Amazon hält eigene Buchhandlung in Berlin für denkbar
In den USA unterhält Amazon ja bereits einige „Filialen“, welche allerdings in erster Linie in Großstädten dazu dienen Kunden die Chance zu geben dort Bestellungen abzuholen bzw. z. B. Amazons eigene Produkte der Reihen Kindle und Fire vor Ort auszuprobieren bzw. zu kaufen. Laut dem Kopf von Amazon Deutschland, Ralf Kleber, könnte Amazon sich in Deutschland nicht nur ähnliche Ideen vorstellen, sondern auch „richtige“ Ladengeschäfte. Konkret sagt Kleber gar „Läden einzurichten, war immer eine Option.“
Anbieten würde sich dafür laut Kleber natürlich im ersten Schritt eine Großstadt wie Berlin. Die Hauptstadt sei besonders reizvoll, denn: „In keiner anderen deutschen Stadt haben wir in so vielen Bereichen investiert, sind wir so breit vertreten und haben wir so viel vor.“ Zudem werde es nach Kleber trotz der massiven Bedeutung des Online-Handels immer auch Kunden geben, welche gerne in einem Ladengeschäft stöbern. Das sei auch gut so, denn es müsse verschiedene Optionen geben.
Was dagegen die aktuellen Streikaufrufe seitens Verdi betrifft, zeigt sich Kleber ironisch: „Mal ehrlich: Wenn Glatteis ist, juckt uns das weit mehr, als wenn Verdi zum Arbeitskampf aufruft. Es hat noch kein Paket seinen Adressaten zu spät erreicht, weil gestreikt wurde.“ Amazon habe Betriebsräte und zahle nach eigener Ansicht „gutes Geld“ – einen Basislohn von 10,40 Euro die Stunde plus Zusatzleistungen. Wer als Mitarbeiter länger als zwei Jahre bei Amazon verbleibe, erhalte zudem Aktienpakete und profitiere somit vom Unternehmenserfolg. Entsprechend vertritt Kleber die Ansicht, dass man auf einen Tarifvertrag leicht verzichten könne, wenn man von sich aus ein guter Arbeitgeber sei.
„Mal ehrlich: Wenn Glatteis ist, juckt uns das weit mehr, als wenn Verdi zum Arbeitskampf aufruft. Es hat noch kein Paket seinen Adressaten zu spät erreicht, weil gestreikt wurde.“
Den Poststreik im Sommer hat Herr Kleber aber schon mitbekommen, oder? Wie unsympathisch man sich in einem Satz machen kann…