Facebook testet Visualisierung von Satire
Es ist sicherlich nicht nur einmal vorgekommen, dass Menschen Satire-Seiten wie „Der Postillon“ auf den Leim gegangen sind. Die Satire übertreibt, kontrastiert Widersprüche und ist ab und an gar nicht als solche zu erkennen – schon machen Falschmeldungen die Runde.
Funktioniert natürlich besonders gut bei Facebook, da hier vieles geteilt wird – oftmals auch nur anhand einer Überschrift, ohne den Inhalt eines Textes zu kennen. In den USA experimentiert Facebook nun damit, bei der bekannten Satire-Seite „The Onion“ und einigen anderen die Info „Satire“ einzustellen.
So wurden Artikel des Mediums in den ähnlichen Beiträgen angezeigt, hier war für den Nutzer allerdings dann ersichtlich, dass es sich um Satire handelt, bereits vor die Überschrift wurde die Info gesetzt (siehe Screenshot). Gegenüber Ars Technica äußerte sich Facebook, dass es sich um einen kleinen Test gehandelt habe.
Diesen machte man aufgrund von Feedback, welches man von Benutzern erhalten habe. Hier wünschte man sich eine klarere Trennung von normalem Content und offensichtlicher Satire.
Bleibt natürlich die Frage: sollte man Satire als solches kennzeichnen? Oder sollte man die Texte wie jeden anderen Beitrag behandeln?
Ich bin für eine Gleichbehandlung der Texte, denn dann müssten konsequenterweise Hoaxes, die täglich rumgehen und Klicknuttereien wie Heftig.co und Co auch einen Stempel aufgedrückt bekommen.
Bitte sagt mir das diese News Satire ist!
Am Rande: Gibts ein gutes Satire Techblog
…Klicknuttereien wie Heftig.co….
ich danke dir!
So was aus einem Land, in dem Humor langsam aber sicher waffenscheinpflichtig wird – im Gegensatz zu echten Waffen.
Eine Aufgabe von Satire ist es zu überspitzen, was ohnehin schon in den Medien ist. Das jetzt zu kennzeichnen zeigt, wie nötig unsere Gesellschaft Satiriker und Kabarettisten hat, die den Finger in die Wunden der Gesellschaft legen und zeigen, dass die Grenzen zwischen Wahrheit und Wahnsinn oft verschwimmen.
Von mir dafür ein herzliches Kopfschütteln und innere Freude darüber, dass ich nicht bei Gesichtsbuch bin.
Das Wort Klicknutterein verdient einen eigenen Beitrag mit dem Wort in der Überschrift! Denn deine Beiträge verdienen DEFINITIV DIE KLICKS und das Wort sollte endlich mal Runde machen um dem Kind einen Namen zu geben!
„Trennung von normalem Content und offensichtlicher Satire.“ Ja, wenns doch so offensichtlich ist, warum der Hinweis? Es gibt natürlich Satire, die Lieschen Müller nicht erkennt und die dann ahnungslos weiterverbreitet wird. Aber ich finde, es gehört zum „Lebensrisiko“ sich auch mal zum Horst zu machen, weil man auf Satire ‚reingefallen ist.
Wenn allerdings seriöse oder „seriöse“ Magazine das übernehmen, ist das schon blöder, da viele das denn eher glauben..
Naja, aber ne Satire mit Warnung macht doch weniger Spaß. Also keine Warnung, bitte…
@Sean K. Woods: wo am Rande gibt es ein gutes Satire-techblog?
Welch alberner Vorschlag. Wäre ich The Onion, würde ich dann erst mal ein paar Wochen lang reale News bringen.
„Man erkennt ihr keine Satire? “ steht doch schon in jedem zweiten Kommentar..
Klicknutterrei… made my day! das ist ganz dicht dran an LikeProstitution!
Klicknutterei ist ein wunderbares Wort. Merk ich mir.
Ansonsten würde ich mich freuen, wenn eine solche Kennzeichnung unterbliebe. Man muss nicht auf alles mit der Nase gestoßen werden. Die ganzen Kommentare fielen dann ja auch weg…
Wir bräuchten eher eine (Verschwörungstheoretik), (Rassismus), (Clickbaiting), (Spam) und (Esoterik) Kennzeichnung.
@caschy
Dein Blog braucht definitiv keine Visualisierung von Satire. Das hier war einfach zu offensichtlich 😉
Wenn man sich FB so anschaut, is‘ das aber wirklich notwendig. Auch wenn hier manche ne große Klappe haben – viele checken Satire nicht und halten sie für echt.
@Michael
Es gibt so vieles auf der Welt, dass die Dummen und Faulen überfordert.
Sollen wir jetzt alles und überall für diese Klientel mit Hinweisschildern und Warntafeln versehen?
Wenn jemand Satire nicht versteht, dann versteht er beispielsweise vermutlich auch nicht, dass Werbeaussagen immer interpretierungsbedürftig (oder gänzlich sinnfrei) sind und dass das beworbene Produkt nicht das beste seiner Art ist, nur weil die Werbung das behauptet.
Ich bin deshalb dafür, jeden Werbespot mit einem Disclaimer zu versehen, der detailliert auf diesen Umstand aufmerksam macht (der Disclaimer wäre dann wohl länger als der eigentliche Werbespot). Denn wenn schon bei Satire darauf hingewiesen werden muss, dass hier die Wahrheit und Realität in überspitzter Form und möglicherweise frei interpretiert wiedergegeben wird, dann ist das bei Werbung imho zu 300% der Fall. 😀
Aber das sind sicherlich die Leute, denen man jeden auch nur geringfügig anspruchsvollen Humor (also alles was über reine Schenkelklopferwitze hinaus geht) erklären muss.
Das erinnert mich aber ein bisschen an die Diskussion in den 80er Jahren, ob die „Gewaltdarstellung“ in Zeichentrickfilmen nicht zum nachahmen verführt und deshalb untersagt werden sollte.
Wer aber in einem Zeichentrickfilm sieht, dass Karl Koyote von einer 100m hohen Klippe stürzt , ein paar Sekunden später aber wieder unversehrt den Roadrunner jagt und blöderweise daraus schließt, dass derartige Stürze auch ihm nichts anheben können und das nachahmt, der hat sich den Darwin Award zu recht verdient.
Das fällt unter natürliche Auslese.
Das man gelegentlich auf gut gemachte Satire herein fällt (oder zumindest ins Grübeln darüber gerät, ob das wirklich wahr sein könnte) liegt in der Natur der Sache und ist auch beabsichtigt.
Wir leben in einer modernen und oftmals komplexen Welt, da muss man auch gelegentlich sein Hirn einschalten und nicht alles glauben, was man in der BILD-Zeitung, in den sozialen Netzwerken und auf dubiosen Internetseiten so liest.
Oder was einem andere ungefiltert weitergeben (egal ob über Facebook, Twitter, und was es sonst noch so gibt).
Wenn man für ‚die Dummen‘ nicht immer was tun müsste, würde es auch keine „Bei Rot stehenbleiben“-Schilder an Ampeln geben. Natürlich MUSS man es, weil die Mehrheit vieles nicht kapiert. Ist doch auch total in Ordnung, da ich bezweifel, dass alle hier klugen Kommentare jede Satire sofort erkennen, wenn es nicht drübersteht oder sie es sofort irgendwo erkennen 😉
Das Problem mit Satire/Ironie ist ja auch, dass sie nachweislich einen bestimmten IQ voraussetzt, um erkannt zu werden.
Ich bin deshalb gegen eine Kenntlichmachung, damit unser Qualitätsjournalismus schön weiter auf die sprichwörtliche Fresse fällt.
Im privaten Bereich hätte ich Angst, dass die Leute überhaupt nicht mehr nachdenken, wenn ihnen alles schön vorgekaut wird.
Außerdem ist so eine Anzeige das Äquivalent zu Witzeerzählern die vor der Pointe anfangen zu lachen.
Irgendwie würd ich gerne einen Satire Vlog über das Harte Leben der Klicknutten und die Kriminellen Machenschaften der Klicknuttenzuhälter sehen… ^^
Zum Thema: Bin auch dagegen, denn man postet Satire ja nur um zu sehen, welche Leute dumm und Naiv im digitalen Bekanntenkreis sind. Jeder der blind teilt (anhand der Überschrift) ohne den Link zu klicken und zu lesen ist selber schuld, wenn er in Fettnäpfchen tretet. Bzw. schadet es nicht den Freundeskreis zu fragen ob es Satire ist…
@Uribremen bin durch Recherche nur auf http://www.techchuff.com/ gestoßen aber ein deutsches Blog kenn ich nicht…
Tut mir Leid das so direkt sagen zu müssen aber : Typisch Ami!
Diese Deklaration reiht sich in ähnlich offensichtliches ein wie die Aufschrift „vorsicht heiß“ auf Kaffeebechern bei FastFood Restaurant und meinem persönlichen Favouriten: „dieses Produkt schützt nicht vor Tornados“ aufgedruckt auf der Verpackung einer Decke, äh ja das muss man erstmal schlucken.
Das einzige Land in dem Argumentation und Wahn, über logischen Menschenverstand und Fakten siegt vor Gericht!
Facebook sollte einfach alle Seiten markieren! Satire, Nachrichten, Internetseite, Saschas angesprochene Klicknutterei, etc. etc.
Damit sich ja keiner außen vorgelassen fühlt!