„Vampire: The Masquerade – Bloodlines 2“ floppt: Paradox will nicht mehr experimentieren
Das Spiel „Vampire: The Masquerade Bloodlines 2“ hat eine sehr turbulente Entwicklungsgeschichte hinter sich. Das erste Entwicklungsstudio, Hardsuit Labs, wollte einen echten Nachfolger für den Kultklassiker entwickeln, verhob sich dabei aber Gerüchten zufolge gewaltig und kam nie richtig zu Potte. Der Publisher Paradox wollte das Game darauf hin schon einstampfen, übertrug es dann am Ende aber The Chinese Room. Gelohnt hat sich das, zumindest kommerziell, jedoch nicht.
So hat Paradox bekannt gegeben, dass „Vampire: The Masquerade Bloodlines 2“ kommerziell hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Deswegen muss man eine Steuerabschreibung über ca. 37 Mio. US-Dollar hinnehmen, das Projekt also im Wesentlichen als Verlust deklarieren. Immerhin: Paradox schiebt nicht etwa The Chinese Room dafür die Schuld zu. Stattdessen hat man ungewöhnlich selbstkritisch mitgeteilt, dass man selbst die Verantwortung trage.
Der CEO von Paradox Interactive, Fredrik Wester, hat betont, dass „Vampire: The Masquerade Bloodlines 2“ aus seiner Sicht eine „starke Vampir-Fantasie“ darstelle und man mit der Arbeit von The Chinese Room zufrieden sein. Man habe hohe Erwartungen an die Marke gehabt, müsse aber nun eingestehen, dass sie nicht erfüllt worden seien.
Als Fehler sieht man an, dass es sich bei dem Rollenspiel um einen Titel handelt, der nicht zu den üblichen Genres zählt, die Paradox als Vertrieb sonst bedient. Rückblickend habe man das Potenzial des Spieles falsch bewertet. Entsprechende Experimente will man deswegen auch nicht wiederholen und sich auf seine bisherigen Kerngebiete konzentrieren. Man werte neu bewerten, wie man die starken Marken von World of Darkness in Zukunft am besten auswerten könne.
Wester betont jedoch, dass man die versprochenen Post-Launch-Inhalte für „Vampire: The Masquerade Bloodlines 2“ noch liefern werde. Denn als Teil der Premium Edition sind ja zwei Story-DLCs für 2026 angedacht. Mir persönlich hatte das Spiel im Übrigen als Third-Person-Actionspiel mit narrativem Fokus wirklich gut gefallen. Ein würdiges Sequel für das erste Game ist es aber schlichtweg nicht.
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Gut das Schrott abgestraft wird, freut mich.
so ist es halt wenn man ein rollenspiel entwickelt, dass keines ist.
The Chinese Room war eine seltsame Entscheidung. Die haben mit Sicherheit einige tolle Spiele gemacht aber eben aus dem Bereich Walking Simulator bis hin zu seichter „Shooter“-Kost. Für ein RPG mit Actionkampfsystem aber eben vor allem komplexer Story fehlte da eindeutig die Expertise. Dazu kam dann das „modern writing“, was heute für jeden mit ein wenig Ahnung und ohne politischen Bias einfach „schlechter Autor“ bedeutet, was eben der Atmosphäre sehr abträglich ist.
Ich nehme an The Chinese Room war einfach günstig, weswegen Paradox gerade die beauftragt hat. Das ging nach hinten los, weswegen Paradox sich auch selbst die Schuld gab und nicht dem Entwickler.
So richtig kapiert wieso/weshalb/warum das nicht hinhauen konnte, hat aber niemand bei Paradox.
Man ist immer noch irgendwie völlig überzeugt, etwas Tolles auf den Markt gebracht zu haben.
Auch in Zukunft will man also offensichtlich nicht die Unterstützung auch nur einer einzigen Person die – das Prinzip (des Vorgängerspiels) verstanden hat und – in der Lage ist, das entscheidend zu verbessern.
Natürlich liegt die Verantwortung am Scheitern bei denen; das zu thematisieren ist jetzt keine Großtat.
Insgesamt hört sich das verlinkte Statement aber doch immer noch zu sehr nach ´der Kunde hats nicht gerafft´ an, als ´oh weh, wir haben dem „strong IP“ großen Schaden zugefügt, Schande über uns´!
„Rückblickend habe man das Potenzial des Spieles falsch bewertet.“ Wohl eher: „Rückblickend habe man das Potenzial des Spiels durch stümperhaftes Management verspielt.“
Recht haben sie schon, Teil 1 war ja auch damals ein Flop. Da sollte man von einem Sequel kommerziell nicht zu viel erwarten. Aber warum sie sich dann so verkalkuliert haben, erklärt es natürlich nicht.