Bundeskartellamt prüft Apples Vorschläge zum Tracking-Framework

Das Bundeskartellamt nimmt sich die von Apple vorgelegten Anpassungen zum App Tracking Transparency Framework (ATTF) zur Brust und startet einen Markttest. Apple reagiert damit auf die im Februar 2025 geäußerten Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs. Im Kern geht es darum, wer die Spielregeln für den Datenzugriff bestimmt. Bislang sahen die Behörden die Gefahr, dass Apple eigene Dienste bevorzugt, indem die Abfragefenster zur Datennutzung bei Drittanbietern weniger nutzerfreundlich gestaltet waren als bei den hauseigenen Apps. Das erschwerte es angeblich Konkurrenten, die notwendige Zustimmung der Nutzer zu erhalten, was gerade für werbefinanzierte Geschäftsmodelle problematisch ist.

Apple hat nun Vorschläge auf den Tisch gelegt, um diese Ungleichbehandlung auszuräumen. Geplant ist eine Überarbeitung der Abfragedialoge. Sowohl der von Dritten genutzte ATT Prompt als auch der Apple-eigene PA Prompt sollen künftig neutral gestaltet und optisch sowie inhaltlich angeglichen werden. Sogenannte Dark Patterns, die Nutzer in eine bestimmte Richtung lenken könnten, sollen verschwinden. Zudem plant der Konzern, die technische Umsetzung für Drittanbieter zu vereinfachen, damit diese datenschutzrechtliche Einwilligungen leichter im Rahmen des Frameworks einholen können.

App-Herausgeber, Verbände der Werbewirtschaft und Datenschützer sind nun aufgerufen, diese Vorschläge im Rahmen des Markttests zu bewerten. Ein Punkt bleibt allerdings strittig: Bei der Messung des Werbeerfolgs, der sogenannten Attribution, will Apple weiterhin ohne vorherige Einwilligung der Nutzer agieren. Das Bundeskartellamt sieht das zwar kritisch, prüft aber im aktuellen Testlauf, ob den Wettbewerbern dadurch tatsächlich noch relevante Nachteile entstehen. Erst nach Auswertung der Rückmeldungen wird entschieden, ob die Zusagen ausreichen, um die wettbewerblichen Bedenken vollständig auszuräumen. Das Verfahren läuft in enger Abstimmung mit der EU-Kommission und anderen Wettbewerbsbehörden.

Und was sagt Apple dazu? „Bei Apple sind wir der Überzeugung, dass Privatsphäre ein grundlegendes Menschenrecht ist. Deshalb haben wir „App Tracking Transparency“ entwickelt, um Nutzern die Möglichkeit zu geben, auf einfache Weise zu kontrollieren, ob Unternehmen ihre Aktivitäten über andere Apps und Webseiten hinweg verfolgen können. Um dieses wichtige Datenschutz-Tool für unsere Nutzer in Deutschland beizubehalten, haben wir zugestimmt, auf Wunsch des Kartellamts Änderungen am Text und Format der ATT-Meldung vorzunehmen, wobei die wesentlichen Vorteile für Nutzer erhalten bleiben. Wir werden uns weiterhin im Namen unserer Nutzer für einen starken Datenschutz einsetzen.“

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Es geht also doch?

    • Es ist Software und mit Software ist alles möglich. Das es überhaupt ein Dialog braucht um das systemweite Tracking zu verbieten ist traurig genug. Wie wäre es denn da mal mit einem Gesetz? Ich mein was geht App Xyz an was ich mit App ABC mache? Genau rein nichts.

  2. Der entscheidende Punkt ist doch:

    „ATT Prompt als auch der Apple-eigene PA Prompt“

    ATT = Tracking, also Verfolgung, über mehrere Plattformen/Dienste
    PA = Personalisierte Werbung

    Apple macht nur PA, kein ATT. Haben sie heute nochmals gegenüber iFun bestätigt. Daher gibt es auch keine ATT-Prompts für Apple.

    Es gibt nur ATT/Tracking-Prompts für Apps, die mittels des eindeutigen Werbe-IDs wirklich den User verfolgen.

    Also völlig sinnlos hier was „anzugleichen“; das einzige was passieren wird ist, dass das Wort „Tracking“ aus den Prompts verschwinden wird und die Menschen noch weniger verstehen was da passiert.

    Ach, und übrigens: gesetzlich vorgeschrieben sind keine dieser Prompts, weder zum Tracking, noch zur personalisierter Werbung.

    • Jup, weiter so an Apples-Propaganda reinfallen. ATT=PA=Tracking, am Ende gleicher Mist. Apple teilt die Infos zwischen eigenen Entitäten (Apple Music, Apple TV etc. Könnte auch Apple Ads darunter fallen), sprich nutzt es auch für Werbung der eigenen Produkten mit weniger Einschränkung, wobei Drittanbieter Apps mit ATT eingeschüchtert werden.

      • Geht es bei ATT nicht drum, dass eine App deine Aktivitäten in anderen Apps und auf anderen Webseiten trackt?
        Bei PA geht es dann doch nur darum, das Anhand von Tracking-Daten personalisierte Werbung angezeigt wird, oder verstehe ich das falsch?

        Ob Apple oder wer auch immer mir jetzt bspw. Werbung für etwas anzeigt nach dem ich gesucht habe, ist mMn eine ganz andere Geschichte als irgendeine beliebige App die alle meine Aktivitäten auf dem iPhone verfolgt.

        • Es geht einfach darum, dass du gleichen WerbeID nutzen kannst, welcher auch andere Apps Nutzen und man bündelt sie dann in einem Topf, um Personalisierte Werbung anzubieten.
          Apple schränkt es über ATTF mit einem Dark-Pattern wording, die für eigene Apps aber nicht gelten und sie da quasi „ermutigen“ zuzulassen. Apple nutzt dann einfach gleichen WerbeID innerhalb seiner Apps und so personalisiert die Werbung und verkauft auch über Apple Ads.
          Also gleiches, was andere Anbieter machen würden.
          Kritisch ist hier nur Wording und Handhabung, im Hintergrund ist es alles gleich

          • Sorry, deine Aussage ist falsch – es gibt keinen gemeinsamen Identifier mit Drittanbietern, es werden keine geräteübergreifenden Nutzerprofile über Apps angelegt, es ist ein begrenzter Datenpool und vor allem werden keine Profile an externe Werbenetzwerke ausgeliefert. Gemeinsam ist nur das Grundprinzip: „Werbung wird personalisiert“. Der Mechanismus ist ein völlig anderer.

            • Ich würde mich vor dem Kommentar ein wenig informieren, Stichwort IDFA.
              Man redet hier nicht Geräteubergreifend, sondern, dass diese IDFA (Werbungs ID) von allen Drittanbieterapps genutzt und weitergegeben werden. Sie leiten es dann an WerbePools (auch Drittanbieter Wie Google Adx oder Apple Ads), wo dann tracking von verschiedenen Apps, die diese IDFA an Pool gemeldet wurden, ein Profiling erstellt wird und daraus basierend Werbung personalisiert wird.
              Lies mal zum Spaß auch mal die Cookie Banner in Browsern durch, da ist nicht anders.

  3. Mir wäre auch am liebsten, ich könnte an zentraler Stelle, am besten in den einstellungen, Punkt Werbung, Tracking und Co. für alle Apps, egal von welchem Anbieter diese mechanismen mit nur einem klick verbieten.

    Apple wäre dann daran gebunden, alle Systemzugriffe, egal ob von eigenen Apps oder denen Dritter, zu verhindern, und zwar ohne jede möglichkeit, daß Anbieter, egal ob Apple oder andere , nochmal irgendwie nachfragen können.

    eine Art „Annäherungsverbot“ wie für einen Stalker, der Frauen belästigt – so sehe ich nämlich ungefragte Werbung, Tracking und Co nämlich auch an. ist wie hinterherpfeifen oder dummdreiste Anmachsprüche ekelhaft.

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