AYANEO Pocket VERT: Vertical-Handheld für Retro-Fans


AYANEO hat heute mehr zu einem Handheld verraten, den man in der Vergangenheit schon angeteasert hat. Als Game-Boy-Fan habe ich da natürlich auch ein Auge drauf. Der AYANEO Pocket VERT ist ein vertikaler Handheld, der sich an Retro-Fans richtet.

AYANEO hält an dem eigenen Motto „Real Gamers Know Gamers“ fest und versucht, die Erfahrungen aus den bisherigen Windows- und Android-Geräten in den vertikalen Formfaktor zu übertragen. Parallel dazu fährt der Hersteller inzwischen eine Zwei-Marken-Strategie: AYANEO selbst steht weiter für höherpreisige Geräte, während die im Juli 2025 gestartete Submarke KONKR mehr auf Preis-Leistungs-Verhältnis zielt. Das Pocket VERT ordnet sich klar auf der AYANEO-Seite ein, also eher Premium-Schiene.

Optisch bleibt AYANEO beim minimalistischen Stil. Das Pocket VERT setzt auf klare Linien und ein eher zurückhaltendes Design. Das Gehäuse misst 86,4 mm × 143 mm × 20,5 mm und wirkt kompakt. Statt klassischer Stanztechnik setzt AYANEO auf ein vollständig CNC-gefrästes Gehäuse. Die Frontseite besteht aus einer durchgehenden Glasabdeckung, die bündig mit dem Gehäuse abschließt. Das soll für gleichmäßige Übergänge sorgen, bessere Haptik beim Wischen bieten und die Optik aufräumen.

Kernstück für Retro-Fans ist der Bildschirm. Eingebaut ist ein 3,5″-LTPS-Display (ca. 8,9 cm) mit einer Auflösung von 1.600 × 1.440 Pixeln. Damit landet die Pixeldichte bei 615 ppi, die maximale Helligkeit wird mit 450 Nits für Vollbild angegeben. Laut AYANEO ist die Darstellung durch die hohe Auflösung und das Punkt-zu-Punkt-Mapping vor allem für klassische Systeme interessant, da viele Retro-Auflösungen sauber skaliert werden können. Gleichzeitig reicht die Schärfe für aktuelle Mobile-Games locker aus.

Ein Detail ist das Tastenlayout. AYANEO verzichtet komplett auf aufgedruckte Beschriftungen auf den Buttons. Die Bedienelemente gehen optisch in die Front über und setzen auf ein klares, reduziertes Bild. Die Buttons selbst bestehen aus transparentem Material mit kristallähnlicher Optik, sodass ein Licht-Schatten-Effekt entstehen soll. Naja, wie oft schaut man beim Daddeln drauf? Wichtig ist am Ende aber das Gefühl in der Hand: Laut Hersteller sind Druckpunkt und Rückmeldung so abgestimmt, dass Eingaben präzise und knackig ausfallen sollen.

Das klassische Layout bei vertikalen Handhelds bleibt erhalten: Oben das Display, darunter Steuerkreuz und ABXY-Tasten, dazu SE-, ST- und AYA-Key für Menü- und Systemeinstellungen. Mit dabei ist auch wieder die MagicSwitch-Taste, die man schon von der Pocket DMG kennt. Über langes Drücken lassen sich ein Funktionsmenü aufrufen oder standardmäßig die Lautstärke steuern. So spart AYANEO sichtbare Extra-Buttons, ohne Funktionen zu streichen.

Neu ist ein verstecktes Dual-Mode-Touchpad unter der durchgehenden Front. Es lässt sich wahlweise als linker oder rechter Analogstick, im Dual-Stick-Betrieb oder als Maus-Ersatz nutzen. Gerade bei Android-Games, Emulatoren mit Mausunterstützung oder Remote-Play kann das spannend werden, weil mehr Eingabemöglichkeiten zur Verfügung stehen, ohne zusätzliche Hardware anzubauen.

Unter der Haube steckt ein 6.000-mAh-Akku. In Kombination mit einem auf das Gerät abgestimmten Energiemanagement soll das für längere Sessions reichen, ohne direkt nach dem Netzteil greifen zu müssen. Genaue Laufzeitangaben hängen stark von Emulator, SoC und Settings ab, die AYANEO-Präsentation sprach aber von einer auf Ausdauer getrimmten Abstimmung. Für die Kühlung setzt der Hersteller auf aktive Luftkühlung, was bei leistungsstarken Android-Geräten inzwischen quasi Standard ist.

Damit der Ton nicht völlig untergeht, verbaut AYANEO Stereo-Lautsprecher. Das Ziel ist ein etwas breiteres Klangbild als bei vielen kleinen Handhelds mit Mono-Speaker. Für Retro-Games reicht das in der Regel aus, für Streaming und Videos ist es zumindest angenehmer als ein einzelner Lautsprecher.

Auf Softwareseite baut AYANEO auf seine eigene Oberfläche mit AYASpace und AYAHome. In diesem Verbund lassen sich Tastenbelegungen anpassen, Key-Mapping für Touch-Games einrichten und verschiedene Profile verwalten. Funktionen wie „Device spoofing“ oder „Free feel key mapping 1.5“ richten sich klar an Nutzer, die gern an den Details drehen. AI-Übersetzung ist ebenfalls Teil des Pakets, vor allem interessant für Spiele und Inhalte ohne deutsche oder englische Lokalisierung.

Preis? Liefertermin? Weitere Details? Fehlen mir zur Stunde leider noch.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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5 Kommentare

  1. So als Retrofan hätte ich es besser gefunden, wenn der Akku nicht fest verbaut wäre.

  2. Sieht schon gut aus. Aber bei den üblichen Preisen zwischen 200-400 Dollar wäre ich raus. Und mein Steam Deck OLED emuliert sogar noch mehr. Kann ich als Alternative nur empfehlen.

    • Gemessen an den jüngsten Bemühungen von AYANEO auch preiswerte Geräte anzubieten (siehe Pocket AIR mini), könnte der Preis auch hier im ~100€ Bereich landen. Vermutlich zielen sie auf den Retroid Pocket Classic

  3. Die Dinger sehen nur schön aus, aber sinnvoller ist es einfach einen R36S für 19€ bei Ali zu kaufen. Fertig. Alle anderen haben zu viel Geld zu verschenken.

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