SwitchBot AI Art Frame mit Spectra-E-Ink im Kurztest
SwitchBot versucht seit Jahren, den Haushalt mit technischen Gadgets zu fluten. Bekannt sind sicherlich diese kleinen, steuerbaren Schalter, mittlerweile hat man diverse Staubsaugerroboter, Hubs, Schlösser und diverse Sensoren am Start. Jetzt geht es an die Wand: Der SwitchBot AI Art Frame ist ein digitaler Bilderrahmen mit farbigem E-Ink-Display, der wie ein normales gerahmtes Bild durchgeht. Vorgestellt hatte ich das Teil neulich, mittlerweile konnte ich mein Sample auch ausreichend testen.
Im Karton liegt alles, was für den Start nötig ist: der Rahmen mit vormontierter Passepartout-Matte, weitere Matten als Ersatz, Klebehalter mit Metallhaken für die Wand, Schrauben und Dübel, ein USB-Ladekabel mit Netzteil, eine kleine Wasserwaage und eine Kurzanleitung. Mehr braucht es auch nicht, der erste Eindruck: aufgeräumt, kein Verpackungszirkus.
Angeboten wird der AI Art Frame in drei Größen: 7,3 Zoll (ca. 18,5 cm), 13,3 Zoll (ca. 33,8 cm) und 31,5 Zoll (ca. 80,0 cm). Die kleinste Variante liegt bei etwa 25 × 20 × 2,5 Zentimetern mit 800 × 480 Pixeln. Die 13,3-Zoll-Ausführung bringt rund 41 × 31 × 2,5 Zentimeter und 1.600 × 1.200 Pixel. Der große 31,5-Zoll-Rahmen kommt auf rund 91 × 61 × 3,5 Zentimeter sowie 2.560 × 1.440 Pixel. In allen Varianten steckt ein 103450-URC-Akku, der Rahmen selbst besteht aus schlichtem Kunststoff mit neutraler Optik, das passt in die meisten Wohnungen, ohne zu schreien „Smart Home“ oder „Technik-Gedöns“.
Der Rahmen setzt auf ein sechsfarbiges Spectra-E-Ink-Panel. Das wirkt matt, ohne Spiegelungen und ohne dieses typische „Tablet-Leuchten“. Optisch eher wie ein Druck als wie ein Monitor, damit macht er sich auch in Ecken gut, wo ein normaler Bildschirm fremd wirken würde. Der Rahmen läuft mit einem integrierten Akku, es muss kein Kabel an der Wand herunterbaumeln. Wie lange der Akku hält, hängt davon ab, wie oft das Bild gewechselt wird. SwitchBot spricht von bis zu zwei Jahren, wenn einmal pro Woche aktualisiert wird. Da E-Ink nur beim Bildwechsel Strom zieht, ist das grundsätzlich realistisch, sofern nicht alle paar Minuten etwas Neues angezeigt werden soll. Testen konnte ich das logischerweise so nicht. Ist der Akku aber leer, dann wird per USB-C aufgeladen.
Die Einrichtung läuft über die SwitchBot-App. Eingeschaltet wird per kleinem Knopf auf der Rückseite, dann taucht der AI Art Frame in der App auf, Kopplung über Bluetooth, fertig. Die Oberfläche wirkt aufgeräumt, Bilder lassen sich zügig an den Rahmen schicken, das Display reagiert für Farb-E-Ink flott. Ein Bildwechsel dauert grob zehn Sekunden, in dieser Zeit flackert das Display kurz, bis das neue Motiv steht. Was ich etwas lahm fand: In meinem Test konnte ich nur 10 eigene Bilder auf den Rahmen schieben, es musste wirklich jedes einzelne von Hand synchronisiert werden.
Neben der Anzeige eigener Fotos oder Grafiken baut SwitchBot noch eine AI-Funktion ein. Dahinter steckt ein Abo-Modell mit verschiedenen Stufen, abgerechnet wird nach Anzahl der Renderings. Das Einsteigerpaket soll um die 400 Renderings bieten, sodass experimentierfreudige Nutzer länger damit spielen können. Der Ablauf erinnert an bekannte Tools: Text beschreiben, Stil wählen, das System erzeugt ein Bild, das sich direkt auf den Rahmen schieben lässt oder optisch anpassen lässt. Glaube kaum, dass das echt einer nutzen möchte. Falls doch: 4,99 Euro im Monat.
Im Test mit eigenen Fotos habe ich so gemischte Gefühle. Die Spectra-Technik mit rund 65.000 Farben bildet Flächen und Übergänge recht ordentlich ab. Je nach Vorlage lohnt es sich, Sättigung oder einen weichen Filter anzupassen, damit das Ergebnis auf dem E-Paper nicht zu flach oder zu hart wirkt. Das braucht etwas Spielerei in der App, zahlt sich dann aber aus. Bei meinen Fotos zeigt sich aus der Nähe eine krasse Körnung, was oft typisch für farbiges E-Ink ist und aus üblicher Betrachtungsdistanz weniger auffällt. Das wirkt halt dann doch nicht wie ein Foto.
Der Umgang mit dem Rahmen im Alltag ist unspektakulär, im positiven Sinn. Die App bleibt übersichtlich, der Wechsel von Motiven passiert ohne Hektik, und weil das Ganze ohne ständig leuchtende Hintergrundbeleuchtung auskommt, dominiert der Rahmen den Raum nicht. Technisch ist das eher Smart-Home-Zubehör, optisch bleibt es Wanddeko. Letzten Endes ist das aber kein Ding, welches ich hier empfehlen kann. Trotz Bildjustierei hebt es sich an der Wand mit vielen Fotos ab, denn es wirkt jederzeit auf mich dunkler als ein klassisches Foto. Meine innere Stimme meinte zu mir, dass ich so etwas nicht einmal hätte, würde man mich mit Geld bewerfen. Zumindest nicht für die Wand, vielleicht den Schreibtisch im Büro.
Unterm Strich richtet sich der SwitchBot AI Art Frame an Nutzer, die digitale Inhalte gern präsent haben, ohne direkt ein Display im TV-Stil aufzuhängen. Wer Wert auf schnell wechselnde Slideshows oder Videos legt, ist hier falsch, das Gerät spielt seine Stärke bei statischen Motiven aus, die bestenfalls viel Farbe haben und das Display ausfüllen. Der Farb-E-Ink-Look ist beileibe nicht so knackig wie ein herkömmliches Display, lässt sich aber länger anschauen, ohne zu nerven.
Die Preise starten bei 149,99 Euro für die kleine Version mit 7,3 Zoll. Das mittlere Modell mit 13,3 Zoll kostet 349,99 Euro, die große Variante mit 31,5 Zoll schlägt mit 1.499,99 Euro zu Buche. Erhältlich ist der AI Art Frame über die SwitchBot-Website.
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Caschy, wechseln die zehn Bilder eigentlich automatisch, oder muss man das jedesmal per Hand anstoßen?
Ich habe mir letztens das 13″ bestellt, soll aber frühestens im Dezember geliefert werden. Primär sollen darauf eher gemalte Bilder angezeigt werden, keine Fotos.
Schade, dass die Auflösung und damit die Bildqualität bei näherer Betrachtung so stark verliert. Das erinnert mich sehr an die ersten digitalen Bilderrahmen auf LCD Basis mit 320 × 200 Auflösung.
Naja du betrachtest die ja in der Regel nicht so nah, sondern von ein, zwei Metern. Dann lieber so und stromsparend.
Und da kann man dann irgendwas draufschicken ?
z.B. die Aussentemperatur als „Bild“ ? Interessant.
Ich frage mich, ob die Dithering-Methode bei Paperlesspaper besser oder gleich schlecht ist?
https://paperlesspaper.de/blog/dither-eink-tool-open-source
Das ist ziemlich cool, Open Source und aus DEutschland. Da kaufe ich mir eins und schaue auch mal.
Wollte gerade schreiben: Wieso kannte ich das nicht? Tolles Projekt!
Danke für diesen Tipp. Ist gekauft. Geiles Projekt und dann noch aus meiner Heimatstadt.
Hi! Ich hab die Ditheringlibrary gebaut. Das ist kein Hexenwerk, ich denke also, dass die von Switchbot mindestens auch genauso gut gehen wird. 🙂