Facebook verliert im dritten Quartal erneut europäische Nutzer
Facebook hat Quartalszahlen vorgelegt, wie viele andere auch. Uns interessiert hier weniger die finanzielle Seite, sondern vielmehr, wie es um die Nutzerzahlen bestellt ist. In Europa sind die Nutzerzahlen nämlich weiter rückläufig. Im Jahresvergleich gibt es zwar ein Plus von 4 Millionen, schaut man aber auf das vorherige Quartal, sind es eine Million weniger, die Facebook pro Tag besuchen – gleiches Bild ergibt sich bei den monatlich aktiven Nutzern.
Schaut man noch ein bisschen zurück, sind es bei den täglichen Nutzern 4 Millionen weniger als im ersten Quartal 2018. Bei den monatlich aktiven Nutzern sind es im Vergleich zum ersten Quartal zwei Millionen weniger. Europa ist dabei auch das einzige Gebiet, in dem Facebook seine Nutzerschaft nicht vergrößern konnte.
Insgesamt kann Facebook für das dritte Quartal 1,49 Milliarden tägliche Nutzer vorweisen, eine Steigerung von 9 Prozent im Jahresvergleich. Monatlich wird Facebook von 2,27 Milliarden Menschen genutzt, 10 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Nimmt man alle Facebook-Dienste zusammen (also auch WhatsApp, Instagram und Co.) kommt Facebook nach eigenen Angaben auf rund 2,6 Milliarden aktive Nutzer im Monat. Täglich sollen es bei allen Diensten rund 2 Milliarden sein.
In Sachen Finanzen braucht sich Facebook indes keine allzu großen Sorgen machen, 13,539 Milliarden Dollar wurden erwirtschaftet, davon blieben 5,137 Milliarden Dollar als Gewinn hängen. 92 Prozent des Umsatzes mit Werbung entstand übrigens durch mobile Werbung.
Wer sich für detailliertere Zahlen interessiert, wird bei Facebook fündig.
Sicher: der Glanzlack ist ab bei Facebook. Und was ist die Alternative? Wieder so eine schnarchige Homepage aus dem Homepage-Baukasten? Viele, sehr viele Menschen wollen gerne auch nach Außen präsent sein. Ihre Urlaubsfotos posten, mit Nachbarn in Kontakt bleiben. Was gibt’s das Besseres als Facebook? Möglichkeiten gibt es auch dort genug zu entscheiden, was genau öffentlich wird und was eher nicht. Klar kann man ein Leben in weitestgehender Anonymität führen. Die Frage ist nur – wie viele Menschen wollen das wirklich?
Meinst du das wirklich ernst? Es gibt zich Alternativen um mit Menschen in Kontakt zu bleiben. Die naheliegendste sind Messenger. In meiner Familie nutzt niemand mehr aktiv Facebook. Am besten dann auch nicht Whatsapp oder Telegram nutzen, sondern Threema/Signal und Co.
Nach außen gibt es dann mit Linked In, Xing und Co. eh andere Portale. Facebook wird in Europa das selbe Schicksal wie Myspace in ein paar Jahren ereilen. Nur tote Profile. Allerdings wird der Rest der Welt wohl dabei bleiben.
@Phipps:
Najaaa. Ein Messenger ist etwas anderes als ein soziales Netzwerk. Ein Messenger dient der direkten/gezielten Kommunikation. Bei Facebook wirfst du durch ein Posting etwas für die breite Masse in den Raum und daraus ergeben sich Diskussionen/Likes/Freundschaften usw. Du kannst einen Messenger nicht wirklich mit einem sozialen Netzwerk vergleichen – der Vergleich hinkt ein wenig.
Des weiteren haben Plattformen wie LinkedIn und Xing eine andere ganz andere Zielgruppe. Dabei geht es in erster Linie um Geschäftskontakte bzw. Business Networking, dementsprechend ist das keine wirkliche „Konkurrenz“.
Ich gebe KasallaOnline völlig Recht. Facebook ist unter den sozialen Plattformen der Platzhirsch und ein gewisser gesellschaftlicher Druck ist bei vielen Menschen privat und beruflich vorhanden. Ist man dort nicht angemeldet, kommt man sich im Jahre 2018 schon ziemlich isoliert vor, und damit möchte ich nicht sagen dass man ohne Facebook nicht leben kann.
Du hast einfach den Sinn eines Social Networks nicht verstanden. Es geht nicht um Messenger. Das ist ein kleiner Teilbereich. Es geht auch nicht darum, ausschließlich mit Leuten in Kontakt zu bleiben, die man sowieso schon kennt. Es geht letztlich auch darum sich selbst nach Außen zu präsentieren, mit den Kumpels aus dem Bowling-Club in einer Gruppe zu sein, in einer weiteren Gruppe über die Probleme im eigenen Wohnort zu diskutieren. Was – bitteschön – soll da ein Messenger ausrichten?
Kennst du Gruppenchats?
Das ist aber was völlig anderes. Dass das eine das andere in Teilen ersetzen kann, ist schon richtig, aber viele nutzen die Möglichkeiten in der Praxis eben auch nicht so, wie sie könnten. Ja, wer Facebook nur nutzt, um Nachrichten zu senden und zu empfangen, kann natürlich auch einen anderen Messenger nutzen. Aber es gibt eben auch noch viele andere, die ein soziales Netzwerk für Dinge nutzen, die mit einem Messenger nicht so einfach abzudecken sind. Ein Beispiel dafür sind Gruppen, die sich mit bestimmten Themen befassen, etwa Problemen oder Hobbys. Da ist es auch mal gewollt, Meinungen von Leuten zu hören, die man (noch) nicht kennt und über die man entsprechend auch nicht mit einem Messenger in Kontakt treten kann.
Dafür gibt es Foren und andere Portale. Da treffen sich interessierte um sich — anonym oder nicht — über Hobbys usw. auszutauschen.
@Kalle
Wer so Sachen wie wer-kennt-wen.de, studi.vz und Facebook nicht versteht oder nicht will, der wird ja nicht dazu gezwungen. Bleibste halt draußen. Ist vielleicht besser so. Die anderen sharen halt ihre Party-Fotos und haben ihre Freude dran. Party kennste nicht? Ja, verstehe ich.
Haha, was’n Bullshit.
Was heutzutage aber immer mehr über Instagram passiert und nicht über Facebook. Das ändert natürlich nichts an der Datenschutzproblematik, weil es auch zu Facebook gehört aber trotzdem verlagert sich immer mehr zu WhatsApp und Instagram. Kleine, schlanke Apps für bestimmte Funktionen und nicht dieses Monster Facebook. Mit Instagram und WhatsApp stellt man 90 Prozent der Nutzer zufrieden und Facebook verwaist zusehends. Jüngere Menschen haben oft gar kein Facebook mehr. Der Anwendungsbereich Gruppe für spezifische Themen wird dadurch natürlich nicht abgedeckt, aber das ist gefühlt vielen auch nicht besonders wichtig. Man wird sehen ob sich in diesem Bereich Facebook behaupten kann, es zurück zu den alten Foren geht oder eine neue App in die Bresche springt. Für lokale Nachfragen würde ich wohl jetzt schon eher Jodel nutzen.
Facebook wurde und wird ja vielfach ohnehin nicht so genutzt, wie man es als soziales Netzwerk nutzen könnte. Wenn man sich anschaut, dass immer mehr Nutzer von Facebook zu Instagram wechseln, um dann dort zu machen, was sie bisher bei Facebook gemacht haben, wird man schnell feststellen, dass Facebook für diese Nutzer bzw. diesen Anwendungszweck ohnehin nicht die geeignete Plattform war.
Also der Grund warum ich Facebook nicht mehr nutze ist nicht irgendein Datenschutz blabla… Sondern weil es einfach nur noch nervt. Früher: „gefällt mir“ „Folgen“ Fertig! Heute: Timeline voll mit Dingen die überhaupt nicht mein Interesse haben. Ständig Freundschaftsvorschläge von Leuten die mal an der Ampel oder Kasse neben mir gestanden haben.
Es macht einfach keinen Spaß mehr. Das ist der Grund bei mir und einem Großteil meines „Real“-Freundschaftskreis.
Habe trotzdem neulich mal in Chrome die Erweiterung „Social Book Post Manager“ installiert und einfach alles von Tag 1 bis Heute gelöscht.
Denke nicht das Facebook es schaffen wird mich zurück zu gewinnen. Aber… who cares…
Naja, das sind deine Freunde, die dich halt mit dem Mist nerven 🙂 Ich bin in diversen Gruppen drin, z.B. was 3D Drucker betrifft. Es gibt viele Menschen die sehr sinnvolle Gruppen gebildet haben, und sehr aktiv nutzen. Und das macht Spaß, man informiert sich, tauscht Erfahrungen untereinander aus. Auch viele Firmen nutzen Facebook. Mit Facebook ist man einfach gut vernetzt, du kannst dich auf fast jeder Website mit Facebook-Account anmelden!
Facebook spammt die Timeline mit Sponsored Postings aka Werbung und schlägt dauernd irgendwelche Freunde vor. Es nervte einfach nur noch. Deswegen bin ich weg von dort.
Facebook ist am Ende, und schon jetzt völlig verzweifelt.
Das zeigt sich deutlich daran für welchen Mist man mittlerweile Push Nachrichten (!) aufs Handy bekommt („Du hast einen neuen Freundesvorschlag“ und ähnliche Scherze).
Facebook ist verzweifelt, weil ihnen die Nutzer schon länger ausbleiben, und daran wird sich auch nichts mehr ändern. Der Anfang vom Ende war meiner Meinung nach als facebook angefangen hatte die Beiträge in der Timeline nicht mehr einfach chronologisch anzuzeigen, sondern versucht hat zu erahnen was den Nutzer am meisten „interessieren“ könnte – oder besser ausgedrückt für welche Werbung facebook am besten bezahlt wurde.
https://mastodon.social bietet sich an. Und Fotos kann man bei diversen Anbietern speichern, wenn man unter keinen Umständen eine eigene Homepage will.
Ob sich das wirklich anbietet, hängt sehr von der Nutzung ab. Den Ansatz finde ich grundsätzlich nicht schlecht, das macht es aber zumindest für den unbedarften Nutzer auch nicht ganz unkompliziert. Und letztlich ist das eher eine Alternative zu Twitter, was wiederum einen anderen Ansatz verfolgt als Facebook.
Aber selbst wenn man es als soziales Netzwerk wie Facebook möchte, scheitert es auch hier wie bei im Grunde allen anderen Alternativen auch daran, dass es im Grunde „niemand“ nutzt. Das ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen, aber wenn man sich anschaut, wie schwer es ist, seine Kontakte von WhatsApp wegzubringen (was in aller Regel von vornherein zum Scheitern verurteilt ist), wird es sicherlich nicht leichter sein, seine Leute von Mastodon zu überzeugen. Vorteile in der Praxis bringt es nämlich nicht, und nur ein „probiert doch mal was anderes“ reicht nicht.
mastodon ist eher eine Twitter-Alternative. Irgendwie schade, dass Google+ schließt. Ich fand die Gruppen und die Diskussionen dort viel interessanter als bei FB.
Ich habe meinen Account vor 8 Wochen deaktiviert, um zu schauen, ob mir irgendetwas fehlt. Im Gegenteil, ich habe mehr Zeit für andere Dinge. Mich hat die Timeline genervt, wo nur noch „Schrott“ angezeigt wurde, der mich nicht interessiert hat. Beiträge von Freunden musste man suchen. Und wenn man Beiträge von Freunden gefunden hatte, stellte ich fest, dass man dafür nicht bei Facebook angemeldet sein muss. Nun habe ich meinen Facebook Account komplett gelöscht und mir fehlt da nichts.
Ich bin 49 Jahre und habe Facebook lange genutzt. Sämtliche jüngeren Leute in meinem Umfeld sind inzwischen abgewandert zu Instagram und in Messenger. Beides kann ich komplett überhaupt nicht nachvollziehen. Auf Facebook ergibt sich eine Art „Tagebuch“, was man gemacht hat, wo man gewesen ist, was man erlebt hat. Das kann mir weder der Messenger mit Gruppenchat ersetzen(„Kommste?“ „Komme später“ „Bringste Tini mit?“ „Tini fährt mit Olli“), noch Instagram („Hier, tolles Bild, nur 37 Filter“. „Ja, toll. Next.“)
Facebook geht m.E. daran kaputt, dass es den User massiv belästigt. Durch Werbung aus der KI. Durch stalken mit Unmengen „Vorschlägen“. Durch Messenger-Zwang. Durch Benachrichtigungen auf dem Handy.
Die haben einfach gedacht, jetzt haben sie die Community im Sack, jetzt kann das melken losgehen. Und das haben sie überrissen.
Und selbst wenn facebook an sich selbst erstickt, Mark Zuckerberg ist mit einem Vermögen von rund 71 Mrd. US$ der fünft-reichste Mensch der Erde!
Und Quartalszahlen, die gerade einmal um 1% variieren, rangieren doch wohl eher im Grundrauschen als besorgniserregende Besucherrückgänge…
Und letztlich kann man auch einfach mal festhalten, dass Mark Zuckerberg in der Summe alles richtig gemacht hat, zumindest vom wirtschaftlichen Standpunkt aus. Die meisten, die das kritisieren, hätten vieles nicht anders und schon gar nicht besser gemacht.
Immer noch zu viele DAUs ^^