Uwe geht zu Fuß
Dieser Beitrag hat nichts mit Technik zu tun. Gar nichts. Nur mit Herz. Deswegen steht er hier. Florian von Westerholt hat mich angeschrieben und mich über seine Dokumentation informiert. Die Doku gibt es nicht kostenlos im Netz zu sehen – sondern (leider) nur in ausgewählten Kinos und ab dem 04.06 bei Amazon.
Uwe wurde 1943 in der Nähe von Kiel geboren – und er hat das Down-Syndrom. Das Down-Syndrom ist auch unter dem Namen Trisomie 21 bekannt. Das bedeutet dass das 21.te Chromosom dreifach vorhanden ist. Tjoa – ich weiss Bescheid – ich habe in meiner Familie einen Betreuer für Menschen mit Behinderung =)
Also – Florian hat eine Dokumentation über Uwe gedreht. Der ist nämlich in allen möglichen Vereinen und eigentlich total ausgelastet. Ist sowas normal? Wenn nein – warum eigentlich nicht? Fünf Trailer haben die Macher auf Vimeo online gestellt. Ich habe sie mir angesehen – klasse Typ der Uwe – und die Stadt zeigt wie es eigentlich funktionieren sollte.
Uwe wird am 14.Juni 66 Jahre alt. Menschen mit dem Down-Syndrom werden im Schnitt 60 Jahre alt, jeder Zehnte erreicht das 70. Lebensjahr.
So, jetzt zur Intention dieses Beitrags.
Florian hat mich angeschrieben und mich mit Namen angesprochen. Er ist gleich auf den Punkt gekommen und hat auf eine liebenswürdige Weise von seinem Projekt gesprochen. Das gefiel mir. Gerade in der letzten Zeit habe ich mich ja auch mit einigen anderen Bloggern über lieblose Werbe-E-Mails gesprochen. Florian sollte Unterricht geben – wie man mit Menschen kommuniziert.
Ich wünsche von hier ganz, ganz viel Erfolg für deine Doku Florian. Ich hoffe dass euch viele Leute (Blogger) unterstützen. Den Interessierten kann ich gerne eine Pressemitteilung weiterleiten.
Super Sache! Und jetzt stellt euch alle mal die Frage, warum es so wenig Menschen UNTER 20 mit Down-Syndrom gibt. Klar, „mein Bauch gehört mir“….
Andi, das Eisen würde ich nicht mal mit ner Zange anfassen… Es gibt kaum schwierigere Themen in der Ethik.
Aber der Film sieht interessant und gut gemacht aus! Hoffentlich sieht man ihn mal im Fernsehen oder so. Besonders den „Ein Film über Randgruppen“-Trailer finde ich gut 🙂
Bin da sehr vorsichtig wem ich tausend Tränen / Mitgefühl geben soll. Entwarnung – keine religiöse oder anderweitige Rekrutierung obwohl die Macher die üblichen Verdächtigen sind. Pathetisch.
@G.
Du hast nichts verstanden.
DU sollst niemandem Mitgefühl geben. Darum gehts.
sag mal G., warum musst du eigentlich in fast jedem Beitrag was von religiöser Rekrutierung und ähnlichem labern ? Das nimmt ja schon gewaltige paranoide züge bei dir an.
lol ^^
scheint interessant zu sein mal die Augen offen halten wo der läuft 🙂
Ist mit Fördermitteln des Bundeslandes S.H. Vielleicht auf irgendnem Dritten irgendwann.
Hey Cashy,
echt interessant die Dokumentationen. Habe auf der Trailer Seite nur Die Termine von 2 Kinos in Kiel gefunden… hat Florian noch etwas in anderen Kinos in seiner Mail geschrieben ?
greetz Mutator
Mir wurde grade wieder bewußt, wie leichtfertig üblicherweise „Randgruppen“ aus dem normalen Tagesablauf ausgeblendet werden.
Danke für Deinen Blogbeitrag.
Gruß Andi
@hoschi = „Das nimmt ja schon gewaltige paranoide züge bei dir an.“
Sie an. Ein CDU Wähler ist besorgt um einen Atheisten. 🙂
So glaubwürdig und rührend wie die Doku selbst.
Randgruppen gibt es in endloser Zahl …
Jeder von uns trägt dazu bei, daß sie nicht oder nur schwach sichtbar werden, daß sie mehr oder weniger elegant „versteckt“ werden …
Wenn sie sichtbar werden „hängen“ sich „Ehrenamtliche / Etablierte“ dran …
Das soll natürlich keine Verallgemeinerung sein; jeder, der sich dem Thema verbunden fühlt weiß wahrscheinlich, was ich damit meine …
Im Entstehen: (Ich habe gar nicht Zeit genug)
Alles Gute für die Uwes (fem. + masc.) in unserem direkten Einflußbereich.
Noch einmal zur Erinnerung: Es geht nicht nur um Tiere, es geht um Mechanismen auf dieser Welt.
Also ich wünsche dem Projekt viel Erfolg. Abseits des Mainstreams gilt es, die wirklich interessanten Geschichten zu entdecken.
Dieses Projekt gehört dazu und ich werde mir die Doku anschauen, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme!
Schöne Sache, der Film: Gesunde Down-Menschen werden übrigens genauso alt wie jeder andere „normale“ Mensch. In den 80ern hat man in medizinischen Büchern noch was von 34 Jahre im Durchschnitt erzählt. Alles Quark. Man muss beachten, dass die Nazis alle Downies umgebracht haben und erst so langsam belastbare Statistiken entstehen. Hat der Filmmensch, denn auch eine Website?
Keiner sagt, dass das ein leichtes Thema ist. Aber die Augen verschließen bringt herzlich wenig. Wenn sogar schon Ärzte zur Abtreibung raten (die eigentl. Leben erhalten sollten) finde ich das fatal.
Deswegen ist dieser Film genial. Man sieht, dass Menschen mit dieser Behinderung ein völlige lebenswertes Leben führen können. Meist stört die Betroffenen deren Behinderung sogar weniger als die Angehörigen. „Wegmachen“ ist da natürlich einfacher. Das man einen Menschen um ein nicht weniger erfülltes Leben als bei einem Gesunden dabei bringt interssiert ja nicht.
Achja
So würd ich das nicht sagen. 🙂 Für die Videographen unter uns, die sich evtl. über den Filmlook wundern/freuen sei gesagt, dass ein 35mm Adapter mit im Spiel war:
hi Cachy,
ich würde das Projekt auch gerne unterstützen. Sei so lieb und schicke mir die Pressemitteilung an webmaster@lesekreis.org –
merci vorab und liebe Grüße
Danke Cachy, auch an dieser Stelle für Deinen wunderbaren Beitrag zu unserem Film.
Dazu ein Zitat aus unserer Pressemitteilung:
„Innerhalb der pränatalen Diagnostik kann heute das Down-Syndrom fast sicher bestimmt werden. Die entsprechende Diagnose führt in 90 % aller Fälle zum Schwangerschaftsabbruch.
Dieser Film kann und soll in der anhängigen Diskussion zur Entscheidungsfindung beitragen.“
@Florian = „Die entsprechende Diagnose führt in 90 % aller Fälle zum Schwangerschaftsabbruch. Dieser Film kann und soll in der anhängigen Diskussion zur Entscheidungsfindung beitragen.“
Also zum Schwangerschaftsabruch (teuflisches Grinsen). Der Film sieht nicht nach Entscheidung aus – Du willst Schwangerschaftsabbruch verhindern.
Selbstverständlich ist Heikendorf eine Gemeinde mit Herz – der Rest einfach ultraböse. Der letzte Ort an dem Gutes geschieht …
@Florian: Zur Vollständigkeit müsstest du noch den Prozentsatz der Mütter angeben, der überhaupt pränatalen Diagnostik durchführen lässt. Man kann zwar Down-Syndrom seit einigen Jahren im Ultraschall erahnen (Nackenfalte bla bla) aber müsste um sicher zu gehen schon mehr machen. Ich kenne auch einige Mütter, die darauf bewusst verzichten.