Airbnb Neighbors: Meckerkasten für geplagte Nachbarn von Airbnb-Hosts
Die Online-Unterkunftsvermietung Airbnb hat einen neuen Service in ihr Portfolio aufgenommen. Mit „Neighbors“ haben nun auch die Nachbarn der sogenannten Hosts, also der entsprechenden Vermieter, die Möglichkeit, Beschwerden oder Anmerkungen zu diesen loszuwerden. Sollte des Öfteren mal die Musik aus der Unterkunft zu laut sein, oder die Vermietungen enden in muffigen Pokerabenden, denen der Nachbar dank Lautstärke und Kippenrauch beiwohnt, ohne eingeladen zu sein, dann kann er mit ein wenig Einsatz dafür sorgen, dass der unangenehme Kerl von nebenan seine Mitgliedschaft bei Airbnb verliert.
Über 80 Millionen Gäste in über 190 Ländern dieser Erde, so heißt es von Seiten der Website, seien seit Gründung der Plattform von den Hosts, aber auch deren Nachbarn (als hätten diese eine Wahl 😉 ) begrüßt worden. Und da die Mehrzahl der Reisenden durchaus als respektvoll zu bezeichnen seien, wären Beschwerden bisher auch relativ selten. Zu vermeiden sind sie allerdings nicht. Daher hat man sich nun entschieden mit Neighbors eine entsprechende Adresse einzurichten. Aus hiesigen Landen geöffnet, führt der Link aktuell noch auf die übliche deutsche Homepage der Plattform. Der Service ist allerdings auch gerade erst gestartet worden und dürfte in den nächsten Tagen weiter ausgebaut werden.
Jede eingereichte Beschwerde würde ernst genommen, heißt es. Sofern nötig, würde sich dann auch ein entsprechender Mitarbeiter der Plattform mit dem Gastgeber in Verbindung setzen und alles weitere klären. Damit kein Nachbar Angst haben muss, dass sich der gemeldete Gastgeber „auf seine Art“ bedankt, dürfen die Beschwerden auch völlig anonym abgegeben werden. Wie genau man der Problematik entgehen möchte, dass es auch mögliche Fake-Beschwerden geben könne, die die gegebene Anonymität ausnutzen, ist nicht bekannt. Allerdings könnten zu häufige Meldungen zu einem Host dazu führen, dass dieser aus der Community fliegt. Da bedarf es natürlich auch einer gewissen Sicherheit für den Gastgeber.
[color-box color=“gray“ rounded=“1″]„Hosting is a big responsibility and those who repeatedly fail to meet our standards and expectations will be subject to suspension or removal from the Airbnb community.“
–Airbnb.com
[/color-box]EU warnt Regierungen vor direkten Verboten von Diensten wie Airbnb und Uber
Wie das Nachrichtenportal Reuters am 31. Mai berichtet, hat die Europäische Union in neu herausgegebenen Richtlinien seine Mitgliedsstaaten davor gewarnt, voreilig Dienste wie Airbnb oder auch Uber zu verbieten. Viel mehr müsste geprüft werden, ob es nicht weniger einschränkende Restriktionen gibt, die man den Diensten auferlegen kann. Ein Verbot würde dem allgemeinen öffentlichen Interesse nicht gerecht werden.
Am Beispiel Airbnb äußert sich die Kommission so, dass ein direktes Verbot einfach „schlecht zu rechtfertigen“ sei. Eher vorstellbar sei, dass man die Maximalgrenze der Tage, die das Objekt vermietet werden darf, reguliert. In Berlin wurde zum ersten Mai dieses Jahres ein neues Gesetzt verabschiedet, dass gewissermaßen sicherstellt, dass die Stadt bis zu 95% der Vermietungsanfragen auf Kurzzeitbasis ablehnen könne. Die neuen Richtlinien kommen aber auch dem Fahrdienstservice Uber entgegen. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Dienst, der bereits seit seiner Gründung mit immer neuen Vorwürfen und Verbotsandrohungen zu kämpfen hat. Als einer der Hauptkritikpunkte wird immer wieder genannt, dass Uber – anders als übliche Taxiunternehmen – nicht einen gesonderten Wert auf qualifizierte Fahrer oder Versicherungen lege.
Ich finde, dass Berlin mit einem Airbnb-Verbot richtig übertreibt. Natürlich ist Wohnraum knapp. Die Vermueter leben aber auch großteils selbst in den Wohnungen. Zudem bringen die dort untergebrachten Touristen nicht wenig Geld in die Hauptstadt.
Lieber Berliner Senat, so geht Politik. NICHT!