Amazon aktualisiert ComiXology iOS-App, keine In-App-Käufe mehr
Amazon scheint keine Verkaufsprovisionen an Apple zahlen zu wollen. Kurz nach der Übernahme des Comic-Händlers ComiXology, erhält die entsprechende App ein Update, das die In-App-Käufe entfernt. Vorher war es möglich, Comics direkt über die App zu kaufen, folglich mussten 30% des Kaufpreises an Apple abgedrückt werden. Amazon macht dies nicht, ermöglicht beispielsweise auch keinen direkten Kauf von Kindle-Büchern auf Mobilgeräten.
Wer sich nun einen Comic über die ComiXology-App kaufen möchte, muss dies auf der mobilen Webseite des Anbieters tun. Nach Abschluss des Kaufs kann die App dann synchronisiert werden und der neu gekaufte Comic steht zur Verfügung. Nicht gerade der bequemste Weg für den Nutzer, das scheint Amazon allerdings nicht zu stören. Die ersten Bewertungen der neuen App liegen im ein und zwei Sterne Bereich, wenn das mal nicht nach hinten losgeht für Amazon.
Ein direkter Verkauf über die App, etwa durch einen eingebundenen Store, lassen Apples Vorschriften nicht zu. Wird etwas direkt über eine App gekauft, darf dies nur über einen In-App-Kauf geschehen, von dem Apple wiederum 30% erhält.
Die Android-Version wurde auch aktualisiert. Käufe werden zwar noch innerhalb der App abgewickelt, aber die Bezahlung über Google ist nicht mehr möglich. Jetzt muss auf der Website vorab ein PayPal-Account verknüpft oder Kreditkartendaten hinterlegt werden.
na gut ist aber auch allerhand was Appel will, 30% vom Kaufpreis, ich finde da das dieses Amazon richtig gemacht hat.
@Jan: Ja, frech von Apple. Nun gut, Google nimmt 30%, Microsoft nimmt 30%, aber Apple … allerhand! 🙂
@timo
Einer muss sich ja mal wehren gegen diese Wucherpreise, Geld kassieren fürs nix tun oder wie, somit stimmt die Aussage von jan schon. Ich hoffe das das bald Schule macht und andere nachziehen.
Amazon nimmt für seinen App-Store…. Überraschung: 30%… schmeissen die sich auch selbst raus? Und wieso Geld kassieren für’s Nichtstun? Die ganze Payment-Abwicklung, Hosting etc., Bereitstellen der Entwicklungstools – mal abgesehen von der ganzen Entwicklung der Endgeräte und des OS – man kann mit Sicherheit über die Höhe streiten, aber mit „Nichts-Tun“ hat das bei Google, Amazon oder Apple nun wirklich nichts zu tun
Sollen sie’s halt machen wie Microsoft beim Office-Paket auf dem iPad: Verkäufe anbieten, die dann eben 30% teurer sind, dann kann sich’s ja jeder selbst überlegen.
Zum Thema der Provision an sich:
Unverschämt, dreist und hätte schon längst verboten werden sollen.
Würde Apple es nicht so handhaben, dass jeder Kauf innerhalb einer App gleich viel Provision bringt wie der direkte App-Verkauf, würden plötzlich viele App-Hersteller ihre Apps gratis machen und dann in der App zum Kauf auffordern. Apple würde legitimes Geld entgehen und InApp-Käufe würden noch mehr überhand nehmen.
Google könnte allerdings überlegen, die Hardwarehersteller am Gewinn zu beteiligen — das würde die langfristige Unterstützung mit Softwareupdates attraktiver, und inkompatible Hersteller-Appstores unattraktiver machen.
Kritisch sehe ich allerdings auch, wie mit InApp-Käufen von Multimedia-Inhalten umgegangen wird. Während ich für App-Content wie Premiumfeatures und Spiel-DLCs keine alternative wüsste, die nicht zu obigem Szenario führen würde, halte ich eine 30%-Provision bei Ebooks, Filmen und ähnlichem für hoch fragwürdig. Es führt auf jeden Fall zu kundenunfreundlichen Lösungen: Entweder werden unbequeme Lösungen wie bei Amazon gewählt oder Preise zu Lasten des Kunden verfälscht.
Soweit ich weiß (??) dürfen in der App kaufbare Produkte ja auch dann nicht außerhalb der App, wo keine Provision anfällt, billiger angeboten werden (keine Ahnung ob dies auch für Google Play gilt). Wenn dies so stimmt, müssten hier eigentlich Konsumentenschützer aktiv werden. Wenn alleine nur diese Klausel fallen würde, würde auf Apple Druck entstehen, zwischen In-App-Käufen und Multimediakäufen zu unterscheiden. Mit der aktuellen Lösung liegt der schwarze Peter bei den Content-Anbietern.
Btw, bei Amazon kann man sich die Sache erleichtern, indem man die mobile Website als App auf den Homescreen speichert. Diese fungiert auch als Offline-Kindleapp, ist aber in der Bedienung weniger ausgereift als die echte App, ist aber zumindest für den Kauf bequemer als direkte Nutzung der Website.