Ab Juli 2026: Pauschaler Zoll von 3 Euro auf kleine Pakete


Der Rat der Europäischen Union hat sich heute auf eine Änderung verständigt, die den Online-Handel aus Nicht-EU-Ländern betrifft. Ab dem 1. Juli 2026 wird auf kleine Pakete, die in die EU eingeführt werden, ein pauschaler Zoll von 3 Euro erhoben. Damit reagiert man auf die derzeitige Situation, in der solche Sendungen oft zollfrei in die EU gelangen, was zu Wettbewerbsnachteilen für hiesige Verkäufer sowie zu Problemen bei Sicherheit, Betrug und Umwelt führen soll. Die neue Abgabe gilt für Waren von Verkäufern außerhalb der EU, die im Import One-Stop Shop (IOSS) für Mehrwertsteuerzwecke registriert sind. Das deckt laut Angaben rund 93 Prozent des E-Commerce-Verkehrs in die EU ab.

Es handelt sich hierbei ausdrücklich nicht um die separat diskutierte Bearbeitungsgebühr. Das Ganze ist als temporäre Maßnahme konzipiert, bis eine bereits im November 2025 vereinbarte dauerhafte Neuregelung in Kraft tritt. Sobald diese greift, soll die Zollbefreiungsgrenze komplett fallen. Für Waren unter 150 Euro werden dann die regulären Zollsätze für die jeweiligen Produkte fällig. Bis dahin dient die Pauschale als Übergangslösung. Die Kommission will die Lage beobachten und regelmäßig prüfen, ob diese Regelung künftig auch auf Händler ausgeweitet werden muss, die nicht im IOSS registriert sind.

Bedeutet in Zukunft sicherlich: Kleine Pakete kommen in großen her, die Sendung an euch kommt dann vom üblichen „germany sorting center“.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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14 Kommentare

  1. Lasst mich raten, das zieht dann DHL und Co freundlicherweise bei der Zustellung ein zzgl. einer heftigen Abwicklungsgebühr, so kann man auch Schwung in die Wirtschaft bringen.

    Aber…. die Wähler haben es ja in der Hand, die wählen immer wieder gleichen Verbrecher.

    • Das ist aktuell nicht so und wird dann vermutlich auch künftig nicht so sein.
      Aber erst mal meckern.

    • Das ist das eigentliche Problem. Die 3€ wären zu verschmerzen, man kann ja auch einige Kleinbestellungen bündeln, dann verteilen sich die Kosten. Aber wenn die nationalen Zusteller die 3€ Paketgebühr eintreiben, dann werden sie die üblichen „Bearbeitungskosten“ draufschlagen und die sind das Doppelte und mehr als 3€. Insgesamt kostet dann jede Bestellung außerhalb der EU ca. 10€ extra, völlig unabhängig vom Warenwert. Das ist schon ganz übler Protektionismus zu Lasten der Verbraucher.

      Scheint aber politisch so auch gewollt zu sein, so kann man die ungeliebten Klein-Importe aus China eigentlich komplett eleminieren. Und wer freut sich darüber am meisten? Nicht etwa der angeblich leidende Einzelhandel sondern Amazon… bei Amazon EU gingen heute sicher die Sektkorken in die Höhe.

    • Lass mich raten, du kennst die Alternative und wirst diese wählen.

  2. Und was bedeutet das am Ende?

    Temu und Ali-Express importieren doch in großen Containern oder Riesenbeuteln und nicht in kleinen Paketen. Das wird hier dann umverpackt… und üblicherweise in Beuteln durch Hermes versendet.

  3. Lächerlich. 3€ soll jemand abhalten bei Temu und Co zu bestellen?

    • Wenn der Zoll den Warenwert übersteigt, ggf. sogar um ein vielfaches, werden viele Artikel einfach uninteressant und die Bestellungen eben dann auch nicht mehr aufgegeben.

  4. Sollen wir denn jetzt mal lachen…

    3 Euro bei Sendungen mit Warenwert bis 150 Euro… Ja Wahnsinn…

    Gleich kommt ja wieder das… China Produkte > minderwertig > niemals! Gerede…

    Tja, das Problem ist nicht, dass das Zeug generell minderwertig ist, gibts natürlich auch, aber davor hat ja Niemand Angst. Das Problem für den Wettbewerb ist eher, dass das gleiche Zeug, was man hier teuer kauft da hinten direkt zu nem Spottpreis bestellbar ist und das wissen die Händler hier ganz genau… Das weiß auch die Politik. Würde der Kunde nur Plunder bekommen, würde er einmal und nie wieder da bestellen.

    Direktverkauf an den Kunden, praktisch ohne Zwischenhändler… Gewinn spielt keine Rolle, Hauptsache der Kunde bindet sich und bestellt immer wieder. Die Chinesen haben das Geld, um das zu finanzieren und die Ausdauer, um das locker durchzuhalten und wenn die EU es mit den Zöllen überzieht, kriegen es VW und Co. dort bitter zu spüren.

    Wer hat jetzt also wen an den Eiern…

    • Jemand Anders says:

      So ist es…
      Extra mal was bestellt… 1x Temu, 1x Amazon (aber deutscher Händler)… Gleiches Produkt… sogar auf beiden die gleiche Stadt auf dem Label gewesen (Shenzen… irgendwas langes).
      Qualität die selbe… Seltsam… Temu 2,50 € … Deutscher Händler 12,50 € …
      Bääm… It’s Magic!

      • Da weiß wohl jmd nicht das er beim Einkauf bei Temu, rechtlich, zum Importeur wird und dann auch die Produkthaftung übernimmt. Also wenn das 2 Euro Waffeleisen beim Sommerfest der Schule in Flammen aufgeht und sich 1-2 Kinder Verbrennungen zuziehen, dann haftet der Käufer und nicht Temu oder der Hersteller :D.

  5. Es handelt sich dabei nicht um Zoll, sondern um eine pauschale Abgabe…

  6. DerImporteur says:

    Ach ja, der arme hiesige Händler, der selber 90% seines Sortiments aus Fernost bekommt und damit reine Wertschöpfung betreibt, wird also für seine „Innovationsleistung“ belohnt.

    Was wird denn bitte hier noch groß hergestellt? Und Importe aus anderen Ländern als China werden genauso „bestraft“? Reiner Populismus…

  7. Ist zwar eine Lappalie/Kleinbetrag, aber symptomatisch für die Misere: Meine Mutter hat mir ausm benachbarten Nicht-EU-Ausland selbstgestrickte Babysocken fürs Enkelkind geschickt. Angegebener Warenwert 8 eur (schwierig sowas richtig zu bewerten). Mir wurde aber ca. 5 eur Zoll (plus 7.5 eur Gebühr) verrechnet. Völlig unklar, woher diese Zahl kommt. Zudem war es evtl. nicht ordentlich als Geschenksendung deklariert. Da hat evtl. der nicht-EU-ausländische Post“beamte“ geschlampt (und meine unwissende Mutter prüfte nicht ordentlich gegen).

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