Aldi Süd testet eigenen Lieferdienst für Lebensmittel

Lebensmittel-Lieferdienste sind in Deutschland im Vergleich zum Ausland noch eine Nische. Vielleicht ändert sich das, dann mehr Supermarkt-Ketten selbst in die Bresche springen. Das hat man sich wohl auch bei Aldi Süd gedacht. Denn als erster Discounter hierzulande experimentiert der Anbieter mit einem eigenen Lieferdienst für Lebensmittel.

Wie das Handelsblatt berichtet, soll der Test Anfang Juni 2023 beginnen. Zunächst ist das Liefergebiet jedoch arg beschränkt. Es umfasst nur die Region rund um die Zentrale in Mülheim. So will man in der ersten Pilotphase nur eigene Mitarbeiter beliefern und auch nicht das gesamte Sortiment anbieten. 1.300 Artikel sollen zur Wahl stehen, was immerhin beachtlich ist.

Je nachdem, wie die Ergebnisse der Testphase ausfallen, könnte man die Sache dann weiter verfolgen oder aber von einem eigenen Lebensmittel-Lieferdienst am Ende doch absehen. Die Preise der Waren sollen identisch zu denen in der Filiale ausfallen, es wird aber eine Liefergebühr dazukommen. Ausgeliefert wird mit Elektrofahrzeugen von montags bis samstags. Die Auslieferung erfolgt in festen Zeitfenstern.

Ab dem vierten Quartal sollen dann im Raum Mülheim auch „normale“ Verbraucher via Aldi Süd Lebensmittel bestellen dürfen. Auch Click-and-Collect-Angebote will man später noch testen. Dabei können die Kunden dann online ihren Einkauf tätigen, die Waren werden in der Filiale zusammengepackt, und man muss sie nur noch abholen, ohne durch den Markt zu spazieren.

Die Schwierigkeit liegt aktuell darin, solche Lebensmittel-Lieferdienste kostendeckend umzusetzen. Das ist wohl so richtig bisher noch keinem Markt gelungen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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7 Kommentare

  1. Wie auch, die Marge im LEH liegt bei 1-2% und die Leute wollen für Dienstleistungen ja immer nichts bezahlen. Es entsteht auch keine Ersparnis an anderer Stelle, die Filialen bleiben ja offen.

    Das kann also nur funktionieren wenn die Leute bereit sind eine Dienstleistung zu bezahlen. Aus der Umsatzrendite kann das nicht finanziert werden.

  2. Dann schau dir mal PicNic an. Die zeigen wie das mit Gewinn am Ende sogar sehr gut möglich ist.

    • Woher kommt die Erkenntniss, dass das „am Ende mit Gewinn sehr gut möglich ist“? Ich habe nur Zahlen gefunden, dass man für 2023 bei einem Umsatz von 400 Mio. € ein Minus von 67 Mio. € erwartet.
      (Quelle: https://excitingcommerce.de/2023/05/22/picnic-hat-2023-in-deutschland-die-400-mio-e-45-im-visier/)

      • Picnic ist aber auch aggressiv am wachsen, mit zu letzt Hamburg und demnächst wohl Berlin und will bis 2025 in ganz Deutschland vertreten sein. Es wird sich also irgendwo rentieren und Picnic gibt es ja auch nicht erst seit gestern.

        • Ohne den Dienst zu kennen. Kann es bei PicNic nicht auch sein dass zum Schluß abgerechnet wird? Also jetzt, Wachstum auf Teufel komm raus mit dem einzigen Ziel später gekauft zu werden. Da spielt der Gewinn oder Verlust erst einmal keine Rolle.

  3. Aldi Nord hier in ein paar Filialen kann man sich Einkäufe nach Hause bringen lassen. Allerdings nur Gehbehinderte oder anderweitig beeinträchtige Menschen. Das ist eine Testphase zusammen mit der Stadt ,Jobcenter und Tafel. Soll auch sehr gut angenommen werden.

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