AirPods Pro 3 im Test: Feinschliff statt kompletter Neustart

Die AirPods Pro gehen in die dritte Runde. Apple bleibt seiner Designlinie größtenteils treu, die wahren Verbesserungen zeigen sich erst im Detail. Apple hat nicht nur kosmetische Anpassungen vorgenommen, sondern die Technik grundlegend überarbeitet. Die verbesserte Geräuschunterdrückung und die gesteigerte Akkulaufzeit sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.
Eine kleine, aber sicherlich wichtige Änderung betrifft die Passform. Die AirPods wurden leicht modifiziert, was sich in einem noch stabileren Sitz bemerkbar macht, zumindest in meinen Ohren. Die neuen Eartips mit Schaumstoff-Komponente verbessern die passive Geräuschdämpfung merklich. Mit der zusätzlichen XXS-Größe stehen jetzt insgesamt fünf Aufsatzgrößen zur Wahl, von XXS bis L. Das Ladecase hat ebenfalls ein Update erhalten: Es ist minimal größer geworden und verfügt über einen U2-Chip für präziseres Tracking. Der physische Kopplungsknopf wurde durch eine Doppeltipp-Geste auf der Vorderseite ersetzt.

Die aktive Geräuschunterdrückung hat laut meiner Ohren einen merklichen Sprung nach vorne gemacht. Apple spricht von einer Verdoppelung der Leistung im Vergleich zum Vorgänger. Diese Aussage lässt sich zwar schwer in exakte Zahlen fassen, aber die Verbesserung ist im Alltag deutlich spürbar. Gerade bei konstanten Hintergrundgeräuschen zeigt sich das im Vergleich. Dennoch: Wenn ihr ordentlich Wind oder Gestürme um eure Ohren habt, dann hört ihr das immer noch.
Beim Sound hat Apple ebenfalls nachgelegt. Neue Treiber und eine überarbeitete akustische Architektur sorgen für ein breiteres Klangbild. Die optimierte Luftführung im Inneren der Kopfhörer resultiert in einer verbesserten Basswiedergabe. Die Bässe klingen satter, Stimmen werden präziser dargestellt. Das gesamte Klangbild wirkt ausgewogener und differenzierter als beim Vorgänger, was für mich allerdings erst komisch war. Ich hatte erst das Gefühl, dass mir ein paar Höhen fehlen würden.

Zwei komplett neue Features stechen hervor: Eine davon können wir ja derzeit leider nicht in der EU nutzen. Die Live-Übersetzungsfunktion ermöglicht Gespräche in Echtzeit. Das System nimmt die Stimme des Gegenübers auf und gibt die Übersetzung direkt in eure Hörer wieder. Die ANC-Funktion hilft dabei, sich auf die Übersetzung zu konzentrieren.
Die zweite Neuerung bei den AirPods Pro 3 ist der Herzfrequenz-Sensor. Er misst den Puls am Ohr und synchronisiert die Daten mit der Health-App. Über 50 verschiedene Trainingsarten können so auch ohne Apple Watch erfasst werden, praktisch für Sportler, die keine zusätzliche Smartwatch tragen möchten. Die Sensoren arbeiten auch parallel zur Apple Watch für eine noch genauere Datenerfassung. Für mich tatsächlich weder neu, noch nötig. Ich kenne die Funktion aus den Powerbeats Pro 2.

Da ich aber eine Apple Watch nutze, brauche ich diese Funktion eigentlich nicht. Aber haben ist bekanntlich besser als brauchen – und ich bin mir sicher, dass es für sehr viele Käufer nützlich ist. Für angehende Sportler empfehle ich da neben den AirPods Pro 3 auch den Blick in Apples Fitness-App. Der Bereich Training erlaubt es auch, Trainings mit dem iPhone aufzuzeichnen. Im Zusammenspiel mit den Daten der AirPods ist das eine gute Sache. Und übrigens: Die neuen AirPods Pro 3 messen tatsächlich sehr gut, ich bin ja „nur“ Läufer.

Und sonst so?Die Akkulaufzeit mit aktiviertem ANC wurde von sechs auf acht Stunden erhöht, aber die Gesamtlaufzeit inklusive Ladecase ist von 30 auf 24 Stunden gesunken, aber das dürfte in der Praxis kaum ins Gewicht fallen. Die praktische Schnellladefunktion ist geblieben: Fünf Minuten im Case reichen für eine Stunde Wiedergabe, allerdings nicht bei voller Pulle. Ansonsten: Die AirPods Pro 3 haben tatsächlich eine erhöhte Wasserdichtigkeit, die von IP54 auf IP57 gestiegen ist. Könnt ihr quasi 30 Minuten bei bis zu 1 m Tiefe im Wasser nutzen. Wird natürlich nicht klappen, Apple schreibt auch extra, dass man die Dinger nicht zum Schwimmen nutzen soll. Aber hey, der nächste Waschgang kommt bestimmt. Kenne einige, die die schon mitgewaschen haben. Ob die das überleben, wollte ich dann aber nicht ausprobieren.

Die AirPods Pro 3 sind kein radikaler Neuanfang, sondern eine durchdachte Weiterentwicklung. Apple hat die Stärken des Vorgängers ausgebaut und sinnvolle neue Funktionen integriert. Für Neukunden oder Besitzer der ersten Generation ist der Umstieg eine klare Empfehlung. Ich sehe das ganz einfach, mit dem Hinblick auf meinen Sport: Da kann ich fast alles tragen und benötige eig. nicht zwingend Sportkopfhörer wie die Powerbeats Pro 2. Mit den AirPods bekomme ich einfach alles in einem Gerät. Gute Ohrhörer zum Laufen und eben tolle Dinger für die alltägliche Nutzung. Nutzer der AirPods Pro 2 können gelassen bleiben, sofern sie nicht dringend die neue Fitnessfunktion benötigen. Die zweite Generation bleibt ein hervorragender Kopfhörer und erhält viele der neuen Features per Software-Update. Die neuen AirPods Pro 3 kosten 249 Euro.
Unterschiede zwischen AirPods Pro 2 und Pro 3
| Merkmal | AirPods Pro 2 | AirPods Pro 3 |
|---|---|---|
| Herzfrequenzmessung (in-ear) | Nicht vorhanden | Vorhanden |
| Geräuschunterdrückung | Standard | 2x mehr als Pro 2 |
| Interne Luftstromkomponenten | Standard | Verbesserte Transparenz & Adaptive EQ |
| Design | Standard | Kleineres Design |
| Ohrstöpseldesign | Standard | Schaumstoff-infundiert |
| Anzahl der Ohrstöpselgrößen | 4 (XS, S, M, L) | 5 (XXS, XS, S, M, L) |
| Chip | U1 | U2 (Ultra Wideband) |
| Wasserbeständigkeit | IP54 | IP57 |
| Akkulaufzeit (ANC-Modus) | 6 Stunden | 8 Stunden |
| Akkulaufzeit (Transparenzmodus) | 6 Stunden | 10 Stunden |
| Akkulaufzeit (Hörgerätmodus) | 6 Stunden | 10 Stunden |
| Gesamte Ladezeit des Cases | 30 Stunden | 24 Stunden |
| Fitness-App Integration | Standard | Schritte, Bewegung, Kalorien aufzeichnen |
| Live-Sprachübersetzung | Per Update vorhanden, aber nicht in der EU | Vorhanden, aber nicht in der EU |
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Mit IP57 kann man die nun sorgenfreier im Regen benutzen.
Was mich interessieren würde: Passen die Eartips auf die Airpods Pro 2?
Die passen nicht an die AirPods Pro 2.
Rafael Zeier hat das auf YouTube getestet. 😉
Schade.
Danke für die Info!
Nein.
Stimmt die Liste? Ich hätte verstanden das die liveübersetzung auch für die Pro2 möglich sind.
Ja, aber nicht in der EU, ist wie bei den 3. Ich mache es mal deutlicher, siehe auch https://stadt-bremerhaven.de/apple-bringt-live-uebersetzung-auf-aeltere-airpods-modelle/
Ist die Pulsmessung eigentlich immer oder “nur” wenn man ein Training startet?
Läuft wie bei der Apple Watch konstant im Hintergrund und misst in Abständen. Wenn man ein Training startet geht die Frequenz der Messung hoch oder es wird dauerhaft gemessen. Das kann ich nicht genau sagen.
Hab die Herzfrequenzmessung deaktiviert, da ich ne Apple Watch trage. Hat das Auswirkung auf die Akku-Laufzeit? Denke mal ja.
Ansonsten bin ich vom Klang und vom ANC sehr begeistert, deutlich besser als bei den Pro2. Allerdings die neue Bauform ist etwas Gewöhnungsbedürftig.
Bei mir passen die AirPods Pro2 nur mit den Nearplugs Memory Foam Eartips. Sind die neues Schaumstoff Tips der 3er damit vergleichbar?
Ich hatte so AliExpress Foam Dinger für meine AirPods Pro 2. Die von den neuen AirPods Pro 3 sind damit nicht wirklich vergleichbar. Sind eigentlich wie die alten nur in stabiler/“fleischiger“. Aber machen bis jetzt einen guten Eindruck, interessant wirds bei mehr Bewegung und wenn die Ohren mal feucht/schwitzig sind. Aber definitiv eine Verbesserung
Mir haben die AirPods Pro 2 auch nur mit 3rd-Party-Eartips gepasst. Ich habe immer die von Comply verwendet. Jetzt habe ich die AirPods Pro 3 getestet und muss sagen, dass die auch mit den originalen Eartips funktionieren. Bei den AirPods Pro 2 sind mir die Kopfhöhrer bei jeder Bewegung direkt rausgefallen. Bei den 3ern halten die Kopfhörer und auch der Passtest zeigt an, dass die Kopfhörer gut sitzen. Ob die auch beim Joggen halten, muss sich noch zeigen. Aber der erste Test ist schon sehr vielversprechend.
Ich hatte wie Martin ganz günstige Eartips mit Schaum von Aliexpress. Siehe hier: https://de.aliexpress.com/item/1005009809829361.html
Der Kunststoff wurde innerhalb von kürzester Zeit spröde, was man aber auch erst gesehen hat, wenn man die Eartips abgenommen hat. Habe dann den Schaumstoff in die originalen „Stöpsel“ gepackt. Halt ist damit definitv besser aber die 3er sitzen mit den Original Eartips schon besser als die Drittanbieter Dinger jemals.
Ich fand das ANC von den 2ern schon echt schwach.
Hat jemand die Bose Earbuds und kann vergleichen? wurde mich mal interessieren ob die Airpods 3 da jetzt dran kommen.
Erster Eindruck nach 3-4 Stunden ist gut, ANC gefühlt besser. Aber 2 Sachen die „negativ“ aufgefallen sind. Man braucht zwingend iOS 26 andernfalls werden die nur als normale BT Kopfhörer erkannt (heißt man kann nichts einstellen etc) und das andere ist der doppel-tap fürs pairing funktioniert echt schlecht, musste 10x tappen bis es dann mal funktioniert hat. (evtl. bin ich auch zu doof dazu; generell begrüße ich die Änderung hatte 2x Reklamation wegen „kaputtem“ Paring-Knopf)
Der Vollständigkeit halber: Enttäuschend ist die Tatsache, dass der Herzsensor nicht wahlweise für Trainings genutzt werden kann, wenn eine Watch verbunden ist. Für Sportarten, die Stunden dauern (Extremwandern) wäre das eine tolle Lösung, um Akku auf der Watch zu sparen. Noch genialer wäre eine nahtloses hin- und herschalten, wenn der Akku der Watch oder der Airpods schwächelt und geladen werden muss. Aber gut, das ist bei Apple eh zu viel verlangt.
Lächerlich die Tatsache, dass die Mikros in der EU nicht für Videoaufnahmen mit der nativen Apple Kamera-App genutzt werden können. Hier muss man auf z.B. Blackmagic zurück greifen. Da fehlen mir mittlerweile fast die Worte.
> Lächerlich die Tatsache, dass die Mikros in der EU nicht für Videoaufnahmen mit der nativen Apple Kamera-App genutzt werden können. Hier muss man auf z.B. Blackmagic zurück greifen. Da fehlen mir mittlerweile fast die Worte.
What??? Tatsächlich. Sicher auch wieder die EU schuld, weil, was sonst. iPhone-Mirroring, Live-Übersetzung und jetzt noch das.
Ja. Ist nur die EU Schuld. Die verbietet das Apple nämlich. Es ist natürlich absolut nicht so, dass Apple das nur so propagiert, damit Leute wie du denken, dass sie von der bösen EU geknechtet werden.
Jonas, mein Kommentar war sarkastisch gemeint. Sorry, falls nicht so rübergekommen.
Gibt es Bluetooth-Multipoint?
Im Homeoffice ist es praktisch, dass ich Windows PC und Handy mit meinen Jabras gleichzeitig verbunden habe.
Den Anwendungsfall werden doch sicherlich einige haben…
Habe meine Airpods Pro 2 und Pro 3 an meinem privaten Apple Account connectet, damit auch mehrere Geräte.
Aber auch an meinem iPhone und Macbook von Arbeit, mit getrenntem Apple Account.
Springe damit hin und her ohne Knopfdruck, je nachdem, an welchem Gerät ich gerade bin und Musik höre oder telefoniere.
Aber das funktioniert doch nicht bei einem Windows Rechner, so weit ich weiß.
Ich muss bei meinen Jabras nämlich nichts machen. Kein Umschalten, geschieht automatisch.
Ich habe am Samstag die neuen AP 3 mit meinen alten AP 2 intensiv mit unterschiedlichen Stücken aus Apple Music „gequält“. Natürlich davor einen Hörtest (bin 65) und die Hörkurve genutzt (der Unterschied ist phänomenal). Ich konnte weder bei der Audio Qualität als auch bei der NC (einfach Küchenradio angemacht) einen signifikanten Unterschied feststellen. Ich hatte mir tatsächlich mehr erhofft, aber USB-C und die längere Laufzeit (hoffentlich) und die Tatsache das die AP 2 an meine Holde weitergehen, lassen sie mich behalten. Upgraden ist meiner Meinung nach nicht nötig.
Was mir bei den APP2 (USB-C, dürfte aber keinen Unterschied machen) aufgefallen ist, ist das veränderte Klangbild seit dem Firmwareupdate auf Version 8A356.
Besonders stark habe ich die Veränderung im Tieftonbereich wahrgenommen.
Eigentlich wollte ich mir die APP3 nehmen und meine 2er an meine Freundin weiterreichen.
Ich werde mal noch ein paar Real-Life-Tests abwarten. Hörakustik ist ja leider höchst subjektiv.
Was mich massiv stört ist die unterirdische Mikrofonqualität.
Da hats zwar scheinbar eine Verbesserung gegeben; so ganz überzeugt bin ich dahingehend aber noch nicht.
Was mich interessiert ist, ob die Telefonqualität verbessert wurde. Ich habe grade noch Placetel telefoniert, weil ich immer wieder (Macbook via Lan direkt an Fritz!Box und einem Gigabit Internet) Probleme habe, dass mich mein Gegenüber korrekt versteht. Nun hat der Support zielorientiert gefragt ob ich AirPods nutze und ich meinte ja. Sie wussten von der anderen Konfiguration nichts (außer er hat direkt die Infos von meinem Softphone angezeigt bekommen). Die Empfehlung war, dass ich andere Headsets nutzen sollte.
Dann habe ich ein wenig gesucht und habe in der Tat gelesen, dass es wohl Probleme geben könnte. Das wäre für mich spannend zu wissen – wenn dem so wäre und es eine deutliche Verbesserung gibt, wäre die Investition auf ein Upgrade sinnvoll. Sonst sehe ich keinen Vorteil für mich.
Anscheinend bin ich hier der einzige, der beim ANC kaum eine Veränderung zu den Pro 2 merkt. Bei Reddit gehen die Meinungen auch etwas auseinander. Vielleicht sind meine Ohren einfach inkompatibel mit der neuen Form
Nö, scroll mal hoch, ich höre auch keinen echten Unterschied und noch viel schlimmer auch keinen wirklichen Unterschied bei Audio. Kommt mir ein bisschen vor wie Kaisers neue Kleider……
Wenn Du in den Pro 2 bessere Ohrstöpsel verwendest, ist das ANC kaum schlechter. Die Pro 2 profitieren am ehesten von den neuen Ohrstöpseln und dem besseren Sitz, das sorgt dann bei bestimmten Geräuschen für eine Verbesserung. Insgesamt ist das ANC aber eher enttäuschend, von den Lobeshymnen der bezahlten YouTuber nicht täuschen lassen. Im Großraumbüro sind sie sogar schlechter, Frauenstimmen werden überhaupt nicht gefiltert und sind noch deutlicher zu hören als bei den Pro 2. Auch Bohren oder Baustellengeräusche werden nicht gut gefiltert. Das ist bei der Konkurrenz besser.
Der Sound ist aber tatsächlich sehr gut.