Amazon Fire TV: Warnungen vor Apps mit unlizenzierten Inhalten

Wir berichteten bereits über die Pläne, nun geht es langsam los. Amazon zieht die Daumenschrauben an und geht auf dem Fire TV aktiv gegen Anwendungen vor, die unlizenzierte Inhalte nutzen oder den Zugriff darauf ermöglichen. Klar, wird nicht um Plex oder so gehen, sondern andere Drittanbieter-Apps, die vielleicht illegal Zugriff auf Sport-Streams (usw.) bieten.

Nutzer, die eine entsprechende Warnmeldung auf ihrem Fernseher sehen, müssen damit rechnen, dass die betroffene Software zeitnah deaktiviert wird. Der Konzern begründet diesen Schritt mit dem Schutz von Inhalte-Erstellern und Kunden. Ein internes Prüfverfahren soll dabei helfen, die schwarzen Schafe im App-Angebot zu identifizieren. Werden Verstöße festgestellt, informiert das System den Anwender und bietet die Deinstallation an. Ausnahmen sind laut den vorliegenden Informationen nicht vorgesehen, der Geräteschutz greift hier rigoros.

Wer für ein Abonnement einer solchen App gezahlt hat, dürfte es schwer haben. Amazon verweist für Erstattungen direkt an die Entwickler der Software. Auch wer die Hardware explizit für den Konsum solcher Inhalte angeschafft hat, kann den Fire TV Stick oder Cube nur im Rahmen der üblichen Rückgabefristen zurückgeben. Bei Käufen über Drittanbieter ist der jeweilige Händler der Ansprechpartner. Es sind lediglich Apps betroffen, die gegen die Richtlinien zu unlizenzierten Inhalten verstoßen, andere Anwendungen laufen wie gewohnt weiter. Als Alternative wird wenig überraschend auf das offizielle Angebot im Amazon Appstore verwiesen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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28 Kommentare

  1. „Als Alternative wird wenig überraschend auf das offizielle Angebot im Amazon Appstore verwiesen.“

    Gibt es da auch gleich eine Alternative zu dem kack Fire-TV Stick im Angebot?
    Sollten die meinen Fire-TV Stick dadurch für mich unbrauchbar machen dann war dass das letzte Amazon Gerät welches ich gekauft habe.

  2. Ist so eine Klausel in den AGB für den Kunden nicht überraschend und damit unwirksam? Besonders wenn sowas im Nachhinein aktiviert wird. Es wird bestimmt die Gerichte erreichen.

    Eigentlich frage ich mich nur ob die Kodi blocken. Das ist ja an sich nicht schlimm, kann durch Addons aber zu Urheberverletzungen beitragen. Auf der anderen Seite kann das auch jeder Browser der entsprechende Webseiten anzeigt.

    Ich habe zwar keinen FireTV-Stick oder so (ich zahle nicht für werbeverseuchte Hardware), aber ich bin gespannt…

    • Die rechtliche Grundlage für dieses Handeln würde mich auch interessieren. Meiner Meinung nach spielt sich Amazon hier zu Legislative, Judikative und Exekutive in einem auf und nimmt Änderungen an Geräten vor, die ihnen nicht gehören. Man stelle sich einen Autohersteller vor, der plötzlich Fahzeuge im Kundenbesitz auf 30 km/h drosselt, weil damit ja sonst illegale Straßenrennen gefahren werden.
      Auch wenn mich illegales Streaming nicht interessiert, ist ein einschränkender Eingriff in meinen Besitz und Eigentum ohne gesetzlichen Zwang schlicht nicht legal.

      • Amazon ist auch schon damit durchgekommen, Echo Shows plötzlich als Werbeträger zu benutzen, auch meine alten, die ich vor der Einführung der Werbung gekauft habe. Jetzt vor kurzem wurde der Amazon AppStore auf meinen Handys deaktiviert, obwohl ich dort etliche Apps gekauft habe. Läuft jetzt nur noch auf Amazon Tablets. Da werden die auch mit diesem Mist durchkommen. Von Amazon-eigenenProdukten kann ich nur abraten. Da wird im Nachhinein zuviel eingeschränkt, auch an den Formaten die der Kindle kann. Dann lieber zu Konkurrenz…

      • Wenn es dabei um den Schutz von Copyright und Rechten geht ist da 100% die EU mit an Bord! Da kann der Eingriff in Besitz und Eigentum gar nicht groß genug sein …

      • Der Gedanke hat sich mir auch aufgedrängt. Die Frage ob Urheberrechtsverletzungen geahndet gehören stellt sich nicht. Dafür gibt es eindeutige Gesetze. Aber das Amazon da jetzt ähnlich agiert wie Nintendo in den USA mit der Switch 2 ist schon interessant. Mein FireTV-Stick gehört also nicht wirklich mir? Ich darf damit nicht tun und lassen, was ich möchte? Wenn Amazon meint, dass meine Nutzung nicht ihren Vorstellungen entspricht, legen sie ihn remote lahm?

  3. Wenn es nur diese dubiosen Apps wären.
    Die Telekom plant für MagentaTV aktuell keine App und auch Dienste wie Paramount+ könnten, wenn Sie keine eigene App für VegaOS entwickeln sogar vom Stick wieder fliegen.
    Ein gute Review mit nur Nachteilen des Sticks
    https://www.golem.de/news/fire-tv-stick-4k-select-im-praxistest-darum-braucht-wirklich-niemand-diesen-amazon-stick-2511-201850.html

    • Da auch andere Hersteller inzwischen TV-Sticks (mit Adroid-TV als OS) anbieten, brauvht man nicht wirklich Amzons Stick.

  4. Wenn Amazon nur Apps erlaubt, die in Ihrem shop sind, ist das nicht illegal? Sie sagen es wäre zum Urheberschutz, dient aber auch der Monopolbildung

  5. Ich würde Mal sagen, die allermeisten Geräte laufen nur mit der vom Anbieter freigegeben Software. Unabhängig davon, ab man einzelne Apps nachinstallieren kann.

    Mein Auto bietet mir auch keinen alternativen Shop an und ich kann auch keine Software selbst installieren. Mein Küchenradio auch nicht.

    Erst bei Geräten, die im Wesentlichen von externen Apps leben und bei denen Mono- oder zumindest Oligopole auf dem Markt bestehen, wird es rechtlich relevant.

    Bei smarten Mediengeräten sehr ich kein Monopol bei Amazon. Zumindest drängt es sich nicht auf wie bei Apple oder Google bei Smartphones oder Microsoft bei PCs.

    Wenn das schon immer in den AGBs steht, dann ist das auch kein Problem, wenn Sie es jetzt umsetzen, wenn sie die AGBs nachträglich für bestehende Geräte anpassen, sehe ich es anders.

    Geschäftlich nachvollziehen kann ich die Entscheidung. Die Hardware wird zu sehr günstigen Preisen in den Markt gedrückt, um Leute an das Amazon-Universum zu binden. Wenn das nicht funktioniert oder die Dinger tatsächlich zu oft „zweckentfremdet“ werden, muss ich als Verkäufer reagieren. Ob das so geschickt ist und nicht Wettbewerbshüter weckt und Kunden verärgert ist was anderes. Das neue Betriebssystem scheint mir da taktisch schlauer.

    • Es gibt inzwischen auch günstigere andere Sticks mit ähnlichen Features und großteils besseren OS (reines Android-TV-OS von Google direkt)

    • Als Käufer habe ich zunächst einmal das Privileg, dass mir gleichgültig sein kann, ob der Verkäufer den Preis für das Produkt für ihn auskömmlich kalkuliert.

      In den Nutzungsbedingungen für Amazon-Geräte steht erst einmal nichts, was das Deaktivieren von Software rechtfertigen würde, aber es wird ergänzend auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen von amazon.de verwiesen. Dort steht dann in der Version vom 28.11.2025 (!) tatsächlich unter „5 LIZENZ UND ZUGANG: „Sie dürfen die Amazon Services nicht missbräuchlich verwenden. Sie dürfen die Amazon Services nur im gesetzlich erlaubten Rahmen verwenden.“

      Ob diese Formulierung als Legitimation ausreicht, Apps auf einem vom Kunden erworbenen Gerät zu deaktivieren, mag ich juristisch nicht beurteilen. In der Regel bestimmt ja erst die konkrete Art und Weise der Nutzung, ob man sich außerhalb des „gesetzlich erlaubten Rahmens“ befindet, wenn zum Beispiel Playlists zu bestimmten IPTV-Streams in einen Player eingebunden werden oder bestimmte Kodi-Addons verwendet werden. Aber auch da stellt sich die Frage, wer die Illegalität definiert; ein deutsches Gericht wird ja hierzu offensichtlich nicht bemüht, sondern ein wie auch immer geartetes interes Prüfverfahren.

      Noch ist es ja wohl noch nicht zu Deaktivierungen gekommen und ich vermute mal, dass Amazon davon ausgeht, dass die Betroffenen sich nicht sonderlich gegen die Maßnahme wehren werden, selbst wenn sie formaljuristisch im Recht wären. Und mögliche Aufschreie in den sozialen Medien wird Amazon aussitzen können

    • Ob man generell auf Geräten eigene Software installieren kann ist hier komplett nebensächlich. Wichtig ist, Amazon hat Geräte verkauft bei denen das ging, es war eine Eigenschaft des Sticks zum Zeitpunkt des Verkaufs. Im Nachhinein Funktionen deaktivieren, die zum Zeitpunkt des Verkaufs vorhanden waren, darf ein Hersteller nur, wenn das ausdrücklich mit dem Kunden vereinbart und bekannt war.

      • Nicht falsch verstehen. Als äußerst günstige Android-TV-Stick mit der Sideloadmöglichkeit war das alles super auch wenn man damit andere Sachen ausprobieren wollte.

        Aber war es denn eine zugesicherte, in der Produktbeschreibung vorhandene und beworbene Funktion? Wohl kaum. Ich bin mir nicht sicher, ob man darauf dann auch einen Anspruch hat. Mein Gefühlt sagt nein.

        • Verstrahlter says:

          Dann sollte AMZ einerseits so konsequent sein und Kodi sperren, damit der Shitstorm möglichst effektiv ins rollen kommt … andererseits wird es aber eher auf eine von zwei äußerst preiswerten wie nutzlosen Lösungen hinauslaufen.
          Entweder werden es südasiatische Peilnixe (nicht deren Superfachkräfte, die einem im realen Leben irgendwie Yetistyle niemals begegnen), oder eine völlig wirre LLM trifft solche Entscheidungen. In beiden Fällen hat eigentlich niemand wirklich viel davon.

    • Ich kann Erstzteile für mein Auto kaufen wo ich will. Ob sie passen, dafür bin ich dann halt verantwortlich. Und auch den Sprit kaufe ich an der Tanke meiner Wahl.
      Zubehörteile kaufe ich auch wo ich will und baue sie an mein Auto. Sind diese nicht zugelassen ist das mein Problem und nicht die des Autoherstellers. Eventuelle Strafen erhalte ich dann von dazu berechtigten Stellen und nicht von meinem Autobauer.

  6. Endlich habe ich verstanden, warum sich Leute trotz Smart TV solche Sticks kaufen. Na, da rasiert sich Amazon ja seinen Selling Point weg.

  7. Also es läuft natürlich Prime Video und auch Netflix und Apple TV. Irgendwelchen illegalen Mist brauche ich nicht. Reicht vollkommen aus der Stick.

  8. Einem Anbieter vorzuwerfen, die Nutzung seiner Produkte zu illegalen Zwecken unterbinden zu wollen, darauf muss man erstmal kommen.

    • Bleibt dann demnächst auch die Geldbörse automatisch zu oder Apple Pay verweigert die Zahlung wenn jemand damit illegales kaufen will?

    • Hallo Chris R.,

      Medien-Piraten wie einst napster waren die helden, denen du heute dafür danken kannst, daß es überhaupt Streaming gibt.

      Ohne diese „Normative Kraft des Faktischen“ hätten sich die musikkonzerne nie vom lukrativen Goldesel CD zu Streaming hin entwickelt.

      Ohne die leute die das „Bethanien“ in Berlin oder die Hafenstraßenhäuser besetzten, gäbe es heute wohl keine alternativen Wohnprojekte jenseits von Mommerz und Abzocke von Mietwucherkonzernen.

      Seid nicht so unreflektiert mit der Verurteilung von Piraten und co sie waren nicht selten motor gesellschaftlicher Fortentwicklung.

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