Alexa: Echo-Geräte spielen Audio-Werbung aus

Alexa und Werbung, das war lange so ein Thema, das eher dezent im Hintergrund lief. Ein paar Kaufempfehlungen im Kontext, Hinweise auf Angebote, die man schon mal gesehen hat – alles vielleicht noch halbwegs erträglich auf einem Display. Jetzt tauchen aber Meldungen aus den USA auf, die eine etwas andere Qualität haben.

Ein Nutzer berichtet, dass er ganz normal nach der Uhrzeit gefragt hat. Nach der Zeitansage folgte dann der Satz in Richtung „es ist Zeit für die tägliche … von Nutrafol“. Kein Skill installiert, nichts mit Nutrafol gekauft, trotzdem so ein Spruch. Die Reaktion: direkt abgebrochen und erst einmal ratlos dagestanden.

In den Kommentaren auf Reddit zeigt sich: Das ist kein Einzelfall. Andere schreiben, dass Alexa bei der Abfrage von Benachrichtigungen plötzlich erzählt, irgendein Produkt sei im Angebot und fragt, ob es in den Warenkorb gelegt werden soll. Teilweise gleich mehrmals hintereinander. Ein Nutzer bekam bei einer simplen Wetterfrage einen Harry-Potter-Hinweis, ein anderer wieder Nutrafol, inklusive eingeblendeter Grafik im Hintergrund der Wetteranzeige.

Spannend ist auch der Blick in die Alexa-App. Ein Kommentator fragt, ob wirklich nur „What time is it“ verstanden wurde oder ob Alexa etwas anderes gehört hat. Der ursprüngliche Nutzer hat das danach gecheckt: In der Historie steht nur die eigene Frage, nicht aber der Werbeteil. Das macht die Sache nicht transparenter.

Unterm Strich wirkt das so, als würde Amazon die Monetarisierung von Alexa weiter anziehen und dabei stärker auf direkte Werbeeinblendungen setzen. Ob es sich in den beschriebenen Fällen um Tests, Fehlkonfigurationen, falsch verstandene Sprachbefehle oder gezielte Kampagnen handelt, lässt sich von außen nicht sauber klären. Ich würde maximal auf einen Test wetten. Man stelle sich einfach mal vor, Alexa würde Werbebotschaften ausgeben, wenn man Smart-Home-Befehle gibt. Da würden alle mit Mistforken beim Bezos vor der Tür stehen, völlig zurecht.

Denn auch bei Amazon wird man wissen: Wer schon beim simplen Blick auf Uhrzeit oder Wetter mit Markenbotschaften konfrontiert wird, denkt schneller über Alternativen oder einen Hardwareschwenk nach.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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35 Kommentare

  1. Wenn ich die Echos nicht schon vor fünf Jahren wegen der Müllantworten in den Elektroschrott geschmissen hätte, wäre es jetzt spätestens so weit.

  2. Nervte mich schon wenn man einen normalen Radiosender als Wecker nutzen wollte. Erstmal Werbung mit und durch TuneIn. Da ist der Tag schon Morgens versaut. Seitdem: manuell Apple Music starten

  3. Also mit der Werbung bei Prime Video kann ich noch leben, wenn der Preis bleibt wie er ist. Wenn aber der Dot oder der Echo anfängt Werbung zu schalten, dann ist Feierabend. Schade um Audible, aber es gibt gestimmt noch andere Anbieter mit Hörbücher.

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