Ausprobiert: ZAGG slim book für das iPad Pro 9,7
Neue Gerätschaften sind immer ein gefundenes Fressen für die Zubehörindustrie. Hier waren früher die dicken Margen zu holen, doch die Märkte habe sich auch hier verschoben, da viele Günstig-Anbieter aus dem Ausland auch preiswert in andere Länder exportieren und viele Menschen diese Angebote auch wahrnehmen. Doch darum soll es hier nicht gehen, sondern um das „neue“ ZAGG slim book für das iPad Pro mit 9,7 Zoll. Apple bietet meines Wissens weiterhin (und unverständlich für mich) kein deutsches Tastaturcase an, sodass man zu solchen von Dritt-Anbietern greifen muss.
ZAGG stellt seit vielen Jahren diverse Tastaturen, Cases und Folien her und ist ein bekannter Player auf dem Markt. Die Neuauflage des slim book unterscheidet sich kaum vom Vorgänger. Wie dieser kommt die Lösung mit zwei Modulen daher, einmal der Tastatur mit dem Akku, der „bis zu zwei Jahren“ halten soll (bei Nutzung von einer Stunde am Tag) und auf der einen Seite gibt es das Case für das iPad. Verbunden wird das iPad Pro 9,7 mit der Tastatur via Bluetooth und macht ab dem Zeitpunkt des Verbindens die Nutzung möglich.
Hier hat man nicht nur die klassischen Buchstaben und Zahlen, sondern auch einige Sonderfunktionen, wie das Sperren, Siri, das Springen zum Hauptbildschirm und natürlich Mediatasten. Neben diesen Funktionen bietet die Tastatur eine Hintergrundbeleuchtung an, dies sorgt für beleuchtete Tasten bei aufkommender Dunkelheit und hilft dabei, dass auch Nicht-Blindtipper immer die richtigen Tasten treffen. ZAGG setzt beim slim book für das iPad Pro weiterhin auf die bekannte Metalllbodyösung für die Tastatur, in Sachen Layout hat sich nichts verändert.
Da ich den Vorgänger getestet habe, kann ich ebenfalls sagen: in Sachen der Tasten hat sich gefühlt nichts verändert. Ich mag den Anschlag, wer allerdings zu doll auf die Tasten knallt, der wird zur Mitte hin merken, dass die Oberfläche nachgibt, bzw. etwas wippt. Dennoch bei meinem Tippverhalten eine der besseren Lösungen, da ich die extrem flachen Tasten einiger Tastatur-Cases nicht mag, da mir da das haptische Feedback zu gering ist. Etwas nachgearbeitet hat man aber offenbar an der Steifigkeit. Während der Vorgänger doch oftmals zum Wippen des iPads beim Tippen neigte, so ist dies nun nicht mehr so stark gegeben.
Auf Tischen ließ sich mit dem slim book gut arbeiten. Zum Glück bin ich nur ganz selten gezwungen, auf dem Schoß zu tippen, aber auch das gelingt mit dem ZAGG slim book besser als mit der von Apple angebotenen Tastaturlösung. Dennoch kein Vergleich zu einem Notebook, welches selten mal auf Events auf dem Schoß bedient werden muss. Arbeite ich im Wohnzimmer, was halt am Abend der Fall ist, dann greife ich eh zu einem Cushtop von Belkin, sodass ich da quasi einen kleinen Schreibtisch auf meinem Schoß habe. Ohne diesen kann ich gar nicht mehr und die Lösung setze ich schon viele, viele Jahre ein.
Auch beim slim book von ZAGG fällt es mir schwer ein allgemeingültiges Fazit zu geben. Ich für meinen Teil kann zwar viele Aufgaben mit einem iPad oder einem Tablet generell erledigen, mache dies aber nicht. Ganz einfach deshalb, weil ich ein Notebook habe und keine Kompromisse in meinem Workflow eingehen will. Klar könnte ich mein iPad mit der Tastatur überall hin mitnehmen und so mit langer Akkulaufzeit arbeiten – aber ich weiss einfach, dass ich mit dem Notebook schneller an mein persönliches Ziel komme.
Das Tablet ist für mich ein Luxusartikel, lediglich eine Ergänzung. Dennoch weiss ich, dass es Menschen gibt, die ausschließlich mit dem iPad arbeiten könnten. Die sollten auf jeden Fall auf eine passende Tastatur achten, mit der man langfristig gut arbeiten kann. Das Perfide an der Sache ist – so zumindest die Beobachtung an mir – dass ein kurzfristiges Antippen zum Test nie langt.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und in meiner Vergangenheit habe ich einige Tastaturen zu Anfang nicht so gemocht, aber nach einigen Stunden des Arbeitens wurden wir Freunde. Das betrifft auch die ZAGG-Tastatur, mit der ich nach längerem Schreiben wirklich gut klargekommen bin.
Dennoch sollte man sich genau überlegen, ob man sich „mal eben“ so eine Tastaturhülle anschafft, mit 120 Euro ist sie ziemlich teuer und dürfte nur etwas für Menschen sein, die sehr viel mit ihr arbeiten – oder eben genau so eine Lösung suchen. Schlussendlich bekommt ihr von mir hier nicht die ultimative Empfehlung für das slim book für das iPad Pro 9,7. Es gibt einfach zu viele andere Tastaturen, die man mit dem iPad nutzen kann – und die gibt es schon gut bewertet mit den rudimentären Funktionen ab 35 Euro beim Dealer eures Vertrauens.
Pro: Für mich gutes Tippverhalten, Hintergrundbeleuchtung, freie Einstellung des Winkels, wippt weniger als der Vorgänger
Contra: Teuer, Schutzhülle ist aus Hartplastik – Vorgängerversionen sollen zu Rissen neigen
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Wenn ich das richtig sehe, ist da keinerlei Halterung für den Apple Pencil vorgesehen, oder? Schade eigentlich, sonst wäre das eine schöne Lösung für den nächsten Urlaub gewesen.
Ich hatte schon gehofft, dass der SmartConnector genutzt wird.
Bluetooth will ich nicht.
Hat die Hülle kein Touchpad, oder habe ich da was übersehen?
Ohne Smartconnector ist es am „Pro“ vorbei entwickelt.
Yup. Dann lieber das Logitech Case. Sieht auch hochwertiger aus.