Google Jahresrückblick 2025: Das waren die Trendthemen in Deutschland

Google hat wieder die jährlichen Statistiken veröffentlicht und zeigt, was die Nutzer in Deutschland in den letzten zwölf Monaten bewegt hat. Dabei konzentriert man sich auf die „Trending Searches“, also jene Begriffe, die im Vergleich zum Vorjahr den steilsten Anstieg im Suchinteresse verzeichneten. Das Jahr 2025 war politisch geprägt, was sich direkt in den Suchanfragen widerspiegelt.

Die Bundestagswahl dominiert die Listen. Dabei ging es nicht nur um Parteien, sondern um das Verständnis politischer Mechaniken. Fragen nach dem Wahlvorgang an sich, der Schuldenbremse oder der Brandmauer landeten weit oben. Auch globale Ereignisse wie die Situation im Iran, US-Zölle oder Trumps Pläne bezüglich Grönland trieben die Suchanfragen in die Höhe.

Abseits der harten Politik suchten die Menschen Ablenkung im Sport, etwa bei der Handball-WM oder der Frauen-Fußball-EM. Ein interessanter Ausreißer in der Popkultur ist der Begriff „Labubu“, der es als einziges Phänomen dieser Art in die Top 10 schaffte – ihr wisst schon, dieser Plastikschrott in Puppenform.

Bei den Persönlichkeiten sicherte sich Rapper Haftbefehl den ersten Platz, noch vor Bundeskanzler Friedrich Merz und der Linken-Politikerin Heidi Reichinnek. International standen Andy Byron, Kendrick Lamar und Jimmy Kimmel im Fokus, während sportlich Basketball-Weltmeister Dennis Schröder das Feld anführte. Das Jahr brachte jedoch auch Abschiede mit sich. Deutschland trauerte laut Suchstatistik um Biathlon-Legende Laura Dahlmeier und Rapper Xatar. Auch der Tod von Papst Franziskus und Ozzy Osbourne bewegte die Massen und sorgte für entsprechendes Suchvolumen.

Im Netz ging es gewohnt kurios zu. Memes rund um das Zahlenrätsel „67“, „Lizard“ oder den „Ibiza Final Boss“ waren populär. Bei den viralen Trends reichte die Palette vom KI-gestützten „Action-Figure-Trend“ bis hin zum „Maui-Wowie-Trend“, bei dem Interaktionen mit Straßenschildern im Mittelpunkt standen.

Wer dem digitalen Trubel entfliehen wollte, informierte sich über Workation-Möglichkeiten. Ziele wie Mallorca, Thailand, aber auch der heimische Schwarzwald oder die Ostsee waren gefragt. Japan und Albanien kristallisierten sich als Trend-Reiseziele heraus. Wer zu Hause blieb, streamte Serien wie „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ oder informierte sich über den Minecraft-Film.

Gesundheitlich stand das eigene Wohlbefinden im Fokus. Nutzer recherchierten zu Matcha, Buchweizen-Diäten oder Schlafoptimierung mittels Melatonin. Auch ernstere Themen wie Burnout oder Prüfungsangst wurden häufig gegoogelt.

Zwischenmenschlich suchte man Erklärungen für karmische Beziehungen oder Dating-Phänomene wie „Slow Fading“. Technologisch ist Künstliche Intelligenz im Alltag angekommen. Die Fragen drehten sich weniger um das „Was“, sondern um das „Wie“. Ganz oben stand die Gartenplanung mit KI, gefolgt von Hilfen für die Steuererklärung oder MPU-Vorbereitung. Das Tool „Nano Banana“ führte hierbei die Liste an.

Zum Abschluss dürfen die klassischen Alltagsfragen nicht fehlen. Nutzer wollten wissen, warum Teller in der Mikrowelle heiß werden, das Essen aber kalt bleibt, ob Radfahrer Zebrastreifen nutzen dürfen oder ob Pferde Gurken essen dürfen. Die kompletten Listen lassen sich wie gewohnt bei Google Trends einsehen.

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4 Kommentare

  1. Die Grafik „Memes“ ist doppelt. Sind das die Suchanfragen oder gibt’s dafür eine eigene Grafik?

  2. Leider „fehlen“ mal wieder absolute Zahlen oder auch nur Vergleichswerte. Wenn man wüsste, ob Platz 1 durch 10% oder 0,1% der Suchanfragen zustande gekommen ist, könnte man die Relevanz viel besser einschätzen. Oder auch nur eine Information der Art „die Top 10 machten zusammen 5% der Anfragen aus“ wäre schon hilfreicher als diese „Top 10“, da man so im Vergleich der Jahre ablesen kann, wie ein- oder vielfältig die Top-Fragen geworden sind oder ob es eine Nachricht wert ist, wenn auf jede „Top-10-Frage“ auch Tausende anderer Fragen kamen.

    Ohne solche Informationen könnte man auch die Platzierungen direkt weglassen und das ganze als „10 häufige Themen des Jahres“ übertiteln und direkt als belanglose Popcorn-Unterhaltung ansehen. Und letztlich dürfte es Google vor allem darum gehen: Relevanz von belanglosen Informationen vorzuspielen, um so in die Boulevards zu kommen, ohne aber etwas Interessantes zu verraten.

    • Muss man alles alleine machen?
      Mensch, kennst zu trends.google.com nicht, auf den diese Informationen basieren?
      Steht sogar ganz unten im Artikel: „Die kompletten Listen lassen sich wie gewohnt bei Google Trends einsehen.“

      Hier kannst Du umfangreichere Daten finden.
      https://trends.withgoogle.com/de/year-in-search/2025/de/?hl=de

      • Danke für die Blumen, aber das sind nicht „umfangreichere Daten“, sondern nur „noch mehr Top-10-Listen ohne jegliche weitere Information“. Es fehlen genau die relativen oder absoluten Zahlen, mit denen man diese Listen irgendwie zueinander relativ einordnen kann.

        Auch der „Trends Explorer“ liefert maximal einen auf 100 Gummipunkte gedeckelten Maximalwert über einen gemeinsamen Zeitraums im Vergleich von maximal fünf Begriffen, mit dem man wenige Begriffe relativ zueinander vergleichen kann, aber nicht in Relation „zum Rest“. Es fehlt also eine Bezugsgröße. Selbst beim Vergleich im Explorer muss man aufpassen, da es den gleichen Begriff gern in verschiedenen Klassifizierungen gibt: als exakten Suchbegriff, als „Thema“ oder etwa als „Sport-Wettbewerb“. Und je nachdem, was man auswählt, drehen sich auch mal die Ergebnisse komplett, weil Google Trends zum gleichen Begriff gern drei verschiedene Zahlen im Angebot hat.

        Ohne die Relationen zueinander sind diese „Top 10“-Listen reine Unterhaltung ohne Mehrwert. Sie suggerieren, ein Thema wäre besonders wichtig gewesen, auch wenn es statistisch vielleicht eher ein kurzer Ausreißer war, an das sich aber „hinterher“ kaum jemand erinnern kann.

        Beispiel „Handball-WM“: In den letzten zwei Februar-Wochen war die Bundestagswahl lt. Google Trends das mit Abstand größte Top-Thema, Mitte Januar (Wahlkampf!) wurde es aber lt. Google Trends um Faktor 3 (18 vs. 6 Gummipunkte) von der Handball-WM geschlagen. Und ab März gibt auch Google Trends beiden Begriffen keine großartige Relevanz mehr. Waren das also die Top-Themen des Jahres 2025? Oder war die Handball-WM vielleicht eher in einer Saure-Gurken-Zeit (Januar!) die Alternative zu „noch einer Talkshow zum Thema Bundestagswahl“? Und wie schneiden die anderen Plätze 3-10 im Vergleich dazu ab? Statt relativen oder absoluten Zahlen gibt’s aber eben nur: eine Rangliste ohne jede Einordnungsmöglichkeit.

        Und genau diese Einordnungsmöglichkeiten fehlen bei den von Google veröffentlichten Jahreszahlen wie auch in Google Trends.

        Ein Beispiel, warum absolute Zahlen bei „Charts“ hilfreich wären: vor etwa zwei Monaten rauschte eine Nachricht durch die Medien, ein KI-generierter Country-Song hätte die US-Billboard-Charts gestürmt. Wenn man genauer hinschaut, spielte der Song aber nur in der Billboard-Charts-Unterkategorie „Country Digital Song Sales“ eine Rolle, in der es auch nur insgesamt 15 Plätze gibt (statt etwa den 60 Plätzen der Country-Radio-Airplay-Charts). Und zwischen diesen 15 Plätzen wechselt ein Titel mal schnell von Platz 1 auf Platz 15, verschwindet für eine Woche komplett aus den Charts und steigt dann in der nächsten Woche eben wieder auf Platz 2 ein.

        Mit absoluten Zahlen (wie viele Songs wurden denn wirklich verkauft?) könnte man dann vermutlich sehr schnell und einfach aufdecken, dass da bereits wenige Dutzend „Verkäufe“ reichen, um einen Titel in dieser speziellen Chartkategorie deutlich zu bewegen und man diese Kategorie eher ignorieren sollte.

        Ohne diese absoluten Zahlen muss man es sich eben mühsam aus den Vorwochenplatzierungen zusammenreimen, Korrelationen zu Airplay- und Album-Charts herstellen und am Ende bleibt einfach nur ein sehr mieses Gefühlt, dass diese spezielle Unterkategorie vor lauter statistischen Ausreißern kaputt sein dürfte. „Beweisen“ kann man es aber trotz der vielen Arbeit nicht.

        Warum absolute Werte interessant sind, lässt sich auch an den „unsichersten Passworten“ gut erklären. Jedes Jahr gibt es Artikel über die „unsichersten Passworte“, nach denen quasi Millionen von Leuten ihr Bankkonto mit einem schlechten Zahlenschloß („123456“) absichern und die dann vor den „Top 10“ Passworten warnen.

        Betreibt man etwas Data Mining, kann man die Positionen eher in Relation zueinander setzen: haveibeenpwned kennt rund 53 Milliarden Passwort-Hashes, die in rund 2 Milliarden verschiedenen Accounts geleaked wurden. Die HIBP-API liefert zu einem geleakten Passwort auch einen Zähler, in wie vielen Accounts das gleiche Passwort verwendet wurde. Das „Top-Passwort“ 123456 kam in 180 Millionen (=0,34%) der geleakten Accounts vor, das Passwort „admin“ „nur“ in 40 Millionen Accounts (=0,0778%).

        Was ist da der Mehrwert absoluter bzw. relativer Zahlen: man kann bei den Passworten ein leichter verständliches Bedrohungsszenario ablesen. Beim Passwort-Spraying ist es dem Angreifer egal, welchen Account er übernimmt, es wird bei beliebigen Accounts nur jeweils das „Top-Passwort“ ausprobiert. Bei 0,34% ist als Kehrwert zu erwarten, dass rund einer von 294 Passwort-Ausprobier-Versuchen mit dem Passwort „123456“ bei 294 verschiedenen Accounts „erfolgreich“ sein wird. Undso wenige Passwort-Ausprobier-Versuche sind schnell erledigt, selbst ein fail2ban bremst da nur wenig aus. Auch die statistisch nötigen 1285 Versuche für das „admin“-Passwort sind keine große Herausforderung. Daher: konsequent schlechte Passworte meiden, und das sollte sich sowohl an die Benutzer wie auch die Serverbetreiber richten.

        Und wer sich mal die „Top 200“-Listen anschaut ( https://nordpass.com/de/most-common-passwords-list/ ), erkennt darin ohnehin so viele „schlechte“ Passworte, dass man sich nicht jedes der Passworte merken muss, um Permutationen von „ich habe die gleiche Kombination an meinem Koffer!“ bleiben zu lassen.

        Was erleben wir stattdessen: jedes Jahr mockieren sich Medien über die vermeintliche „Unbelehrbarkeit“ der Internet-Nutzer, da die Top 20-Passworte nur ein wenig die Positionen gewechselt haben, aber weiterhin „offensichtlich unsicher“ sind. Bestenfalls wird noch geraten, doch bitte auf Passwortmanager zu setzen, und mit der Empfehlung von 2FA oder Passkeys hat man schon die Fahnenstange erreicht. Woran es aber fehlt: an einer Verdeutlichung der Gefahr, mit der ein schlechtes Passwort leicht zum Opfer fallen kann – und der Forderung nicht nur an die Benutzer, sondern auch die Betreiber der Dienste, derartig offensichtlich unsichere Passworte einfach nicht mehr zu erlauben oder zu verwenden. Und mit den absoluten bzw. relativen Zahlen könnte man genau das sehr viel eher verdeutlichen bzw. daraus einen Mehrwert produzieren.

        Also: absolute Zahlen haben bei „Charts“ einen wichtigen Mehrwert, aus dem man die Qualität der Information ablesen, die Information besser einordnen oder Aktionen ableiten kann.

        Google scheint aber an so einem Mehrwert oder einer Einordnung ihrer Top 10-Listen nicht interessiert zu sein, sondern eher an der Aufmerksamkeit eines „vorgezogenen“ Jahresrückblicks. Stattdessen liefert man eben ein Dutzend weiterer Top-10-Listen in weiteren Kategorien.

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