essen aus eigenen Großküchen bekam und erste Reha-Anwendungen am Krankenbett oder auf dem Krankenhausgelände selbst durchgeführt wurden. heute muß man sich als patient um alles selber kümmern, selbst vor OP-Terminen ambulant ein paar Tage vorher alle Vorbereitungs-Stationen durchlaufen, also von der Anamnese bis zur narkose -vorbesprechung mit einem Laufzettel in der Hand das im Klinikgelängde alles selber „ablaufen“ – früher kamen die einzelnen Fachdienste ans Bett denn man wurde schon 1 oder 2 Tage vor OP augenommen . Schlimmer kann es bei Amahzon -Krankenhäusern auch nicht mehr werden . Wird Zeit dass alle Kliniken, Altersheime usw. enteignet werden und wieder in kommunale Trägerschaft zurückkommen . Und das Abrechnungsmodell – Fallpauschalen die OPs und Diagnostik , nicht aber vor- oder nachsorge finanzieren – wieder umgestellt werden.

  2. Neu erfinden=monetisieren

  3. Die aufgebrachten Themen bzw. Fragen sind ja gar nicht mal so verkehrt. Dass sie aber ausgerechnet Amazon lösen will, besorgt mich etwas ( um es mal vorsichtig zu formulieren).

  4. Überrascht nicht wirklich. Gab vor mehreren Jahren schon Berichte das Amazon in das Krankenversicherungsgeschäft einsteigen wolle. Auch hier in Deutschland hatte man da schon mit vorbereitenden Arbeiten begonnen. Kann die Bedenken
    angesichts der Konzentration an Daten bei einem Unternehmen nachvollziehen. Wäre aber interessant zu wissen, wie die Leistungen die einem geboten würden aussehen täten

  5. Gibt’s dann auch einen schlechten Status, wenn man zu oft oder vielleicht auch chronisch krank ist, wie beim zu oft Artikel zurückschicken (mir noch nicht passiert)? Ich halte die Verbindung Gesundheit und Amazon für sehr bedenklich.

  6. Matthias E. says:

    Vielleicht sollte man das doch differenziert betrachten. Viele finden die USA so toll und vergessen, dort gibt es keine echte gesetzliche Krankenversicherung und Obama Care, na ja, ein Schritt, mehr nicht. Es könnte also auch etwas positives bewirken.
    Ich will mir da aber keine Meinung bilden, denke das kann nur jemand, der sich da zu 100% auskennt.
    Befürchte aber auch, gerade in den USA, da könnte es auch zur Gefahr werden, Amazon selbst könnte Gesundheitsdaten bei Bewerbern nutzen oder diese auch an andere Unternehmen verkaufen, wie Arbeitgeber, Versicherungen, Banken, Vermieter, usw.

    Hier ist die Rechtslage doch ganz anders. Da kann und darf man solche Angaben bei Vorstellungsgesprächen und ähnliches verweigern.
    Aber sogar wenn, es gibt ja Alternativen und bei sehr vielen ist es doch schon jetzt so, wer will der findet, Menschen posten sich doch gerne bei Insta und co. und so kann da ein potentieller Arbeitgeber auch schauen und wenn dort einer jedes Wochenende Bilder von Saufgelagen mit Freunden postet, dann wird auch der das in seiner Entscheidung berücksichtigen.

    Was ich sagen will, USA und Deutschland kann man nicht vergleichen. Auch wenn unser System nicht perfekt ist, es ist doch um Welten besser als in den Staaten und vielleicht könnte das dort sogar eine Verbesserung bringen. Ich kann es nicht beurteilen.
    Würde mich da jetzt aber auch nicht aufregen falls Amazon es hier anbieten würde, ich muss es ja nicht nutzen.

  7. Hallo Matthias e., vor allem den Datenschatz den Amazon da über jeden seiner Kundschaft ansammelt , und das dann noch mit Gesundheitsdaten verquickt , sind m. E. das wahre Problem. Man muß ja gar nicht an Weitergabe und Datenhandel mit Dritten denken – was ist wenn dem besagten Typ der z. B. gern Alkoholika bei amazon bestelt , dann die Behandlung der Fettleber verweigert wird weil man ihn für einen behandlungsresistenten – Suchtkranken hält … und wahrscheinlich kriegt er dann auch keine Teilzahlungsangebote mehr bei amazon … alles aus einer hand macht nicht glücklich – weder bei amazon noch Northstream …

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