Grundig gibt den Markt für Fernsehgeräte auf
Die Marke Grundig hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ursprünglich stand Grundig, das nach seinem Gründer Max Grundig benannt wurde, für einen deutschen Hersteller von Unterhaltungselektronik. Zeitweise war das Unternehmen Europas erfolgreichster Anbieter in jenem Marktsegment. Doch man unterschätzte die asiatische Konkurrenz und zuletzt blieb vom einst großen Hersteller nur noch eine Markenhülse übrig. Jene lag bei der Firma Beko Germany, welche wiederum eine Tochter des türkischen Konzerns Arçelik ist. Man versuchte unter der Marke Grundig weiterhin sein Glück – zuletzt auch mit OLED-TVs mit Google TV als Plattform. Doch zum 1. Januar 2026 verlässt Grundig den Markt für Fernsehgeräte endgültig.
Das gilt nicht nur für den deutschen, sondern für den gesamten europäischen Markt, wie die Süddeutsche Zeitung direkt von Unternehmenssprechern erfahren hat. Es werden nur noch ohnehin bereits hergestellte Geräte abverkauft. Kundendienst soll es aber weiterhin geben und auch die Garantieleistungen werden pflichtgemäß erbracht. Die Ursache für das Aus? Grundig verweist auf den enormen Konkurrenzkampf und eine „sich verändernden Preisdynamik“. Tatsächlich gehören Fernsehgeräte zu einer der wenigen Produktgruppen, die in den letzten Jahren sogar deutlich günstiger statt teurer geworden ist. Deswegen gibt es im Übrigen auch schon Gerüchte, Panasonic könnte ähnlich vorgehen.
Statt ehemaliger Riesen wie Grundig und Panasonic geben auf dem deutschen Markt inzwischen Samsung und LG den Ton an, gefolgt von Hisense, die zuletzt immer höhere Marktanteile erreichen konnte – auch durch aggressive Preise. Ähnlich versucht es ja auch der chinesische Landesgenosse TCL.
Grundig wurde als Marke allerdings in den letzten Jahren auch immer mehr verwässert. War die Firma primär für hochwertige Fernsehgeräte und Radios bekannt, brachte Beko in Deutschland zum Beispiel auch Staubsauger, Geschirrspüler oder Haartrockner unter ihrem Banner auf den Markt. Ich selbst kenne Grundig zwar als tolle Marke aus meiner Jugend, bin aber der Ansicht, dass man sozusagen die besten Jahre lange hinter sich hatte. Insofern ist es sicherlich besser, sich vom Geschäft mit Fernsehgeräten zu verabschieden, als die einst renommierte Marke weiter zu verheizen.
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War abzusehen.
Das Geschäft machen zukünftig andere.
War im grundig absehbar …
Kann ich nur begrüßen. Ein Markenname als leere Hülle, ohne eine DNA braucht man generell nicht mehr am Leben halten. Telefunken, AEG, Metz, Loewe, Nordmende und noch einige mehr.
„Grundig verweist auf den enormen Konkurrenzkampf und eine „sich verändernden Preisdynamik“.“
Na, potzblitz!!!
Ich bin mit Grundig, AEG, Nordmende, Telefunken und was nicht allem aufgewachsen und habe auch den blinden aussitz-Verfall erlebt. Was sitzen / saßen da für übersatte Typen in den Chef-Etagen?
Mittlerweile werden deutsche Firmen nur noch als Etiketten rumgehökert. Erbärmlich.
Lohnkosten? Ach… Vielleicht lässt sich so eine Firma ja mal was einfallen, was zur Feier des Tages mal innovativ ist und das nebensächlich sein lässt.
Achtung, Opa erzählt vom Krieg:
Als junger Erwachsener hatte ich eine Grundig Space Fidelity PA3. Was war ich stolz auf das Teil! 🙂
Gut so.
Bisschen weniger Elektroschrott.
Noch gerne erinnere ich mich an die Grundig Röhrenradios mit vier band Equalizer die Musiktruhe meiner Oma und die Aktiv Auto Boxen. Unvergesslich mein Käfer Cabrio, mit vier dieser tollen Teile.
Nicht zu vergessen die Audiorama Kugellautsprecher.
Fernsehgeräte haben mich damals nicht interessiert, aber Grundig hate einen sehr guten Ruf.
In jedem TV war ein kompletter Schaltplan für den Techniker untergebracht.
Doch dann ginge es bergab mit der deutschen Unterhaltungselektronik.
Übrig blieben noch die Marken, die vermarktet wurden.
Das Beko die TV Geräte der Marke grundig einstellt dürfte weniger mit dem Schutz der Marke zu tun haben, als mit den sinkenden Margen.
Deshalb glaube ich, dass wir zukünftig mehr Geräte Kategorien mit dem Label Grundig sehen werden und nicht weniger.
Noch eine kleine Episode:
Im Hof der Grundig Werks gab es einen gelb eingerahmte Sperrzone unter dem Fenster von Max Grundigs Büro.
Es war bekannt, dass der Chef ab und zu Geräte aus dem Fenster geworfen hat, die Macken hatten.
Schon die Übernahme durch Philips war für Grundig eine Zäsur. Die Qualität der Geräte unter dem türkischen Eigentümer war auch nicht so berauschend, unser Flachbildschirm, war damals nach 4 oder 5 Jahren defekt und das Ersatzteil nicht zu bekommen. Ja und die ganzen Artikel die unter dem Branding von Grundig erschienen, waren teilweise schon vom Aussehen minderwertig.
Für das Ansehen von Max Grundig wäre es am Besten wenn die Marke komplett vom Markt verschwinden würde.