Aktuelle Zahlen: Elektroautos boomen derzeit
Das Kraftfahrtbundesamt hat aktuelle Zahlen zu PKW-Neuzulassungen veröffentlicht. Im Juli ist laut denen der Autoabsatz in Deutschland deutlich gestiegen. Das betrifft nicht nur die E-Fahrzeuge, sondern auch den Verbrenner. Im Juli wurden rund 243.000 PKW zugelassen, das entspricht 18 Prozent mehr als im Juli 2022. 25 % der Zulassungen sind gewerblich vorgenommen worden.
Bei den E-Autos ist es so, dass rund 49.000 von ihnen zugelassen worden sind, das sind gar 69 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Hybrid-Autos sind auch im Vergleich gewachsen, 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr meldet das KBA. Mal schauen, wie es da bei den E-Fahrzeugen weitergeht, noch gibt es wohl eine staatliche Förderung für die gewerbliche Anschaffung, aber die fällt nächsten Monat schon raus. Ein Ende des Booms? Wird man bei den nächsten Zahlen sicher sehen.
KBA:
Die Elektro (BEV) Pkw konnten mit +68,9 Prozent und 48.682 Neuwagen einen deutlichen Anstieg bei den alternativen Antrieben verzeichnen. Ihr Anteil betrug 20,0 Prozent. 67.483 Hybrid-Pkw (27,7 %/+12,5 %), darunter 14.345 Plug-in-Hybride (5,9 %/-39,5 %) kamen zur Neuzulassung. Ein Anteil von 0,4 Prozent entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Flüssiggas (991 Pkw/-29,3 %), 0,1 Prozent entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Erdgas (210 Pkw/+7,7 %). 83.358 Neuwagen und einem Anteil von 34,3 Prozent waren den Benzinern zuzurechnen, deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um +12,5 Prozent zunahm. Bei den Diesel-Pkw (42.496) zeigte sich ein Anstieg von +2,7 Prozent, ihr Anteil betrug 17,5 Prozent.
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Diese Skala…
Naja, eAutos und Boom in Deutschland. Im Vergleich zu den Skandinavischen Ländern oder dem Asiatischen Raum leben wir noch immer hinterm Mond. Wir fahren seit 2 Jahren elektrisch und man wird noch immer komisch angeschaut. Ab 2035 hat es sich eh erledigt mit den Verbrennern. Mal schauen ob es dann VW und Co noch gibt.
Warum soll es sie nicht mehr geben? Die müssen nur langsam mal ran an die Volumenmodelle unter 30.000 oder gar 25.000 Euro und nicht immer nur Riesen-SUVs für über 60.000 Euro bauen. Das kann jeder, sogar die Chinesen kriegen das hin. Wenn VW und Co. jetzt auch noch die Software hinkriegen, sehts gar nicht so schlecht für die aus.
Die Deutschen Hersteller wird es schon noch geben, aber ich glaube sie werden absolut unbedeutend. Die Deutschen haben es verpennt, so wie sie auch alles andere verpennt. Man kann an der Tabelle sehr gut erkennen dass der Wachstum wo anders stattfindet. Schade für unsere Kinder die dann ein wohlhabendes Deutschland nicht mehr erleben werden.
Im Urlaub hab ich genau keine einzige Ladesäule gesehen, spaßeshalber mal auf die Karte geguckt und in 30min Umkreis gabs es genau eine Station mit 2 Lademöglichkeiten. Ich würde sagen voller Erfolge 🙁
Kann man wirklich nur hoffen das sich das noch massiv verbessert.
Ich weiß nicht, auf welche „Karte“ du geschaut hast, ich hatte bislang noch keine Probleme, auf Überlandreisen eine Ladestation zu finden.
Auf Rügen gibt es kaum Ladepunkte. Aber wenn schon Tankstellen spärlich gesät sind, was soll man dann von elektrischen Ladepunkte erwarten.
Auf Rügen kann eine 10min Fahrt in der Urlaubssaison schnell zu 40- 90min eskalieren.
Habe 16 Ladepunkte auf Rügen in der Karten App von Apple, ok eine ist ein Tesla Destination Charger.
Im Gegensatz zu Tankstellen stinken elektrische Ladestationen nicht, sie müssen nicht gegen Lecks ins Grundwasser gesichert werden, benötigen wesentlich weniger Platz … Es gibt eine Menge Gründe, warum es wenig Tankstellen aber trotzdem viele Ladestationen geben kann. Statt Märchen zu verzapfen kann man auch einfach eine entsprechende App konsultieren oder Googlen: https://inselzeitung.de/e-mobilitaet-ruegen-e-autos-e-bikes/
Ich befürchte, dass es sie nicht mehr gibt.
Die Dynamik im Automarkt nimmt m.E immer mehr zu. Da sind unsere Autokonzerne leider nicht schnell genug.
Und geniale Programmierer sind in Deutschland auch dünn gesäht.
In der Liste oben stehen zwar chinesische Hersteller, die Zahlen kumuliert ergeben aber ein trauriges Bild. Das wird sich zwar ändern ich denke aber nicht dass chinesische Hersteller einen großen Anteil an den 2,2 Mio BEV Fahrzeugen haben werden die in Deutschland ab sofort (per Dekret?) pro Jahr zugelassen werden.
Wie viele der BEV wurden von öffentlichen Stellen gekauft? Wie viele von Firmen? Welcher Anteil entfällt auf die privaten Käufer?
Die meisten zugelassenen PKW sind SUVs, kann ich verstehen da die einfach schöner zu fahren sind als Kleinwagen. Und wer nicht in der Stadt wohnt, nur 30% der Bevölkerung wohnt in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern, wird wohl auch in Zukunft einen SUV einem Kleinwagen vorziehen. Und die wohlhabender Stadtbewohner wohl auch eher. Wenn also mehr BEVs zugelassen werden dann wohl auch SUVs.
Ich persönlich habe bisher auf der Straße eher wenig vom angeblichen E-Auto-Boom gesehen. Vielleicht wohne ich ja, mittendrin im Rhein-Main-Gebiet, in der falschen Region? Die öffentlichen Ladesäulen in meinem Wohnort, der sich mit dem Beinamen „Electric City“ schmückt, sind meist nicht belegt und die vorhandenen Ladefarmen befinden sich an relativ unattraktiven Standorten, für die Allgemeinheit. Selbst die Ladepunkte in Einkaufszentren sind selten belegt.
Mein persönliches Problem beim E-Auto ist die Reichweite, die ich ohne Nachladen zurücklegen kann. Leider würde auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur mein Problem nicht lösen, denn jeder Ladestopp bedeutet für mich unnötigen Zeitverlust. Die derzeit einzige Alternative zum reinen Verbrenner wäre für mich ein PHEV. Damit könnte ich Kurzstrecken elektrisch zurücklegen und wäre auf Langstrecken unabhängig.
Komm mal von deinem Ort mit dem deutschen Autobauer der nix hinbekommt nach Frankfurt.
Hier fahren gefühlt massig e Autos rum.
Ständig Teslas, zig Hyundai und einige Peugeot.
Und wir haben Ladesäulen an stellen wo es Sinn macht.
Ich verstehe völlig das so Parks mit 100 AC Säulen keine Sinn machen. Außer der Hersteller würde gute e Autos verkaufen das die Mitarbeiter dann eben da laden 😉
Dass bei höherer Verkehrsdichte auch der Anteil an BEV höher ist, dürfte normal sein. Die Markenbindung aufgrund von irgendwelchen heimatlichen Gefühlen und aus Solidarität zum Autohersteller mit Stammsitz am Wohnort sind leider Geschichte. Das liegt wohl nicht allein daran, dass der Hersteller keine guten E-Autos verkauft.
Immer diese Reichweitenangst. Die längste Strecke die die meisten Leute regelmäßig fahren ist die zum Arbeitgeber. Und die liegt normalerweise deutlich unter 100 km, ist also selbst mit dem grottigsten Akku und bei arktischem Wetter noch hin- und zurück fahrbar. Zuhause hängt das Auto dann an der Wallbox und ist am Morgen wieder vollgeladen. Man spart sich sogar den wöchentlichen Umweg über die Tankstelle.
Für Leute mit Eigenheim auf dem Land gibt es überhaupt keinen Grund, auf ein E-Auto zu verzichten, die können sich den Strom dafür sogar selbst erzeugen. Echte Probleme haben dagegen viele Leute in der Stadt, weil man schließlich kein Ladekabel über den Gehsteig ziehen darf. Da muss man also eher darauf hoffen, dass der Arbeitgeber eine Lademöglichkeit hat.
Was Langstrecken anbelangt … lustigerweise habe ich im Bekanntenkreis mehrere Leute mit E-Auto und keiner hat ein Problem damit in den Urlaub zu fahren. Ladestationen gibt es genügend, die richtigen Apps zeigen auch immer die Auslastung an. Und sich nach ein paar Stunden mal die Beine zu vertreten ist nicht nur gesund, es reduziert auch das Risiko hinterm Steuer einzupennen. Extremraser, die 1000 km am Stück zurücklegen, sind halt jetzt mal im Nachteil – nicht, dass mich das stören würde, dieses Spezies darf gerne aussterben.
Ich muss min. 4 mal/Monat zu meiner Zweitwohnung in der Nähe meines Arbeitsplatzes fahren. Das sind ca. 260 km/Fahrt. An der Zweitwohnung, im näheren Umfeld und bei meinem AG gibt es keine Lademöglichkeit. Die Fahrzeit beträgt, je nach Verkehrslage, ca. 2,5 bis 3 Std. Für Ladestopps müsste ich fast immer die Autobahn verlassen und würde irgendwo sinnlos herumdümpeln. Das wäre für mich verlorene Zeit. Unter diesen Umständen ist ein bezahlbares BEV für mich keine Alternative. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass ich bereits seit vielen Jahren ein Auto im Abo fahre. Urlaubsfahrten mit dem Auto gehören bei mir der Vergangenheit an. Ich wäre für Vorschläge dankbar, wie ich ohne zeitlichen Mehraufwand die Aufgabe bewältigen könnte. Aber ich vermute, da wird außer „Kauf dir ’nen Tesla!“ nichts kommen.
Mr T, du bist aber nicht der Nabel der Welt. Nur weil es aus Bequemlichkeit bei dir mit der Elektromobilität nicht funktioniert, heißt das nicht, dass es bei niemanden funktioniert. Die allermeisten Autofahrer in Deutschland fahren am Tag bis zu 40km und das ist, wenn man nur will, elektrisch ein Klacks. Du gehörst halt einfach noch nicht zur Zielgruppe und musst eben weiter Verbrenner fahren.
@Michael
Ich habe nie behauptet, der Nabel der Welt zu sein. Warum du deinen Kommentar so einleitest und mich persönlich angreifst, verstehe ich nicht. Scheint an deiner Charakterschwäche zu liegen? Es hätte ja gereicht mir zu erklären, warum für mich ein BEV (noch) nicht das Richtige ist.
In den meisten Fällen wird es so dargestellt, dass JEDER ein BEV samt seiner Vorteile nutzen kann. Genau das haben wir jetzt widerlegt. Auch wenn es nur ein kleiner Teil der autofahrenden Bevölkerung ist. Es wird immer jemand geben, für den der Verbrenner die bessere Lösung ist. Politisch gewollt, werden diese Fälle das Nachsehen haben und irgendwann nur noch ihre alte Verbrenner-Karre fahren dürfen. Dafür ein herzliches Dankeschön an unsere Politiker.
Hast du an diesen Orten auch keine normale Steckdose halbwegs in Reichweite? Man kann ein E-Auto durchaus auch mit einer normalen Schuko-Steckdose laden, so lange die Verkabelung nicht zu alt ist. Wegen der längeren Ladezeit sollte man dann nur darauf achten, das Auto etwas früher zu laden als üblich damit es immer für spontane Fahrten bereit ist.
Ich habe mein Auto die ersten 12 Monate zum Beispiel schlicht und einfach über die Steckdose in meiner Garage geladen. Da lädt man dann je nach Ladegerät mit ca. 2,6 kW, schafft also an einem normalen 8 Stunden Arbeitstag ca. 18 kWh inkl. Ladeverlusten und damit auch im Winter gut 100 km. An der Zweitwohnung könntest du über Nacht auch entsprechend mehr laden und zu Hause dann immer an einer richtigen Wallbox. Die 260 km würdest du mit einem modernen E-Auto ansonsten locker am Stück schaffen.
Ich bräuchte nicht mal eine eigene Wallbox, weil die öffentliche Ladesäule quasi Zuhause vor meiner Haustür steht. Aber ich käme mit einer sehr geringen Restreichweite an meiner Zweitwohnung an und habe dort nicht mal eine erreichbare Steckdose. Damit käme ich nicht mal mehr bis zum Arbeitsplatz und für den Heimweg müsste ich auch den Akku irgendwie wieder voll bekommen. Ich hab schon verschiedene Varianten durchgespielt und auch Testfahrten unternommen. Die einzige Lösung wäre, ein BEV nach meinen, zugegebenermaßen speziellen Anforderungen anzuschaffen. Bei den derzeitigen Preisunterschieden zwischen BEV und Verbrenner undenkbar. Außerdem müsste ich mich wieder mit dem Gedanken anfreunden, ein Auto zu besitzen. Ich hab mir mal das Modell von Lynk&Co angesehen. Da fehlt mir aber noch das Vertrauen und das Servicenetz.
Verschwendete Zeit ist es nicht. Ich Antworte auf E-Mails, nutze die Zeit um mal was zu essen oder lese einfach. An diesen 8-10 mal im Jahr an denen ich tatsächlich an einer Ladesäule hänge. Ansonsten lädt das Auto daheim am Schuko
Fahre seit einem Jahr elektrisch und kann bisher keinen Nachteil gegenüber Verbrennern feststellen können, im Gegenteil.
Im Auto ist es leise, die Beschleunigung ist super und tanken kann ich an meiner PV Anlage. Unterwegs nachzuladen war bisher immer unproblematisch. Ich werde mir wieder einen Verbrenner kaufen!
Warum wieder einen Verbrennet wenn das elektrische so toll ist?
Da fehlte ein entscheidendes Wort. Nie, ich werde nie nie wieder einen Verbrenner kaufen
Ich wohne in Berlin. Im Umkreis von 10 Minuten Fußweg gibt es keine einzige Ladesäule. Absolut unbequem, wenn man das Auto sonstwo parken muss. Der Strompreis an Schnelladesäulen ist inzwischen so hoch, dass man mit Diesel günstiger ist. Die Elektrofahrzeuge sind auch in der Anschaffung teurer. Und sie dürfen keinen Anhänger ziehen. Ich habe aber einen Wohnwagen.
Ergo: Ich behalte meinen 20 Jahre alten Golf Diesel. Keine Reparatur kann jemals so teuer werden wie ein Neuwagen.
Diesel müsste bei 1,50€ liegen und die Kilowattstunde bei 0,80 damit Strom teurer wird als Kraftstoff. Keine Ahnung, wo Sie tanken, aber für 1,50€ habe ich schon lange nicht mehr getankt.
Ich wohne ebenfalls in Berlin (außerhalb vom Sbahn Ring), wir haben 4 Ladepunkte 2-3 min Fußweg außerdem die Möglichkeit für eine extra Miete einen privaten Ladepunkte zu erhalten. Bei vielen Discounter und Supermärkten kann ebenfalls geladen werden, teilweise noch kostenlos.
Nachvollziehbar so lange wie möglich ein altes Auto fahren, sowohl ökonomisch wie auch ökologisch , dennoch stinken alte Diesel zum Himmel und kotzen vor allem im Winter richtig an, weil die kaum warm werden und die Abgasreinigung die ersten Kilometer überhaupt nicht arbeiten, wenn sie überhaupt eine funktionierende haben (Taxis lassen Grüßen)
Keine Ahnung, wie Du auf die Rechnung kommst. 16 KWh * 0,80 Cent pro KWh ergeben 12,80 €.
Beim Verbrauch von 6L Diesel ergibt das 2,13 € pro Liter.
Interessant finde ich, dass immer die Leute, die gar kein E-Auto haben, immer total davon überzeugt sind, dass E-Autos sowieso nix taugen. Sie können es faktisch nicht wissen, sie haben ja keines.
Nur mal so: Dass E-Autos keine Anhänger ziehen dürfen gehört ins Reich der Ammenmärchen. Dazu braucht man nur 2 Sekunden Google. In Städten ist die Lade-Situation für E-Autos schlechter als auf dem Land, das ist klar. Wird sich aber sicher auch langsam ändern, schließlich gibt es E-Autos noch nicht so lang und viele Kommunalpolitiker sind wie du: totale Benzin-Köpfe. Aber auch da gibt es Möglichkeiten, z.B. das Auto beim Arbeitgeber zu laden, da steht es ja auch nur sinnlos rum.
e-Auto kommt nicht ins Haus/Garage. ich habe ehrlich gesagt keine Zeit und Lust irgendwie in der 0ampa zu stehen und stundenlang zu warten bis ich weiter fahren kann wegen dem langen Ladevorgang – wenn die Säule frei und kompatibel ist.
außerdem ist nicht mal einfach so spontan ins Auto setzen und mal nach Belgien, Niederlande oder Frankreich ohne vorher Karten zu studieren wo Lademöglichkeiten sind. dennoch haben lange Ladezeiten nix mehr mit einem Kurztrip gemein. egal wie man es biegt und wendet, der Zeitfaktor kann man sich nicht schön Schwurbeln.
Ganz ohne Schwurbel bin ich sehr beeindruckt, auf welch dünnen Fakten du diese starke Abneigung gründest. Das alles stimmte vielleicht vor 5 Jahren. Nichts davon deckt sich aber mit meiner Erfahrung im letzten Jahr.
Ich bin dieses Jahr einfach mal aus Norddeutschland nach Wien aufgebrochen, ebenfalls ohne Kartenstudium usw.. Einfach losgefahren.
Wenn sich der Akku des E-Autos leerte einfach an der nächsten Raststätte rausgefahren, getankt, Pippi gemacht und weitergefahren.
Dieses E-Auto-Fahren muss für Leute, die nur Verbrenner kennen ja eine größere Herausforderung darstellen als den Mount Everest zu besteigen.
Wie oft hast du denn dieses Prozedere auf dem Weg von Norddeutschland nach Wien wiederholen müssen und wie viel Zeit, die du am Zielort sinnvoller hättest verbringen können, ist dir verloren gegangen? Wenn ich von A nach B unterwegs bin, dann will ich dabei nicht von Raststätte mit Ladepunkt und versiffter Toilette zu Raststätte mit Ladepunkt und noch versiffterer Toilette tingeln, bis ich endlich mal irgendwann ankomme.
Ich hab das mal für den Spaß für Hamburg > Wien ausrechnen lassen (mit ABRP). Mit meinem Auto wären das sieben Stopps (Starten mit 50% SoC, weil „spontan“, und Ankunft mit 30$% SoC, weil Lademöglichkeit vor Ort unbekannt) und 11 Stunden 30 Minuten Fahrzeit inkl Laden. Google Maps berechnet für die Strecke 9 Stunden 55 Minuten (wie bei Google Maps üblich ohne Tanken und ohne Pause – für Leute mit Dauerkatheter).
Ist man etwas organisierter und fährt mit 100% SoC los, sind es fünf Ladestopps und 10 Stunden 43 Minuten. Da sehe ich in der Praxis keinen nennenswerten Vorteil bei einem Verbrenner, denn so irre, dass ich knapp 1.000km am einem Stück abreiße, bin ich schon lange nicht mehr.
Da ich auch als Fahrer eines Verbrenners alle zwei bis drei Stunden eine Pause eingelegt habe, habe ich eigentlich gar keine Zeit verloren.
Es dauert schon länger mit dem E-Auto längere Strecken zurückzulegen. Ob es jetzt aber so ist wie die Kritiker es immer gerne darstellen, bezweifele ich.
Beispiel: ID.3 Performance
Fahrstrecke 500 Kilometer
Akku bei Start 100%
Wir halten uns also an die Verkehrsregeln und bringen keine Heldengeschichten wie „700 Kilometer in 4,75h, Nachts mit Maske auf“ oder so 🙂
2,5 (250KM) fahren
0,5h Pause mit Ladestopbis 80%
2h (450KM) fahren
0,25h Pause mit Ladestop
5,25 Gesamtfahrzeit
Und mit dem Verbrenner?
4,5h wenn’s sehr gut läuft. Überholen, Bremsen, beschleunigen. Keine Pause. Am Ziel dann endlich Essen. 🙂
Wer das möchte und wem die gesparten 45 Min. der Stress und das erhöhte Adrenalin wert sind, gerne.
Das Ganze erinnert mich ein wenig an die Homeoffice Diskussion.
Geht alles nicht, Gründe ohne Ende, wichtig, wichtig.
Und dann kam Corona…oh, geht doch, Welt geht nicht unter, im Gegenteil. Es gibt doch tatsächlich auch positive Aspekte.
Einzig das Dinge sich ändern und wir unsere Gewohnheiten und Überzeugungen in Frage stellen ist notwendig.
2h (200KM) fahren
muss es natürlich heißen und
0,5h für die letzten 50 KM
Zu kleines Display;)
Du willst uns also erzählen, dass du von Fahrtantritt bis Fahrtende ununterbrochen mit 100 km/h unterwegs warst? Wie soll das auf deutschen Straßen, mit Staus, Baustellen und Geschwindigkeitsbeschränkungen (teilweise 60 km/h) gehen? Sorry, aber deine Rechnung geht irgendwie nicht auf.
Auf einer Autobahnstrecke von 500KM einen Schnitt von 100km/h zu fahren ist unrealistisch? Ok, dann rechnet selbst Google Maps falsch.
Und ja, es gibt Baustellen mit 60km/h Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Genauso wie es hunderte Kilometer ohne und mit 120km/hbBegrenzung gibt.
….aber gut, Du wirst es besser wissen.
Es geht ja nicht darum, ob ich es besser weiß. Fakt ist, dass deine Rechnung nicht aufgeht und Routenplaner auch die Maximalgeschwindigkeit zur Berechnung der Ankunftszeit nutzen. Das Verkehrsgeschehen ist nun mal dynamisch und im Stau kannst du zusehen, wie die Reichweite deines BEV nach unten geht. Da kommen dann ganz schnell weitere Ladestopps hinzu. Möglicherweise auch Umwege, weil die Ladepunkte an der Autobahn nicht vorhanden, belegt oder defekt sind. Wer von den Idealen ausgeht, rechnet sich die Geschichte schön.
Diese Schönrechnerei scheint bei BEV-Fans schon bei der Anschaffung des Fahrzeugs und dem blinden Vertrauen auf die angegeben WLTP-Werte los zu gehen. Realistisch gesehen sind BEV eben nicht für das gesamte autofahrende Volk geeignet. Der im Beitrag genannte Boom wird künstlich erzeugt und ist recht fragwürdig.
Alle Deine Punkte sind richtig und kommen vor.
Nur machst Du das Gleich, was Du anderen vorwirfst, nur umgekehrt.
Wir fahren jetzt seit knapp 3 Jahren einen ID.3 und für uns passt alles.
Mein Dienstweg zur Firma sind 200KM die ich regelmäßig fahre. Trotz Stau, trotz mal Umleitung war das alles machbar. Anfangs hatte ich ein mulmiges Gefühl, stehen zu bleiben, welches sich aber nie bestätigt hat.
Inzwischen weiß ich was mein Auto kann und an fast jeder Rastätte ist eine Schnellladesäule. Ich bin hier nur auf öffentliche Ladesäulen angewiesen und ja, manchmal ist es nervig, abends noch loszufahren, damit man morgens für die lange Strecke den Akku komplett voll hat. Aber das kommt sehr selten vor.
Du willst nicht, das man es schön redet?
Dann fange Du an und rede nicht alles schlecht. Es gibt Studien dazu, die bestätigen, das der größte Teil der Bevölkerung mit Reichweite und Eigenschaften eines E-Autos gut klarkommen.
Ich für meinen Teil möchte keinen Verbrenner mehr auf Dauer fahren.
Wartung, warmfahren, Beschleunigung, Lautstärke, Schwerpunkt/Fahreigenschaften.
Das Go-Kart Feeling eines E-Autos gefällt mir inzwischen besser.
Für Dich keine Argumente? Schön, dann gönne ich Dir Dein konventionelles Fahrzeug.
Und Deine Einschätzung zum Routenplaner ist falsch. Google berechnet Deine Fahr-/Ankunftszeit auf Grund der aktuellen Verkehrssituation nahezu perfekt. Das 500KM Beispiel war einer Strecke entnommen, die ich gefahren bin.
Ich versuche es doch gar nicht grundsätzlich schlecht zu reden ein BEV zu fahren. Anfangs ging es in diesem Beitrag um den angeblichen E-Auto-Boom. Daraus entwickelte sich, wie üblich, eine Debatte um Pro und Contra BEV. Menschen, für die ein BEV die passende Alternative sind, sollten sich dafür entscheiden. Auch wenn so ein BEV einen recht großen CO₂-Rucksack mitbringt. Für meine Bedürfnisse ist es noch keine Alternative. Erfahrungswerte zu schildern, ist besser, als irgendwelche fragwürdigen Studien zu zitieren. Ich freue mich für jeden, der mit dem BEV unterwegs sein kann und für den es sich unter realen Bedingungen rechnet.
Abschließend noch mal zum Thema „Routenplaner“. Das Verkehrsgeschehen ist hochdynamisch und zuweilen chaotisch. Routenplaner wie Google Maps beziehen zwar das aktuelle Verkehrsgeschehen zum Zeitpunkt der Routenplanung weitgehend mit ein. Aber wenn man unterwegs ist, kann man auch sehen, wie sich die Zeitangabe aufgrund der aktualisierten Daten ändert.
Ich hoffe, meine Haltung zum E-Auto deutlich genug dargestellt zu haben. Grundsätzlich ja, im Einzelfall keine wirkliche Alternative. Einige Vorbehalte werden bleiben und können nur durch eigene Erfahrung aus dem Weg geräumt werden. Vielleicht kann ich ja in absehbarer Zeit diese Erfahrung machen und werde dann auch zum E-Auto-Fan?
Jo deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich habe in meinem Twingo zwar nur 200km Reichweite, aber verlorene Zeit habe ich bei den 600km zu meiner Oma nie wahrgenommen. Erster Stopp Karre rangehängt, Kaffee getrunken, Klo, nach 30 Minuten mit über 80% weiter. Dann runtergenudelt bis Mittag, 5% Rest. Angehängt, Mittagessen, kurz noch Sonne genossen, mit 100% weiter. Dann bis 20%, wieder Ladesäule, 15 Minuten Power Nap, nach 500km nötig, kurz Nachrichten gecheckt, Oma hat ne Einkaufsliste geschickt, mit 75% weiter. Dann kurz vor Oma noch ihre Einkaufsliste besorgt, während dem Einkaufen auf 90% geladen.
Zeitverlust 0% weil die Ladezeiten mit sowieso anfallenden Tätigkeiten verbunden waren.
Wenn man diese Routine auch beim fahren mit einem Verbrenner angewendet hat, dann kann man ganz entspannt von „Zeitverlust 0% weil die Ladezeiten mit sowieso anfallenden Tätigkeiten verbunden waren.“ berichten. Wenn man aber ohne mehrer technisch erzwungene (Lade)Stopps möglichst flott von A nach B fahren will, dann ist das mit einem BEV m. E. nicht möglich. Bei reinen Freizeitfahrten spielt der Zeitverlust bei vielen eine untergeordnete Rolle. Trotzdem halte ich jeden Ladestopp, der länger dauert als das Befüllen des Kraftstofftanks, für verlorene Lebenszeit. Aber das kann ja jeder halten, wie er will.