Amazon: 2020 wurden 2 Millionen gefälschte Produkte vernichtet

Amazon kommt immer wieder mal in die Schlagzeilen. Denn man ist ja nicht nur selbst Verkäufer, sondern bietet anderen Anbietern ja auch die Werkzeuge und das Schaufenster des Unternehmens an. Da tummeln sich unzählige Händler und nicht alle arbeiten sauber. Oft im Mittelpunkt der Kritik: Gefälschte Waren. Heute dann hat Amazon seinen Markenschutzbericht 2020 veröffentlicht, der einen umfassenden Überblick darüber geben soll, wie das Unternehmen sicherstellen möchte, dass Kunden in authentische Produkte kaufen.

Man tätige erhebliche Investitionen in engagierte Teams und maschinelle Lerntechnologie, um Kunden, Marken und seine Vertriebspartner proaktiv vor Fälschern zu schützen und sie zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie versuchen, Fälschungen über Amazon zu verkaufen. Im Jahr 2020 investierte Amazon laut eigener Aussagen mehr als 700 Millionen US-Dollar (ca. 581,49 Millionen Euro) und beschäftigte mehr als 10.000 Mitarbeiter, um seine Geschäfte vor Betrug und Missbrauch zu schützen.

Amazons Verifizierungsprozesse verhinderten laut Bericht über 6 Millionen Versuche, Verkaufskonten zu erstellen, und stoppten schlechte Akteure, bevor sie ein einziges Produkt zum Verkauf veröffentlichten. Amazon entdeckte und beschlagnahmte auch mehr als 2 Millionen gefälschte Produkte, die an seine Fulfillment-Zentren gesendet wurden, bevor die Artikel an Kunden versandt wurden. Amazon vernichtete diese Produkte, um zu verhindern, dass sie an anderer Stelle in der Lieferkette weiterverkauft werden.

Was die Bemühungen brachten? Bei weniger als 0,01 % aller auf Amazon verkauften Produkte gab es eine Kundenbeschwerde über eine Fälschung, so das Unternehmen. Das kann heißen, dass man dahingehend gute Arbeit abliefert – vermutlich wird es aber auch eine Dunkelziffer von Kunden geben, die nicht merkten, dass sie keine authentischen Produkte erworben haben.

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16 Kommentare

  1. Das ist schon eine ziemliche Selbstbeweihräucherung, wenn man bedenkt, wie Amazon selbst viele erfolgreiche Produkte mit ihren „Amazon Basics“ kopiert und diese auch noch entsprechend prominet auf ihrer Webseite/App platziert.

    • Naja, sie sagen halt nicht, dass ihre Basic-Batterien Eneloops sind.

      • Ich wage zu bezweifeln das es sich bei den Basic-Batterien, zumindest AAA, um Eneloops handelt. Diese waren bei mir leider schneller durch als ich gucken konnte. Auch die Entladedauer war schlechter als ich das von Eneloop gewohnt war.

      • @caschy, das wusste ich gar nicht. Na das ist ja klasse!

        • Nicht falsch verstehen! Ich meinte, dass Amazon nicht Eneloops verkauft, die in Wahrheit eben keine sind. Sprich: Sie gaukeln nicht vor, etwas zu sein, was sie nicht sind. Das versuchen andere Händler schon. Sagen, es wäre Lacoste, ist es aber nicht. So etwas.

    • Solange sie auf den Basics Produkten nicht fremde Markennamen drucken, sind es keine Fälschungen :).

  2. Wie man das bewertet, wird stark davon abhängig, welche Meinung man über Amazon hat.

    Ich persönlich sage: WOW!
    – 6 Millionen Versuche direkt verhindert
    – 2 Millionen Produkte vernichtet
    – in einem Jahr

    Das sind Dimensionen, die mir so nicht klar waren! Und wenn es in einem Jahr alleine 6 Millionen Versuche gibt, dann werden da auch ein paar (zig) tausend durchrutschen und es schaffen. Die werden dann gesehen und für einen Käufer wie mich mag es sich dann darstellen, dass da „überall Fälschungen“ sind und dass „da doch mal was gegen getan werden muss“ … Wenn ich diese Zahlen lese, habe ich ein völlig anderes Bild im Kopf.

    …und ich würde mal vermuten, dass es auch Überlegungen gibt oder gab, dass Käufer direkt auf der Produktseite Fälschungen melden können … ich würde aber genauso vermuten, dass das keine so gute Idee wäre – man muss sich nur mal „Bewertungen“ durchlesen, bei denen häufig nicht das Produkt sondern der Lieferdienst oder die Lieferzeit bewertet wird… Es würden also vermutlich in unvorstellbarem Maße nicht Fälschungen gemeldet sondern einfach nur Artikel, mit denen man nicht zufrieden war oder wo irgendwas anderes nicht geklappt hat 😉

    Das sind Dimensionen… irre

    • Du bist ganz schön optimistisch, wenn du die Dunkelziffer bei „ein paar tausend“ vermutest. Wenn ich mir andere Statistiken angucke, würde ich diese Zahl nochmal 3-4 mal so hoch schätzen wie die hier berichteten 6 Millionen. Allein schon, weil viele Fälschungen so gut sind und nur schwer zu erkennen sind.

      Ich bin kein Amazon Hater, habe in der Vergangenheit aber immer häufiger minderwertige oder auch gefälschte Produkte bekommen. Und das selbst bei Verkauf durch Amazon selbst. Wenn man googlet, findet man auch einige weitere Berichte dazu. 🙁

      • „(zig) tausend“ schrieb ich und ja, ich weiß nicht, wie viel da so durchrutscht.
        Ich möchte ausdrücken, dass das schon (meinem Empfinden nach) gigantische Zahlen sind wo etwas verhindert wurde – Und es mich daher nicht wundert, dass dieser Kampf gegen Fälschungen nicht so einfach ist, wie ich mir das bisher vorgestellt hätte 😉

        Wenn für jede verhinderte Fälschung 3 weitere eingestellt werden… wie will man da hinterher kommen? Das ist ganz offensichtlich deutlich komplizierter / aufwendiger als man so von außen glauben mag

  3. Naja bei dem Handelsvolumen von Amazon ist aber 0,01% ziemlich viel.
    Alleine für Deutschland sind für Pakete die mit DHL versendet worden sind knapp 2,5 Millionen Produkte. Und in einem Paket gibt es mehr als ein Produkt welches gekauft worden ist….
    Das ist schon ziemlich wenig für ein invest von 700milliondn

  4. Ich meine mindest 2,5 Millionen gefälschte Produkte die verkauft worden sind

  5. Krümelmonster says:

    Naja, deren „Bemühungen“ in allen Ehren, aber für mich gibt es inzwischen Produktkategorien, die ich bei Amazon grundsätzlich nicht mehr kaufe. Z.B. Markenmode. Selbst bei Verkauf und Versand durch Amazon hatte ich schon gelinde gesagt zweifelhafte Qualität (Levi`s 501, Hilfiger T-Shirts). Der Gag ist, manche (vermutlich die meisten) Kunden bekommen einwandfreie Ware, andere dann jedoch teilweise nicht. Ich kann nur mutmaßen, dass entweder gefälsche Artikel über FBA eingeschleust worden sind, oder sogar Kunden Originalartikel gekauft und Fälschungen retourniert haben. Amazon selbst wird das kaum wollen, also gehe ich davon aus, dass sie selbst betrogen werden.

    Seitdem nur noch seriöse Anbieter für mich, zumindest was diese Artikel angeht.

  6. Wenn das auch juristische Konsequenzen hat wäre es noch besser

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