PC-Markt schrumpfte 2015 gegenüber 2014 um rund 10 Prozent

artikel_idcDem PC-Markt wird seit geraumer Zeit ein langsames Sterben nachgesagt, Verkaufszahlen bekräftigten dies in der Vergangenheit aber eher weniger. Gesehen auf das Gesamtjahr 2015 ist dies allerdings nicht der Fall, keiner der großen Hersteller konnte ein Wachstum verzeichnen, tatsächlich wurden gesamt 8 Prozent und 10,4 Prozent (je nach Quelle) weniger PCs ausgeliefert als 2014. Sowohl IDC als auch Gartner haben entsprechende Zahlen für 2015 veröffentlicht. Zwar fallen diese Zahlen leicht unterschiedlich aus, allerdings in einem Bereich, der nichts an der Gesamtsituation ändert. Einen Gewinner gibt es allerdings auch 2015. Apple trotzt dem Gesamtmarkt und kann Wachstum verzeichnen, allerdings verkauft Apple PCs auch nicht in dem Umfang, wie es beispielsweise Lenovo, HP oder Dell machen.

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Lenovo, HP und Dell sind auch die drei Hersteller, die am meisten PCs verkaufen, zusammen machen sie über 50 Prozent des Gesamtmarktes aus. In Zahlen bedeutet dies, dass diese drei Firmen 2015 zusammen rund 150 Millionen PCs ausgeliefert haben. Acer ist mit Apple auf Augenhöhe, beide lieferten je rund 20 Millionen PCs aus, davor ist noch ASUS mit rund 21 Millionen ausgelieferten Geräten zu finden, zumindest laut Gartner. ASUS taucht bei den Zahlen von IDC gar nicht auf, was weniger als 20 Millionen verkaufte Geräte und somit ein Platz in der Kategorie „Others“ bedeuten dürfte.

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Die Gesamtzahlen für 2015 sind denen für das vierte Quartal sehr ähnlich. Bekanntlich ist das vierte Quartal, welches das lukrative Weihnachtsgeschäft beinhaltet, für die meisten Tech-Firmen das stärkste Quartal. Das sind natürlich für die Hersteller dann keine guten Vorzeichen für 2016. Zwar ist ein PC heutzutage noch lange nicht überflüssig, aber die Nutzungsgewohnheiten der Menschen verschieben sich immer mehr in Richtung Mobile, genauer gesagt große Smartphones, denn auch der Tablet-Markt sieht nicht gerade rosig aus.

PCs werden noch lange Zeit einen Markt haben, ob dieser allerdings beim Endkunden zu finden ist, bleibt abzuwarten. Zur CES haben die PC-Hersteller zahlreiche neue Geräte gezeigt, die dem mobilen Leben gerecht werden sollen und diese Geräte werden auch ihre Abnehmer finden. Vermutlich aber 2016 auch nicht mehr so zahlreich wie 2015.

Die PC-Statistiken von Gartner und IDC beinhalten Desktop-PCs, Notebooks und Ultramobile Premium, also 2-in-1-Geräte, aber keine Tablets.

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15 Kommentare

  1. Apple wächst, weil die als einziger Hersteller keine Schund-PCs verkaufen.

  2. Beziehen sich diese Zahlen eigentlich auf Komplett-Systeme? Wenn ja, lässt sich der Rückgang durchaus damit erklären, dass immer mehr Leute ihre Systeme selbst zusammenschrauben (lassen).

    Mein Arbeitskollege legt sich jetzt auch einen neuen PC zu (und verkauft dafür seine PS4 an mich). Ich hab ihm selbst gesagt, dass er sich besser einen Rechner aus Einzelteilen zusammen stellen sollte, statt ein Fertigsystem zu kaufen. Allein schon, weil er dadurch größeren Spielraum hat (sowohl die Hardware als auch die Finanzen betreffend).

  3. Sorry, steht ja im letzten Absatz, worauf sich die Statistiken beziehen. Also u.a. auf Fertigsysteme.

  4. @TheCuda
    Glaubst du ernsthaft, dass Selbstbau in der Statistik überhaupt eine Rolle spielen würde. Das sind Einflüsse im Promille-Bereich. Deine persönliche Erfahrung in allen Ehren, aber Selbstbau-PCs sind immer noch eine extreme Ausnahme, wenn man den Gesamtmarkt betrachtet.

  5. @Nemesis
    Ich kann TheCudas Erfahrung nur zustimmen. Ich kenne auch etliche die ihren Rechner selbst zusammengestellt haben oder in kleinem PC Laden um die Ecke einen zusammengestellten gekauft haben. Die dürften aber auch nicht in die Statistik als Fertigsystem eingegangen sein. Dürfte in meinem Bekanntenkreis 50% sein.
    Bei Firmen sieht es natürlich meist anders aus.

  6. Die Leute vergessen immer wieder, dass PC’s am Arbeitsplatz ebenfalls immer seltener werden. Mit den serverbasierten / virtuellen Desktop Lösungen verlagert sich zum Glück auch hier das ganze Segment. Die Hersteller richten sich dementsprechend ebenfalls aus. Von daher sind diese Statistiken auch nur Halbwahrheiten…

  7. @Nemesis

    Viele stellen sich ihre Systeme aber auch selbst zusammen (oder lassen eben zusammenstellen). Mag sein, dass der Prozentsatz im Ganzen gering ist. Das ist bei dieser Statistik natürlich nicht relevant, weil das auch nicht erfasst wird (und auch gar nicht erfasst werden kann)

    Aber: Ich habe seit mehr als 6 Jahren keinen neuen Rechner mehr gekauft. Nicht, weil ich keinen brauche (allein aus beruflichen Gründen verfüge ich über ein System daheim – als Gamer sowieso), sondern weil ich den vorhandenen Rechner allenfalls nachrüste, statt mir ein neues System zu kaufen. Das darf auch nicht außer Acht gelassen werden. Vor allem nicht bei der allseits bekannten Debatte „PC vs. Konsole“. Wo sich Konsoleros alle paar Jahre eine neue Konsole kaufen müssen, rüsten PC-Nutzer einfach die Grafikkarte oder den Arbeitsspeicher nach, um wieder auf dem aktuellsten Stand zu sein.

    Was ich damit sagen möchte, ist folgendes: Die Behauptung, der PC an sich würde sterben, ist Schwachsinn (das ist ja eine gern aus der Kiste gekramte Behauptung, wenn man davon spricht, dass der PC-Markt schrumpft). Dass von Jahr zu Jahr weniger Komplett-Systeme verkauft werden und dadurch logischerweise der Absatz auf dem PC-Markt sinkt, mag durchaus stimmen. Aber eben, weil sich PC-Nutzer nicht ständig neue Computer kaufen (müssen), sondern einfach nachrüsten. Das ist so gesehen günstiger und effizenter. Das dürfte in meinen Augen die beste Erklärung für den Rückgang sein.

    @Bart

    Zum Thema Firmen kann ich natürlich nur für meinen Arbeitgeber sprechen. Hier sind überwiegend Macs im Einsatz (mein Chef ist ja ein riesen Apple-Fan. Er hat auch schon versucht mir als ITler einen Mac anzudrehen). Mein Büro-Rechner ist aber auch selbst zusammengeschraubt. Ich bin da sehr eigen, was meine Hardware betrifft. Insgesamt gibt es bei uns in der Firma 12 Arbeitsplätze. An 6 davon werden Macs / Macbooks eingesetzt, an einem wird ein Laptop verwendet, an einem ein Fertigsystem und an den restlichen 4 Plätzen werden zusammengeschraubte Systeme eingesetzt (IT halt).

    Bei anderen Firmen dürfte das sicher anders sein.

  8. Ich hab mir meinen PC vor über 6 Jahren zusammengestellt und hab seit dem bis auf Festplatte und Grafikkarte nichts ersetzt.

    Hab einen Core i7 1. Generation.

    Und CPU-Technisch sehe ich keinen Grund ihn zu ersetzen, nur andere Sachen hätte ich gerne, die mein Mainboard nicht bietet:
    USB3.0/3.1
    SATA6G
    PCIe3.0
    M.2-Slot

    Eventuell warte ich noch bis zu diesen Herbst auf den Skylake-Refresh und kaufe Board+CPU+RAM neu. Und wieder ein i7, der reicht dann wieder für 7 Jahre.

    Vor den Intel-Core-i hab ich bestimmt alle 2-3 Jahre jede Komponente meines PCs ersetzt, weil die Sprünge einfach so groß waren. Das ist zumindest bei der CPU nicht mehr der Fall, die werden zwar mit jeder Generation immer effizienter, aber nur minimal schneller.

    Der PC-Markt ist vielleicht tot, aber der PC selber hat kaum an Bedeutung verloren.

  9. @TheCudas
    Die Leute die ihre PCs selbst zusammen bauen kannst Du in Anbetracht des Gesamtmarktes vernachlässigen, das sind nur sehr wenige technisch interessierte Nutzer mit dem Hang zum basteln. Selbst unter IT’lern kaufen immer mehr Nutzer Komplettsysteme da kaum noch einer Interesse und Zeit hat groß rum zu basteln. Ja, es gibt diese Kundengruppe, auch in meinem Bekanntenkreis, aber das ist für den Gesamtmarkt keine relevante Größe.

  10. @elknipso

    Dass selbst ITler aus „Mangel an Interesse/Zeit“ auf Fertigsysteme zurückgreifen, halte ich für eine gewagte These. Ich kenne keinen einzigen ITler (und ich kenne aus beruflichen Gründen eine Menge ITler), die sich ihr System nicht selbst zusammen stellen. ITler haben grundsätzlich immer ein Interesse an der Hardware, die sie verwenden. Und im Zuge dessen nehmen sie sich auch die Zeit dazu.

    Aber das ist eine Debatte, die nicht geführt werden muss. Die Statistiken hier beziehen sich ohnehin nur auf Fertig-Systeme und andere Dinge, nicht auf Einzelkomponenten. Also selbst wenn rund 50% ihr System selbst zusammen stellen würden, würde das in dieser Statistik überhaupt nicht erwähnt werden.

    Ich denke aber schon, dass die Tatsache, dass PCs im Prinzip nicht neu gekauft werden müssen, sondern einfach aufgerüstet werden können, durchaus einen gewissen Impakt auf den Gesamtmarkt hat. Wohlgemerkt: Es geht hier jetzt nicht nur um die Leute, die ihre Systeme selbst zusammen stellen, sondern primär um solche, die ihr System einfach nachrüsten – selbst wenn sie sich eingangs ein Fertigsystem gekauft haben (die lassen sich ja auch bis zu einem gewissen Grad auf-/nachrüsten).

    Christian hat es ja selbst schon erwähnt: Er hat sich seinen Rechner vor über 6 Jahren gekauft (auch selbst zusammen gestellt) und seitdem immer nur nachgerüstet, statt einen neuen zu kaufen. Das gleiche Bild sehe ich auch bei mir selbst. Seit dem Kauf der Einzelkomponenten und dem Zusammenbau meines Systems vor über 6 Jahren habe ich lediglich Grafikkarte und Festplatten nachgerüstet. Und ich sehe auch keinen Grund mir in naher Zukunft einen neuen Rechner zu kaufen, da mein System nach wie vor solide Arbeit leistet und die aktuellen Spieletitel problemlos auf den Monitor bringt. Ich könnte mir lediglich vorstellen, demnächst meinen Arbeitsspeicher aufzurüsten, eine neue Grafikkarte zu kaufen (auch, um zukünftig für VR gerüstet zu sein) und eventuell meine Quadcore-CPU durch eine Octacore-CPU auszutauschen.

  11. @TheCuda
    Keine These sondern Erfahrungswerte. Aber auch da gibt es sicherlich Unterschiede. In meinem beruflichen Umfeld sind die Selbstbauer ganz deutlich in der Unterzahl. Die allermeisten haben sogar überhaupt keinen PC mehr sondern ein Notebook in Verbindung mit der Möglichkeit dieses auch über eine Dockingstation am Schreibtisch mit einem großen Bildschirm nutzen zu können. Ich habe früher auch alles selbst gebaut und bis ins letzte Detail optimiert, und damit sehr viel Zeit verbracht. Mittlerweile fehlt mir dafür die Zeit, das Ding soll einfach zuverlässig funktionieren und stellt mehr oder weniger ein Werkzeug dar. Interesse an der ganzen Materie ist natürlich immer noch vorhanden, das eine hat mit dem anderen ja nicht unbedingt was zu tun.

  12. Gleiches Problem wie iPhone 6, der Markt ist gesättigt.Wenn man sich 2010 einen PC mit 4 oder 8 GB Ram und Win7 gekauft hat umd den mach W8.1 / W10 updatet (u.U.kostenlos)läuft er sogar noch runder als mit 7.Wozu also neue HW kaufen?

  13. Die Computer gaben einfach eine Performance erreicht, dass man über Jahre nicht genötigt ist, die Hardware zu ersetzen. Meiner ist 6 Jahre alt und läuft. Bin kein Gamer mehr und alle Office Anwendungen und auch Photoshop laufen noch performant.

  14. @Bert
    Das war schon immer so. Wenn’s geht rüstet man nach. Desktop eher als Notebook, da geht meist nur RAM oder Speicher. Irgendwann kommt aber die Zeit da muss ein System ersetzt werden. Es geht um den allgemeinen Trend im Markt. In den 2000er Jahren ging die Zahl ständig nach oben, seit Jahren aber eher nach unten.

    Selbstbau in allen Ehren, aber der Anteil war schon immer eher gering. Das Verhältnis Desktop/Notebook verschiebt sich auch immer mehr in Richtung Notebook. Mehr Power brauchen nur Gamer oder Medien-Pros.

    Persönliche Anekdoten sind nichts weiter als das. Wenn ein paar Leute die sich auf Technik-Blogs rumtreiben viele Selbstbauer kennen muss das nichts heissen.

  15. DanielJackson85 says:

    gegenfrage an die hersteller

    wo sind denn die neuen geräte die man haben muss? was kann ein fertig pc von heute soviel besser als einer vor 3 jahren, mit ausnahme vom tempo eventuell? Wo sind die ganzen neuerungen? früher musste man neu kaufen weil es „quantensprünge“ waren, heute? Lasst die Gamer außen vor, die bauen selbst. was macht der normale nutzer? Office? youtube? eventuell videobearbeitung? Surfen?!? Kündigungen schreiben?

    ganz im ernst, das kann ich mit nem 5 jahre alten pc!

    welchen grund liefert man mir als potenziellen käufer? Windows Hello? wird kaum unterstützt in Notebooks! nen neuen Prozessor der 10% schneller und 5% weniger Strom braucht? lachhaft! 4 statt 3 USB 3 anschlüsse? zweimal HDMI statt einen? Die sollen nicht rumheulen, sondern was neues wagen! nen ECHTEN! anreiz geben wieso ich wechseln MUSS!

    nach meinen ersten Tablet versuchen und meinem in die jahre gekommenen Laptop wirds wohl als nächstes ne Reduzierung in Form eines Surface 4(5) pro, spart ein gerät, kostet in der anschaffung soviel wie beide einzeln, reicht für die meisten anwendungen meinerseits und hat mMn sogar das gewisse etwas!

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