Amazon Markenschutzbericht: Mittlerweile kämpft man mit KI gegen Fälschungen

Amazon nutzt inzwischen auch künstliche Intelligenz, um gegen Fälschungen auf der eigenen Plattform vorzugehen. Das geht aus dem mittlerweile 5. Markenschutzbericht des Online-Händlers hervor. Seit 2021 gibt die Plattform so einen jährlichen Bericht mit Einblick in seine Maßnahmen heraus. Ziel ist es dabei, Kunden, Marken und Verkaufspartner vor gefälschten Produkten schützen.

Laut Amazon selbst habe man im vergangenen Jahr mehr als eine Milliarde US-Dollar investiert und Tausende Mitarbeitende beschäftigt, um sich dem Vorgehen gegen Betrug und Fälschungen zu widmen. Teil des Teams sind auch Wissenschaftler für maschinelles Lernen, Softwareentwickler und weitere Ermittler. Amazon ergeht sich dabei allerdings auch in viel Selbstlob. Vier Säulen nennt man im Kampf gegen Fälschungen:

  1. Proaktive Maßnahmen zum Schutz des Stores
  2. Tools, die es Rechteinhabern ermöglichen, ihre Marken besser zu schützen
  3. Bemühungen, Akteure mit schlechten Absichten zur Rechenschaft zu ziehen, und
  4. Verbesserungen beim Schutz und der Aufklärung

Klingt natürlich ziemlich vage. Amazon führt immerhin weiter aus, dass man bereits mit KI proaktiv viele Rechtsverletzungen verhindern könne. Automatisch würden viele Fälschungen erkannt, noch bevor entsprechende Angebote überhaupt im Marketplace landen könnten. Amazon behauptet, so blockiere man mehr als 99 % der mutmaßlich rechtsverletzenden Angebote, bevor eine Marke sie überhaupt finden und melden musste.

Ergebnis: Trotz des steigenden Produktangebots im Store ist die Anzahl der von Marken gemeldeten gültigen Rechtsverletzungen seit 2020 um rund 35 % gesunken. Allerdings muss da keine Kausalität herrschen. Nur weil weniger Verstöße gemeldet werden, heißt das nicht automatisch, dass es auch weniger gibt. Vereinfacht gesagt, können z. B. auch einfach die Fälscher gewiefter geworden sein. Das lässt sich hier nicht so klar ableiten, wie es Amazon suggeriert.

Amazon will Partnern entgegenkommen

2024 hat Amazon zudem eine Programmierschnittstelle (API) für das Transparency-Programm eingeführt. Diese Automatisierung erleichtert es laut dem Unternehmen Marken, ihre Produkte zu registrieren und zu verwalten. Mehr als 2,5 Milliarden Produkte wurden durch das Amazon Transparency Programm als echt verifiziert, und weltweit haben sich 88.000 Marken für das Programm angemeldet.

Die Amazon Counterfeit Crimes Unit hat seit ihrer Gründung im Jahr 2020 mehr als 24.000 Akteure mit schlechten Absichten im Rahmen von Gerichtsverfahren und Meldungen an die Strafverfolgungsbehörden zur Rechenschaft gezogen. 2024 hat Amazon weltweit mehr als 15 Millionen gefälschte Produkte identifiziert, beschlagnahmt und sachgerecht entsorgt, um zu verhindern, dass sie in die Lieferkette des Handels gelangen.

Laut Amazon führe man zusätzlich auch Aufklärungsmaßnahme durch. So habe man beispielsweise gemeinsam mit der International Trademark Association (INTA) die „Unreal Campaign Challenge 2024“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Wettbewerbs entwickelten Studenten der DECA eine 60-sekündige Video-Kampagne, um auf die Gefahren des Kaufs gefälschter Produkte aufmerksam zu machen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Spannend wäre, ob sich Amazon auch irgendwann mal um die KI-generierten Bewertungen kümmert. Mich nervt das extrem, dass man die an jeder Ecke ganz offensichtlich erkennt.

    „Dieses Produkt überzeugt mich vollständig… Besonders hervorheben möchte ich…“

    Diese und leicht abgewandelte Floskeln tauchen immer und immer wieder auf. Das ist doch offensichtlich, dass sowas gekauft und KI-generiert ist.

    • Verstrahlter says:

      Naja, die Bewertungen taugen leider grundsätzlich nur zum sehr geringen Prozentsatz.

      1. Nur die reine Versandbewertung bringt mir nix, denn das schwankt zu oft je nach Dienstleister und Tagesform; wobei mittlerweile (negativ!) erstaunlich angenähert.

      2. Sinn- und nutzloses c&p von Werbebeschreibungen zeigt nur eindeutig fehlendes Wissen, verrät aber auch nicht mehr zum Produkt.

      3. Klar unfähige Leute, die kein Stück mit Gekauftem oder sich selbst klarkommen und sich gerne öffentlich blamieren; völlig überzogene Erwartung wegen Nullrecherche & Unkenntnis gehört genauso dazu.

      4. Nichstsagende Oneliner (z.B. top/passt/OK) oder Falschbehauptungen über angeblich vorhandene Features …

      … xx. Nur ein klitzekleine Rest hat sich tatsächlich damit beschäftigt und geht auch auf das jeweilige Produkt ein.

      Da im Endeffekt aber nur die Gesamtsternesumme wichtig scheint, wird sich an den Texten grundsätzlich insgesamt eher rein gar nichts ändern.
      :o|

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