Amazfit Balance 2 im Test: Mehr von allem?

Amazfit hat im Juni 2025 die neue Smartwatch Balance 2 auf den deutschen Markt gebracht. Ich hatte vor rund zwei Jahren schon das Vorgängermodell ausprobiert, widme mich also jetzt auch einem Test des Nachfolgers. Dabei bietet die Amazfit Balance 2 in vielen Punkten Mehrwerte gegenüber der ersten Generation. Ein Upgrade kann sich also unter Umständen für euch lohnen.

Beispielsweise hat Amazfit den internen Speicherplatz gewaltig aufgestockt. Bot die erste Generation der Amazfit Balance nur 4 GByte internen Speicherplatz, so sind es beim Nachfolgemodell stolze 32 GByte. Ab Werk sind davon ca. 27 GByte frei. Was will man mit einer Smartwatch, mit so viel Speicherplatz? Nun, ihr könnt so auch umfangreiche Offline-Karten speichern. Über die Zepp-App könnt ihr obendrein auch Musik auf das Wearable hieven, sofern ihr über entsprechende Dateien verfügt.

Oben habe ich für euch einmal eine Vergleichstabelle zwischen der Amazfit Balance und der Balance 2 eingefügt, damit ihr einen groben Überblick habt. Die Balance 2 kostet aktuell 299,90 Euro direkt über den Hersteller. Via Amazon.de gibt es die Smartwatch sogar etwas günstiger.

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Ausstattung und Verarbeitung der Amazfit Balance 2

Die Amazfit Balance wird mir zwei Armbändern geliefert, beide aus Silikon allerdings in unterschiedliche Farben. Ebenfalls liegt auch noch eine Ladeschale mit USB-C-Anschluss bei. Zur Aufladung müsst ihr also selbst über ein passendes Kabel sowie ein Netzteil verfügen. Auch wenn der AMOLED-Bildschirm mit der gleichen Diagonale arbeitet wie das Vorgängermodell, ist die Smartwatch etwas größer und dicker geraten. Dies dürfte den verbesserten Sensoren sowie dem größeren Akku geschuldet sein.

Die neue Smartwatch hat dank Saphirglas verbesserten Schutz vor Kratzern, dafür reflektiert die Oberfläche allerdings etwas stärker. Die Lesbarkeit bei Sonneneinstrahlung ist also minimal schlechter. Beeindruckend ist, dass die neue Amazfit Balance 2 nun sogar bis 10 ATM wasserdicht und fürs Tauchen zertifiziert ist. Dafür gibt es auch einen neuen Scuba-Modus. Als Begleit-App fungiert immer noch Zepp. Das Betriebssystem ist von Version 4 (Balance) zu 5 (Balance 2) gesprungen. Die neue Oberfläche reagiert für mein Empfinden flotter und wirkt in Nuancen auch etwas moderner.

Richtig stark ist hier aber die Akkulaufzeit. Bis ihr die Prozente purzeln seht, dauert es wirklich eine ganze Weile. Die angegebene Laufzeit von 21 Tagen ist bei nicht allzu intensiver Nutzung mehr als realistisch. Klar, wer regelmäßig die Standorterkennung nutzt, muss sich natürlich mit weniger zufriedengeben. Dennoch legt die Balance 2 hier kräftig vor. Was mich um nächsten Abschnitt führt.

Praxistest

Haptisch und optisch gefällt mir die Amazfit Balance 2 richtig gut, das Aluminiumgehäuse wirkt auf jeden Fall wirklich wertig und auch der Bildschirm ist scharf und zeigt knackige Farben. Allerdings habe ich vor kurzem auch die Active 2 Square ausprobiert und diese als angenehmer am Handgelenk empfunden. So ist die Balance 2 doch ziemlich wuchtig. Beim Tippen hat sie mich beispielsweise gestört. Dazu muss ich sagen, dass ich aber generell sonst kein Uhrenträger bin.

Die Bedienung der Amazfit Balance 2 läuft weitgehend über den Touchscreen, rechts sitzen aber auch eine drehbare Krone sowie ein Button. Über Drehungen der Krone könnt ihr z. B. durchs Workout-Menü navigieren. Ein Druck aktiviert dann den jeweiligen Punkt. Der weitere Button fungiert als Shortcut zum Funktions-Menü, wenn der Screen ausgeschaltet ist, bzw. ihr euch auf dem Watchface befindet. Sonst dient die Taste als Zurück-Shortcut. Ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber dann kommt man damit gut zurecht.

Ihr könnt auf die Amazfit Balance 2 auch zusätzliche Apps laden, die ihr über die Zepp-App als Mittelsmann durchstöbern und beziehen könnt. Die Auswahl ist nicht mit Wear OS vergleichbar, beinhaltet aber sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Anwendungen für z. B. Sudoku auf der Smartwatch, zusätzliche Meditations-Anwendungen oder auch den Home Assistant Companion fürs Smart Home.

Freilich beherrscht die Amazfit Balance 2 auch das übliche Repertoire von der Anzeige von Benachrichtigungen, der Ausgabe von Wetterinformationen und der Steuern eurer Musikwiedergabe des Smartphones. Zudem kann die Smartwatch den Puls messen, euer Stresslevel schätzen und den Schlaf tracken. Besonders loben möchte ich zudem die sehr schnelle und nach meinem Eindruck genaue Standorterkennung, die mich beim Joggen begleitet hat.

Bei Bedarf könnt ihr die Amazfit Balance 2 auch mit Drittanbieter Pulsmessern koppeln – oder direkt mit Kopfhörern, wenn ihr den erwähnten, internen Musikspeicher nutzt. Auch Zepp Pay ist für kontaktlose Zahlungen an Bord. Zur Nutzung benötigt ihr in Deutschland aber im Wesentlichen ein Curve-Konto. Über 170 Workout-Modi sind im Übrigen bei dieser Smartwatch an Bord – inklusive Hyrox. Da das Wearable auch zum Schwimmen geeignet ist, dürfte hier wirklich jeder fündig werden.

Als etwas aggressiv habe ich die Pausenerkennung empfunden. Die hat beim Laufen zwar super funktioniert, mich aber beim Krafttraining eher gestört, weil sie zu schnell zwischen den Sätzen angesprungen ist. Über die Uhr könnt ihr im Übrigen auch Anrufe annehmen bzw. ablehnen oder gar Telefonate führen und per Zepp Flow Sprachantworten einsprechen.

Der Funktionsumfang ist also schon ziemlich beeindruckend. Was mir fehlt: Zwar kann man MP3-Dateien auf der Amazfit Balance 2 ablegen und wiedergeben, doch Vernetzungsmöglichkeiten zu Streaming-Diensten wie Spotify fehlen mangels Apps. Dadurch werdet ihr in Bezug auf die Offline-Musik eben doch wieder beschränkt.

Mein Fazit

Die Amazfit Balance 2 sollte man weniger als eine Konkurrenz für die Apple Watch, die Pixel Watch oder die Samsung Galaxy Watch und mehr als Sport-Smartwatch bewerten, die z. B. die Modelle von Garmin angreift. Und in diesem Segment kann das Modell dann auch durchaus mit seiner langen Akkulaufzeit, dem großzügigen Speicherplatz für Offline-Karten und Musik sowie der schnellen und präzisen Standorterkennung punkten.

Als größten Nachteil sehe ich neben dem eingeschränkten App-Angebot das wuchtige Design an. Selbst mir ist die Smartwatch tendenziell etwas zu groß und schwer. Meine Frau hat ebenfalls rasch dankend abgewunken und zieht in Design und Größe die Amazfit Active 2 Square vor. Solltet ihr also keine klassischen Uhrenträger sein oder kleinere Handgelenke haben, dann wird die Balance 2 euch vermutlich ebenfalls zu klobig sein.

Ansonsten handelt es sich hier um eine sehr gute Sportwatch mit ebenfalls guter App (Zepp), die sich flott bedienen lässt und ein zuverlässiger Begleiter im Alltag ist. Geht aber definitiv in euch und prüft, ob ihr die fortgeschritteneren Funktionen wie den Musik-Speicher wirklich benötigt, denn sonst kann die mehrfach erwähnte Active 2 Square für euch auch eine günstigere und ebenfalls gut ausgestattete Sport-Smartwatch sein.

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