Paramount greift an: Barangebot für Warner Bros. Discovery soll Netflix ausstechen

Es kommt Bewegung in den amerikanischen Medienmarkt, und zwar gewaltig. Die Paramount Skydance Corporation hat heute offiziell ein Übernahmeangebot für Warner Bros. Discovery (WBD) vorgelegt. Man bietet den Aktionären 30,00 US-Dollar pro Aktie und zwar komplett in bar. Damit geht Paramount auf Konfrontationskurs zum Streaming-Riesen Netflix, dessen eigenes Angebot vom WBD-Management bisher favorisiert wurde.

Paramount wählt hier den Weg eines direkten „Tender Offers“ an die Aktionäre, weil man der Meinung ist, dass das Board von Warner Bros. Discovery den Anlegern die eigentlich bessere Option vorenthält. David Ellison, CEO von Paramount, argumentiert, dass die eigene Offerte nicht nur finanziell attraktiver ist, sondern auch schneller und sicherer über die Bühne gehen kann. Das Netflix-Angebot beinhaltet wohl einen Mix aus Bargeld und Aktien, was Paramount als unsicher und wertmäßig schlechter einstuft. Zudem müsste bei der Netflix-Variante der Bereich der linearen TV-Netzwerke in ein eigenes, hoch verschuldetes Unternehmen ausgegliedert werden. Paramount hingegen will WBD als Ganzes übernehmen.

Schaut man auf die Zahlen, bewertet das Angebot von Paramount das Unternehmen mit einem Enterprise Value von 108,4 Milliarden US-Dollar. Das liegt deutlich über dem aktuellen Kurs und soll den Aktionären rund 18 Milliarden Dollar mehr Bargeld in die Taschen spülen als der Deal mit Netflix. Ein weiterer Punkt, den Paramount ins Feld führt, ist die Kartellrechtsproblematik. Da Netflix im Streaming-Bereich bereits sehr dominant ist, dürfte eine Fusion dort auf massiven Widerstand der Behörden stoßen und sich ewig hinziehen. Paramount sieht sich hier als den Wettbewerber, der den Markt eher belebt und auch dem klassischen Kinogeschäft treu bleiben will.

Die Finanzierung für diesen massiven Deal steht laut Paramount bereits. Hinter dem Angebot stehen die Familie Ellison und RedBird Capital, zudem gibt es Kreditzusagen von Großbanken wie der Bank of America über 54 Milliarden US-Dollar. Die Aktionäre haben nun bis zum 8. Januar 2026 Zeit, sich zu entscheiden. Es bleibt abzuwarten, ob das Geld die Argumente des WBD-Boards für Netflix schlagen kann. Witzig: Netflix hatte erst kurz vor dem Paramount-Angebot auch Kunden informiert.

Hallo,
wie vor kurzem angekündigt, wird Netflix Warner Bros. einschließlich der Film- und Fernsehstudios, HBO Max und HBO übernehmen. Damit vereinen wir unseren Entertainment-Dienst mit den legendären Storys von Warner Bros. und bringen so einige der weltweit beliebtesten Franchises wie Harry Potter, Friends, The Big Bang Theory, Casablanca, Game of Thrones und das DC Universe mit Stranger Things, Wednesday, Squid Game, Bridgerton und KPop Demon Hunters zusammen.

Was ändert sich?
Heute ändert sich nichts. Beide Streaming-Dienste werden weiterhin separat betrieben. Wir müssen noch ein paar Dinge erledigen, bevor der Deal zum Abschluss kommt, darunter behördliche Genehmigungen und Zustimmung der Aktionäre. Sie werden von uns hören, sobald wir mehr Infos für Sie haben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Streamen – jederzeit so viel Sie wollen mit Ihrem aktuellen Abo.

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5 Kommentare

  1. Vor diesem Hintergrund finde ich die Mail von Netflix zum Kauf von WBS umso lustiger.

  2. Also irgendwie haben die alle jeden Bezug zur Realität verloren. Wie sollen sich bitte 108 Milliarden jemals „bezahlt“ machen? Wie soll das wieder „eingespielt“ werden?

    Ist ja schön das Ellison & Co sagen, das die das bar bezahlen – aber mit 54 Milliarden als Kredit?
    Das ist mal ne große Wette auf die Zukunft…. Der Kaufpreis entspricht dem Bruttosozialproduktes der Slowakei, das bei ca. 90 Milliarden liegt!

    Die Älteren werden sich noch an das Konstrukt „AOL Time Warner“ erinnern, das damals kolossal überbewertet war und letztendlich gescheitert ist.

  3. „Hallo, wie vor kurzem angekündigt, wird Netflix Warner Bros. einschließlich der Film- und Fernsehstudios, HBO Max und HBO übernehmen. “

    Mail von 16 Uhr. Liest sich final. Mal schauen.

  4. Bei dem Angebot isr Kushner beteiligt. Da steigen sicher die Chancen bei der Genehmigung.
    Quelle: https://www.axios.com/2025/12/08/jared-kushner-paramount-warner-bros-netflix

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