Aldi Nord und Edeka müssen nach Klage Elektroschrott zurücknehmen

In Deutschland sind Elektrofachmärkte, Supermärkte, Drogerien und Co., welche Elektrogeräte verkaufen, ab einer gewissen Größe schon seit mehreren Jahren dazu verpflichtet, auch Elektroschrott von Kunden wieder anzunehmen. Allerdings hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass viele Ketten und Filialen das entweder absichtlich möglichst kompliziert machen oder sogar widerrechtlich einfach verweigern. Deswegen hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sowohl Aldi Nord als auch Edeka verklagt – und inzwischen vor Gericht Recht bekommen.

Das Landgericht Verden hat Aldi Nord (AZ: 9 O 25/25) und das Landgericht Würzburg einen Edeka Verbrauchermarkt (AZ: 2 HK O 1330/25) dazu verurteilt, ausgediente Elektrokleingeräte unentgeltlich zurückzunehmen. Die DUH hatte zuvor nach eigenen Angaben Testbesuche durchgeführt – in beiden Fällen war die Rücknahmepflicht nassforsch verweigert worden. Das führte dann eben zur Klage.

Die Organisation bemängelt, dass die Rücknahme von Elektroschrott seit mehr als drei Jahren verpflichtend ist, es aber immer noch Klagen brauche, damit sich die Märkte daran halten. Das sei auch für Politik und Gesetzgebung beschämend. Am Ende sei es kein Wunder, dass wir in Deutschland eine Sammelquote ausgedienter Elektrogeräte von nur 29,5 % haben, obwohl eigentlich 65 % gesetzlich vorgeschrieben sind.

Letzten Endes bleibt abzuwarten, ob sich an dieser Situation etwas ändern wird. Viele Haushalte entsorgen Altgeräte aus Bequemlichkeit immer noch über den Hausmüll, was das Problem zusätzlich verschärft und dafür sorgt, dass wertvolle Rohstoffe verloren gehen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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30 Kommentare

  1. ich leg die einfach da bei den Batterien hin. sowohl Aldi Nord als auch edeka

  2. Warum nicht einfach in den Laden gehen, das alte Handy oder den alten Toaster an der Kasse abladen und wieder gehen? Was soll der/die MitarbeiterIn an der Kasse schon groß tun? Sie könnten die Polizei rufen, die ihnen dann erklärt, dass sie zur Rücknahme gesetztlich verpflichtet sind. Bis die eintrudeln, bist Du aber schon lange bei Netto und lädst dort das kaputte Tablet und die alte Powerbank an der Kasse ab.

    • Solche Fragen stellt wer noch nie im Kundenkontakt arbeiten musste. Weiss ich ohne nachzufragen.

      Sonst würdest du dich nicht wichtiger nehmen als denjenigen dessen Schicht du damit ruinierst. Obviously hat der das nicht zu entscheiden, ob rechtswidrig oder nicht und dem Konzern ist es auch egal. Je nach Unternehmen bekommt derjenige Ärger es „angenommen“ zu haben und muss es ggf. noch in seiner Freizeit nach Feierabend selbst irgendwo loswerden usw.
      Wenn die Zentrale die Rücknahme nicht vorsieht gibt’s dafür nämlich auch keinen Prozess.

  3. Bei unseren Baumärkten funktioniert das ganz gut.

    Ich finde aber auch, wer solche Geräte verkauft, muss sie auch wieder zurücknehmen. Es heist doch immer „Die Entsorgungskosten sind im Kaufpreis mit eingerechnet“. Also sammeln und n Schrotthändler anrufen der den Kram dann einpackt.

    Da müssen eindeutige Regeln her. Ob in dem Zusammenhang die Festlegung auf 400 m² bzw. 800m² (siehe link oben) so sinnvoll war ist auch ne frage. Würde mich da aber nicht wundern wenn der ein oder andere Markt plötzlich geschrumpft wäre oder auch nur angibt kleiner zu sein und das niemand kontrolliert.

    Es gehört verpflichtend gemacht das jeder Markt sich einen E-schrottkontainer hinstellen muss, ohne wenn und aber. Dann wäre zumindest das Argument: zu klein oder kein platz entkräftet.

    Oder einen Pfandautomat wo der Kunde dann seinen Föhn, Flex oder was auch immer rein legt und nach Gewicht dann einen Bon bekommt. (Ein neues siegel hier einzuführen würde das ganze wieder verkomplizieren und wäre sinnfrei) Das motiviert vielleicht den ein oder anderen dann eher dazu so was zurück zu bringen und der Markt hat auch noch was von der eigentlich schon bezahlten Entsorgung.

    • >> Es gehört verpflichtend gemacht das jeder Markt sich einen E-schrottkontainer hinstellen muss, ohne wenn und aber.

      So einen Kommentar kann nur jemand abgeben, der noch nie beim Wertstoffhof seinen E-Schrott abgegeben hat. Dort ist nämlich eine Vielzahl von Sammelcontainern für die verschiedensten E-Geräte, Akkus, Batterien usw., vorhanden. Ohne die Hilfe der Mitarbeiter des Wertstoffhofs, die ja für die Rücknahme von Akkus geschult sein müssen, ist man die ziemlich überfordert.

      Die Zeiten, wo man E-Schrott in einen einzigen Sammelcontainer schmeißt, sind vorbei.

    • >> Es gehört verpflichtend gemacht das jeder Markt sich einen E-schrottkontainer hinstellen muss, ohne wenn und aber.

      So einen Kommentar kann nur jemand abgeben, der noch nie beim Wertstoffhof seinen E-Schrott abgegeben hat. Dort ist nämlich eine Vielzahl von Sammelcontainern für die verschiedensten E-Geräte, Akkus, Batterien usw., vorhanden. Ohne die Hilfe der Mitarbeiter des Wertstoffhofs, die ja für die Rücknahme von Akkus geschult sein müssen, ist man die ziemlich überfordert.

      Die Zeiten, wo man E-Schrott in einen einzigen Sammelcontainer schmeißt, sind vorbei.

      • Der E-Schrottcontainer wird dann beim E-Schrottentsorger fachgerecht sortiert. Das schont Resourcen und schafft Arbeitsplätze.

        • Genau so war es gedacht.

        • Nicht jeder E-Schrottentsorgungsbetrieb ist in der Lage alle Geräte fachgerecht entsorgen zu können. Eine Vorsortierung schont die Umwelt, weil unnötige Abfalltransporte vermieden werden.

          So wie man es auf den Wertstoffhöfen macht, ist es die bessere Lösung. Anstatt alles in einen Sammelcontainer zu schmeißen und dann aufwendig wieder zu trennen, wird vorsortiert.

          Ob Sammelcontainer, Restmülltonne oder andere Sammelbehälter wären ja kein Problem, wenn die Trennung funktionieren würde und von Teilen des E-Schrotts, wie z. B. Akkus, keine Gefahr ausginge.

          • Was für ein Blödsinn. Wenn ein E-Schrottentsorgungsbetrieb nicht in der Lage ist alle Geräte fachgerecht entsorten zu können, ist er kein E-Schrottentsorgungsbetrieb.

            • @Johann
              Den Unterschied zwischen Smartphone, Waschmaschine und Röhren-TV kennst du aber schon – oder? Mal ganz abgesehen von den vielen Geräten mit fest eingebauten Akkus.

          • Wenn nun aber jeder selbst sein defektes Gerät aber extra mit dem Auto zum Wertstoffhof fahren muss (und es tut mir leid, das werde ich sicherlich nicht mit dem ÖPNV an den Arsch der Welt schleppen, wo sich die Wertstoffhöfe nun einmal befinden), ist das sicherlich nicht so viel effizienter und umweltschonender.

            Wenn man aber kurze Wege zum Container hat, welcher dann mit einem Transporter zu einer Sammel- und Sortierstelle gebracht wird, wo das dann fachgerecht sortiert wird und von dort aus weiter transportiert wird, kann das doch viel effizienter und vor allem ressourcenschonender, da die Transportkapazitäten viel besser ausnutzender, erfolgen.

            Zudem kommt der Effekt hinzu, dass weniger Aufwände für die Entsorgung für eine bessere Mülltrennung sorgt, und da ist der Weg zum Wertsoffhof nun einmal ein sehr viel größerer, als die paar Meter zum nächsten Elektroschrottcontainer, wenn sie denn noch gäbe.
            Aber so, wandert viel einfach mal in die schwarze Tonne, da so die Entsorgung bequemer ist.

            Selbiges gilt schon für einfache Sachen, wie Papier. Hier bei uns gibt es in ein paar Vierteln/Straßenzügen keine Papiertonne, sondern man muss diesen in einen sparten Container für Papier bei den Glascontainern schaffen, der 10 Minuten Fußweg entfernt liegt.
            Und selbst schon da kommt es nicht selten vor, dass das Papier dann einfach in den schwarzen Tonnen entsorgt wird, da der Weg zu weit ist.
            Wenn man für Elektroschrott nun noch durch die halbe Stadt fahren muss, wundert es mich nicht, dass es nur 29% Recycling-Quote ergibt.
            Wenn man bedenkt, wie viele Leute in der Stadt zudem kein Auto haben, verwundert es umso weniger.

            Und wenn es nicht mehr in die Tonne darf unter Strafe, dann kommt es zumeist sogar nur noch in die Natur oder auf die Straße, wo das Problem noch viel weniger gelöst ist…

      • Wie du meinst.

        Das dort getrennt wird weis ich.

        Aber wenn der ein oder andere eher mal zum Supermarkt fährt als zum Wertstoffhof kommt es halt von dort zum Entsorger. Wenn damit der Umwelt geholfen ist, ists doch gut.

  4. Das sind doch Wertstoffe? Wenn die einfach einen Container auf den meist großen Parkplatz stellen, sollte es die Firmen doch nichts kosten.

    • Wolfenheimer says:

      Das Problem dürfte sein, dass viele Leute das dann zur Entsorgung von Rest- und Sondermüll nutzen. Ist jedenfalls hier so, wo man rund um die Uhr Gartenabfälle abladen konnte wurde wieder auf feste Zeiten geändert, weil viele ihren anderen Müll mit hingestellt haben.

  5. „Elektroschrott zurücknehmen“ – wurde der bereits als solcher verkauft? 🙂

    Nicht ganz ohne ist sicher die Brandschutzfrage, Stichwort „Akkus“. Im Wertstoffhof lagern die Altgeräte zumeist im Freien in Containern. Das müssten die Märkte lösen, einfach die Gitterbox ins Lager wird vielleicht nicht reichen.

    • Den Handel zur Rücknahme von E-Schrott zu verpflichten, ist eine politische Lösung ohne Sachverstand. Eigentlich sollt man diese Vorschrift rückgängig machen.

      • Heißt Du Albrecht, Edeka oder DM mit Nachnamen oder warum bist Du gegen die Entsorgung von E-Schrott

        • Ich bin nicht gegen die Entsorgung von E-Schrott. Aber die Rücknahme über den Einzelhandel ist in meinen Augen eine der schlechtesten Lösungen. Abgesehen vom Platzbedarf, ist auch das Handling nicht so einfach, wie manche Verbraucher denken.

          Irgendwann kann sich dann Bundeskanzler Fritze über die E-Schrott-Container, die das Stadtbild verschandeln aufregen. Obwohl das besser wäre als sich über Menschen mit migrantischem Aussehen im Stadtbild aufzuregen.

      • Verkaufen dürfen sie alles aber zurück nichts?!
        Ich finde aktuelle Regel sinnvoll. Sonst käme noch weniger Schrott zurück in den sinnvollen Kreislauf.

  6. Was ist mit Amazon? Ich kaufe meinen Elektroschrott überwiegend dort.

  7. Ich werf den Elektroschrott in den Biomüll und darüber ein paar benutze Pampers als Tarnung.

  8. Man könnte sich aber auch einen Besuch bei den orangefarbenen Göttern beim städtischen Recyclinghof antun; aber wer will schon freiwillig dort hin und sich totdelegieren lassen? 17,23, da hinten, 27, kfzbatterieabteilung….

    • Ich geh gern zum städtischen Wertstoffhof, um meinen E-Schrott zu entsorgen. Die Mitarbeiter, meist Menschen mit Migrationshintergrund, sind freundlich und hilfsbereit.
      Manchmal kommt es auch darauf an, wie man selbst mit Menschen umgeht. Wie heißt es so schön, „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück!“

  9. ich lasse das Zeug auch einfach dort im Laden stehen. Sie können mich ja gerne verklagen. Als ob ich noch mit den Mitarbeitern darüber diskutieren würde.

    • Als Mitarbeiterin wäre mir das auch scheiss egal, da ich nur das mache, was der Geschäftsführer von mir verlangt. Mit solchen Kunden würde ich erst gar nicht diskutieren wollen…

  10. Bei uns kommt 1 mal im Monat das Schadstoffmobil zum Marktplatz. Dort kann man u.a. auch Elektroschrott abgeben. Ich hab in der umittelbaren Umgebung auch diverse Diskounter und ’nen Edeka, aber ich hab da noch nie was abgegeben.

  11. Das ist doch wie mit dem grünen Punkt… im Grunde will man die Rohstoffe haben, weil man damit ordentlich Geld verdienen kann. Dann erzählt man der Politik, wie toll das Sammeln die Umwelt schützt und wieviel Aufwand das ist, und dass das nur gegen ordentlich Gebühren geht. Und somit zahlt man als Verbraucher mehrfach in einen Milliardenmarkt… zuerst für den grünen Punkt, dann indirekt die Zeit fürs Sortieren und dann in Form von Opportunitätskosten, weil man Rohstoffe quasi verschenkt. Ich sammle – weil genug Platz – sowieso Metall, das beim Umbauen/Renovieren seit geraumer Zeit anfällt. Und weil ich eh sammle, lege ich auch alles an Metalldosen etc. beiseite. Na das war dann eine Diskussion beim Entsorger, der bei uns auch Metall ankauft. Ich solle doch beim nächsten Mal gefälligst die grünen-Punkt-Sachen in die gelbe Tonne werfen. Hab dann klar gemacht, dass ich mit dem grünen Punkt nur das Recht erwerbe, die Rohstoffe kostenlos in die gelbe Tonne zu packen, aber keine Pflicht habe, die zu verschenken. Seither verkaufe ich einmal im Jahr bei einem privaten Schrotthändler, der freut sich.

    Um jetzt aufs Thema zurück zu kommen… schonmal geschaut, was man für Elektroschrott pro Kilo bekommt? Da braucht mir keiner mehr kommen mit Geheul, dass das alles zu teuer sei. Da wird auch richtig Kohle verdient. Einer der ersten Suchtreffer… https://www.papierfritze.de/elektroschrott-ankauf-berlin/?gad_source=1&gad_campaignid=22620946222&gbraid=0AAAAADjRtkxNbl91T7Bp0efjTyn2dk8qR&gclid=CjwKCAjwjffHBhBuEiwAKMb8pG9y9ryAJelBqFP3YdpGkZjdNQM6as74B88OvrOPgk5Uj3SKRlEcMBoCO-EQAvD_BwE

  12. Ich wäre ja für Container – ähnlich der Altkleider Container. In Wuppertal gibt es die, soweit ich weiß, schon sehr lange. Solch eine Lösung ist doch für alle der einfachere Weg. Wenn ausreichend davon aufgestellt werden sind sie für Menschen ohne PKW leichter zu erreichen und für den Handel ist es auch einfacher wenn sie nicht jedes Kleinstgerät annehmen müssen.

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