YouTube soll kostenpflichtigen Abo-Dienst „Unplugged“ planen
Aktuellen Gerüchten zufolge plane YouTube einen neuen Abonnement-Dienst namens „Unplugged“. Zahlende Kunden sollen über Unplugged die Möglichkeit erhalten zahlreiche Kabelsender über das Internet zu streamen. Wer mit der amerikanischen und der deutschen Fernsehlandschaft vertraut ist, dürfte hier bereits vermuten, dass sich der Dienst zunächst nur an US-Kunden richten dürfte. Denn in den Vereinigten Staaten sind Pay-TV und zumindest Basic Cable Pflicht, um wenigstens etwas Spaß am TV haben zu können. YouTubes Unplugged soll dabei angeblich bereits 2017 an den Start gehen.
Verhandlungen mit NBC Universal, Viacom, 20th Century Fox und CBS sollen bereits laufen. Fest Rechte an dem Angebot der Sender habe sich YouTube aber bisher noch nicht sichern können. Unplugged soll dabei als Ergänzung zu YouTube Red fungieren. Dort bietet die Videoplattform ebenfalls bereits gegen einen Obolus Premium-Content an. Der neue Dienst würde das Angebot eben um TV-Produktionen bzw. Kabelsender entscheidend erweitern. Pläne für die Zusammenarbeit mit US-TV-Sendern habe es intern seit 2012 gegeben, nun sei aber der Zeitpunkt gekommen Gas zu geben. Etwa heißt es, dass Apple und Amazon für die USA ähnliche Pläne hätten.
Sundar Pichai hatte in der Vergangenheit bereits Expansionspläne für YouTube angedeutet: „Wir wollen den YouTube-Fans mehr Möglichkeiten anbieten. Es geht um mehr Chancen mit den Machern und dem Rest der Community in Kontakt zu treten und mehr Optionen großartigen Content zu konsumieren.“ Unplugged könnte eine jener Optionen sein. Aktuell sei das Problem der Verhandlungen mit den TV-Sendern jedoch, sich deren Inhalte zu einem für die Videoplattform annehmbaren Preis zu sichern. Dabei erwägt YouTube offenbar verschiedene Bundles für Abonnenten: etwa Pakete mit den größten und beliebtesten Sendern oder Bundles, die thematisch geordnet sind – z. B. nach „Comedy“. Sie würden dann kleinere Sender wie Comedy Central mit ähnlich gelagerten Angeboten vereinen.
YouTube selbst enthält sich zu den angeblichen Plänen für Unplugged offiziell eines Kommentares. Denkbar wäre dieses Projekt mit Sicherheit. Allerdings müssen dafür eben die Vorstellungen der Kabelanbieter / -Sender und YouTubes auf einen Nenner gebracht werden. Zudem würde ein derartiges Streaming-Angebot im Abonnement natürlich indirekt auch mit Angeboten wie Netflix und Amazon Prime konkurrieren. Man sieht, wie die Grenzen zwischen traditionellem Fernsehen und Streaming immer mehr verwischen und vermutlich zu unseren Lebzeiten irgendwann ganz zerfallen. In diesem Zuge möchte ich an eine für mich sehr bewegende Rede von Kevin Spacey erinnern. Dieser Auszug ist ein paar Jährchen alt, trifft aber immer noch voll ins Schwarze:
Für mich, total uninteressant…
Würde nie auch nur einen cent für youtube bezahlen, 1. ist mir das da mittlerweile viel zu viel content und man weiß schon gar nicht mehr was man gucken soll 2. ist youtube leider nicht mehr das was es am anfang gewesen ist, denn jeder noch so kleine Youtuber macht einfach zu professionelle videos, da fehlt einfach das authentische.
‚.. Apple und Amazon für die USA ähnliche Pläne hätten..‘
Bei Amazon gibt es so etwas ähnliches doch bereits, auf der Fire TV Plattform gibt es ‚
Amazon video add-on subscriptions‘ – oder ist dass was komplett anderes?
Es kommt – wie immer und überall – auf den Preis und das dafür Gebotene an. Wenn YouTube interessanten Content zu einem fairen Preis anbietet, dann wäre ich dabei.
Upcoming: MTV Verwechslungsgefahr-Anklage
Ich hoffe das YouTube Red wenigstens balt mal nach Deutschland kommt.